Paula hat gerade ihre Prüfungen bestanden, um in das Immobilienunternehmen ihres Vaters einzusteigen, als dieser sie in einem Restaurant vor allen Gästen brüskiert. Auch ihr Freund ist nicht erschienen, der geht lieber surfen. Paula hat die Nase voll und nimmt kurzfristig eine Hochzeitseinladung ihrer alten Freundin Sophie an, die auf Mallorca heiratet, packt ein paar Sachen und macht sich auf den Weg. Dort angekommen, verlebt Paula nicht nur ein schönes Wochenende, sondern macht auch die Bekanntschaft der Spanierin Clara, die für einen Cateringservice arbeitet. Anstatt zurück nach Hamburg zu fliegen, bleibt Paula auf der Insel und arbeitet aushilfsweise ebenfalls für den Caterer. Dabei lernt die den Koch Theo kennen, der ihr schon die ganze Zeit bekannt vor kommt. Doch Paulas Vater lässt nicht locker und will seine Tochter regelrecht zwingen, endlich ihren Job in seiner Firma anzutreten. Doch Paulas Bruder, Clara, Theo und Claudia helfen ihr, ein Unternehmen als Hochzeitsplanerin auf Mallorca aufzuziehen und sich endlich von ihrem bevormundenden Vater abzunabeln. Der hat anscheinend so einige Leichen im Keller, die nicht ans Tageslicht kommen sollen. Aber Paula findet per Zufall so einige Geheimnisse heraus….
Rosie M. Clark hat mit “Eine Prise Sommerglück” einen Urlaubsroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig-leicht und nicht sehr anspruchsvoll. Der Leser steht von Anfang an als unsichtbarer Schatten an Paulas Seite und erlebt dabei so einige Höhen und Tiefen in deren Leben mit. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und suggerieren eine wunderschöne Hintergrundkulisse, vor der sich neben familiären Dramen auch Zukunftspläne und neue Bekanntschaften tummeln. Das aufzudeckende Familiengeheimnis ist zwar nicht uninteressant, wird aber erst im letzten Romandrittel so richtig ins Gespräch gebracht und entpuppt sich nicht gerade als etwas, das einen vom Hocker haut. Der Spannungsbogen ist überhaupt nicht ausgeprägt, zudem plätschert die Handlung meistens vor sich hin, ohne das wirklich etwas passiert, der Hauptaugenmerk wird hier mehr auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt. Die Überschwemmung auf Mallorca wird leider auch nur am Rande gestreift und nicht weiter ausgeführt. Hier ist einfach zuviel eitel Sonnenschein, als Leser steht man wirklich während der gesamten Handlung am Rande.
Die Charaktere sind alle durchweg recht simpel gestrickt, sie können nicht wirklich überzeugen, denn oftmals wirken sie überspitzt oder regelrecht unsympathisch. Der Leser wird dadurch auf Distanz gehalten und ist nur ein Beobachter. Paula wirkt zu Beginn wie eine verwöhnte Göre, völlig naiv und ohne jeglichen Mut, sich mal zur Wehr zu setzen. Ihr Surferfreund lässt sie ständig im Stich, und sie lässt es ihm auch noch durchgehen. Sie wird zwar sympathischer während der Zeit auf Mallorca, doch eigentlich ist sie die Unselbständigkeit in Person. Man fragt sich die ganze Zeit, woher das Geld kommt, was sie ausgibt, wo sie doch so eine Wut auf Papi hat. Aber irgendwie kommt ihr immer jemand zur Hilfe und alle Schwierigkeiten lösen sich wunderbar in Luft auf. Ihre Eltern sind unmöglich, nur mit sich selbst und ihrer Außenwirkung beschäftigt. Da ist keinerlei Gefühl zwischen den Eltern und ihren Kindern. Theo ist ein netter Kerl, ebenso Clara und Claudia. Doch auch sie können die ganze Geschichte nicht retten.
“Eine Prise Sommerglück” kann man wirklich nur als Notnagel bezeichnen, wenn man keinerlei andere Lektüre hat. Hier wäre eine Leseempfehlung echte Verschwendung!