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Veröffentlicht am 07.08.2020

Dekoratives Coffetablebook im handlichen Format

Redouté. The Book of Flowers. 40th Ed.
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Der Taschenverlag wird 40 und beschenkt seine treuen Lesern mit exklusiven Ausgaben seiner Bestseller im handlichen Format 22x16x4 cm.

Dieses wunderschöne Coffetablebook liegt zwar mit 1500g nicht gerade ...

Der Taschenverlag wird 40 und beschenkt seine treuen Lesern mit exklusiven Ausgaben seiner Bestseller im handlichen Format 22x16x4 cm.

Dieses wunderschöne Coffetablebook liegt zwar mit 1500g nicht gerade leicht in der Hand, aber für all die faszinierenden Bilder und Informationen rund um die schönsten Blumentafeln von Pierre-Joseph Redouté braucht man eben eine außergewöhnliche Präsentation.

Schon alleine der Anblick des magischen Covers weckt die Sehnsucht nach einem üppigen Blumenstrauß, der seinen Duft dezent im Raum verströmt und fängt den Leser mit Aromen und Wohlgerüchen ein.

Der elegante Sammelband zeigt einen Streifzug durch die brillanten Farbstiche des floralen Meisters und bringt die Blüten auf hochwertigem Papier regelrecht zum Glänzen. Der leichte Schimmer der Seiten verleiht den Abbildungen zusätzlichen noch mehr aus Ausdruckskraft und ist für den Betrachter ein optischer Genuss.

Die hochwertige Verarbeitung des Buches, die exzellente farbliche Covergestaltung und die Goldprägung sind die Qualitätsmerkmale, die diese Sonderausgabe auszeichnen.

"The book of flowers" ist ein optisches Highlight in jedem Bücherregal oder auf jedem Beistelltisch und sorgt mit sorgsam zusammengetragen Informationen dafür, dass neben Optik und Haptik auch der Wissensdurst nicht zu kurz kommt.

Ein beeindruckendes, faszinierendes Buch, das man gerne immer wieder in die Hand nimmt, um darin magische florale Momente zu erleben.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Schräge Liebeskomödie im Regenwald

(K)ein Mann, der's wert ist
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Gundel beschließt, dass das Leben mit 50+ nicht ausgeträumt ist, sondern dass sie jetzt noch einmal die Gelegenheit hat, so richtig durchzustarten. Frisch geschieden und mit viel Elan gründet sie ein Reiseunternehmen ...

Gundel beschließt, dass das Leben mit 50+ nicht ausgeträumt ist, sondern dass sie jetzt noch einmal die Gelegenheit hat, so richtig durchzustarten. Frisch geschieden und mit viel Elan gründet sie ein Reiseunternehmen für Senioren. Der erste Trip führt die bunte Truppe in den Regenwald und die Reise startet mit Turbulenzen im wahrsten Sinne des Wortes. Das Flugzeug, welches sie eigentlich zur Lodge bringen sollte, steckt kopfüber auf einer Sandbank fest und von da an läuft nichts mehr, wie in den Reiseunterlagen eigentlich akribisch vorgeplant...



"(K)ein Mann der's wert ist" verzaubert mit einem bildgewaltigen Schreibstil und faszinierenden Einfällen, die Wolf-Ingo Härtl für seine Leser zum Leben erweckt. Alle erdenkliche Farbschattierungen von Grün lässt er auf der Bildfläche erscheinen, wenn die Reisegruppe durch den Dschungel streift. Dazu das schwülwarme Klima des Regenwaldes, die die ungewöhnliche Flora und Faune begünstigen und eine Geschichte, die es wirklich in sich hat. Im ersten Drittel jagt wirklich eine Pointe die nächste, die Gags sind brüllend komisch und sorgen so für ordentlich Schmunzler und Grinsebäckchen. Die Geschichte kommt so richtig in Fahrt und findet einen dramatischen Höhepunkt. Ab da flacht leider alles ab und man findet eine Episode mit einem gewissen Farzan, der aufgrund seines Sprachfehlers für manch Ungereimtheit sorgt. Diese Szenen hätte ich wirklich nicht gebraucht, tragen sie doch wenig zum Verlauf der Ereignisse bei.

Die illustre Rentnertruppe bietet unglaublich viele facettenreiche Charaktere, die erst noch krampfhaft versuchen, ihre selbst auferlegten Masken aufrecht zu halten. Doch je mehr Tage im Dschungel verstreichen, desto mehr zeigt jeder sein wahres Gesicht und der Schreibende lässt den Leser hinter die Fassade blicken. Die Erlebnisse, die jeden einzelnen zu dem haben werden lassen, der er jetzt ist, sind interessant und abwechslungsreich geschildert.

Schmetterlinge nicht nur im Bauch, sondern ach bei Schmeddock, flattern bunt und schillernd durch die Seiten und verliehen dem Buch ein wenig Leichtigkeit.

Der Roman ist ein üppiger Genre-Mix und vereint die Sparten Romanze, Abenteuer, Mystik und Krimi mit schlagfertigen Dialogen und skurrilen Momenten. Manchmal wirken die Kapitel aber etwas übervoll und können den vielen guten Ideen, die der Autor im Roman unterbringen möchte, nicht ganz gerecht werden. Weniger wäre hier mehr gewesen, weshalb ich gute 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Ich hätte ihn gern kennengelernt

Lernen S' Geschichte, Herr Reporter!
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Ganz zu Beginn muss ich gestehen, dass ich vor dem Lesen des Buches mit dem Namen Bruno Kreisky nichts anfangen bzw. ihn und seinen Stellenwert nicht einordnen konnte. Aber schon nach wenigen Seiten hat ...

Ganz zu Beginn muss ich gestehen, dass ich vor dem Lesen des Buches mit dem Namen Bruno Kreisky nichts anfangen bzw. ihn und seinen Stellenwert nicht einordnen konnte. Aber schon nach wenigen Seiten hat es Ulrich Brunner geschafft in mir den Wunsch zu wecken, dass ich liebend gerne diesem außergewöhnlichen Menschen und Politiker begegnet wäre, um ihn persönlich kennenzulernen.

Mit viel Augenzwinkern, aber auch mit jähzornigen Ausbrüchen sind die Episoden und Erinnerungen des Journalisten gespickt, der mit Fug und Recht von sich behaupten kann, dass er Bruno Kreisky besser kennt, als seine eigene Westentasche. So entsteht ein ganz persönliches, ja fast schon intimes, Portrait von dem Mann, der Österreichs Politik prägte wie kein anderer und ihr so den ganz eigenen Kreisky-Stempel aufdrückte.

Sein politischer Weg ist mit Reformen und neuen Denk- & Sichtweisen durchzogen, aber manchmal steht sich Kreisky selbst im Weg, da er seinen Egoismus nicht zügeln kann. Diese ausgeprägte negative Eigenschaft lässt Brunner hier voll zum Zug kommen und er scheut nicht davor, diesen Charakterzug beim Namen zu nennen. Trotz, oder gerade deswegen, war Kreisky ein Verfechter der Sozialdemokratie und hielt ihre Werte immer aufrecht.

Zum Glück muss er nicht mehr miterleben, wie diese Werte immer mehr in Vergessenheit geraten und die Parteien andere Ideale verfolgen.

Ich hätte Bruno Kreisky gerne kennengelernt, sei es auch nur, dass er mich zum Teufel gejagt hätte

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Hirschweiler sucht den Dancingstar

Nur Rudi tanzte schräger
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Das hat Jupp gerade noch in der Sammlung an unliebsamen Tätigkeiten gefehlt - Inge schleift ihn mit zum Tangokurs. Doch was sich nach heißblütigen Rhythmen, Leidenschaft und Erotik anhört, entpuppt sich ...

Das hat Jupp gerade noch in der Sammlung an unliebsamen Tätigkeiten gefehlt - Inge schleift ihn mit zum Tangokurs. Doch was sich nach heißblütigen Rhythmen, Leidenschaft und Erotik anhört, entpuppt sich als Katastrophe, denn nach Streit, Lügen und diverse Blutergüsse später ist der Tanzlehrer tot. Angeblich bei einem Treppensturz ums Leben gekommen. Für Jupp steht fest, dass Julio, der so viel Feingefühl in den Füßen hat, niemals im Leben so schusslig sein kann und die Treppe herunter stürzt. Da hat doch jemand nachgeholfen. Während Jupp kräftig die Denkerstirn in Falten legt, um den Täter ausfindig zu machen, schwebt Oma Käthe im Dancinghimmel...

Licht aus ! Spot an! und ab aufs Parkett....Dany R. Wood lässt mit seinem dritten Band um Familie Backes die Discokugel glitzern, legt heiße und eingängige Rhythmen auf und verführt nicht nur Backes und Co zu wippenden Füßen. Auch der Leser hat bei Evergreens wie "Dancing Queen", Staying alive" oder "Lambada" schnell Lust, sich auf dem Tanzparkett zu vergnügen und der bunten Truppe beim Schwofen zuzusehen.

Der Fall um den Tod des Tanzlehrers ist wie immer mit viel Augenzwinkern, schrägen Einfällen und irrwitzigen Dialogen angelegt und es bleibt kein Augen trocken, wenn Oma Käthe als Technikfreak von Tinder, Facebook und Digital Detox spricht. Zwischen brüllend komischen Szenen kommt die Ermittlungsarbeit aber nicht zu kurz und der Schreibende hat genügend falsche Fährten gelegt, damit der Leser immer wieder auf den Holzweg gerät. Da wird hier eine Verdächtigung fallen gelassen, da ein kleiner Hinweis gegeben und bis zur überraschenden Auflösung am Schluss tappt man im Dunkeln.

Hirschweile und seine Bewohner bieten auch im dritten Band wieder alles, was das Herz begehrt - Presley-Günther übt den Moonwalk, Oma Käthe ist im Tanzfieber, Neid und Eifersucht, Geldgier und Klatsch bieten hier genügen Stoff, den es zu verarbeiten gilt und daraus strickt der Autor eine Krimikomödie, die mit Spannung und Lachmuskelkater perfekt kombiniert ist. Krönender Abschluss ist der Tanzwettbewerb, bei dem Oma Käthe so richtig die Rampensau rauslässt

Ich freue mich auf viele weitere Fälle des saarländischen Ermittler-Trios, denn nichts geht über Jupp, Inge und Käthe !

Absolute Leseempfehlung !

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Für mich der beste Politthriller 2020!

Tag X
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Normalerweise sagt ein Sprichwort: Alles Gute kommt von oben, aber genau dies trifft im Fall eine Flugzeugabsturzes nicht zu. Nicolas Eichborn findet heraus, dass hier Drahtzieher am Werk sind, die Einfluss ...

Normalerweise sagt ein Sprichwort: Alles Gute kommt von oben, aber genau dies trifft im Fall eine Flugzeugabsturzes nicht zu. Nicolas Eichborn findet heraus, dass hier Drahtzieher am Werk sind, die Einfluss in die allerhöchsten Kreise und dem Militär haben. Doch das ist längst nicht alles - eine mysteriöse Anhäufung von Gewalttaten und Todesfällen lässt die Leichen wie Regen vom Himmel fallen und stürzt die Bundesrepublik in einen Strudel aus Gewalt und Machtgerangel. Dabei steht nichts Geringeres auf dem Spiel wie die Demokratie des Landes. Eichborn ist gezwungen, sich auf eine Hetzjagd auf Leben und Tod einzulassen....



Wahnsinn ! Brillant ! Einzigartig ! Genial !

"Tag X" ist für mich der beste Politthriller , nicht nur im Lesejahr 2020, sondern auch der beste Thriller, den ich seit Langem in den Händen halten und lesen durfte.

V.S Gerling schmiedet eine Intrige aus Geldgier, Geltungsbedürfnis und Korruption in den allerhöchsten politischen Kreisen und fesselt den Leser mit atemloser Spannung an die Seiten. Der Nervenkitzel springt quasi aus aus dem Papier auf den Lesenden über und lässt ihn in fiebriger Neugier die Kapitel regelrecht inhalieren, denn der Plot ist wie ein Sog, der einen immer tiefer in die dunklen Machenschaften mit hineinzieht.

Die Figuren sind facettenreich angelegt, wirken auf den ersten Blick oft harmlos und vertrauenserweckend, aber bei näherem Hinsehen haben sie es faustdick hinter den Ohren. Je mehr (politischer) Einfluss und Geld für die Einzelnen auf dem Spiel steht, desto schwärzer ist der Abgrund ihrer Seele. Sie machen vor nichts und niemand Halt, gehen über Leichen und schalten auch unschuldige Bürger aus, die als Kollateralschäden einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sind.

Eichborn und seine Kollegen werden von einer dramatischen Wendung zur nächsten gejagt, tappen lange Zeit im Dunklen, aber nach und nach fügen sich auch die kleinsten Puzzleteile zu einem brutalen, von Gewalt und abgebrühter Kalkulation geprägten Gesamtbild zusammen, dessen weit verzweigte Arme des personifizierten Bösen weit über die Grenzen der BRD hinausreichen.

Es beginnt eine atemberaubende Jagd nach den Drahtziehern rund um den Globus, die Achterbahnfahrt der Gefühle reicht von (Todes-)Angst und Panik über Entsetzen und Sorge bis hin zu Hoffnung und Freude, das alles vorüber ist. Der Puls schnellt beim Lesen unweigerlich in die Höhe, das Herz rast und hämmert gegen den Brustkorb, weil man unerbittlich und schonungslos in die morbide Gedankenwelt von Gerlings Täter mit einbezogen wird. Was wie zufällig aussieht, ist in Wahrheit ein perfider Plan, der die unaufhaltsame Katastrophe ins Rollen bringt und nichts scheint sie aufzuhalten.

Man kann einfach nicht anders, als dieses Buch in einem Rutsch zu lesen, denn die ungeheure Spannung lässt einen nicht mehr aus ihren Klauen und man kann sich den geschickt dramaturgisch gesetzten Glanzpunkten einfach nicht entziehen.

Für mich ist dies Thrill der Extraklasse- Chapeau !

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