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Veröffentlicht am 11.02.2024

Debütroman mit Luft nach oben

Diebin des Herzens
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Rachel hat den Absprung geschafft und der berüchtigten Sherwood-Gang den Rücken gekehrt. Im Haushalt von Mrs. Eccleston findet sie eine Anstellung und ist dankbar und glücklich für die Möglichkeit, ein ...

Rachel hat den Absprung geschafft und der berüchtigten Sherwood-Gang den Rücken gekehrt. Im Haushalt von Mrs. Eccleston findet sie eine Anstellung und ist dankbar und glücklich für die Möglichkeit, ein ehrbares Leben zu führen. Aber ausgerechnet der Untermieter im Haus ist ein Sergeant bei Scotland Yard und ermittelt gegen die Diebesbande. Rachels Herz schlägt Kapriolen, sobald sie William McFarlane sieht, aber kann eine Verbindung zwischen den beiden eine Zukunft haben ?


Ich liebe Debütromane, denn sie ermöglichen mir, bisher unbekannte Autor:innen zu entdecken, neue Schreibstile kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen ihre schriftstellerische Reise zu beginnen. In jedem Talent schlummern ganz viele Ideen, die uns zum Nachdenken und Innehalten, aber auch zum Lachen und Weinen bringen. Jedes einzelne Buch ist es wert, gelesen zu werden.

Und genau so ein Debüt ist "Diebin des Herzens" von Maria Albers, das uns in das viktorianische London entführt. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft wie ein unüberwindbares Hindernis und so ist es nicht verwunderlich, dass diese Stadt ein unruhiges Pflaster und Nährboden für Verbrechen ist.

Maria Albers verwebt die Komponenten Abenteuer Romantik, Krimi und christlicher Glaube zu einem historischen Roman, der oft an der Oberfläche kratzt und einige Logikfehler aufweist. Das führt leider dazu, dass selbst die beiden Hauptfiguren Rachel und William blass und eindimensional bleiben und somit fehlt die wichtige emotionale Verbindung zwischen Leser;innen und Charakteren. Auch finden sehr viele Klischees den Weg zwischen die Seiten, was sehr schade ist.

Die Handlung selbst ist recht durchschaubar und es fehlen ganz oft Spannungselemente, um die Leserschaft voller Neugier an die Seiten zu fesseln. Außerdem vermisse ich die Romantik, um die Beziehung zwischen Rachel und William als glaubhaft und nachfühlbar erleben zu können. Das Auseinandersetzen mit der eigenen Vergangenheit und den daraus resultierenden Erkenntnissen bleibt recht vage und auch der christliche Aspekt ist eher dürftig eingestreut.

Hier und da blitzen die guten Ideen hervor, aber in der Umsetzung ist noch deutlich Luft nach oben. Da dies aber mein ganz persönlicher Leseeindruck ist, ist es doppelt wichtig, dass sich die Lesebegeisterten da draussen ein eigenes Bild von dieser historischen Zeitreise machen, um dann zu entscheiden, ob dieser Debütroman der Beginn zu einer ganz großen literarischen Karriere wird.

Ich vergebe neutrale 3 Sternchen und hoffe, dass die "Diebin des Herzens" viele begeisterte Leser:innen finden wird.


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Veröffentlicht am 10.02.2024

Familie: Wir haben vielleicht nicht alles, was wir wollen. Aber zusammen sind wir alles, was wir brauchen

Zusammen sind wir Zuhause
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Manchmal geht das Leben seltsame Weg und so sieht sich der Obdachlose Harvey plötzlich damit konfrontiert, einem ausgesetzten Neugeborenen Schutz und Liebe zu geben. Für den Mann aus dem Wald steht fest, ...

Manchmal geht das Leben seltsame Weg und so sieht sich der Obdachlose Harvey plötzlich damit konfrontiert, einem ausgesetzten Neugeborenen Schutz und Liebe zu geben. Für den Mann aus dem Wald steht fest, dass er diesem zarten Wesen alles gibt, um es glücklich zu machen und zu beschützen. Er überwindet eine selbst gezogene Grenze und tritt wieder unter Menschen, um seinem kleinen Findelkind einen Weg in eine glückliche und behütete Zukunft zu bereiten.....

Es gibt Bücher, die sind wie ein warmes, liebevolles Zuhause für dein Herz...und genau dieses Gefühl vermittel Amanda Cox mit ihrem neuen Roman "Zusammen sind wir Zuhause". Mit ihrem seelenvollen und herzerwärmenden Schreibstil öffnet sie Türen zu Kammern in den Herzen ihrer Leser:innen, die mitunter schon lange verschlossen gewesen sind.

Durch den beständigen Wechsel zwischen dem Gestern und dem Heute gelingt es der Autorin, Dynamik zu erzeugen, Zusammenhänge zu verstehen, Gefühle noch intensiver mitzuerleben und Menschen auf ihrem Weg zu sich selbst zu begleiten.

Während der Erzählstrang um den Obdachlosen Harvey zurück in die Mitte der 1990er Jahre führt, dreht die Autorin das Rad in der Gegenwart weiter und findet trotzdem immer wieder Brücken, um beiden Zeitspannen miteinander auf harmonische Weise zu verbinden.

Harvey trägt schwer an den traumatischen Erinnerungen aus seiner Kindheit, ist Menschen gegenüber misstrauisch und äusserst vorsichtig geworden und der Meinung, dass er Liebe, Zuwendung und Vertrauen nicht verdient hat. Wie er sich um das kleine Baby kümmert, lässt Herzen schmelzen und rührt zu Tränen. Auch gewährt er tiefe Einblicke in seine vernarbte Seele, die den wahren Grund seines Misstrauen beherbergt und dank der Pastorenwitwe Pearl findet er nicht nur wieder zu sich selbst, sondern er versöhnt sich auch mit Gott.

Ivy gelingt es endlich, sich aus ihrer toxischen Beziehung zu ihrem narzisstischen Verlobten Seht zu befreien. Die Sichtung des Nachlasses ihrer Grußmutter reißt alte Wunden auf und bringt Fragen ans Tageslicht, auf die die junge Frau bisher noch keine Antworten gefunden hat. Cox schafft es , eine tiefe innere Verbundenheit zwischen Ivy und den Lesenden herzustellen, sodass diese immer an den Emotionen teilhaben können und hautnah miterleben, wie sie Stück für Stück die Ketten der Vergangenheit sprengt und sich selbst wieder findet.

Dabei finden alle Figuren im Buch Halt und Zuversicht im christlichen Glauben und sie vertrauen darauf, allzeit von ihm begleitet und umgeben zu sein. Das christliche Leben wird durch eine achtsame Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen und zu sich selbst beschrieben, ohne dabei aufdringlich oder gar missionarisch zu sein.

Auch wird die Botschaft vermittelt, dass es nicht wichtig ist, ob die Mitglieder einer Familie miteinander verwandt sind, sondern dass die unterschiedlichen Beziehungsdynamiken wunderbare Möglichkeiten sind, um anderen die Liebe Christi zu zeigen und miteinander im Glauben und im Gebet zu wachsen und eine Einheit zu bilden.

Wieder einmal schafft es Amanda Cox, die Suche nach sich selbst und den Glauben als Wegweiser zu nutzen, um daraus eine emotionale Erzählung werden zu lassen, die noch lange nachwirken wird. Auch wenn das aktuelle Buchjahr noch jung ist, ist "Zusammen sind wir Zuhause" schon jetzt ein kleiner Stern am Bücherhimmel 2024 !

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Gemeinsam durch schwere Zeiten

Mit dir für immer – Max Schmeling und Anny Ondra
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Im Ring ist er so gut wie unbesiegbar, weiß genau, wie er seinen nächsten Schlag setzten muss, um den Gegner in die Knie zu zwingen. Aber gegen die Liebe ist selbst ein Boxweltmeister wie Max Schmeling ...

Im Ring ist er so gut wie unbesiegbar, weiß genau, wie er seinen nächsten Schlag setzten muss, um den Gegner in die Knie zu zwingen. Aber gegen die Liebe ist selbst ein Boxweltmeister wie Max Schmeling machtlos. Seit er Anny Ondra auf der Kinoleinwand gesehen hat, ist es um den erfolgreichen Sportler geschehen. Da hilft nur eines: Max muss Anny unbedingt kennenlernen und ihr Herz erobern. Es beginnt eine Liebesgeschichte, die voller Höhen und Tiefen steckt und auch die Zeichen der Zeit setzen dem Traumpaar zu....


Die Bücher von Jan Steinbach sind Geschichten für die Seele, gehen unter die Haut und lassen die Herzen höher schlagen. In "Mit dir für immer" erzählt der Autor die emotionale und sehr ergreifende Liebesgeschichte von Max Schmeling und Anny Ondra, die der Zufall zueinander führt. Es wird mit jedem Satz deutlich, dass die Chemie zwischen den beiden einfach stimmt und das, was erst ein nervöses Flattern in der Magengegend ist, wird ganz schnell zu einer tiefen Liebe, die wirklich für die Ewigkeit geschaffen ist.

Die mitunter kesse und humorvolle Art von Anny ist genau das, was der schüchterne und zurückhaltende Max braucht, um das Leben und die Liebe mit einer gewissen Leichtigkeit zu sehen und das Glück mit Anny in vollen Zügen zu genießen. Neben triumphalen Momenten gibt es auch auch herbe Rückschläge - nicht nur im Sport. Denn der politische Wind dreht sich und die Nazis gewinnen immer mehr die Oberhand. Das bekommt auch Max im Boxring zu spüren und wird zum Spielball des braunen Sumpfes.

Die Handlung wird aber an manchen Stellen etwas zu langatmig und verliert an Fahrt, wodurch einige Szenen einfach etwas schwerfälliger wirken und nicht ganz so mitreißend sind. Gerade was die Gefühle und Gedanken von Anny und Max während der Zeit der Trennung durch den Krieg betrifft, bleibt vieles einfach zu vage und schwammig. Hier verliert Steinbach ein wenig von seiner mitreißenden Erzählweise, die die Leser;innen sonst immer mit ins Boot holt. In diesen Passagen bleiben sie aber stumme Beobachter:innen und werden zu Zeitzeug:innen, ohne dabei wirklich Anteil an der Gefühlswelt der Protas nehmen zu können.

Gefühlvolle Unterhaltung mit Promi-Bonus.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Ein Aufruf zum Nachdenken

Der gute Onkel
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Politische Aufklärung ist gerade jetzt wichtiger denn je, gilt es doch, unsere Demokratie zu schützen und zu bewahren. Es ist Zeit, dem braunen Sumpf endlich trocken zu legen, um ein für alle Mal die verqueren ...

Politische Aufklärung ist gerade jetzt wichtiger denn je, gilt es doch, unsere Demokratie zu schützen und zu bewahren. Es ist Zeit, dem braunen Sumpf endlich trocken zu legen, um ein für alle Mal die verqueren Gedanken auszumerzen.

Wie gelingt es, sich von einem mehr als belastenden Erbe freizuschwimmen, bei dem sich alleine durch den Namen das Negative, das Grausame und das Entsetzen seinen Weg bahnen ? Bettina Göring ist die Großnichte des Mannes, der untrennbar mit den schrecklichen Gräueltaten der NS-Zeit verbunden ist. Ihre Familiengeschichte und ihre eigene Identität werden unweigerlich mit Hass, Hetze und dem größten Massenmord der Geschichte in Verbindung gebracht.

Bettina Göring entscheidet sich dazu, nich den Kopf einzuziehen, sondern sich den Fragen - auch den unangenehmen - zu stellen und die Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie sucht in den mitunter sehr verzwickten Familienwurzeln nach Ursachen und Auswirkungen, trifft sich mit den Überlebenden des Holocaust und erfährt so Stück für Stück eine Wahrheit, die hinter einer vermeintlich freundlichen Fassade versteckt gewesen ist.

Der Name Hermann Göring ist das Synonym für Massenmrod und Verbechen gegen die Menschlichkeit und Bettina Göring setzt sich mit dieser dunklen Vergangenheit in der schicksalhaften Familiengeschichte eingehend auseinander. Die Last, die sie als Nachkriegsgeborene mit diesem Namen trägt, wiegt schwer. Tatsächlich hat sie aber niemand gefragt, ob und wie es sich mit diesem Makel leben lässt.

Je mehr Bettina Göring sich mit der Thematik und den Ereignissen auseinandersetzt, desto besser gelingt es ihr, ihre eigene Identität zu finden. Ein Ich, das die Ketten der Schuld gesprengt und Vergebung erfahren hat und trotzdem verantwortungsvoll mit dem umgeht, was bis heute tiefe Narben hinterlassen hat. Das Buch ist nicht nur die Lebensgeschichte einer starken Frau, die die Verbindung des Holocaust mit ihrer Familie akzeptiert und angenommen hat, sondern gleichzeitig ein Aufruf zum Nachdenken und Erinnern, damit auch weiterhin die Würde des Menschen unantastbar bleibt.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Vom Mut, du selbst zu sein

Ganz genau so, wie du bist
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Der kleine Esel möchte spazieren gehen und auf seinem Weg mit Gott sprechen. Doch alle Tiere, die ihm auf seinem Weg begegnen finden, dass der Esel, so, wie er gerade ist, nicht schickt und sauber genug ...

Der kleine Esel möchte spazieren gehen und auf seinem Weg mit Gott sprechen. Doch alle Tiere, die ihm auf seinem Weg begegnen finden, dass der Esel, so, wie er gerade ist, nicht schickt und sauber genug ist. Ihre vermeintlich guten Ratschläge und Geschenke führen aber nur dazu, dass sich der kleine Esel immer unwohler in seiner Haut fühlt. Bis er merkt, dass er einfach so mit Gott sprechen kann, ohne dass er sich verkleiden oder gar erst sauber machen muss...


"Ganz genau so, wie du bist" aus der Feder von Suzy Senior ist eine herzerwärmende und zugleich Mut machende Geschichte, die Kindern auf einfühlsame Weise ermöglicht, ihre eigene Glaubensentwicklung zu sehen und ihren Weg zu Gott auf ihre eigene Art umzusetzen. Der kleine Esel steht dabei stellvertretend für alle Jungen und Mädchen, die zunächst noch etwas unsicher sind, wie die ihre Zwiesprache mit Gott leben und in ihren Alltag integrieren können.

Spontan fällt mit "Du bist du" von Jürgen Werth ein, der in seinem Lied genau das anspricht, was die Autorin in ihrer Erzählung vermittelt. Die wunderschönen Illustrationen setzen dabei den Inhalt der Geschichte sehr gut um und geben Kindern das Gefühl, den kleinen Esel auf seinem Weg zu begleiten, seine Erfahrungen zu teilen und ermutigen sie gleichermaßen, an sich selbst zu glauben und den eigenen christlichen Glauben in ihrer Kinderwelt auszuleben und zum Ausdruck zu bringen.

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