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Veröffentlicht am 21.03.2021

Wegweiser für kleine Auszeiten unmittelbar vor der Haustür

Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten im Rhein-Main-Gebiet
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Die Reihe "Wochenend & Wohnmobil" nimmt sich dieses Mal das Rhein-Main-Gebiet vor und zeigt mit 14 schönen Zielen, dass die kleinen Auszeiten unmittelbar vor der Haustür zu finden sind. Für spannende, ...

Die Reihe "Wochenend & Wohnmobil" nimmt sich dieses Mal das Rhein-Main-Gebiet vor und zeigt mit 14 schönen Zielen, dass die kleinen Auszeiten unmittelbar vor der Haustür zu finden sind. Für spannende, romantische und erholsame Kurztrips sind die hier alle wichtigen Informationen zusammengetragen und anschaulich aufbereitet.

"Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehn" - unter diesem Motto geht es nach Rüdesheim, um in der berühmt-berüchtigten Drosselgasse einen Rüdesheimer Kaffee zu genießen, mit der Seilbahn hinauf zum Niederwalddenkmal über den Reben zu schweben und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen (hier habe ich leider den Hinweis auf die Nachtfahrten der Seilbahn vermisst, die gerade zum Event "Rhein in Flammen" ein echtes Erlebnis und Romantik pur sind).

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden als ehemalige Weltkulturstadt lockt mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten und ein Muss ist die Fahrt mit der wasserbetriebene Nerobergbahn. Hier hat man das Gefühl, als ob die zeit stehen geblieben wäre.

Ein Abstecher nach Mainhattan darf natürlich nicht fehlen und gerade nachts, wenn die Bankenstadt glitzert und funkelt, braucht sie den Vergleich mit der Skyline von New York nicht zu scheuen. Doch Frankfurt ist so viel mehr - es Besuch in der neuen Altstadt lohnt sich auf jeden Fall, der Römerberg und die Paulskirche gehören einfach zum Sightseeing dazu.

Ergänzt werden die Städtetrips mit den passenden Stell- und Campingplätzen, Anfahrtsbeschreibungen und Tipps zum Einkehren und Verweilen.

Ein gelungener kleiner Wegweise mit guten Tipps für Trips

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Beatles-Mania pur !!

Beatles - Alle Songs
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Mit "Beatles- Alle Songs" hält man ein echtes Buchschätzchen in den Händen, denn dieses umfangreiche Werk beinhaltet alle, aber auch wirklich alle Songs der Fab Four aus Liverpool von 1960 bis 1970. Und ...

Mit "Beatles- Alle Songs" hält man ein echtes Buchschätzchen in den Händen, denn dieses umfangreiche Werk beinhaltet alle, aber auch wirklich alle Songs der Fab Four aus Liverpool von 1960 bis 1970. Und nicht nur das, denn hier erfährt der Fan und Leser die Entstehungsgeschichte aller Lieder und den dazu gehörigen Alben.

Es ist unglaublich, wie viele Details hier zum Vorschein kommen und als Clou gibt es noch ein Special für Beatlesmaniacs - in diesen kleinen gelben Kästchen werden besondere Hinweise gegeben, die einen ganz anderen Blick auf den jeweils vorgestellten Song geben - verpatzte Einsätze, leichtes Schniefen, ein dreizehnjähriger Fan namens Phil Collins, nicht gelöschte Aufnahmen auf der Tonspur etc.

Das Buch ist eine gigantische Sammlung von Fakten und Analysen, das jeden Beatles-Fan glücklich macht und mit echten Raritäten an Fotos einen Einblick in das Leben auf der Überholspur gibt.

"Penny Lane" ist ein Lied, das von Frieden und Liebe handelt, und die Pate stehende Straße verdankt ihrem Namen einem englischen Sklavenhändler, der gegen die Abschaffund der Sklaverei erbittert ankämpfte. Der Abdruck des handschriftlichen Originaltextes von "Yesterday" ist Nostalgie und Gänsehaut pur. "Hey Jude" ist ein Trostsong von Paul an Julian Lennon, um ihm über die Trennung seiner Eltern hinweg zu helfen.

Weggefährten wie Bob Dylan, Donovan oder Eric Clapton geben kleine Denkanstöße und Anregungen für neue Songs, aber auch die Frauen im Leben der Beatles (Yoko Ono, Patty Boyd, Michelle Phillipps) sind Inspirationsquellen und so für die Entstehung von wunderschönen Songs und Balladen veranwortlich.

Das Buch befasst sich mit den Höhen und Tiefen, Sonnen- & Schattenseiten der Stars und zeigt auf, wie sich im Verlauf der Jahre, und gerade mit dem Auftauchen von Yoko Ono, die Jungs verändern und das Wir-Gefühl immer stärker abnimmt. Paul will immer mehr die Richtung diktieren, und Yoko ist allgegenwärtig - selbst bei aufnahmen im Tonstudio weicht sie John nicht von der Seite. Ein Riss entsteht, die Gruppe wirkt erschöpft und jeder wünscht sich mehr Selbstständigkeit - aus dieser Krise entsteht "Here comes the sun" von George Harrrison, das wieder ein bisschen Leichtigkeit und Sonnenstrahlen in die Band bringt, aber die Entfremdung der Freunde ist nicht mehr aufzuhalten.

Bis heute sind ihre Songs unvergessen und für nachfolgende Genrationen echte Meilenstensteine in der Musik- und Pop-Geschichte. Das Buch ist eine Hommage an die Beatles - detailliert, aufschluss- und erkenntnisreich und für jeden Fan ein absolutes Muss !

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Wieviel braucht es, um glücklich zu sein ?

Sieben Quadratmeter Glück
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Schluss mit Konsum und Kommerz und endlich hinein ins selbstbestimmte Leben - Marion Hahnfeldt wagt den Selbstversuch und reduziert ihr Leben auf die wesentlichen Dinge, tauscht Wohnung gegen Camper und ...

Schluss mit Konsum und Kommerz und endlich hinein ins selbstbestimmte Leben - Marion Hahnfeldt wagt den Selbstversuch und reduziert ihr Leben auf die wesentlichen Dinge, tauscht Wohnung gegen Camper und schmeißt alles über Bord, was ihr störend oder hinderlich erscheint. Doch es ist nicht immer alles so einfach, wie sie es sich vorgestellt hat und manchmal schlagen die Dämpfer ihr auch richtig aufs Gemüt. Da fragt sie sich schon das ein oder andere Mal, ob die Entscheidung für ein minimalistisches Leben die Richtige gewesen ist. Doch im Großen und Ganzen verbringt sie schließlich knapp 2 Jahre in ihrem Chateau und lernt dabei sich selbst am besten kennen.

Ich finde ihren Start ins Camperleben recht blauäugig, denn so richtig gut hat sie sich nicht auf das Experiment vorbereitet und so ist es für mich nicht verwunderlich, dass sie manchmal recht plan- & hilflos in ihrem Camper steht, wenn es Probleme mit der Heizung gibt. Gerade wenn ich Wintercamping mache und mein Leben in der kältesten Jahreszeit auf minimalem Raum plane, muss hier eine akribische Vorbereitung stattfinden. Auch ist es hilfreich, sind mit den wesentlichen Bedienfunktionen der Einrichtung auszukennen, damit der Alltag auf kleinsten Raum nicht im Chaos endet. Hier hat es manchmal den Anschein, als müsse ihre Idee vom Aussteigen jetzt an Ort und Stelle in die Tat umgesetzt werden, komme was wolle. Frost im Camper, Kühlhaustemperaturen und anschließendes Hochheizen, was enormen Gasverbauch zur Folge hat, sind grobe Fehler, die mit Schimmelbefall geahndet werden.

Zwar kann die Autorin meist über sich selbst lachen und zieht aus den Erfahrungen ihre Konsequenzen, aber für mich liest sich das alles sehr romantisch verklärt und idealisiert. Ganz so simpel und unkompliziert dürfte es tatsächlich in den wenigsten Fällen bei ihr gelaufen sein, denn sonst hätte es die Selbstzweifel und das Grübeln, ob der Weg zum Ausstieg auf Zeit wirklich der richtige gewesen ist, nicht gegeben.

Die Erlebnisse sind im tagebuchähnlichen Stil verfasst und sind mal witzig, mal frech, mal melancholisch, mal euphorisch zu lesen und bieten einen netten Einblick in die Auszeit am See.

Der zweite Teil des Buches bietet Portraits anderer Camper, die ebenfalls Haus und Hof gegen das Leben auf dem Campingplatz eingetauscht haben, praktische Tipps und Kniffe zum Thema Camping, sowie einige Rezepte von campingerprobten Nutzern.

Das Buch ist ganz unterhaltsam, aber irgendwie hatte ich mir mehr davon erhofft.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Gesellschaftskritik als Debüt - außergewöhnlich aber gelungen

Hotel Weitblick
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Das Auswahlverfahren im Hotel Weitblick soll richtungs- & zukunftsweisend sein, denn im Wochenend-Seminar soll derjenige auserkoren werden, der am besten für den Geschäftsführerposten geeignet ist. Das ...

Das Auswahlverfahren im Hotel Weitblick soll richtungs- & zukunftsweisend sein, denn im Wochenend-Seminar soll derjenige auserkoren werden, der am besten für den Geschäftsführerposten geeignet ist. Das Auswahlseminar wird von Dr. Tankwart geleitet, der führ seine Effizienz und seine Menschenkenntnis bekannt ist. Doch das Seminar droht ihm zu entgleiten, denn die Teilnehmenden legen plötzlich ein Verhalten an den Tag, das dem Erziehungsmuster einer Nazi-Pädagogin folgt....



Auf "Hotel Weitblick" muss man sich ganz unvoreingenommen einlassen, damit dieser außergewöhnliche Debütroman seine komplette Wirkung entfalten. kann. Zwar habe ich ein wenig Probleme, mich mit der Wahl des stilistischen Mittels anzufreunden, denn die Autorin verzichtet komplett auf wörtliche Rede und setzt auch schon mal hinter nicht zu Ende gesprochenen Sätzen einen Punkt, aber erstmal im Lesefluss, kann man sich den Ereignissen in der Abgeschiedenheit nur schwer entziehen. Es ist fast wie bei einem Unfall, bei dem man weiß, dass man nicht gaffen soll, aber man tut es unweigerlich trotzdem und genau das passiert hier auch - die Figuren halten noch am ersten Tag ihre sorgsam gehütete Maskerade aufrecht, aber so nach und nach bröckelt die Mauer und das wahre Ich kommt zum Vorschein.

Die ihnen gestellten Aufgaben verwirren zunehmend die Teilnehmer und sind nicht unbedingt das, was sie in einem Assessmentcenter erwartet haben. Und doch habe alle Aufgaben nur ein Ziel - nämlich aufzuzeigen, dass alle Bewerber auf den Posten einem ganz bestimmten, von klein auf eingeimpften Muster folgen und so sich quasi dem Gehorsam unterwerfen. Hier werden die Finger in die Wunden gelegt, nachgebohrt und das Innerste nach außen gekehrt, Wünsche und Sehnsüchte, aber auch Versagensängste und Leistungsdruck suchen sich einen Weg an die Oberfläche und hinterlassen eine Schneise der Verwirrung und der seelischen Narben, die unbewusst wieder aufbrechen.

Kein leicht zu lesendes Buch und dabei doch sehr ehrlich - es regt zum Nachdenken an, zeigt sich provokativ und streitsüchtig und hält dem Leser den gesellschaftskritischen Spiegel vor.

Auf jeden Fall ein gelungenes Debüt, das neugierig auf nachfolgende Bücher macht.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Das Leben ist eine Insel

Und an den Rändern nagt das Meer
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Anne de Walmont tauscht für 7 Monate den Stadtlärm und die Hektik gegen das Alleinsein auf der Vogelinsel Trischen und erlebt eine intensive Zeit in und mit der Natur, aber auch mit sich selbst.

Mitten ...

Anne de Walmont tauscht für 7 Monate den Stadtlärm und die Hektik gegen das Alleinsein auf der Vogelinsel Trischen und erlebt eine intensive Zeit in und mit der Natur, aber auch mit sich selbst.

Mitten im Wattenmeer und mit einem absoluten Betretungsverbot belegt, liegt das kleine Eiland und hat so viel an aufregenden Erfahrungen zu bieten. Das Leben in der kleine Holzhütte scheint karg, aber trotzdem hat Anne alles, was ihr Herz braucht, um glücklich zu sein. Ein kleiner Gasherd, ein Kühlschrank für die Lebensmittel und die Solarzelle auf dem Dach sorgt für den notwendigen Strom, um Laptop und Handy am Laufen zuhalten.

Zu ihren täglichen Aufgaben gehören das Beobachten von Vögeln, die Insel zu vermessen und Pflanzen zu bestimmen - ein außergewöhnlicher und zugleich neugierig machender Job, der für unvergessliche Momente mit der Natur und ihren Bewohnern sorgt.

Da fliegt schon mal ein vorwitziger Zilpzalp beim Kochen umher und schaut neugierig in die Töpfe, oder das stille Örtchen wird kurzerhand zum Ort der Begegnung, wenn eine steife Brise die Tür aufschlägt und so zum spontanen Besuch der gefiederten Inselbewohner einlädt.

Das Leben mit den Gezeiten entschleunigt Anne und zeigt ihr, dass man eigentlich ganz wenig braucht, um sich zu erden, mit sich selbst im Einklang zu sein und dem Wechselspiel der Natur mit staunenden Augen zuzusehen. Es sind die täglichen kleinen Wunder, die Anne immer wieder begeistern - das Verschmelzen von Himmel und Horizont zu einer unendlichen Weite, die leuchtenden Farben der Sonnenuntergänge, die vielen Vögel, die auf der Insel rasten oder auf ihr ihr Zuhause gefunden haben.

Anne de Walmont erzählt aber auch von den Schattenseiten, die im Wattenmeer zu finden sind, denn durch die unachtsame Lebensweise der Menschen finden sich am Spülsaum nicht nur Obst und Gemüse, Holzkisten oder Treibholz (mit dem sie übrigens heizt), sondern auch Unmengen von Plastikmüll, der das empfindliche Ökosystem gefährlich beeinträchtigt.

Der siebenmonatige Aufenthalt mitten im Wattenmeer, Wind und Wetter ausgesetzt, aber auch im Einklang mit der Natur, ist abwechslungsreich und interessant erzählt, lässt den Leser das Salz auf den Lippen schmecken und den Wind durch die Haare zauseln. Es ist eine ganz besondere Stimmung, die hier von Anne de Walmont erzeugt wird, um den Zauber des Wattenmeeres bis in das heimische Wohnzimmer zu transportieren.

Besonders gut gefällt mir die Aussage, dass das Meer atmet- mit jeder Welle, die an der kleinen Insel anlandet, atmet das Meer aus....eine schöne und zugleich sehr poetische Sichtweise auf das Wechselspiel der Wellen.

Das Buch bietet einen detaillierten Einblick auf eine intensiv erlebte Zeit- eine Zeit der Stille, des bei sich Ankommens und des bewussten Erlebens.

Sehr lesenswert !!

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