Die Geschichte verschwindet in Selbstzerfleischung und wirkt sehr konstruiert und unrealistisch
Ein halbes Jahr zum GlückMarkie ist frische geschieden und beschließt, sich in einem weniger anschaulichen Vorort mit ihren Sohn zu verkriechen und die Wunden zu lecken. Doch sie hat die Rechnung eindeutig ohne das Zutun ihrer ...
Markie ist frische geschieden und beschließt, sich in einem weniger anschaulichen Vorort mit ihren Sohn zu verkriechen und die Wunden zu lecken. Doch sie hat die Rechnung eindeutig ohne das Zutun ihrer Nachbarin gemacht. Mrs. Saints weiß ihren Kopf durchzusetzen und eine Strategie zu entwickeln, damit Markie wieder aus ihrem Schneckenhaus kriecht und so wieder am Leben teilnimmt. Marie muss aber erkennen, dass ihre Nachbarin nicht ganz so Unrecht hat ....und dann braucht Mrs. Saint auf einmal Markies Hilfe...
Zugegeben, hier habe ich mich eindeutig vom Cover dazu verleiten lassen, das Buch zu lesen und habe auf einen Roman gehofft, der mir die Geschichte einer starken Frau erzählt, die auf der Suche nach sich selbst und einem neuen Lebensinhalt ist. Doch satt der erwarteten starken Frau habe ich hier ein Häufchen Elend vorgefunden, die sich lieber in Selbstzerfleischung zelebriert, anstatt die Chance auf einen Neustart zu nutzen.
Markie wirkt dadurch sehr nervig und ich habe schon nach wenigen Seiten immer wieder das Gefühl, dass ich mit ihr nicht warm werde und so ist es dann auch durch den ganzen Roman hinweg gewesen. Markies Art lässt mich einfach nur noch mit den Augen rollen und ab und an möchte ich ihr einfach nur den berühmten Tritt in den Hintern verpassen, damit sie endlich in die Puschen kommt und aus ihrer Lethargie erwacht.
Einzig Mrs. Saints ist ein Herzchen und ich habe sie, trotz ihrer resoluten Art, lieb gewonnen. Ihr Handeln ist zwar nicht immer für mich nachvollziehbar und lässt mich manchmal kritisch ihre Vorschläge betrachten, aber letztendlich zeigt sie auf, dass es nur darum geht, sie niemals selbst aufzugeben, egal wie dumm dir das Schicksal auch gerade über den Weg läuft.
Der Schluss hat mich leider auch nicht mir dem ganzen Roman versöhnen können - es wirkt, als hätte man viele Ideen unbedingt noch einbringen müssen, dadurch entsteht der Eindruck von Hast und es wirkt konstruiert.
Alles in allem ein Buch, da sich nicht unbedingt noch einmal lesen muss - schade, denn es steckt sehr viel Potential im Grundgedanken.
Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zu Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.