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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2019

Sterne gibt es nicht nur beim Kochen :-)

Sommer unter Sternen
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Bis vor wenigen Augenblicken war das Leben von Ella noch perfekt - zwei süßen Zwillingsmädchen, ein toller Ehemann und dann - BÄMM, alles geplatzt wie eine Seifenblase. Ihr Mann hat eine Affäre mit der ...

Bis vor wenigen Augenblicken war das Leben von Ella noch perfekt - zwei süßen Zwillingsmädchen, ein toller Ehemann und dann - BÄMM, alles geplatzt wie eine Seifenblase. Ihr Mann hat eine Affäre mit der Nachbarin und Ella flüchtet vor dem großen Chaos nach Fire Island in das Haus ihrer besten Freundin Maggie. Die glücklichen Sommertage ihrer Teeniezeit vor Augen sollen wie ein Pflaster auf ihrer Seele wirken. Dumm nur, dass sie nicht alleine im Haus sein wird, denn Nathan, Maggies Bruder, ist überraschend auch dort. Und diese Begegnung hat es in sich, denn Nathan ist alles andre als der liebenswerte Kerl von damals...oder vielleicht doch ?

"Sommer unter Sternen" ist für mich mein absoluter Lieblingsroman geworden ! Ein Buch voller romantischer Momente, die nicht nur die Sterne in der Küche blitzen lassen, sondern auch die Sterne vom Himmel holen und für ordentlich Herzklopfen und knisternde Augenblicke sorgen.
Mit Ella ist der Autorin eine Figur gelungen die sofort mein Herz begeistert und ich schlüpfe in ihre Haut, lebe, liebe, leide und lache mit ihr, trockne die Tränen der Kinder und auch Ellas Tränen , wenn das Leben mal wider viel zu turbulent um die Ecke kommt.
Durch viele unterrückte Gefühlen und viel zu langem Schweigen ist ihre Ehe letztendlich zur Farce mutiert und sie kommt nicht umhin, sich das einzugestehen und auch ein Stück weit für das Scheitern mitverantwortlich zu sen.
Nathan ist eine echte Cremeschnitte - zwar weiß er anfangs noch seine Qualitäten gut unter einem Mantel aus wilden Flüchen und absolutem Groll zu verstecken, doch wer kann schon zwei kleinen süßen Zwillingsmädchen widerstehen - das bringt selbst den härtesten Eisblock zum Schmelzen.
Die Geschichte baut sich langsam auf, lässt viele Einblicke in den Alltag einer Zwillingsmutter zu, gibt auch den Blick in den zermürbenden Arbeitsalltag eines Sternekochs frei und lässt mich so an den kleine und großen Katastrophen teilhaben.
Miriam Covi streut ganz viel Urlaubsflair mit hinein, lässt Fire Island vor meinem geistigen Auge entstehen, wenn Ella und die Kids am Strand verbotenerweise frühstücken, lässt die Wellenglitzern funkeln, den warmen Sand unter den Füßen spüren und verleiht so ihrem Buch einen ganz besonderen Charme.
Es sind die besonderen Momente am Meer, die das Buch zu einer echten Wohlfühllektüre machen, es sind die echten Gefühle, die Ella und Nathan nicht scheuen und es ist der Kindermund, der mich schmunzeln lässt.
Buchdeckel aufklappen, wohlfühlen, die leichte Sommerbrise spüren und einfach nur jeden einzeln Buchstaben genießen- bitte ,bitte mehr davon !

Veröffentlicht am 02.06.2019

Gleicht dem Roman "Das Salzmädchen" aufs Haar

Eine Prise Sommerglück
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Paulas Leben ist von ihren Eltern von jeher vorbestimmt- es wird nicht daran gerüttelt, dass sie einmal Pappas Nachfolger in der Immobilienwelt werden soll, dazu ein einflussreicher Ehemann aus der High-Society ...

Paulas Leben ist von ihren Eltern von jeher vorbestimmt- es wird nicht daran gerüttelt, dass sie einmal Pappas Nachfolger in der Immobilienwelt werden soll, dazu ein einflussreicher Ehemann aus der High-Society Hamburgs - fertig ist das Lebensglück.
Doch da spielt Paula nicht mit, denn sie will mehr als das Schubladenleben ihrer Eltern.
Sie flüchtet nach Mallorca und verliert dort nicht nur ihr Herz an die Insel, sondern auch einen Mann,der nicht nur mit dem Kochlöffel gut umzugehen weiß. Doch wie das so ist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Nach dem ich den Roman "Das Salzmädchen" von der Autorin gelesen habe, bin ich natürlich doppelt und dreifach gespannt, was es neues aus der Feder von Rosie M. Clark zu lesen gibt.
Die Neugier flaut bereits nach wenigen Seiten ab und verwandelt sich regelrecht in Ärger, denn der Roman gleicht dem Salzmädchen aufs Haar - Setting, Handlung und Personen sind identisch, manchmal heißen sie sogar gleich und ich kratze mich vor Verblüffung am Kopf, weil ich das ja alles schon einmal gelesen habe...
Die Handlung spult sich dann auch relativ seicht ab, es fehlt an zündenden Ideen, überraschende Wendungen gibt es keine und selbst die Figuren wirken seelenlos. Lediglich der Zauber von Mallorca punktet mit tollen Landschaftsbildern, aber das ist mir dann doch nicht genug, um mich vom Sommerglück berieseln zu lassen.
Wer "Das Salzmädchen" kennt, muss den neuen Roman nicht lesen, denn das ist definitiv verschenkte Lesezeit. Ich habe nichts dagegen, wenn ich verschaukelt werde und ich es nicht merke - aber hier ist es doch recht offensichtlich - da fehlen mir die Worte

Veröffentlicht am 31.05.2019

Resieführer mit Herz

50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss
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Zugegeben, es gibt viele Arten, einen Reisenden von seinem Sehnsuchtsziel zu begeistern. Der Reiseführer gehört zu den wohl bekanntesten, doch ist er meist nach Schema F und mit viel unnützem Wissen gespickt, ...

Zugegeben, es gibt viele Arten, einen Reisenden von seinem Sehnsuchtsziel zu begeistern. Der Reiseführer gehört zu den wohl bekanntesten, doch ist er meist nach Schema F und mit viel unnützem Wissen gespickt, das manchmal mehr verwirrt, als das es nützt.

Doch Silvia Trippolt-Maderbacher hat mit "50 Dinge, die man in Istrien getan haben muss" einen Reiseführer der ganz besonderen Art verfasst.
Mit beiden Händen greift sie in die Schatztruhe Istriens und holt wahre Perlen hervor, die sie ein wenig poliert und für den Leser zu einem wunderschönen Schmuckstück zusammenfasst.

Egal ob historische Städtchen, verwinkelte Gassen, türkisblaues Meer und mehr, die Autorin verpackt mit viel Herz und Liebe zum Land ihre Informationen für den Istrienurlauber, lässt den Istrienkenner anerkennend mit dem Kopf nicken und verführt den einen oder anderen Istrienliebhaber zu kulinarischen Köstlichkeiten.
Neues und Altbewährtes geben sich in ihrem Büchlein die Hand, laden zum Verweilen ein und sorgen so für eine wundervolle Auszeit auf der heimischen Terrasse.
Meine Lieblingsperlen habe ich auch schon gefunden:

- die lilafarbene Perle von Bale -Wer idyllische Plätzchen mit Flair sucht, wir an den Lavendelfeldern mit Schaukeln nicht vorüber gehen können. Denn ganz ehrlich, was kann es schöneres geben, als sich in diese Schaukeln zu setzen und mit einem leichten Windhauch den Duft der Lavendelbüten einzuatmen und scheinbar schwerelos über die lilafarbenen Felder zu schweben ?

- die schwarzen Perlen von Motovun - Das antike Städtchen ist bekannt und beliebt für seine schwarzen Schätze. Jeder Gourmet wird sich in diese Stadt und seine Schätze verlieben, denn die Trüffel sind das eigentliche Herzstück des Ortes.

- die schillernde Perlen von Groznjan - Einst verlassen und dem Verfall preisgegeben, ist der Ort heute von Künstlern bewohnt und es pulsiert das Leben in den Gassen.

- die grünen Perlen in ganz Istrien - Sind das eigentliche Gold des Landes und das Olivenöl schmeckt herrlich nach Sommer, Sonne und Meer

-die türkisfarben Perlen - Das Meer hat so viele lauschige Plätzchen zu bieten. Versteckte buchten, aber auch belebte Strände sind für den Urlauber zu finden. Wer Glück hat, entdeckt sogar Delfine

Es gibt so vieles, was sich lohnt zu entdecken. Egal ob der Lungomare in Opatija zum Spaziergang einlädt, die bunten Schirme in den Gassen von Novigrad zum Bummeln rufen, oder einfach nur die vielen Konobas mit ihren landestypischen kulinarischen Köstlichkeiten.
Silvia Trippolt-Maderbacher hat ein Auge für die vielen kleinen Details, die Land und Leute bieten, streift mit offenem Blick und weitem Herz durchs Land und ermöglicht so dem Leser, Istrien von seiner schönsten Seite kennenzulernen.

Wer auf de Suche nach vielen Insidertipps bzgl Essen und Trinken ist, zudem noch viele kleine und große Schätze entdecken möchte, der darf sich gerne diesen wunderbaren Reiseführer zulegen.
Für mich der Beste, den ich seit langem in den Händen gehalten habe.
Absolute Kaufempfehlung !

Veröffentlicht am 30.05.2019

Lebe.Liebe.Lache und bleibe neugierieg auf das Leben

heimelig
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Nelly hat eine große Enttäuschung verkraften müssen - trotz aller Liebe und Fürsorge, die sie ihrer Tochter entgegengebracht hat, "entsorgt" sie ihre Mutter regelrecht in einem Altersheim und lässt das ...

Nelly hat eine große Enttäuschung verkraften müssen - trotz aller Liebe und Fürsorge, die sie ihrer Tochter entgegengebracht hat, "entsorgt" sie ihre Mutter regelrecht in einem Altersheim und lässt das Elternhaus abreißen.
Nelly fühlt sich mit ihren 77 Jahren aber noch zu jung, um im Heimalltag einzugehen wie eine Primel ohne Wasser.
Nelly fasst einen Entschluß und bereist die Schweiz nach dem Alphabet - nicht weite Ziele, sondern einfach nur das, was man innerhalb eines Tages entdecken kann. Die Reisen bereichern sie und das was Nelly erlebt ist schon unglaublich .-)

"heimelig" von Blanca Imboden ist ein ganz toller Roman, der mit viel Respekt vor dem Älter werden in Würde berichtet. Nelly ist eine lebensbejahende ältere Dame, die noch nicht aufs Abstellgleis geschoben werden möchte und deswegen bricht sie aus dem schnöden Heimalltag aus. Das Heim ist ja auch nicht wirklich ihr Zuhause, denn gemütlich und freundlich geht anders. Ihre kleinen und großen Abenteuer sind für den Leser wirklich herzerfrischend geschrieben, locken viele Emotionen hervor und sorgen für Lachtränen, Freudentränen und Tränen des Abschieds und der Trauer.
Die Autorin gibt dem Alt werden und Sterben einen würdigen Hintergrund, verpackt die Episoden im Heim mit ganz viel Liebe und Anerkennung und lässt daraus einen abwechslungsreichen Roman entstehen,
Die Botschaft, dass man sich immer die Neugier auf das Leben erhalten soll, wird gut durch die quirlige Nellly transportiert und ich komme nicht umhin, die Dame in mein Herz zu schließen.
Sterbebegleitung, aktive Sterbehilfe, Pflegenotstand und so manches andere heiße Eisen bekommt hier im Buch eine wirkungsvolle Plattform. Man kommt nicht drumherum nachzudenken, wie man sein eigenes Älterwerden gestalten und erleben möchte. Viele Szenen gehen unter die Haut, viele Ereignisse berühren und manche Szenen sind brüllend komisch - ich kann nur hoffen, dass ich einmal so werde wie Nelly und ihrem Credo folge - Lebe.Liebe.Lache und bleibe neugierig auf das Leben.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Lebe dein Leben, so wie's dir gefällt

Ein Sommerhaus in Cornwall
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Seit dem Tod ihrer Eltern rotiert Pippa wie ein Hamster im Rad - Ferienhausvermittlung, Farm und die Versorgung der jüngeren Geschwistern verlangen ihr alles ab. Zeit für sich oder gar eine Verabredung ...

Seit dem Tod ihrer Eltern rotiert Pippa wie ein Hamster im Rad - Ferienhausvermittlung, Farm und die Versorgung der jüngeren Geschwistern verlangen ihr alles ab. Zeit für sich oder gar eine Verabredung ist da Fehlanzeige. Als Ben als Feriengast auf den Hof trudelt, riskiert Pippa einen zweiten Blick und stellt fest, dass es auch noch ein Leben neben Gästen, Gummistiefeln und Co gibt.
Doch Ben trägt ein Päckchen aus der Vergangenheit, rückt nicht wirklich mit der Sprache raus und Pippa muss sich entscheiden - Gefühle oder Verantwortung….

Ich bin ein wenig hin und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Auf der einen Seite eine nette Liebesgeschichte mit sommerlichem Flair und zauberhaften Landschaftsbeschreibungen, auf der anderen Seite frage ich mich, wie Pippa überhaupt den Tagesablauf bewältigt, denn auch ihr Tag hat bloß 24 Stunden und ihre Aufgaben grenzen schon echt an Ausbeutung eines Sklaven. Sie macht sich ihrem Hof und den ihr gestellten Tätigkeiten Untertan und vergisst dabei zu leben.
Wem's gefällt...
Erst als Ben in ihr Leben tritt, schmeißt sie Verantwortung und Pflichtgefühl über den Haufen und lässt sich ganz in seine Arme fallen...wirkt jetzt in meine Augen weniger glaubwürdig, denn wenn sie das jetzt auf einmal kann, warum geht das vorher nicht ?
Was mich auch noch stört sind die wirklich ordinären Bettszenen, die mich haben manchmal rote Ohren bekommen lassen. Heiße Erotik ist ja schön und gut, aber wirkt hier in diesem Roman völlig deplatziert. Man kauft Pippa die Wandlung vom Landkind mit Mistgabel zum heißen Betthäschen nicht wirklich ab und das Bild, das vorher von ihr gezeichnet wurde, bekommt heftige Risse.
Die Geschichte mit ihren vielfältigen Themen, die vorher angerissen worden sind, bleibt dadurch vollkommen auf der Strecke und wird somit zur Nebensache. Die Voraussetzung für eine Sommerromanze mit Tiefgang ist da, vertrocknet aber wie eine Ackerscholle ohne Regen und bekommt dadurch keine Chance, dass die Saat aufgeht.
Für mich leider eine Enttäuschung und ein Buch, das ich sicherlich nicht weiterempfehlen werde.