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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2017

Unbedingt lesen !!

Die phantastische Welt des Märchenkönigs
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Zugegeben, es gibt viele Bücher über König Ludwig II, die ihn als verklärten und irrationalen König darstellen. In vielen wird ausschweifend über vermeintlich "Neues" berichtet und man verliert schnell ...


Zugegeben, es gibt viele Bücher über König Ludwig II, die ihn als verklärten und irrationalen König darstellen. In vielen wird ausschweifend über vermeintlich "Neues" berichtet und man verliert schnell den Überblick.
Doch dieses Buch ist anders - es zeigt mit einer überraschend leichten Schreibweise auf, dass der König eben auch nur ein Mensch mit Sehnsüchten, Sorgen und Ängsten war. Die historischen Quellen werden von Klaus Reichhold nicht quälend langweilig beschrieben, sondern sind der Modernen angepasst und geben so das Gefühl, alles Gelesene selbst mitzuerleben. Egal, ob es die Verwirklichung der Traumschlösser Bayerns sind, die geniale Umsetzung des Wintergartens - hier wäre ich gerne zu Gast gewesen - und das Vorantreiben des technischen Fortschrittes, der Autor findet immer die treffenden Worte und lässt so das Leben und Wirken des Märchenkönigs vor meinem bildlichen Auge entstehen.
Auch die ungeklärten Umstände seines Todes werden näher beleuchtet und ich bin überrascht, was bei den Recherchen ans Tageslicht gekommen ist.
Dieses Buch entführt tatsächlich in die phantastische Welt des Märchenkönigs und ist für mich eine absolute Bereicherung.


Fazit: Unbedingt Lesen !!

Veröffentlicht am 30.11.2017

Tödlicher Genuss - dieses Buch hat eindeutig Nebenwirkungen

Inselcocktail
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Vier einsame weibliche Herzen reisen nach Norderney, um dort den Mann ihrer Träume zu treffen. Alle vier sind Mitglieder eines Datingportals und fiebern, unabhängig voneinander, dem Treffen mit dem großen ...

Vier einsame weibliche Herzen reisen nach Norderney, um dort den Mann ihrer Träume zu treffen. Alle vier sind Mitglieder eines Datingportals und fiebern, unabhängig voneinander, dem Treffen mit dem großen Unbekannten entgegen. Auf der Insel angekommen, zieht ein heftiger Herbststurm auf und mit ihm kommt der Tod. Die Nordesseinsel ist von der Außenwelt abgeschnitten und das provisorisch zusammengestellte Ermittlerteam steht vor einem Rätsel, denn die Diagnose lautet zuerst Herzversagen. Doch dann kommen die ersten Zweifel auf und mit den nächsten Windböen weht so nach und nach Klarheit in den Fall.....

Man nehme für diesen todbringenden Inselcocktail:

- einen gut durchdachten, fesselnden Plot
- Spannung
- hervorragend skizzierte Charaktere
- herbstliches Inselflair mit einer guten Dosis Sturm
- falsche Fährten
- ein paar Schmunzler an der richtigen Stelle
- Gänsehaut
- Rachegedanken

Mixe das Ganze mit einem flüssigen und kraftvollen Schreibstil, gebe noch ein paar Infos über Geocaching hinzu und fertig ist eine wirklich spannende Geschichte, die von der ersten Seite begeistert. Das alles noch mit der Sehnsucht nach Liebe und ein wenig Verzweiflung dekoriert und schon kann man Anja Eichbaums Krimi genießen. 

Treffender als auf S. 102 kann man dieses Buch glaube nicht beschreiben - Und wie das so ist, ich konnte prompt nicht mehr aufhören . Noch eine Seite und noch ein Kapitel und trotz zufallender Augen nur doch diesen einen Abschnitt....

Veröffentlicht am 29.11.2017

Geheimnsvolle Familiensage, die begeistert

Das Geheimnis des Winterhauses
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Ellinor erfährt, dass ihre Cousine Karle schwer erkrankt ist. Sie benötigt dringend eine Nierentransplantation und für Ellinor steht fest, dass sie ihrer über alles geliebte Freundin aus Kindertagen helfen ...

Ellinor erfährt, dass ihre Cousine Karle schwer erkrankt ist. Sie benötigt dringend eine Nierentransplantation und für Ellinor steht fest, dass sie ihrer über alles geliebte Freundin aus Kindertagen helfen will. Doch mit ihrer wundervollen Idee stößt sie ausgerechnet bei ihrer Mutter auf wenig Gegenliebe und versucht ihr mit mehr oder weniger glaubhaften Argumenten, die dringend benötigte Organspende auszureden. Das seltsame Verhalten ihrer Mutter weckt Ellinors Kampfgeist und es stellt sich heraus, dass die Familienbande, wie sie ihr all die Jahre vorgelebt wurden, gar nicht die sind, für die man sie gehalten hat. Es beginnt eine Suche nach den Wurzeln und ein lang gehütetes Familiengeheimnis kommt endlich ans Tageslicht....

Sarah Lark hat mit " Das Geheimnis des Winterhauses" wieder einmal bewiesen, dass sie der Garant für facettenreiche und kraftvolle Romane ist. 
Ihre Protagonisten sind sehr schön skizziert und füllen die ihnen zugedachten Rollen mit Herz und Verstand aus. Die sympathische Darstellung von Ellinor macht es unendlich leicht, sich mit ihr zu identifizieren und  sie auf dem Weg über Dalmatien nach Neuseeland zu begleiten, wo sich letztendlich die Wirren der Familiengeschichte zu einem glatten Bild zusammenfügen. Es ist wie bei einem Quilt, wo aus vielen kleinen Einzelteilen am Ende ein liebevoll arrangiertes Gesamtkunstwerk entsteht. 
Der ausdrucksstarke Schreibstil der Autorin weiß von Beginn an zu fesseln und  es gelingt ihr binnen weniger Seiten, einen Sog aufzubauen, der mich immer tiefer in die Geschichte hineinzieht. Auch die bildhaften Landschaftsbeschreibungen von Dalmatien und Neuseeland  tragen dazu bei, dass die Geschichte direkt vor meinen Augen entsteht und zum Träumen und Entdecken einlädt. 
Sarah Lark hat mit diesem Buch wieder einen Roman geschrieben, der große Gefühle, eine starke Geschichte und tolle Lesemomente miteinander vereint.

Fazit: Ganz großes Kino - daher absolute Leseempfehlung !!


Ein dickes Dankeschön geht an den Verlag, der mir über NetGalley dieses kostenfreie Rezi-Exemplar zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 29.11.2017

Bildgewaltiger, tragischer und einfühlsamer Roman

Mein irischer Sommer
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Kati lebt als erfolgreiche Übersetzerin in Frankfurt, als die schreckliche Diagnose Krebs sie völlig aus der Bahn wirft. Laut Aussage der Ärzte hat sie nur noch  wenige Monate zu leben. Völlig überstürzt ...

Kati lebt als erfolgreiche Übersetzerin in Frankfurt, als die schreckliche Diagnose Krebs sie völlig aus der Bahn wirft. Laut Aussage der Ärzte hat sie nur noch  wenige Monate zu leben. Völlig überstürzt packt sie ihre Sachen und reist nach Irland, um dort den letzten unbeschwerten Sommer ihres Lebens zu genießen. Die Magie Irlands macht auch vor Kati nicht halt du so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich in Jordan verliebt. Schon bald muss Kati eine schwere Entscheidung treffen...


"Mein irischer Sommer" ist ein Roman, der durch seine kraftvollen Worte und seine charismatischen Protagonisten überzeugt. Er zeigt auf, dass trotz einer niederschmetternden Diagnose das Leben noch lebenswert ist und es sich lohnt, jeden Tag als ein Geschenk anzunehmen. Die Charaktere  setzen dies großartig um und es fällt mir leicht, mich in sie hinein zu fühlen. Die Gedankengänge von Kati sind dabei sehr glaubhaft geschildert und für mich absolut nachvollziehbar. Ich wäre auch getürmt, um noch einmal die Schönheiten Irlands in mich aufzunehmen, die Sonne an mystischen Orten zu genießen und wenn dann noch die Liebe ins Spiel kommt - ja, das ist Leben.
Der Autorin gelingt es, mit einer perfekten Mischung aus Melancholie, Tragik und Gefühlen der Geschichte Leben einzuhauchen, sodass man sich gerne auf die Reise begibt und Kati begleitet. Auch die bildgewaltigen Schilderungen Irlands tragen dazu bei, dass dieses Buch keine schwere Kost, sondern ein einfühlsamer Roman geworden ist - eine Ode an das Leben.


Mögest Du in Deinem Herzen
alle wunderbaren Erinnerungen
Deines Lebens bewahren.
Das ist mein Wunsch
für Deine Lebensreise.
(Irischer Segenswunsch)

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Trotz guter Geschichte eher ei Eiertanz - der Sprachstil hat das Leseerlebnis verhagelt

Der Tanz unseres Lebens
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Florence hat das Ende buchstäblich vor ihren Augen - sie bricht auf dem Eis eines Bergsees ein und versinkt im bitterkalten Wasser. Doch Arzt Martin ist zur Stelle und holt Florence zurück ins Leben - ...

Florence hat das Ende buchstäblich vor ihren Augen - sie bricht auf dem Eis eines Bergsees ein und versinkt im bitterkalten Wasser. Doch Arzt Martin ist zur Stelle und holt Florence zurück ins Leben - der Anfang einer schicksalsträchtigen Liebesgeschichte. 


Noa C. Walker ist normalerweise ein Garantieträger für Romane, die durch einfühlsamen Worte, ihre Dramatik und ihre Herzenswärme begeistern. Doch mit "Der Tanz unseres Lebens"  ist von all den aufgezählten Eigenschaften nicht viel  übrig geblieben und ich bleibe ein wenig enttäuscht zurück.
Zwar sind die Charaktere schön ausgearbeitet und allesamt sympathisch, doch irgendwie fehlt das gewisse Etwas , um sie so richtig lebendig werden zu lassen und so Zugang zu ihnen zu finden. Der Sprachstil ist auch eher oberflächlich gehalten und  es fehlt eindeutig an Tiefe. Viele Dialoge sind gut angedacht, verfehlen aber ihre Wirkung, weil sie einfach zu unruhig gestaltet sind. Es wirkt fast so, als möchte die Autorin unendlich viel erzählen, schafft es aber nicht, die passenden Worte zu finden. Dadurch entsteht eine gewisse Leere, die der wirklich guten Geschichte all das nimmt, was es braucht, um direkt ins Herz zu gehen. Die Gefühle können nicht richtig transportiert werden und so verbleibt lediglich eine emotionslose Hülle, die die Charaktere sich nicht entfalten lässt.
Einen dicken Pluspunkt kann ich aber dennoch vergeben - die Beschreibungen der Winterlandschaft laden zum Träumen und zu langen Spaziergängen in der Winterwunderwelt ein. 


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.