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Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein etwas anderer Weihnachtsroman, der mit vielen Zwischentönen begeistert

Sieben Tage Wir
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Nach einer gefühlten Ewigkeit trifft sich die "liebe" Familie endlich wieder einmal zur Weihnachtszeit. Es könnte alles so schön sein, wenn nicht der Verdacht einer ansteckenden Krankheit im Raum umherschwirren ...

Nach einer gefühlten Ewigkeit trifft sich die "liebe" Familie endlich wieder einmal zur Weihnachtszeit. Es könnte alles so schön sein, wenn nicht der Verdacht einer ansteckenden Krankheit im Raum umherschwirren würde. So bleibt den Mitgliedern der Familie Birch nichts anderes übrig, als die Woche in Quarantäne zu verbringen und diese Woche ist laaaang. Und dann schneit plötzlich ein unerwarteter Gast ins Haus, der den Geist der Weihnacht doch noch erscheinen lässt...

"Sieben Tage wir" ist eindeutig ein Weihnachtsroman, der aus der Friede, Freude, Eierkuchen-Materie dieses Genres eindeutig herausfällt. Es wir gezickt und gelästert, die Szenen sind überspitzt und mit einem Augenzwinkern beschrieben. Die Protagonisten sind sehr liebevoll skizziert, glänzen mit ihren Eigenarten und lassen mich durch ihre lebhaften Art an den doch beengten Verhältnissen und ihren daraus ergeben Befindlichkeiten teilhaben.
Die bunte Mischung der Charaktere wirkt glaubhaft und es ist fast so, als würde ich mich als stiller Beobachter auf der Couch befinden und dem illustren Treiben zusehen. Mache Sequenzen sind sehr eindringlich erzählt, regen zum Nachdenken an und berühren mich. Dann gibt es aber auch Szenen, die nur oberflächlich angerissen werden und so wirken sie wie ihre Darsteller - flatterhaft und nachlässig.
Der gesunde Mix macht es schließlich aus, wirkt das Gelesene dadurch doch authentisch und echt.
Für mich ein Weihnachtsroman, der abwechslungsreich geschrieben ist, durch seine Andersartigkeit sich ein wenig aus dem Genre hervorhebt und somit für gute Unterhaltung sorgt.

Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

SiebenTageWir

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 16.10.2018

Zieht sich dann doch sehr und macht so den ersten Eindruck zunichte

Piccola Sicilia
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Das Meer birgt so manchen Schatz und Nina hat es sich zur Passion gemacht, diese Schätze zu bergen. Dass sie dabei auch auf ihre Familiengeschichte stößt und herausfindet, dass diese ganz anders geschrieben ...

Das Meer birgt so manchen Schatz und Nina hat es sich zur Passion gemacht, diese Schätze zu bergen. Dass sie dabei auch auf ihre Familiengeschichte stößt und herausfindet, dass diese ganz anders geschrieben ist, als ursprünglich vermutet, setzt dem ganzen natürlich noch die Krone auf. Doch wie hängt das alles mit einem Fotografen aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Tuniser Viertel Piccola Sicilia zusammen ? Ninas Ehrgeiz ist gepackt und so taucht sie ein in eine Geschichte voller Entbehrungen, Liebe und Widersprüche...

"Piccola Sicilia" hat mich vom Klappentext her unheimlich angesprochen und ich habe mich neugierig auf die ersten Seiten gestürzt. Zu Beginn übt dieses Buch auch eine Faszination aus, der ich nur schwer widerstehen kann. Die Familiengeschichte wird abwechslungsreich und gut recherchiert erzählt, fasziniert durch ihre lebhaften Protagonisten, die mit ihren wirklich vielfältigen Charakterzügen begeistern.
Der Schauplatz ist dieses Mal nicht Deutschland zu seiner grausamsten Zeit und doch merkt man, die das Grauen auch in Tunis ankommt und dort sein Unwesen treibt. Die Ereignisse sind erschütternd , regen zum Nachdenken an und doch üben sie eine gewisse Faszination aus, die dem lebendigen Schreibstil des Autors geschuldet ist. Die bildhafte Sprache lässt die Örtlichkeiten direkt vor meinem geistigen Auge entstehen und so befinde ich mich direkt mitten unter den Protagonisten und folge ihnen bereitwillig, um ein Teil ihrer Geschichte zu werden.
Doch je mehr Seiten gelesen sind, desto mehr verliert das Buch seinen Reiz. Irgendwie wiederholt sich alles, das Buch wird dadurch künstlich in die Länge gezogen. Die von mir so geliebten Zitate häufen sich und bauschen das Gelesene unnötig auf. Auch kann mich der Schluss nicht wirklich begeistern, denn es bleiben einfach zu viele Fragen offen und ich habe irgendwie das Gefühl, dass da noch irgendetwas fehlt, um dem Buch einen runden Abschluss zu geben. Ich hätte mir hier etwas mehr Aufklärung gewünscht.
Schade, denn bis in etwas zur Hälfte des Buches war ich wirklich begeistert von dieser Geschichte...

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

PiccolaSicilia

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 14.10.2018

Toller Einblick in die Familiengeschichte von Christian Berkel

Der Apfelbaum
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Berlin in den 1930er Jahren - Sala und Otto sind Teenies, als die Liebe bei ihnen wie der Blitz einschlägt. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf. Sala ist Jüdin und allein diese Tatsache macht es ...

Berlin in den 1930er Jahren - Sala und Otto sind Teenies, als die Liebe bei ihnen wie der Blitz einschlägt. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf. Sala ist Jüdin und allein diese Tatsache macht es beiden unmöglich, ihre Gefühle ohne Scheu und Reue auszuleben, denn die Rassengesetze verbieten eine solche Verbindung.
Dann schlägt der Krieg unbarmherzig zu, beide werden getrennt und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Christian Berkel erzählt mir seiner ruhigen, angenehmen Art, die ich schon als darstellender Künstler an ihm liebe, seine Familiengeschichte mit einer Eleganz, die seinesgleichen sucht. Er findet die richtige Worte, um mir den Einblick in seine Familiengeschichte über drei Generationen zu ermöglichen, ohne reißerisch zu werden und Mitleid einzuheimsen.
"Der Apfelbaum" ist vielmehr ein Blick hinter Dramen seiner Familie, die sich abgespielt haben und doch geben sie ein Leben voller Hoffnung und Liebe wieder. Christian Berkel begibt sich auf Spurensuche und ermöglicht mir als Leser intime Einblicke in ein Familienleben voller bedrückender Momente, voller schicksalsträchtiger Entscheidungen und doch ist da immer der Glanz der unerschütterlichen Liebe, die Hoffnung verbreitet und die direkt ins Herz geht.
Der Autor gibt mir das Gefühl, sich selbst zu öffnen und einen Blick in das Familienalbum zu werfen, das man als Person des öffentlichen Lebens eigentlich gerne verschlossen hält. Christian Berkel hat durch akribische Recherche alle Teile seiner Familiengeschichte zusammengetragen, fügt diese mit einen bildgewaltigen Schreibstil zu einem wahrhaft berührenden Roman zusammen und ermöglicht mir so einen intimen Einblick in sein Leben...vielen Dank für so viel Offenheit !

Herzlich Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DerApfelbaum

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 14.10.2018

Manchmal ist weniger einfach mehr....

Das Geheimnis vom Strandhaus
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Naja, so hatte sich Mia ihr Leben irgendwie nicht vorgestellt : Job weg, Verlobter weg und ein Leben in der grauen Wohnsiedlung von Hamburg ist auch nicht das Non-plus-ultra.
So ist Mia für das Jobangebot ...

Naja, so hatte sich Mia ihr Leben irgendwie nicht vorgestellt : Job weg, Verlobter weg und ein Leben in der grauen Wohnsiedlung von Hamburg ist auch nicht das Non-plus-ultra.
So ist Mia für das Jobangebot dankbar, das ihren Weg mit dem ihres neuen Chefs Laurenz von Hofbacher kreuzen lässt.
Seine Zurückhaltung stachelt Mia an, noch mehr über ihren Chef herauszufinden und dann überschlagen sich regelrecht die Ereignisse. Doch was hat das alles mit einem kleinen haus auf Sylt zu tun ?

Zugegeben, ich liebe Romane, die an den deutschen Küsten spielen und Inselromane haben es mir noch mehr angetan. aber hier bin ich zwiegespalten und fast schon enttäuscht, was den neuen Roman von Julia Rogasch betrifft.
Es wirkt alles ein wenig zu überladen, zu konstruiert und fast so, als hätte die Autorin ganz viele Ideen gehabt und diese müssen nun den Weg in den Inselroman finden. Das lässt die Protagonisten ein wenig hektisch und unglaubwürdig erscheinen und es fällt mir schwer, mich mit ihnen zu identifizieren. Dass aus der anfänglichen Ablehnung von Laurenz nachher doch Liebe wird, ist vorhersehbar und der Weg dorthin ist für mich nicht wirklich magisch. Mir fehlt ein bisschen die Satzromantik, ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen, ein bisschen mehr Herz - manchmal möchte eine Frau doch einfach mehr umschmeichelt, umworben werden - das kommt mir hier irgendwie zu kurz, ja fast schon zu nüchtern herüber. Die Geschichte ist mir einfach zu überladen, es gibt zu viele Nebenhandlungen die Unruhe stiften und das ist wirklich schade. Lediglich das Inselfeeling und die Faszination der Landschaft versöhnen mich mit dem Buch und das ist mir für eine Liebesgeschichte, die mich gut unterhält einfach zu wenig. Weniger Schauplätze, weniger Unruhe wäre hier einfach mehr gewesen - schade, denn nach dem Debüt von Julia mit Honigmilchtage hatte ihr hier wieder einen warmherzigen, romantischen Roman erwartet. Leider grenzt es schon an einem kalten Schauer im Inselwesten...

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

DasGeheimnisVomStrandhaus

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 14.10.2018

Atemberaubende Kulisse für eine faszinierende Geschichte

Im Licht des Polarsterns
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Schon als junges Mädchen steht für Flora fest, dass die Welt aus Eis ihre Zukunft bedeutet, aber Ende des 19. Jahrhunderts ist es gar nicht so leicht, als Frau in der Männerdomäne Fuß zu fassen und sich ...

Schon als junges Mädchen steht für Flora fest, dass die Welt aus Eis ihre Zukunft bedeutet, aber Ende des 19. Jahrhunderts ist es gar nicht so leicht, als Frau in der Männerdomäne Fuß zu fassen und sich als Polarforscherin zu behaupten. Doch dann scheint endlich der Traum wahr zu werden und Flora besteigt die Planken eines Forschungsschiffes. Und dann passiert etwas, dass eigentlich nicht sein darf - Flora verliert ihr Herz an einen Forscher aus der Konkurrenztruppe. Wird ihre Liebe eine Zukunft haben ?

"Im Licht des Polarsterns" entführt mich von der ersten Seite an in die Welt des ewigen Eises und ist lässt mich an Floras Traum teilhaben. Die Faszination, die diese Formationen aus Eis auf die Protagonistin ausübt, packt auch mich und ich gehe bereitwillig Floras Weg mit ihr, um so ein Teil ihrer Geschichte zu werden. Ich finde es gut gelungen, wie die Autorin die Widrigkeiten und Fallstricke darstellt, die sich einer Frau auf dem Weg in ihren Traumberuf ergeben. Flora lässt sich aber so leicht nicht unterkriegen und kämpft für die Verwirklichung ihres Traumes.
Die Geschichte ist glaubhaft erzählt, gibt mir einen echten Einblick in das Leben zu Ende des 19. Jahrhunderts, was für eine gute Recherche spricht. Ich kann regelrecht die Gefühlsstürme miterleben, die Flora manchmal zerreißen, fiebere mit ihr mit und verliere mein Herz ebenso an Jakob. Das blaue Eis fasziniert mich ebenso wie Flora und ich lese staunend Seite um Seite über das Land der Extreme, in dem es entweder nur tiefste Dunkelheit gibt oder schier endlos lange Tage - ein Land voller Gegensätze und Magie.
Die atemberaubende Kulisse der Arktis bietet hier einen wirklich tollen Schauplatz für einen Roman, dessen Liebe zum Detail das Eis zum Schmelzen bringt.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Leseexemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

ImLichtDesPolarsterns

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