Romantik an der Seine - leider Fehlanzeige :-(
Wir sehen uns wieder am Ende der SeineClaude hat die traurige Aufgabe, den Nachlass seines Vaters zu sichten und sich von Dingen zu trennen, die viele Erinnerungen mit sich bringen. Als er in einem kleinen Versteck im Schreibtisch seines Vaters ...
Claude hat die traurige Aufgabe, den Nachlass seines Vaters zu sichten und sich von Dingen zu trennen, die viele Erinnerungen mit sich bringen. Als er in einem kleinen Versteck im Schreibtisch seines Vaters Liebesbriefe findet, ist sein Interesse und seine Neugier geweckt. Sein Vater hatte eine Affäre ? Für Claude unvorstellbar.
Er macht sich auf, um die geheimnisvolle Frau zu finden, die Vaters Herz verzaubert hat...
"Wir sehen uns wieder am Ende der Seine" weckt schon mit dem Cover Sehnsucht nach der Stadt der Liebe und wird als gefühlvoller Schicksalsroman angekündigt.
Doch Sehnsucht, Romantik und Gefühle suche ich hier vergebens, denn der Autor weiß leider nicht die richtige Stimmung einzufangen, um mich als Leser von seiner gut angedachten Romanidee zu begeistern.
Die Erzählung stützt sich auf sehr ausschweifende Schilderungen der restaurierten Gebäude, verliert sich in der ausführlichen Berichterstattung und der Stellung der Kirche bei der Suche nach den Besatzungskindern, aber das hat für mich nur bedingt mit der eigentlichen Geschichte zu tun und gräbt ihr so das Wasser ab. Die am Anfang erwähnte geheimnisvolle Suche wird so recht zäh und fad, sodass ich schnell die Lust am Lesen verliere. Der Roman verliert den Bezug zum Titel und wird in eine ganz andere Richtung gedrückt. Die Romanidee ist gut, bietet viel Potential, um den Leser zu begeistern, aber in der Umsetzung wirkt das ganze eher lieblos zusammengesetzt, ideenlos und fast schon banal.
Nun aber zu der Romantik - die habe ich hier wirklich vergeblich gesucht, und nach jeder Seite gehofft, dass sie eventuell zu finden ist, aber da ist nichts, nichts was man mit der Stadt der Liebe und der Romantik verbinden könnte. Die Romanze verliert sich in nichtssagenden Worten, es fehlt jegliches Gespür für Gefühl, Leidenschaft und Hingabe und so bleibt die Erzählung eine seelenlose Hülle, die von ihren ebenfalls unnahbaren und ausdruckslosen Figuren nicht einmal ansatzweise mit Leben gefüllt werden kann.
Meine Neugier, die vom Klappentext geweckt wird, wird in keinster Weise gestillt und ich bleibe enttäuscht zurück, sodass ich leider nur 1,5 Sterne vergeben kann.