Das kleines Eichhörnchen turnt munter und flink durch die Seiten und animiert schon die Kleinsten zum Mitmachen, um ein gut gehütetes Geheimnis zu erfahren. Was auf den ersten Blick ganz niedlich gemacht ...
Das kleines Eichhörnchen turnt munter und flink durch die Seiten und animiert schon die Kleinsten zum Mitmachen, um ein gut gehütetes Geheimnis zu erfahren. Was auf den ersten Blick ganz niedlich gemacht ist, ist aber nur bedingt geeignet, um Kindern zu vermitteln, dass sie geliebt werden.
Hier wird mit dem Belohnungsprinzip gearbeitet und das ist wenig bedürfnisorientiert, um Kindern jederzeit das Gefühl zu vermitteln, dass sie geliebt werden. Zwar gefällt die Gestaltung der stabilen Pappkartonseiten, denn sie sprechen Jungen und Mädchen ab zwei Jahren direkt an, aber das Ziel, die intrinische Motivation zu fördern sowie die motorischen Fähigkeiten zu schulen, um eine Belohnung in Form der Aussage zu erhalten "Ich habe dich lieb" erscheint fragwürdig, um Kindern ein liebevolles und bedingungsloses Miteinander zu vermitteln.
Quenby ist Journalistin und immer auf der Suche nach guten Geschichten, die unter die Haut gehen. Ihre aktuellen Recherchen befassen sich mit Spionage im Zweiten Weltkrieg und sie taucht immer tiefer in ...
Quenby ist Journalistin und immer auf der Suche nach guten Geschichten, die unter die Haut gehen. Ihre aktuellen Recherchen befassen sich mit Spionage im Zweiten Weltkrieg und sie taucht immer tiefer in die Thematik ein. Ein Anruf macht sie mehr als neugierig, denn ein reicher Amerikaner bittet sie darum, ihr bei der Suche nach einer vermissten Person zu helfen, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden ist. Quenby ist zwiegespalten, doch sie kann sich diesem Angebot einfach nicht entziehen. Die Schilderungen berühren sie und schaffen so eine erste emotionale Verbindung. Noch ahnt sie nicht, welche Zusammenhänge sie aufdecken wird.....
Melanie Dobson schreibt Bücher, die nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch tief unter die Haut gehen. Mit "Ich verspreche, dich zu finden" verbindet sie die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und die Themen, Flucht, Vertreibung und Spionage mit dem Einlösen eines gegebenen Versprechens und ermöglicht so ihren Leser:innen, sich vollends in die ergreifende Handlung fallen zu lassen und gemeinsam mit Quenby auf Spurensuche zu gehen.
Dabei schildert die Autorin mit einem unglaublichen Gespür für die leisen Zwischentöne und ganz viel Sensibilität viele berührende Momente der Verbundenheit zischen den Kindern Dietmar und Brigitte, deren Freundschaft ein ganz besonderes Geschenk ist. Es sind Augenblicke der Hoffnung und der Zuversicht, die aus dem christlichen Glauben wachsen und den Kindern in einer dunklen Zeit Halt geben. Die Lesenden werden durch die sehr lebendige und bildhafte Sprache zu Augenzeug;innen und erleben die Schrecken der Flucht und der Kriegstage hautnah mit. Dietmar reicht nicht nur Brigitte immer wieder seine helfende Hand, sonder er führt die Leserschaft ebenso stark und sicher durch diese aufwühlenden und emotionalen Kapitel.
Die Zeitreise wird immer wieder durch die Recherchen ein der Gegenwart unterbrochen, sodass sich die beiden Zeitstränge miteinander verflechten können. Hier gelingt es Dobson, die Handlungen ineinander fließen zu lassen, Zusammenhänge herzustellen und und nach und nach ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren. Es ist die Mischung aus Spannung, Zeitgeschichte, Emotionen und spirituellem Inhalt, die die Leser:innen regelrecht an den Seiten kleben lässt, um sich an der Suche nach Brigitte zu beteiligen. Auch ist der Roman eine Einladung, sich selbst an bereits gegebene Versprechen und deren Einhaltung zu erinnern und den christlichen Glauben als Wegweiser zu nutzen, um das Einlösen in die Tat umzusetzen.
Die Autorin beherrscht die Klaviatur der Gefühle und weiß, wie sie überraschende Wendungen und echte Taschentuchmomente kreieren kann. Lachen und Weinen, Hoffen und Bangen, Angst und Freude, Dankbarkeit und Schmerz liegen hier oft nur wenige Zeilen voneinander entfernt und überwältigen das Herz beim Lesen.
Die Säuberungsaktionen nehmen und nehmen kein Ende und es scheint, als würde es auch Sadies Familie treffen. Durch eine aberwitzige Idee bleiben sie vor größerem Unglück verschont und können sich in die ...
Die Säuberungsaktionen nehmen und nehmen kein Ende und es scheint, als würde es auch Sadies Familie treffen. Durch eine aberwitzige Idee bleiben sie vor größerem Unglück verschont und können sich in die Kanalisation retten. Das Versteck unter der Stadt Krakau ist ein hoffnungsloser Ort und es scheint ein Überleben möglich. Doch Sadie sehnt sich nach Normalität und streift durch die Tunnel. Bei einem Blick durch den Kanaldeckel entdeckt sie Ella, die einen Farbtupfer im Arm hält. Die gelben Blüten leuchten und sind der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft....
Es gibt viele Bücher, die über das Schicksal der Juden im Zweiten Weltkrieg berichten, zu Herzen gehen und betroffen machen. Pam Jenoff versucht mit "Das Mädchen mit dem blauen Stern" Realität mit Fiktion zu verknüpfen, aber so ganz gelingt es ihr nicht, Authentizität herzustellen und einen Roman zu schreiben, der unter die Haut geht.
Es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten und Auffälligkeiten, die die Handlung unglaubwürdig werden lassen. Nicht nur, dass Ella eine Art Aschenputtel darstellt (es sind in ihrem Leben und häuslichen Umfeld sehr viele Parallelen zum Märchen zu finden, die in meinen Augen deplatziert wirken), sondern auch, dass zwei Mädchen im besetzten Krakau scheinbar völlig unbehelligt ihre außergewöhnliche Art der Konversation betreiben können, ohne dass Sadie entdeckt wird oder es Außenstehenden irgendwie merkwürdig vorkommt, dass sich eine junge Frau mit dem Gitter der Kanalabdeckung unterhält. Die braunen Schergen haben ihre Augen und Ohren überall, aber immer ausgerechnet dann, wenn sich Ella und Sadie treffen, ist niemand zur Stelle und entdeckt das doch eher auffällig unauffällige Verhallten der beiden.
Die Charaktere sind nicht ausgreift und die Ausdrucksweise, die die Autorin ihnen in den Mund legt, wirkt unbeholfen und sehr konstruiert. Die Geschichte bietet wiederholt Logik- & Verständnisfehler, aber der Schluss setzt der Unglaubwürdigkeit die Krone auf. Hier wird an Klischees, Effekthascherei und Gefühlsduselei nicht gespart, die Leserschaft manipuliert und das passt zu einer solch ernsten Thematik überhaupt nicht.
Leider schafft es Pam Jenoff nicht, eine Geschichte zu schreiben, die unter die Haut geht und Spuren hinterlässt. Schade um die verschenkte Lesezeit.
Nicht nur, dass der Schmerz über den Verlust des Vaters in Viljas Gefühlsleben für Aufruhr sorgt, auch ein Päckchen Briefe stiftet Verwirrung und wühlt ihre Seele noch mehr auf. Was bleibt ist die Frage ...
Nicht nur, dass der Schmerz über den Verlust des Vaters in Viljas Gefühlsleben für Aufruhr sorgt, auch ein Päckchen Briefe stiftet Verwirrung und wühlt ihre Seele noch mehr auf. Was bleibt ist die Frage nach dem Warum und so begibt sich Vilja auf Spurensuche, um Antworten zu finden und vielleicht auch ein wenig sich selbst. Berlin, einst Heimat, wirft zunächst mehr Fragen auf, als das es Antworten gibt und doch schließt sich nach und nach der Kreis...
Wie fühlt es sich an, wenn alles, woran man glaubt und wofür man lebt, plötzlich zusammenbricht ? Nicht nur, dass es nach dem Zusammenbruch der DDR einfach keine Perspektiven mehr gegeben hat, sondern auch die eigene Identität und die der Familie steht plötzlich vor dem Nichts. Was das mit einem Menschen machen kann, führt Meri Valkama den Leser;innen vor Augen.
Eine Familiengeschichte, die vom Suchen und Finden der eigenen Wurzeln erzählt und dabei Wunden ans Tageslicht bringt, die nie ganz verheilt sind. Was nach emotionaler Lektüre und spannenden Einblicken klingt, bleibt in vielerlei Hinsicht einfach nichtssagend und distanziert.
Es gelingt einfach nicht, Vilja als zugängliche Person darzustellen, die sich bereitwillig der Leserschaft öffnet. Sie wirkt, als würde sie hinter Glas leben und dadurch entsteht eine gewisse emotionale Kälte, die die Leser;innen auf Abstand hält. Die Suche nach den Wurzeln und den Gründen für das famiiäre Aus fühlt sich nicht authentisch, sondern eher stakkatoartig zusammengesetzt an, sodass die Kapitel fast regungslos an den Lesenden vorbeiziehen ,ohne großartig Spuren zu hinterlassen.
Ab dem Zeitpunkt, wo Vilja in die Ukraine reist, um die Auswirkungen von Tschernobyl mit in ihre Suche zu integrieren, beginnt auch im Buch eine Wende. Hier gelingt des der Schreibenden endlich, eine Art Verbindung zwischen Protas und Leserschaft herzustellen und sie mit eindringlichen Worten und mehr als plastischen Bilder zu berühren. Es sind Zeilen, die unter di Haut gehen und durch die Metaphern lange nachwirken. Dann der Zusammenbrunch der DDR, die Euphorie an der Berliner Mauer und das Auffinden des letzten Puzzlestücks - alles wirklich sehr bewegende Momente.
Was bleibt ist aber die Frage, warum Markus es nie wirklich geschafft hat, sich aus seinem eingefahrenen Trott zu lösen ? War die von ihm gefundene Lösung einfach herrlich bequem, um sich nicht entscheiden zu müssen ? Was findet "Margot" wirklich an ihm ? Eine starke Schulter und ein Wegbegleiter auf Augenhöhe ist er jedenfalls nicht.
Ich habe mich mehr schlecht als recht durch die Seiten gekämpft und bin froh, dass der doch eher farb- & emotionslose Roman endlich beendet ist. Schade um die verschenkte Lesezeit.
Es gibt wenige Fußballer, die diesen Sport so sehr geprägt haben, wie Franz Beckenbauer. Ein charismatischer, durch und durch authentischer Mann, der auf dem Spielfeld wie auch außerhalb des Rasens einfach ...
Es gibt wenige Fußballer, die diesen Sport so sehr geprägt haben, wie Franz Beckenbauer. Ein charismatischer, durch und durch authentischer Mann, der auf dem Spielfeld wie auch außerhalb des Rasens einfach ein Macher gewesen ist. Schon früh steht für den Jungen aus Giesing fest, dass er sicherlich nicht an irgendeinem Schreibtisch versauern möchte, sondern er will etwas wagen, bewegen und große Ziele erreichen.
Christoph Bausewein gelingt in seiner Biografie, die einzelnen Stationen von Franz Beckenbauer nachzuzeichnen, ohne dabei zu sehr pathetisch zu werden. Aus dem fußballbegeisterten Versicherungskaufmann wird Schritt für Schritt der Kaiser, der alle sportliche Erfolge einheimst und so zur sprichwörtlichen Lichtgestalt des Fußballs avanciert.
Ob als Spieler oder Trainer - Franz Beckenbauer prägt ganze Generationen von Spielern und Fans, die dank seines außergewöhnlichen Talents , seiner unterhaltsamen Sprüche und seiner unglaublichen Präsenz an seinen Karriere teilhaben können. Vom ausgefuchsten Werbevertrag über den unvergesslichen Gassenhauer " Gute Freunde kann niemand trennen" bis hin zu m Sommermärchen - in Bauseweins Buch werden alle Stationen seines Lebens und Wirkens aufgezeigt und in teilweise sehr persönlichen Worten geschildert. Es sind mal kritische, mal lobende Worte, die die vielen Facetten von Franz Beckenbauer als Mensch und Sportler aufzeigen.
Eine Erfolgsgeschichte in Wort und Bild, die so manche Erinnerung wachwerden lässt - unvergessen der einsame und in sich gekehrte Kaiser nach dem Gewinn der WM 1990.
Die Ära Franz Beckenbauer ist in diesem Jahr leider zu Ende gegangen, aber mit diesem Buch liegt ein würdiger Nachruf vor, der zu jeder Zeit die passenden Worte findet, um den Spuren, die Franz Beckenbauer hinterlassen hat, mit Respekt und Anerkennung zu begegnen.