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Veröffentlicht am 28.09.2019

Wien, Wien nur du allein... (Peter Alexander)

Wien abseits der Pfade (Jumboband)
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Wien, Wien, nur du allein
sollst stets die Stadt meiner Träume sein!
Dort, wo die alten Häuser stehn,
dort, wo die lieblichen Mädchen gehn!
Wien, Wien, nur du allein
sollst stets die Stadt meiner Träume ...

Wien, Wien, nur du allein
sollst stets die Stadt meiner Träume sein!
Dort, wo die alten Häuser stehn,
dort, wo die lieblichen Mädchen gehn!
Wien, Wien, nur du allein
sollst stets die Stadt meiner Träume sein!
Dort, wo ich glücklich und selig bin,
ist Wien, ist Wien, mein Wien! (Peter Alexander)

Treffender kann man eine Buchbesprechung glaube ich gar nicht einleiten, denn Georg Renöckl hat in seinem neuen Buch "Wien abseits der Pfade" genau diese Liebe zu Wien für den Leser erlebbar gemacht und sich tatsächlich abseits der Touristen-Pfade auf Entdeckungstour begeben.
Egal ob Durchhaus, Schönbrunn oder der Nasenweg - es gibt so vielen zu entdecken, das man in einem "normalen "Reiseführer eben nicht findet und das wirft ein ganz andres Licht auf die Sehnsuchtsstadt Wien.
Fernab von Donauwalzer, Sisi-Kitsch und Deutschmeister-Romantik lernt man bei den Streifzügen durch das andere Wien eine Stadt kennen, die so viel mehr zu bieten hat als blank polierte Touristenfassaden und klingelnde Mitbringselkassen.
Wien ist ein Genuss für Augen, Ohren und Gaumen und diese Genüsse lernt der Leser hier in diesem Buch kennen und schätzen. Die Tipps zur Einkehr und zum Verweilen sind für den Wienentdecker echte Schmankerl und bieten dem Leser bei der Lektüre eine kleine Auszeit, um das soeben beendete Kapitel - zumindest literarisch- genußvoll ausklingen zu lassen.
Natürlich gibt auch Hinweise auf die nicht so schönen Ecken der Stadt, aber auch die muss es geben, denn eine Stadt hat eben viele Gesichter und nur durch diese bekommt sie Authentizität und Würde. Kann man bei einer Stadt von Würde sprechen ? Ich finde ja, denn der Autor gibt mit diesem Buch respekt- & würdevoll die Eindrücke seiner Entdeckungstouren an den Leser weiter und das formt in meine Augen auch die Sichtweise , die man bei seinem nächsten Wienbesuch unbedingt berücksichtigen sollte.
Es gibt leider ein Manko - die Bilder und Stadtpläne im Buch haben leider Minderqualität und verleiden mit beim Betrachten ein wenig den Spaß an der Lektüre. Ansonsten ist dieses Buch ein echter Volltreffer! Ich bin jetzt ganz traurig, dass das Buch zu Ende gelesen ist und ich meinen Koffer wieder auspacken muss, denn mit der letzten Seite ist die - zumindest literarische- Reisen nach Wien auch beendet. Aber nach dem Buch ist vor der echten Reise und ich hoffe, dass ich möglichst bald Gelegenheit bekommen werde, Wien mit neuen Sichtweisen und abseits der Pfade zu entdecken.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Ein kleiner Stern am Bücherhimmel

Wo sich die Sterne spiegeln
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Stell dir vor, du erfährst, dass zu deiner Familie noch mehr Personen gehörten, als dir vorher bekannt gewesen ist.
So ergeht es nämlich Malcolm, als er von seinem Großvater noch seine beiden Halbschwestern ...


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Stell dir vor, du erfährst, dass zu deiner Familie noch mehr Personen gehörten, als dir vorher bekannt gewesen ist.
So ergeht es nämlich Malcolm, als er von seinem Großvater noch seine beiden Halbschwestern Callie und Keira präsentiert bekommt. Ein geschickter Schachzug von Großvater, weiß er doch im die wunden Herzen der beiden Mädels.
Wie es ist, plötzlich von einem großen Bruder beschütz zu werden, müssen beide erst einmal zulassen. Und dann steht da noch die Frage im Raum: wird es auf Dauer funktionieren ?
Denn jeder hat sein Päckchen schon jetzt in jungen Jahren zu tragen...

Susan Mallery hat wirklich ein kleines, strahlendes Sternchen am Bücherhimmel für ihre treue Leserschaft geschrieben und es fällt mir unendlich leicht, sofort in diesen Roman einzutauchen und mich vor Ort einzufinden.
Die Themen Vergangenheitsbewältigung, Familienzusammenführung und Vertrauen verpackt sie dabei in wunderschöne Worte und lässt den Leser die Geschichte der Halbgeschwister regelrecht fühlen.
Mühelos gelingt es mir, mich in die jeweilige Gedanken- & Gefühlswelt der Betreffenden hineinzuversetzen und so mitzuerleben, wie aus der buntzusammengewürfelten Truppe eine echte Familie entsteht, die zusammenhält und die nichts und niemand trennen kann.
Natürlich darf die für Mallery typische Romanze nicht fehlen und auch diese bekommt ihren Platz in diesem lesenswerten Roman. Mallery schaffte es, einen schwungvollen Mix aus Leichtigkeit und Tiefe dem Leser zu präsentieren, ohne dass der Roman an Bezug verliert oder ausufernd wird.
Die Szenen sind gefühlvoll, lebhaft und sehr bildreich gestaltet, wirken authentisch und lassen so die Umgebung für den Leser vor dem inneren Auge entstehen.
Ich mag die Entwicklung der Figuren, denn sie sind für den Leser nachvollziehbar und glaubhaft geschildert. Man nimmt ihnen ab, dass sie eine Gratwanderung vollziehen und so zu der Persönlichkeit werden, die die Autorin hier dem Leser mit allen Ecken und Kanten zeigt. Die Charaktere dürfen auch einmal Schwäche zeigen, dürfen sich öffnen und Mensch sein.
Alles hat irgendwie seinen Platz, ist aber trotzdem interessant und aufschlussreich aufgeschrieben. Der Einblick in die Vergangenheit der Halbgeschwister geht ans Herz und berührt mich - umso schöner, dass sich die drei jetzt, dank Großvaters Hilfe, gefunden haben und eine Einheit bilden.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Mut, Willen und Stärke - eine Frau geht ihren Weg

Die Hafenschwester (1)
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Martha muss den Verlust der Mutter verkraften und beschließt, ihren Weg zu gehen - durch eine Empfehlung ihres Hausarztes kann sie eine Stelle am Eppendorfer Krankenhaus als Schwesternschülerin erhalten ...

Martha muss den Verlust der Mutter verkraften und beschließt, ihren Weg zu gehen - durch eine Empfehlung ihres Hausarztes kann sie eine Stelle am Eppendorfer Krankenhaus als Schwesternschülerin erhalten und geht dort ihren Weg.
Während Hamburg politisch neue Ufer beschreitet, geht auch Martha unbeirrt ihren Weg und rüttelt die Bewohner Hamburgs auf. Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und aus der Lethargie zu erwachen…

Melanie Metzethin schlägt das Geschichtsbuch von Hamburg auf, blättert in den Seiten zurück und lässt eine Zeit für den Leser lebendig werden, in der die pulsierende Stadt an der Elbe fest im Würgegriff der Cholera ist.
Wir lernen das Mädchen Martha kennen, die in den Gassen des Gängeviertels lernen muss was es heißt, unter den Ärmsten der Armen groß zu werden, scheinbar aussichtslosen Situationen ins Auge zu sehen und ihren Weg zu gehen.
Zuerst muss sie miterleben, wie die beste Freundin vom eigenen Vater als Prostituierte verdingt wird - dieses Makel bleibt an ihrer Freundin dauerhaft kleben, doch Martha schert sich einen Teufel um die Meinung anderer und hält ihr bis ins Erwachsenenleben die Treue.
Dann wetzt Frau Hippe die Sense und schlägt unbarmherzig zu-erst holt sie Marthas Schwester, dann Marthas Mutter in ihr Reich und von diesem Tag an ist Martha kein Kind mehr. Es blutet mir das Herz wenn ich mit ansehen muss, wie dem Mädchen all das, was es liebt, haltlos durch die Finger gleitet.
Sie übernimmt die Verantwortung und bietet dem Schicksal die Stirn.
Durch ihre Stelle am Eppendorfer Krankenhaus fasst sie Fuß in einem Leben, das bisher von Entbehrungen geprägt ist und lernt, sich durchzusetzen und die Ärmel hochzukrempeln.
Im Verlauf der Jahre wird aus dem Mädchen eine resolute Frau, die den Unterdrückten und Hilflosen eine Stimme gibt, sich für ihre Belange einsetzt und mit offenem Herz durchs Leben geht.
Die Figuren, die die Autorin erschaffen hat, sind grandios gezeichnet - sie überzeugen durch Individualität, ganz viel Herzblut und dem Mut, auch einmal Menschen darzustellen, die nicht vom Leben begünstigt sind.
Dabei ist mir Martha sofort ans Herz gewachsen - egal ob als Kind oder junge Frau. Metzenthin gelingt es die Entwicklung ihrer Figur für den Leser nachvollziehbar und äußert lebendig zu schildern und so mit ihr erwachsen zu werden. Die Hürden, die Martha dabei nehmen muss, sind für den Leser ebenfalls kein Leichtes und man fährt mit Martha die Ellenbogen aus, kämpft an den richtigen Stellen und wetzt die sprichwörtlichen Messer, wenn sie ihrer Widersacherin mutig die Stirn bietet und einfach den Spieß umdreht. Diese Szenen bleiben mir besonders in Erinnerung, denn sie sind mit ganz viel Energie, Tatkraft und Willensstärke versehen, von der sich jede Frau ruhig en Scheibchen abschneiden kann.
Leider ist mir das Buch an manchen stellen etwas zu politisch angehaucht und ich finde es ein wenig zu aufrührerisch - das bremst mich beim Lesen ein bisschen aus, aber ich fühle mich trotzdem sehr gut unterhalten. Die großartige Recherche, der Einfallsreichtum der Autorin und der wie gewohnt fesselnde Schreibstil lassen so einen historischen Roman entstehen, der die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit regelrecht verschwimmen lässt - ich bin Martha, gehe ihren Weg und warte ungeduldig auf Band zwei, in denen ich die weiteren Ereignisse erleben darf...

Veröffentlicht am 18.09.2019

Weihnachten mit viel Herz und Hund

Stille Nacht, flauschige Nacht
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Als wäre die Vorweihnachtszeit nicht schon stressig genug, muss sich Patrick mit der Kündigung eines Mitarbeiter herumschlagen. Einzige Rettung ist Angelique, die zwar ein Profi im organisieren ist, doch ...

Als wäre die Vorweihnachtszeit nicht schon stressig genug, muss sich Patrick mit der Kündigung eines Mitarbeiter herumschlagen. Einzige Rettung ist Angelique, die zwar ein Profi im organisieren ist, doch mit ihrer quirligen Art ist so gar nicht das, was sich Patrick von einer ruhigen Mitarbeiterin vorstellt. Doch damit nicht genug - Angelique hat etwas an sich, dass Patrick unweigerlich anzieht und Liebe hat er definitiv nicht auf seinem Plan stehen...

Petra Schier ist ein Garant für wunderschöne Weihnachtsromane, die mit Herz und Hund den Leser sofort begeistern. Fellnase Oskar hat in meinen Augen die gleichnamige Auszeichnung der Filmbranche verdient, denn dieser kleine spitzbübige Mischling hat es faustdick hinter den Hundeohren.
Damit die weihnachtliche Magie auf den Leser überspringt, lässt Schier den geheimnisvollen Zauber der Kindheit in ihren Winterbüchern wahr werden, denn Santa Claus, seine Frau und natürlich die kleinen Elfen bekommen hier ihren großen Auftritt. Sie ziehen geschickt die Fäden im Hintergrund, spielen mal wieder Schicksal, damit die Liebe auch bei Patrick Einzug hält und verstreuen so Wunderfunkelglitzerzauber, der aus den Seiten direkt auf den Leser überspringt. Ein Familien-Liebesroman, der warmherzig und mit viel Gefühl einfach genau das ist, was man in der hektischen Vorweihnachtszeit lesen möchte.
Ich mag die Figuren, denn sie sind alle wie du und ich, haben ihren Macken und können diese, dank der einfallsreichen Ideen der Autorin, dem Leser in voller Größe präsentieren. Egal ob grummelige Großeltern, die irgendwie kein Herz im Leib haben, Patrick, dem es schwerfällt einmal loszulassen oder Angelique, die mit ihrer quirligen Art alles aufwirbelt - alle sind perfekt aufeinander abgestimmt und lassen so die Geschichte rund wirken.
Oskar aber ist der eigentliche Clou des Buches - nicht selten habe ich ein breites Grinsen im Gesicht, wenn ich da so seine Gedanken lese und mitbekomme, was in so einem vorwitzigen Hundekopf vor sich geht. Schier weiß, wie man tierische Gedanken und Schachzüge auf menschliche Art und Weise an den Leser bringt und das macht ihre Bücher so unverwechselbar.
"Stille Nacht, flauschige Nacht" ist mal wieder ein Roman für alle, die temperamentvolle, witzige Bücher lieben, die an die Magie und den Zauber der Weihnacht glauben und wer weiß, vielleicht hat Santa ja auch bei euch die Hände im Spiel

Veröffentlicht am 15.09.2019

Irland, Moor und ein Verbrechen

Das verborgene Cottage
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Eigentlich wollten Victoria und Jeremy ihre Flitterwochen in Irland genießen, doch nun muss Victoria mit Butler Hopkins die Reise allein antreten. Honey-Moon sieht eindeutig anders aus.
Als dann auch ...

Eigentlich wollten Victoria und Jeremy ihre Flitterwochen in Irland genießen, doch nun muss Victoria mit Butler Hopkins die Reise allein antreten. Honey-Moon sieht eindeutig anders aus.
Als dann auch noch eine junge Frau tot im Moor aufgefunden wird, sieht sich Victoria wieder mit den Ermittlungen konfrontiert, denn der schnell gefundene Schuldige ist in ihren Augen nicht der Täter. Doch wer hatte einen Grund, der jungen Frau auf so grausame Art und Weise das Leben auszuhauchen ?

Pauline Peters entführt uns mittlerweile im vierten Teil ihres wundervollen historischen Krimis in die Zeit zu Beginn des letzten Jahrhunderts und weiß diese Epoche mit ihrer Hauptfigur Victoria anschaulich in Szene zu setzen und zu beleben.
Diesmal dürfen wir mit ihr nach Irland reisen und schon nach wenigen Seiten wabert der Nebel des irischen Moores durch das heimische Wohnzimmer, verbreitet seine kalte, düstere Stimmung aus den Seiten direkt an Ort und Stelle und ist allgegenwärtig. So ist schon von Anfang eine gespannte Atmosphäre zu spüren, die durch die bildhafte Schilderung der Szenen immer weiter aufgebaut wird. Die Autorin weiß, wie sie ihre kecke und neugierige Hauptdarstellerin ins rechte Licht rücken kann und gibt ihr mit Butler Hopkins einen treuen Gehilfen an die Hand, der ihre Alleingänge zwar nicht gut findet, aber dennoch irgendwie billigen muss. Die beiden sind ein wirklich hervorragendes Team, ergänzen sich perfekt und bereichern das Buch mit ihren Auftritten, Gedankenzügen und Aktionen. Victoria weiß aber auch immer, wo sie ihre Hebel ansetzen muss, um ans Ziel zu kommen, verfolgt mit einer unerschütterlichen Ausdauer ihre Pläne und ermittelt so unbeirrt und fernab aller Konventionen. Das gefällt mir so an dieser Figur, denn sie schert sich nicht darum, was die Gesellschaft von ihr hält und kocht lieber ihr eigenes Süppchen
Der Fall an und für sich ist gut durchdacht, lässt den Leser im Dunkeln tappen und sorgt so dafür, das man eigene Nachforschungen anstellt, mit rätselt und sich so seine Gedanken macht, wer denn hier der Täter sein könnte. Die losen Enden werden nach und nach schon verknüpft, sodass eine stimmiges Gesamtbild entsteht. Die abwechslungsreiche Gestaltung der Szenen, die mitwirkenden Figuren und die irische Landschaft sorgen für kurzweilige Unterhaltung und lassen so einen historische Krimi mit viel Flair entstehen. Leider habe ich Jeremy in diesem Buch schmerzlich vermisst - er erschient diesmal nur als Randfigur und das ist doch sehr schade. Er ist doch die perfekte Ergänzung zu seiner Frau und irgendwie fehlt mir hier die vertraute Symbiose die beide darstellen. Ansonsten wieder ein toller historischer Krimi , der bei Scones, Clotted Cream und Five-o-Clock-Tee am wirkungsvollsten ist