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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2019

Oma Käthe, die Liebe und ganz viel Krimikomödie

Nur Uschi kochte schärfer
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Oma Käthe hat beschlossen, ihr Herz erneut zu verschenken und datet, was das Zeug hält. Doch ausgerechnet ihr charmanter Französischlehrer liegt am nächsten Mord tot im Bett und Oma steht unter ...


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Oma Käthe hat beschlossen, ihr Herz erneut zu verschenken und datet, was das Zeug hält. Doch ausgerechnet ihr charmanter Französischlehrer liegt am nächsten Mord tot im Bett und Oma steht unter Mordverdacht.
Oma Käthe eine Mörderin ? Das kann Jupp, Schwiegersohn und Dorfpolizist in Personalunion nicht glauben und ermittelt, was das Zeug hält...

Dany R. Wood legt eine Schippe drauf, nachdem er schon mit "Nur Gisela sang schöner" eine wirklich schräge Krimikomödie geschrieben hat. Band zwei seiner saarländischen Krimireihe ist in meinen Augen noch einen Ticken besser und ich liege quer vor Lachen, wenn Oma auf Tinder und Co unterwegs ist, Jupp vermeintliche Täter suchen muss und schräge Typen die Wege der Beteiligten kreuzen.
Die Handlung wird durch den saarländischen Dialekt belebt, der humorvolle Erzählstil lässt keine Wünsche offen und die Spannung ist genau richtig dosiert, damit der Leser bei der Stange bleibt.
Abwechslungsreich erzählt der Autor von Omas Suche nach der großen Liebe, lässt Einblicke in das wirklich amouröse Leben des Verschiedenen zu, der ja nun wirklich nichts hat anbrennen lassen und immer ist da Jupp, der mit seinen Eigenarten und Ticks für viel Wirbel sorgt. Ich tappe lange im Dunkeln, was die Suche nach dem Täter betrifft und bin über die wirklich gelungene Wendung zum Schluss sehr überrascht.
Dany R. Wood weiß, wie man falsche Fährten humorvoll und ideenreich legt, brisante Themen ins beschauliche Hirschweiler pflanzt und so für Grinse-Krimi-Momente sorgt.
Ich liebe Jupp und Co - bitte mehr davon !

Veröffentlicht am 22.06.2019

Romantik in Wales

Die Sterne über den Black Mountains
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Caitlin schreibt lieber ihre Krimis, als im Rampenlicht zustehen, doch diesmal kann sie sich nicht vor einem öffentlichen Auftritt drücken. Es kommt wie es kommen muss und die Lesung ist ein einziges Debakel.
Als ...

Caitlin schreibt lieber ihre Krimis, als im Rampenlicht zustehen, doch diesmal kann sie sich nicht vor einem öffentlichen Auftritt drücken. Es kommt wie es kommen muss und die Lesung ist ein einziges Debakel.
Als wäre das noch nicht genug, wacht Caitlin am nächsten morgen im Hotelzimmer auf, hat keine Erinnerung an das Geschehene und findet nur einen ominösen Zettel von einem Unbekannten.
Caitlin zieht die Reißleine, flüchtet in die Black Mountains, um dort wieder halbwegs Boden unter die Füße zu bekommen. Doch irgendwie scheint gerade der Wurm drin zu sein...

"Die Sterne über Black Mountains" ist die charmante Fortsetzung von Alexandra Zöbelis Geschichte rund um die kleine, gemütliche Farm in den Bergen von Wales. Auch dieses Mal ist es ihr gelungen, sofort den Zauber der Landschaft einzufangen und ihren sympathischen Protagonisten ein flotte Geschichte auf den Leib zu schneidern.
Die Erzählung verknüpft Episoden aus dem ersten Teil geschickt mit den Ereignissen des aktuellen Romans, es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten und schon fühlt man sich rundherum wohl und ist wieder zu Gast in der kleinen Pension.
Die Liebesgeschichte von Ben und Caitlin wird gefühlvoll erzählt, beide wachsen mir sofort ans Herz und ich fiebere mit beiden mit, ob sie sich am Ende dich noch zärtlich in den Armen liegen.
Es geht turbulent zu, wenn sich im Liebesreigen einige kleine "Katastrophen" ereignen, die die Figuren zu überstehen haben. Ein Hauch Krimi sorgt für die nötige Abwechslung, damit der Roman nicht allzu seicht und leicht zu durchschauen ist, aber die Autorin weiß genau, was ihre Leserinnen lieben und so ist auch diese Liebesgeschichte abwechslungsreich, gefühlvoll und mit viel Herz geschrieben.
Ein Roman, der für viel Romanik sorgt und die perfekte Lektüre für heiße Sommertage ist.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Wenn der Wind plötzlich einen Hauch von Tod mit sich trägt

Letzte Hoffnung Meer
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Die Ostseeregion um Boltenhagen ist erschüttert- eine junge Frau wurde ermordet. Als wäre das noch nicht schlimm genug, stellt sich heraus, dass die Frau Patientin einer exklusiven Privatklinik für Krebspatienten ...

Die Ostseeregion um Boltenhagen ist erschüttert- eine junge Frau wurde ermordet. Als wäre das noch nicht schlimm genug, stellt sich heraus, dass die Frau Patientin einer exklusiven Privatklinik für Krebspatienten war. Doch warum musste die junge Frau ihr leben lassen ? Was hat sie vielleicht entdeckt, das nicht ans Tageslicht dringen durfte ?
Um das herauszufinden, beauftragt man Dr Ernst Bender von der Mordkommission mit der Aufklärung des Falls. Nur gut, dass sich Ruth Keiser und Matin Ziegler, zwei alte Bekannte aus seiner Zeit auf Norderney, auch zufällig in Boltenhagen aufhalten. Der Urlaub von Ruth und Martin verläuft somit ganz anders als geplant…

Kann man einen Folgeband besser und aufregender gestalten als den ersten ? Ja, man kann - und wie !
Anja Eichbaum hat mit "Letzte Hoffnung Meer" einen Regio-Krimi geschrieben, der von der ersten Seite an mit der Psychologie der Figuren spielt, der den Leser in atemlose Spannung versetzt und so regelrecht eine Sogwirkung ausübt.
Die Autorin lässt geschickt den Ostseecharme in ihr Buch mit einfließen, verleiht somit dem ganzen das nötige Urlaubsfeeling von Ruth Keiser und Martin Ziegler, damit sich der Leser auch direkt in die Gegebenheiten vor Ort nahtlos einfügen kann und so ein Teil der wirklich aufreibenden Geschichte wird.
Die Figuren sind facettenreich angelegt, glänzen mit ihren vielschichtigen Wesensarten und bereichern den Roman mit ihren Auftritten. Anja Eichbaum ermöglicht dem Leser einen Einblick in die Welt der exklusiven Privatkliniken, dem Druck von Gewinnoptimierung und zeigt auf, wie klein doch der Sprung ins Unseriöse ist, wenn nur das Geld stimmt. Wie hier aus der Angst und Hoffnung auf Heilung des Patienten Kapital geschlagen wird, entbehrt jeder Diskussion- ich verachte solche Menschen, die sich so vom schnöden Mammon regieren lassen und somit Gott und Richter über einer ihnen anvertrauten Person spielen.
Fundiert recherchierte medizinische und kriminalistische Hintergründe werten den Roman zusätzlich auf und lassen die Ereignisse nicht spurlos an dem Bücherfreund vorüber zeihen.
Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, hält einen mit ihren Krallen im Geschehen gefangen und man blättert atemlos die Seiten um, um endlich den dreisten und skrupellosen Mörder dingfest zu machen.
Für mich ein wirklich gelungener Regio-Krimi mit viel Lokalkolorit, charmanten und liebenswürdigen Darstellern, aber auch mit niederträchtigen Gestalten, denen man zum Glück ins Handwerk pfuscht.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Gleicht eher einem Reiseprospekt als einem Liebesroman

Ein Sommer am Gardasee
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Barbara hat wohl den schlimmsten Moment ihres Lebens, denn ausgerechnet an dem Tag, an dem sie sich ihren Traum in Weiß aussucht, sieht sie ihren Verlobten mit einer anderen turteln.
Der Schmerz sitzt ...

Barbara hat wohl den schlimmsten Moment ihres Lebens, denn ausgerechnet an dem Tag, an dem sie sich ihren Traum in Weiß aussucht, sieht sie ihren Verlobten mit einer anderen turteln.
Der Schmerz sitzt tief und Barbara zieht die Reißleine, flüchtet an den Gardasee, um zu vergessen.
in Bella Italia warten nicht nur die Schönheit der Umgebung, sondern auch ein charmanter Mann auf sie, damit ihr wundes Herz wieder geheilt wird...

Ich liebe die Gegend am Gardasee, streife gerne durch die Gässchen und lasse mich vom Flair der Orte verzaubern. Ich kann verstehen, dass sich Barbara sofort wohl fühlt und sich von ihrem Kummer erholt. Über allem liegt der leichte Duft von Zitronen, die Sonne scheint und die Welt ist perfekt...und genau das ist der springende Punkt in diesem Roman.
Die Landschaftsbeschreibungen wirken auf mich eher wie das überaus eifrige Loben in einem Reiseprospekt, die Vorzüge der Gegend werden angepriesen, als ginge es darum, eine Reise in den Süden unbedingt an den Mann/die Frau zu bringen.
Ich habe es zwar gerne, wenn mich die bildhaften Beschreibungen der Umgebung direkt an die Handlungsorte katapultieren, aber hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.
Dazu kommt, dass die Liebesgeschichte recht hanebüchen wirkt und ich mich manchmal frage, ob das ein Schreibneuling und nicht eine gestandene Autorin wie Johanna Nellon verfasst hat. Sehen, Herzklopfen, knutschen - fertig.
Die Figuren wirken dümmlich und weit hinter der Zeit zurück, denn es ist dem Roman nicht wirklich anzumerken, dass seine Handlung im 21.Jahrhundert angesiedelt ist. Das Auftreten der weiblichen Protagonisten vermittelt zumindest eine gewisse Rückständigkeit im Denken und Handeln, was Beziehung und Beruf betrifft. Das lässt den Roman vorsintflutlich und recht konservativ erscheinen. Das ist nicht wirklich das, was ich in einem Sommer-Liebesroman lesen möchte.
Dafür gibt es dann wieder Spannungsmomente, wo in meinen Augen keine hingehören.
Die Erzählung wird einfach schnell und vollkommen emotionslos abgespult, es fehlt mir an Schmetterligen im Bauch, eine mitreißende Geschichte mit tollen Darstellern suche ich vergebens, ein Feuerwerk der Gefühle ist ebenfalls nicht vorhanden und nur bunte Bildchen mit mediterranem Flair versprühen ist mir einfach zu wenig.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Trentino, Vino e Amore

Ein Sommer, der nach Liebe schmeckt
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Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges ...

Annas Himmel müsste normalerweise voller Geigen hängen, denn ihr Freund Lars hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch das alles fühlt sich falsch an, wenn Anna darüber nachdenkt, wie sich Lars ihr zukünftiges leben vorgestellt hat. Sie hat es satt,s ich immer von allen sagen zu lassen, was das beste für sie ist und bricht aus den eingefahren Schienen aus, flüchtet nach Italien und lernt dort auf eine Weingut, dass das Leben voller Sommer, sonne und Liebe steckt...

"Ein Sommer der nach Liebeschmeckt" entführt ins sonnige Trentino und lässt die wunderschöne, malerische Landschaft direkt vor dem inneren Augen entstehen. Man geht mit Anna durch die Weinberge, arbeitet mit ihr auf dem Weingut und hat Herzklopfen, wenn sie mit Marco Zeit verbringt.
Anna ist aber in meinen Augen eine sehr widersprüchliche Figur - auf der einen Seite wirkt sie unreif und extrem manipulierbar, auf der anderen Seite ist sie sehr herzlich und sympathisch . Es ist nur schwer, das in Einklang zu bringen, aber hin und wieder gelingt es der Autorin, dass eine Symbiose entsteht.
Lars ist ein Egomane, wie er im Buche steht und ich frage ich, wie Anna das die ganze Zeit über mit ihm ausgehalten hat. Der Typ muss noch nicht einmal den Mund aufmachen und schon ist er mir unsympathisch - nein, er und ich, wie werden keine Freunde.
Anders Marco -er ist feinfühlig, trägt einige Narben auf der Seele mit sich und das macht in sehr vorsichtig. Aber er kann sich Anna nach und nach öffnen und diese Veränderung lässt die Autorin schön in die Geschichte einfließen.
Der Roman kommt aber irgendwie nicht richtig in Fahrt, die Dialoge wirken gestelzt und den Personen in den Mund gelegt. Das lässt die Mitwirkenden hölzern und unbeholfen erscheinen und gerade Anna wird dadurch in ein schlechtes Licht gerückt. Man hat das Gefühl, Anna wird regelrecht von den mechanisch abgespulten Sätzen erdrückt und das lässt sie einfältig und verkrampft erscheinen. Dabei ist Anna doch nicht so, sie kann nur manchmal nicht aus ihrer Haut.
Ansonsten ein netter Sommerroman, der mit dem Flair der italienischen Weinberge bezirzt, einen Hauch von Liebe mit sich bringt und den man mit einem Glas Wein auf der Terrasse mal schnell zwischendurch lesen kann.