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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2017

Raffinerites Spiel mit der Realität, leider ist das Ende mehr als fraglich

Der Brief
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Was passiert, wenn ein harmloser Brief deiner Schulfreundin dein Leben auf den Kopf stellt ?


Diese Frage muss sich Marie stellen, als sie den Brief ihrer Schulfreundin Christine liest und ihr Leben nicht ...

Was passiert, wenn ein harmloser Brief deiner Schulfreundin dein Leben auf den Kopf stellt ?


Diese Frage muss sich Marie stellen, als sie den Brief ihrer Schulfreundin Christine liest und ihr Leben nicht mehr das ist, was es zu vorgeben scheint.
Christine schreibt von Maries Leben in Paris, ihrem Mann Victor und ihrer erfolgreichen Kunstgalerie, die sie dort gemeinsam führen.
Marie lebt aber eigentlich in Hamburg , ist Journalistin und teilt sich ihr Leben mit ihrer Freundin Johanna.
Um der Ratlosigkeit ein Ende zu setzten, reist Marie nach Paris und findet sich dort in einem Leben wieder, dass so vertraut und doch so fremd ist...


Carolin Hagebölling hat mit ihrem Debütroman "Der Brief" auf den ersten blick einen faszinieren Roman geschrieben, der mich bis zum zweiten Drittel gefesselt  und in seinen Bann gezogen hat. Das raffinierte Spiel mit den Realitäten lies mich kaum das Buch zur Seite legen und ich konnte nicht anders, als die Seiten quasi zu inhalieren.
doch kann kam mit dem letzten Drittel leider eine unerwartete Wendung: Das Buch wirkte plötzlich nur noch konstruiert und die Erzählstränge beider Welten, die anfangs noch gekonnt miteinander verwoben waren, verwirrten mich nur noch.
Die Geschehnisse erfuhren keine wirkliche Aufklärung und das Ende ließ mich zweifelnd, und mit mehr als einem Fragezeichen zurück.
Ich hatte mir hier ein wenig mehr erhofft und so bleibe ich ein wenig ratlos zurück.


Fazit: Aufgrund des fragwürdigenden Endes kann ich leider nur 3 Sternchen vergeben

Veröffentlicht am 09.06.2017

Wahrlich keine leichte Sommerlektüre, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt

Piniensommer
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"Piniensommer" von Stefanie Gerstenberger wird als gefühlvoller, sommerlicher Liebesroman angekündigt - doch das ist dieses Buch wirklich nicht.

Zwar dreht es sich im ersten Drittel um die wirklich bittersüße ...

"Piniensommer" von Stefanie Gerstenberger wird als gefühlvoller, sommerlicher Liebesroman angekündigt - doch das ist dieses Buch wirklich nicht.

Zwar dreht es sich im ersten Drittel um die wirklich bittersüße Liebesgeschichte von Stella  und Nicola, diese wird aber durch einen dramatischen Schicksalsschlag schwer erschüttert.
Auch spielt die Mafia eine gewichtige Rolle in diesem buch, bleibt aber für ihre Wichtigkeit viel zu sehr im Hintergrund und wird nicht näher beleuchtet. Lediglich die Vergabe von Liegeplätzen auf dem Friedhof wurden näher erläutert- aber das ist nun wirklich nicht das, was es interessant macht.
ab dem zweiten Drittel nahm das buch dann eine Wendung, die mir persönlich gar nicht gefiel - es driftete ab ins esoterische, ins Übernatürliche und das war mir echt zu viel. Die ganzen Erscheinungen wirkten hanebüchen, zu konstruiert und ließen mich mehr als einmal zweifeln, ob ich das Buch nun wirklich zu Ende lesen soll.
Das ganze Buch ist mit Trauer und Trauerbewältigung gefüllt und hat mit einer Liebesgeschichte nichts gemein - lediglich der Schluss brachte nochmal ein wenig  Liebe ins Spiel, wirkte aber durch seine überstürzte Handlung sehr aufgesetzt.

Für mich handelt es sich hier nicht um eine Liebesgeschichte, sondern viel mehr um eine Tragödie, die mit einem konstruiertem Happy End aufwartet.

Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und ich bleibe sehr enttäuscht zurück

Veröffentlicht am 05.06.2017

Fernab einer schönen Romanze

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Bea arbeitet in einem kleinen Braunschweiger Verlag, LOVE BOKKs, der sich hauptsächlich auf Liebesromane spezialisiert hat.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht alle Autoren dem kleine Verlag den ...

Bea arbeitet in einem kleinen Braunschweiger Verlag, LOVE BOKKs, der sich hauptsächlich auf Liebesromane spezialisiert hat.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht alle Autoren dem kleine Verlag den Rücken kehren und zu renommierten Verlagen überlaufen würde. So liegt der kleine Verlag plötzlich auf dem Trockenen und japst nach Luft.
Die Rettung naht in Form des Autors Tim Bergmann, dessen Dystopie dem Verlag die Eisen auf dem Feuer holen soll..
Gemeinsam mit Bea begibt sich Tim mehr oder weniger freiwillig auf Lesereisee und erlebt so manche Überraschung...

Angefixt durch die vielen guten Kritiken war ich  ganz gespannt auf diesen Liebesroman. Leider muss ich sagen, dass er weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist.
Die Geschichte um Bea und Tim plätscherte vor sich hin, ein Spannungsbogen fehlte hier gänzlich. Die Geschichte kam einfach nicht in Fahrt und benötigte knapp 150 Seiten, um überhaupt auf den Punkt zu kommen.
Die Charaktere sind war nett ausgearbeitet, aber es fehlt hier eindeutig an Tiefgang.
Zu viele Nebenschauplätze ergaben auch noch eine Art Unruhe im Buch, die es meiner Meinung nicht bedurft hätte.
Von Romantik und Liebe fehlte mir jegliche Spur.

Das Buch ist zu seicht, zu langatmig und irgendwie ohne Handlung.

Leider keine Leseempfehlung


Ich bedanke mich herzlich bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 03.06.2017

Eine Tragische Familiengeschichte, einmal ganz anders erzählt

Das Foto
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Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer ...

Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer tragischen Familiengeschichte auf die Spur gekommen ist...

Elva Scheuermann hat mit ihren Roman "Das Foto" eine tollen Roman über die tragische Familiengeschichte von Gustav Kerzinger geschrieben, der durch seine unaufgeregte Schreibweise besticht. Klare Wort bringen vieles auf den Punkt, was in der Nachkriegsgeneration verschwiegen blieb.
Als ungeliebtes Kind musste er die Launen der Steifmutter ertragen und fühlte sich minderwertig. Das ändert sich, als Gustav durch das Nazi-Regime Anerkennung und Selbstverstrauen findet. Als Mitläufer verbringt er die Kriegstage an der Front und wird schließlich Gefangener der Army.
Den Tod seiner geliebten Lene und seines Sohnes Hans hat er nie verwunden, das bekommt auch seine zweite Frau Käthe zu spüren, da sie zeit ihres Lebens mit Gustav immer mit dem Foto und der Liebe zu Lene konkurrieren muss.

Aus verscheiden Perspektiven erzählt, bekam ich einen Einblick in die vielen Lebensstationen von Gustav Kerzinger und lernte so einen Mann kenne, der ein Leben lang auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit, Heimat und dem eigentlichen Leben war.

Das Buch überzeugt durch eine schonungslose Ehrlichkeit, die aber niemals ketzerisch wirkt. Die Gefühle und Gedanken sind mit einfühlsamen Worten beschrieben, so dass auch für mich immer nachvollziehbar war, was die Protagonisten zu ihrem Denken und Handeln bewogen hat.
Ein pathetischer Roman, der ganz ohne Heldentum auskommt und doch durch seine Schlichtheit besticht.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ostseefeeling pur !

Sommer mit Lilo
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Was passiert, wenn eine bodenständige Enddreißigerin eine wunderschöne Kate auf Hiddensee kauft und plötzlich ihre Hippiemutter bei ihr einzieht ?

Malerin Theresa hat ihr Herz an eine alte Fischerkate ...

Was passiert, wenn eine bodenständige Enddreißigerin eine wunderschöne Kate auf Hiddensee kauft und plötzlich ihre Hippiemutter bei ihr einzieht ?

Malerin Theresa hat ihr Herz an eine alte Fischerkate auf Hiddensee verloren und dieses Kleinod spontan gekauft.

Trotz relativ hoher Renovierungskosen lässt sie sich nicht zurückschrecken und steckt ihre ganze Kraft und Leibe in ihr neues Zuhause. Sie weiß, dass sie endlich angekommen ist und fühlt sich pudelwohl.

Doch dann steht plötzlich ihre Mutter Lilo vor der Tür- die so anders ist , als alle anderen Mütter. Für Lilo ist die Zeit in den70ern stehen geblieben. Sie ist ein echter Hippie

Es beginnt die Zeit des Zusammenraufens und des Aufarbeitens und letztendlich finden Mutter und Tochter eine Möglichkeit, das zusammen wächst, was zusammen gehört.



"Sommer mit Lilo" ist ein herrlich erfrischender Sommerroman, der mit viel Liebe zur Ostsee, der Insel Hiddensee und mit viel Herzenswärme geschrieben wurde. Die kleinen Sorgen und Nöte, die in einer Mutter-Tochter-Beziehung stecken sind ebenso liebevoll und manchmal mit einem Augenzwinkern beschrieben, wie die Wesenszüge der Protagonisten. Die Reibereien zwischen Mutter und Tochter dürften manch einem Leser bekannt vorkommen, sind sie doch aus dem Alltag gegriffen und man kann sich wunderbar mit der einen oder anderen Szene identifizieren

Auch tragen die wunderschönen Beschreibungen der Ostseelandschaft und der Insel zum Zauber des Buches bei - ich konnte den Sand zwischen den Zehen spüren, hatte den leichten salzigen Geschmack der Seeluft auf den Lippen, der Wind streichelte sanft meine Haut.

Dieses Buch ist perfekt für alle, die die Ostsee lieben, sich gerne an den Ostseestrand träumen und eine gute Geschichte mit Herz mögen.

Fazit: kurzweiliges Lesevergnügen, das Lust auf Hiddensee und Ostseeurlaub macht



Ich danke NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares