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Veröffentlicht am 09.05.2019

Romantik an der Seine - leider Fehlanzeige :-(

Wir sehen uns wieder am Ende der Seine
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Claude hat die traurige Aufgabe, den Nachlass seines Vaters zu sichten und sich von Dingen zu trennen, die viele Erinnerungen mit sich bringen. Als er in einem kleinen Versteck im Schreibtisch seines Vaters ...

Claude hat die traurige Aufgabe, den Nachlass seines Vaters zu sichten und sich von Dingen zu trennen, die viele Erinnerungen mit sich bringen. Als er in einem kleinen Versteck im Schreibtisch seines Vaters Liebesbriefe findet, ist sein Interesse und seine Neugier geweckt. Sein Vater hatte eine Affäre ? Für Claude unvorstellbar.
Er macht sich auf, um die geheimnisvolle Frau zu finden, die Vaters Herz verzaubert hat...

"Wir sehen uns wieder am Ende der Seine" weckt schon mit dem Cover Sehnsucht nach der Stadt der Liebe und wird als gefühlvoller Schicksalsroman angekündigt.
Doch Sehnsucht, Romantik und Gefühle suche ich hier vergebens, denn der Autor weiß leider nicht die richtige Stimmung einzufangen, um mich als Leser von seiner gut angedachten Romanidee zu begeistern.
Die Erzählung stützt sich auf sehr ausschweifende Schilderungen der restaurierten Gebäude, verliert sich in der ausführlichen Berichterstattung und der Stellung der Kirche bei der Suche nach den Besatzungskindern, aber das hat für mich nur bedingt mit der eigentlichen Geschichte zu tun und gräbt ihr so das Wasser ab. Die am Anfang erwähnte geheimnisvolle Suche wird so recht zäh und fad, sodass ich schnell die Lust am Lesen verliere. Der Roman verliert den Bezug zum Titel und wird in eine ganz andere Richtung gedrückt. Die Romanidee ist gut, bietet viel Potential, um den Leser zu begeistern, aber in der Umsetzung wirkt das ganze eher lieblos zusammengesetzt, ideenlos und fast schon banal.
Nun aber zu der Romantik - die habe ich hier wirklich vergeblich gesucht, und nach jeder Seite gehofft, dass sie eventuell zu finden ist, aber da ist nichts, nichts was man mit der Stadt der Liebe und der Romantik verbinden könnte. Die Romanze verliert sich in nichtssagenden Worten, es fehlt jegliches Gespür für Gefühl, Leidenschaft und Hingabe und so bleibt die Erzählung eine seelenlose Hülle, die von ihren ebenfalls unnahbaren und ausdruckslosen Figuren nicht einmal ansatzweise mit Leben gefüllt werden kann.
Meine Neugier, die vom Klappentext geweckt wird, wird in keinster Weise gestillt und ich bleibe enttäuscht zurück, sodass ich leider nur 1,5 Sterne vergeben kann.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Herzkino, Sehnsuchtsmoment eund die ganz große Liebe

Das Haus der Sehnsucht
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Als Autorin Michelle dem Mann ihrer Lektorin Clare gegenübersteht, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und wehren sich erst gegen das, was nicht sein darf. Doch ...

Als Autorin Michelle dem Mann ihrer Lektorin Clare gegenübersteht, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Beide fühlen sich zueinander hingezogen und wehren sich erst gegen das, was nicht sein darf. Doch die Liebe ist stärker und sie führen eine verbotene Beziehung.
Als Michelle merkt, dass sie schwanger ist, zieht sie die Reißleine und trennt sich von Alex, kauft sich ein kleines romantisches Haus und führt fortan ihr Leben zurückgezogen und auf sich allein gestellt. Alex hat zwischenzeitlich genügen Sorgen mit seiner depressiven Frau und das Leben mit ihr gestaltet sich nicht immer einfach. Einziger Lichtblick ist Sohn Timothy, der beide noch zusammen hält, bis ein folgenschwerer Schicksalsschlag das Leben aller Betroffenen auf den Kopf stellt...

"Das Haus der Sehnsucht" ist der neue Roman von Romina Gold und für mich der Beste, den sie bisher zu Papier gebracht hat.
Mit viel Fingerspitzengefühl widmet sie sich dem Thema Depression und verbindet die Tücken der Krankheit geschickt mit ihrer Story, die trotz der Schwere des Themas nicht von ihr erdrückt wird. Ganz im Gegenteil, Romina gibt diesem Tabuthema eine wunderbare Plattform, um endlich einmal mit Vorurteilen zu brechen und so einen kleinen, aber doch sehr detaillierten Einblick in die Welt eines Betroffen zu geben.
Ihre Figuren sind sehr differenziert ausgearbeitet, haben ganz viele individuelle Charakterzüge und machen sie so lebendig. Egal, ob es der charismatische Alex ist, der sofort mein kleines Leserherzchen im Sturm erobert, der Patriarch Edmond, der die Zügel des Verlages fest im Griff hat und nicht eine Spur bereit ist, von seinen eingefahren Wegen abzuweichen, Clare, die in ihrer kalten Welt gefangen ist, oder Michelle, die herzensgut, lebensbejahend und frisch ist - alle Beteiligten sind Romina wundervoll gelungen und ich folgen ihnen nur allzu gerne, um eins mit ihnen zu werden und mit den Szenen und der Geschichte zu verschmelzen.
Sehnsuchtsmomente, Herzklopfen und ebenso viele Zweifel sind Rominas Hauptzutaten, die sie hier wohl dosiert in ihrem gefühlvollen Roman einfließen lässt und so eine Erzählung kreiert, die nicht alltäglich und daher umso faszinierender ist.
Die Frage, wie viel eine Beziehung verträgt, ob man nur aus Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein zusammen bleiben soll oder ob man seinen Wünschen und seinen Sehnsüchten nachgibt, wird hier sehr behutsam angesprochen und bringt den Leser auch zum Nachdenken, wie man wohl selbst in dieser Situation handeln würde.
Für mich ein ganz besonderer Liebesroman, der ein Highlight am Bücherhimmel ist - daher 5 Sternchen

Veröffentlicht am 07.05.2019

Island verzaubert mit gewaltigen Naturszenen, die Charaktere erfüllen nicht ganz die Erwatungen

Das Versprechen der Islandschwestern
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Wie gratuliert man jemandem zum 90. Geburtstag, wenn jahrzehntelanger Groll und Schweigsamkeit eine unüberwindbare Kluft geschaffen haben ? Dieser Aufgabe sieht sich Pia gegenübergestellt, denn die Reise ...

Wie gratuliert man jemandem zum 90. Geburtstag, wenn jahrzehntelanger Groll und Schweigsamkeit eine unüberwindbare Kluft geschaffen haben ? Dieser Aufgabe sieht sich Pia gegenübergestellt, denn die Reise zu Omas Schwester nach Island stellt sie vor eine große Herausforderung. Wie soll sie die beiden wieder zusammenbringen, wenn die eine ihr Glück auf dem Unglück der anderen aufgebaut hat....

"Das Verspechen der Islandschwestern" weckt allein schon mit dem Klappentext und dem Cover die Neugier des Lesers und schnell ist man in der Geschichte versunken, vergisst das Hier und Jetzt und will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Autorin weiß geschickt die Faszination Islands in ihre Geschichte einzuweben, lässt so bildgewaltige Naturszenen entstehen und entführt mich so an die Schauplätze ihrer Erzählung.
Der Roman lebt von dem Wechsel der Zeitebenen und offenbart so nach und nach die Ereignisse von damals, als Helga und Margarete noch eine Einheit gewesen sind und noch nicht einmal ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte.
Die Erzählung hat von Anfang einen sehr hohen Spannungsbogen, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt, aber leider flacht diese Spannung im letzten Drittel komplett ab und so wechselt der unterhaltsame Roman die Spur und sorgt dafür, dass der Leser recht schnell das Ende vorausahnt. Ist zwar schade, aber dieser Fehler wird durch die vielen wunderbaren Einzelheiten vorher (Lebenseinstellung der Isländer, das harte arbeitsreiche Leben der Bauern, anhaltende Dunkelheit im Winter etc) so gut wie ausgemerzt.
Was die Darstellung der Charaktere betrifft, gibt es auch etwas zu Mäkeln: die Personen der Gegenwart nehmen in meinen Augen ein wenig den Figuren der Vergangenheit den Platz weg und drängen sich mir ihren Problemen und Problemchen zu sehr in den Vordergrund.
Meines Erachtens hätten Helga und Margarete viel mehr Aufmerksamkeit verdient, um noch mehr den Wandel zwischen liebevoller Geschwisterbeziehung, dem großen Bruch und der Versöhnung hervorzuheben.
Die Geschichte hat mich trotzdem sehr gut unterhalten und weckt die Neugier auf das Land der heißen Quellen und seine Bewohner.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Auszeit mit Hund und Katze

Ein Jahr Inselglück
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Fenja steht kurz davor, ihrer Karriere als Designerin den letzten Schliff zu verpassen, damit ihr endlich der große Durchbruch gelingt. Da passt die Bedingung von Tante Trudes Testament , nämlich ein Jahr ...

Fenja steht kurz davor, ihrer Karriere als Designerin den letzten Schliff zu verpassen, damit ihr endlich der große Durchbruch gelingt. Da passt die Bedingung von Tante Trudes Testament , nämlich ein Jahr auf Amrum zu verbringen, damit ihr das schnucklige Haus dort auch vererbt werden kann, nicht wirklich in ihren plan. Doch Plöne sind schließlich dazu da, umgeschmissen zu werden und deshalb packt Fenja Mops und Katze und macht sich Richtung Insel auf...

"Ein Jahr Inselglück" ist ein typischer Gute-Laune-Insel-Wohlfühlroman, der schon am Anfang offenbart, wie das Ende aussehen wird. Schnell wird klar, was Fenja auf der Insel erwartet und so steuert die Autorin auch sehr zielstrebig auf das Happy End hin. Die Handlung ist recht einfach und schematisch gestaltet, plätschert ohne große Aufreger vor sich hin. Lediglich die Landschaftsbeschreibung von Amrum lässt Urlaubsfeeling aufkommen und verführt zum Träumen am Strand. Ein bisschen wenig, finde ich, aber es wird sicherlich auch Leser geben, die Feuerund Flamme für dieses Buch sind.
Ihre Figuren sind zwar recht nett anzuschauen, wirken aber auf mich austauschbar und haben nicht den unverwechselbaren Charakter, der mich als Leser sofort von sich einnimmt.
Heimliche Stars der Geschichte sind nämlich Coco der Mops und Pablo die Katze, denn sie bereichern die Erzählung auf tierische Art und Weise und gerade Coco kann mir den einen oder anderen Schmunzler mit seinem Übermut entlocken.
Ansonsten ein recht lockerer Roman, der schnell gelesen ist, kaum Überraschungen bietet und daher auch schnell wieder vergessen ist.
Für die kleine Auszeit mit Inselfeeling gut geeignet, ansonsten nur Durchschnitt, daher 2,5 von drei Sternen

Veröffentlicht am 05.05.2019

Misstöne auf der Sehnsuchtsinsel

Villa Sanddorn
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Mittlerweile sind zwei Jahre ins Land gezogen, seit Franziska sich eigentlich nur eine kleine Auszeit auf Rügen gönnen wollte. Zwischenzeitlich ist sie als Coach für Menschen tätig, die die entspannte ...

Mittlerweile sind zwei Jahre ins Land gezogen, seit Franziska sich eigentlich nur eine kleine Auszeit auf Rügen gönnen wollte. Zwischenzeitlich ist sie als Coach für Menschen tätig, die die entspannte Atmosphäre auf der Insel für eine Beratung nutzen wollen, doch irgendwie hat sich der große Erfolg noch nicht eingestellt. Das soll mit der "Villa Sanddorn" anders werden und Franziska stürzt sich mit Feuereifer in dieses Projekt. Dass dabei ihre Beziehung zu Niklas auf der Strecke bleibt, der zu allem Übel auch noch eine bildhübsche neue Mitarbeiterin einstellt, hat wohl keiner voraussehen können. Dicke Gewitterwolken ziehen über der Sehnsuchtsinsel auf...

"Villa Sanddorn" ist der zweite Band der Sanddorn-Reihe von Leno Johannson und irgendwie schwappt diesmal nicht so richtig das tolle Inselfeeling über, das mich im erste Band sofort von sich eingenommen hat. Die Autorin lässt zwar auch in diesem Roman die Wellen glitzern, der Wind zauselt einem durch die Haare und die Lippen schmecken nach Salz, aber es fehlt mir an allen Ecken und Enden an Authentizität und Glaubwürdigkeit. Franziska fetzt wie ein wildgewordener Handfeger durch die Geschichte. Das lässt sie schnell gestresst und nervig wirken und das überträgt sich auf den Leser. Die Sorgen und Probleme, die sie hier wälzt, nehmen dem Wohlfühlroman die Leichtigkeit und werden trotzdem nicht richtig in Szene gesetzt. Es wirkt alles recht aufgesetzt und es fehlt mir die Begeisterung der Autorin, die normalerweise in ihren Geschichte zu finden ist.
Die Protagonisten kommen nicht richtig zur Geltung und wirken eher wie Randfiguren in einer strukturlosen Erzählung. Für mich leider kein Roman, der begeistert, sondern eher abschreckt...vielleicht habe ich auch mittlerweile einfach zu viele Inselromane gelesen und vergleiche deshalb zu oft.
Dieses Buch wird sicherlich seine Liebhaber finden, mich hat es leider nicht begeistert.