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Veröffentlicht am 29.04.2018

Die Geschichte verschwindet in Selbstzerfleischung und wirkt sehr konstruiert und unrealistisch

Ein halbes Jahr zum Glück
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Markie ist frische geschieden und beschließt, sich in einem weniger anschaulichen Vorort mit ihren Sohn zu verkriechen und die Wunden zu lecken. Doch sie hat die Rechnung eindeutig ohne das Zutun ihrer ...

Markie ist frische geschieden und beschließt, sich in einem weniger anschaulichen Vorort mit ihren Sohn zu verkriechen und die Wunden zu lecken. Doch sie hat die Rechnung eindeutig ohne das Zutun ihrer Nachbarin gemacht. Mrs. Saints weiß ihren Kopf durchzusetzen und eine Strategie zu entwickeln, damit Markie wieder aus ihrem Schneckenhaus kriecht und so wieder am Leben teilnimmt. Marie muss aber erkennen, dass ihre Nachbarin nicht ganz so Unrecht hat ....und dann braucht Mrs. Saint auf einmal Markies Hilfe...

Zugegeben, hier habe ich mich eindeutig vom Cover dazu verleiten lassen, das Buch zu lesen und habe auf einen Roman gehofft, der mir die Geschichte einer starken Frau erzählt, die auf der Suche nach sich selbst und einem neuen Lebensinhalt ist. Doch satt der erwarteten starken Frau habe ich hier ein Häufchen Elend vorgefunden, die sich lieber in Selbstzerfleischung zelebriert, anstatt die Chance auf einen Neustart zu nutzen.
Markie wirkt dadurch sehr nervig und ich habe schon nach wenigen Seiten immer wieder das Gefühl, dass ich mit ihr nicht warm werde und so ist es dann auch durch den ganzen Roman hinweg gewesen. Markies Art lässt mich einfach nur noch mit den Augen rollen und ab und an möchte ich ihr einfach nur den berühmten Tritt in den Hintern verpassen, damit sie endlich in die Puschen kommt und aus ihrer Lethargie erwacht.
Einzig Mrs. Saints ist ein Herzchen und ich habe sie, trotz ihrer resoluten Art, lieb gewonnen. Ihr Handeln ist zwar nicht immer für mich nachvollziehbar und lässt mich manchmal kritisch ihre Vorschläge betrachten, aber letztendlich zeigt sie auf, dass es nur darum geht, sie niemals selbst aufzugeben, egal wie dumm dir das Schicksal auch gerade über den Weg läuft.
Der Schluss hat mich leider auch nicht mir dem ganzen Roman versöhnen können - es wirkt, als hätte man viele Ideen unbedingt noch einbringen müssen, dadurch entsteht der Eindruck von Hast und es wirkt konstruiert.
Alles in allem ein Buch, da sich nicht unbedingt noch einmal lesen muss - schade, denn es steckt sehr viel Potential im Grundgedanken.

Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zu Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Gelungene Fortsetzung gewürzt mit einer Portion indischem Flair

Das Zedernhaus
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Was gibt es schlimmeres für eine Frau, als die Hochzeit zu verschieben ? So ergeht es nämlich gerade Victoria und sie ist alles andere als erfreut, den Jeremy, ihr Verlobter, muss kurz vor der Hochzeit ...


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Was gibt es schlimmeres für eine Frau, als die Hochzeit zu verschieben ? So ergeht es nämlich gerade Victoria und sie ist alles andere als erfreut, den Jeremy, ihr Verlobter, muss kurz vor der Hochzeit nach Indien reisen, um dort Ermittlungen durchzuführen, wer den Anschlag auf den Vizekönig verübt hat.
Doch damit nicht genug - die merkwürdigen Ereignisse überschlagen sich direkt. Ein Medaillon aus Victorias Familie wird bei einem ermordeten Matrosen gefunden, Jeremy gilt als vermisst.
Also nimmt Victoria das Zepter selbst in die Hand und begibt sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise nach Indien...

Bereitwillig bin ich Pauline Peters' Aufforderung nachgekommen, erneut durch das große Tor einzutreten und die Welt im London des frühen 20. Jahrhunderts kennenzulernen. Auch wer die Vorgänger nicht kennt, ist sofort von der Geschichte gefangen und es packt einen die Abenteuerlust.
Der lebhafte Schreibstil prägt die Geschichte und ermöglicht so ein flüssiges Lesen der Kapitel. Die Charaktere sind, besonders Victoria, sehr temperamentvoll und vielseitig angelegt und beleben so die Szenen mit ihrem Wirken. Der Roman ist liebevoll bis ins kleinste Detail ausgestattet und so bekommt man schnell ein Bild vom Leben in London und Indien im Jahr 1908. Es ist erschreckend, wie deutlich hier die Unterdrückung der Inder durch die Briten hervorgehoben und so der Klassenunterschied zwischen arm und reich noch betont wird. Die Landschaftsbeschreibungen machen aber diesen Schrecken wieder wett und so findet man sich schnell wieder von der Schönheit des Landes und der Kultur verzaubert.
Der Autorin gelingt es, einen Mix aus Liebesgeschichte, Drama und Krimi mit gut recherchierten historischen Ereignissen zu einem spannenden Buch zusammenzufassen und die Lust auf den 4. Teil zu wecken, der im Herbst erscheint.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zu Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Wärme, Sommer und Zitronen - perfekt zu einer Geschichte mit Tiefgang zusammengefügt

Zwischen dir und mir das Meer
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Lena lebt ein beschauliches Leben auf Amrum - das Meer gibt ihr so viel, was sie zum Leben braucht. Auch das wunderschöne Meerglas, aus dem sie individuelle Schmuckstücke fertig.Doch das Meer ...


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Lena lebt ein beschauliches Leben auf Amrum - das Meer gibt ihr so viel, was sie zum Leben braucht. Auch das wunderschöne Meerglas, aus dem sie individuelle Schmuckstücke fertig.Doch das Meer hat ihr auch viel genommen - ihre Mutter verschwand vor 20 Jahren beim Schwimmen im Meer. Eine zufällige Begegnung mit dem jungen Italiener Matteo lässt die Luft am Strand knistern und Lena möchte ihn gern wiedersehen. Doch er ist abgereist und hat nur eine Mappe mit Fotos von Lenas Mutter als junges Mädchen zurückgelassen. Lena begibt sich mit ihrer Schwester Zoe auf eine Reise in die Vergangenheit und sucht an der Amalfiküste nach dem Schlüssel des Geheimnisses um ihre Mutter....




Katharina Herzog versteht es vortrefflich, aus wenigen Komponenten eine hervorragende Geschichte zu zaubern. Es ist wie bei der Zubereitung eines perfekten Limoncello - viel Herzenswärme, Sommer und Zitronen sind hier die Grundzutat für eine Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln, die das Herz berührt. Die Schauplätze Amrum und die Amalfiküste werden mit sehr authentischen und liebenswerten Charakteren belebt und machen es mir so unendlich leicht, der Geschichte und ihrer berührenden Handlung zu folgen. Wie im Vorgängerroman lässt die Autorin viel Authentizität, Ehrlichkeit und echte Gefühle in den Roman einfließen und so bekommt man das Gefühl, dass auch etwas vom Charakter der Autorin in ihren Figuren zu finden ist. Bis ins kleinste Detail werden lebhaft die Szenen geschildert, mit Nebencharakteren gefüllt, die den Schauplatz beleben und so entsteht nach und nach ein Buch, das in mir die Sehnsucht nach Italien weckt. Die beiden Zeitränge sind sehr geschickt miteinander verknüpft, ermöglichen Einblicke in die Vergangenheit und geben so den Ereignissen im Hier und Jetzt einen perfekten Hintergrund, um gänzlich in die Geschichte einzutauchen . Die Seiten fliegen nur o dahin, man vergisst alles um sich herum und erlebt zum Schluss hin noch mal eine überraschende Wendung.

Fazit: Perfekte Lektüre zur Einstimmung auf den Sommer, mit einem gekühlten Limoncello genießen - perfekt !

Veröffentlicht am 25.04.2018

Dramaturgisch perfekt, voiler Gefühhl und absolutfesselnd - ein echtes Glanzstück

Der Mut zur Freiheit
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Madrid in den späten 1940er Jahren - Großmutter, Mutter und Enkelin leben in einem Land, dass von Franco diktatorisch beherrscht wird. Alle drei Frauen haben eins gemein - sie haben es nicht leicht ...


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Madrid in den späten 1940er Jahren - Großmutter, Mutter und Enkelin leben in einem Land, dass von Franco diktatorisch beherrscht wird. Alle drei Frauen haben eins gemein - sie haben es nicht leicht im Leben und müssen sich gegen herrschende Vorurteile und Gemeinheiten auseinander setzen. Auch mit der Liebe hat es nicht immer so funktioniert, die Konventionen waren dagegen und so müssen alle drei sehen, wie sie ohne Mann, ohne Vater ihr Leben meistern. Doch das Schicksal hält für jede von ihnen noch so manche Überraschung bereit...

Bisher habe ich noch kein Buch der Autorin gelesen und immer nur Gutes von ihren Romanen gehört. Umso neugieriger habe ich mich dann in diesen Roman gestürzt und bin nicht enttäuscht worden. Katja Maybach hat drei Charaktere geschaffen, die vor Mut, Stärke und Willenskraft nur so strotzen und sich, trotz aller Widrigkeiten und Konventionen nicht in eine vorgefertigte Schublade pressen lassen. Die Willenskraft der Großmutter hat sich auf die Mutter und die Enkelin vererbt und so ist es nicht verwunderlich, dass alle drei Frauen ihren Weg gehen, egal wie steinig er auch sein mag.
Und das in einer Zeit, in der Frauen unter der Herrschaft Francos keine Rechte hatten. Dieser Kampf gegen die Gesellschaft ist sehr kraftvoll erzählt, die Szenen wirken lange nach und lassen mich tatsächlich in das Madrid der 1940er Jahre reisen. Die Erlebnisse und Schicksalsschläge werden hier sehr einfühlsam erzählt und überzeugen mit leisen Tönen. Es gibt unendlich viele Szenen, in denen ich das Taschentuch nehmen und mir die Tränen trocknen muss, so sehr habe ich mitgelitten, gehofft und gekämpft.
Eine Gefühlsachterbahn, die mich durch die Seiten begleitet und mich so den Figuren sehr nahe bringt.
Ein Roman voller Gefühl und der Botschaft, dass Liebe sich letztendlich über alle Konventionen hinweg setzt.
Ein echtes Glanzstück - daher absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein wahnsinnig guter Roman mit Tiefgang und Schmunzelfaktor

Die Frauen von Long Island
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Das könnte der Sommer ihres Lebens werden - Maggie erbt nämlich ein Strandhaus in den Hamptons und ein Traum scheint in Erfüllung zu gehen. Aber, wie das immer so ist, es gibt einen Haken. Maggie muss ...

Das könnte der Sommer ihres Lebens werden - Maggie erbt nämlich ein Strandhaus in den Hamptons und ein Traum scheint in Erfüllung zu gehen. Aber, wie das immer so ist, es gibt einen Haken. Maggie muss sich nämlich um Edith kümmern, die das Haus weiterhin bewohnt. Edith ist an Alzheimer erkrankt und kämpft gegen das Vergessen. Der bunt zusammengewürfelte Haufen erlebt so einen Sommer voller Erinnerungen, Geheimnisse und Neuanfänge..

Zoe Fishman hat mir ihrem Roman "Die Frauen von Long Island" eine Geschichte aufs Papier gezaubert, die mich fasziniert, berührt und so schnell nicht mehr los lässt.
Egal ob Maggie, ihre Tochter oder Edith - alle drei Charaktere haben etwas fesselndes, einnehmendes und sind sehr plastisch dargestellt. Ediths Geschichte wird einfühlsam erzählt und lässt mich so an ihren Versuchen, die Vergangenheit krampfhaft festzuhalten, teilhaben. Doch bei aller Ernsthaftigkeit des Themas geht der Spaß nicht verloren - es gibt Szenen, in denn ich laut lachen muss, da die Sprüche wirklich genial sind.
Der flüssige Schreibstil lässt mich durch die Geschichte gleiten und ich liebe die Metaphern, die im Buch wirklich oft zu finden sind. Sie sind wie das Salz in der Suppe und geben diesem Buch einen perfekten Schliff - es passt einfach alles zusammen. Die Autorin hat mit ihrem Roman einen großartigen Mix aus Leichtigkeit und Tiefe geschaffen, der durch seine Vielseitigkeit für Abwechslung sorgt, mich berührt und an den richtigen Stellen schmunzeln lässt.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst