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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2017

Abgründig, fesselnd und genial

Auf sanften Schwingen kommt der Tod
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sanften Schwingen kommt der Tod ist die Geschichte eines Mörders, die in kurzen knackigen Kapiteln erzählt wird. Die Handlung ist mit Tagebucheinträgen verwoben, so dass man immer ein weinig von den Gedanken ...

sanften Schwingen kommt der Tod ist die Geschichte eines Mörders, die in kurzen knackigen Kapiteln erzählt wird. Die Handlung ist mit Tagebucheinträgen verwoben, so dass man immer ein weinig von den Gedanken des Täters erfährt, ohne jedoch zu wissen, wer es letztendlich ist.


Die Geschichte lässt mich als Leser immer wieder erfahren, wie die Opfer zu Tode gekommen sind, verzichtet aber dankeswerterweise auf grausame Details und blutrünstige Einzelheiten. So bleibt genügend Raum für Kopfkino und man kann das Buch auch gut mal abends lesen, ohne gleich Angst haben zu müssen, dass die Nachtruhe gefährdet ist


Die Autorin schaffte s durch ihren flüssigen Schreibstil, die Charaktere wirklich lebendig werden zu lassen und den einen oder anderen fiesen Möb mit einzubauen, der mir so gar nicht sympathisch war.
Selbst kleine Nebenrollen werden mit Perfektion bedacht und ich erfahre am Ende des Buches deren Schicksal. Finde ich super gelungen und gekonntt umgesetzt

Veröffentlicht am 03.04.2017

Vom Suchen und Finden der Liebe

Überall bist du
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Ganz fasziniert vom märchenhaften Cover, das durch die wunderschöne frische Pastellfarbe auffällt, hatte ich auf ein poetisches Märchen gehofft, welches ein wenig an Mary Poppins erinnert. Zumindest wollte ...

Ganz fasziniert vom märchenhaften Cover, das durch die wunderschöne frische Pastellfarbe auffällt, hatte ich auf ein poetisches Märchen gehofft, welches ein wenig an Mary Poppins erinnert. Zumindest wollte mich  das Cover mit dem Passpartout dorthin entführen.

Aber irgendwie sprang während der ganzen Geschichte der magische Funken nicht über. Ich hatte die ganze zeit über das Gefühl, den Roman aus einer sehr distanzierten Sichtweise zu erleben- manchmal hatte ich das Gefühl, ich säße hinter einer dicken Glaswand und bekomme so alles verzerrt mit.
Martha verstrickt sich in lange Ausschweifungen und will den richtigen Namen von Tom nicht nennen. Okay, wenn man getrennt ist, möchte man manche Dingen einfach vergessen, aber man kann doch den Ex beim Namen nennen.
Tom wirkt auch sehr kühl und abweisend, viel zu strukturiert, als dass eine Verbindung zu ihm aufbauen könnte.
Lediglich Oskar ist für mich momentan ein Lichtblick in diesem Abschnitt...er ist so süß, wenn der Martha quasi die Gebrauchsanweisung für Kinder beibringt g Das mag ich sehr.

Leider plätscherte die Geschichte so vor sich hin und die Schreibweise mit den langen, verschachtelten Sätzen machte es mir nicht gerade einfach, dem Geschehen zu folgen.
Auch verliert sich Martha immer mehr in ihrem Liebeskummer, so dass von Poesie nichts zu spüren war.

Lediglich in den letzten 100 Seiten wurde ich ein wenig versöhnlicher dem Buch gegenüber gestimmt, hier zog sich dann die Poesie wieder konstant durch und letztendlich hat eine simple SMS bewirkt, dass Martha sich vom "alten" Leben abwendet.

Sei hat gelernt, dass sie alleine auf dieser Welt bestehen kann und nicht abhängig ist vom ewigen Kreislauf lieben und geliebt werden.
Dadurch, dass das Ende etwas offener gehalten wird, bleibt noch genügen Spielraum für eigenes Kopfkino...

Fazit: Es hätte wirklich e ne schöne Geschichte werden können, mich hat sie leider nicht erreicht. Schade

Veröffentlicht am 01.04.2017

Das Leben schreibt die schönsten Geschichten

Meerblick inklusive
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Magisch angezogen von dem wunderschönen Cover bin ich Anna Rosendahls Einladung gerne gefolgt und habe mich - zumindest gedanklich- in den offenen Strandkorb gesetzt, um Meikes Geschichte zu lesen.

Meikes ...

Magisch angezogen von dem wunderschönen Cover bin ich Anna Rosendahls Einladung gerne gefolgt und habe mich - zumindest gedanklich- in den offenen Strandkorb gesetzt, um Meikes Geschichte zu lesen.

Meikes Leben ist momentan am absoluten Tiefpunkt angelengt - Job weg, Beziehung futsch, und da der Ex noch in der gemeinsamen Wohnung wohnt, Rückkehr ins ehemalige Jugendzimmer bei den Eltern.
Als dann noch Meikes Oma nach Amrum ausbüxt und ihrem alten Leben in Oberhausen Lebe wohl sagt, steht für Meike fest, dass sie der ganze Sache auf den Grund gehen muss. Also packt sie ihre Sachen und reist Oma Elisabeth nach.

Auf Amrum angekommen, bleibt zwar Oma immer noch verschwunden, dafür entdeckt Meike den Zauber der Insel und ihrer Bewohner. Diese sind ihr auf der Suche nach Oma Elisabeth behilflich und so entdeckt Meike nicht nur ihre Liebe zur Insel, sondern kommt auch einem Familiengeheimnis auf die Spur.....

Bemerkenswert finde ich die Begegnung mit dem Feuerschamanen, der Meike eine ganz neue Sichtweise auf sich und ihr Leben bietet und somit Einfluss auf ihre weiteren Entscheidungen nimmt. Denn die Suche nach Oma ist eigentlich eine Suche nach dem eigentlichen Ich von Meike.

Die Protagonisten des Buches sind so lebendig und echt beschrieben, so dass es mir leicht viel,  die Inselbewohner und Meike direkt ins Herz zu schließen. Es gibt auch Charaktere ( Meikes Opa, Meikes Ex-Freund) die solche Stinkstiefel sind, dass es mir um ihre Abfuhr definitiv nicht leid getan hat ich  habe mehr als einmal heftige Verwünschungen  diesbezüglich den beiden  Knalltüten an den Kopf geworfen g


"Meerblick inklusive" ist eine wunderschöne Geschichte, die mich mit gut unterhalten hat. Vor allen Dingen ist sie abwechslungsreich wie ein Tag am Meer - lustig, spannend, manchmal stürmisch. Kurz gesagt, die perfekte Lektüre, um abzutauchen und Strand- bzw. Urlaubsfeeling zu genießen. Lediglich der Schluss ist ein wenig unrund und hat ein paar Fragen zurückgelassen , macht aber somit neugierig auf eine Fortsetzung.


Folgt einfach der Einladung von Anna Rosendahl, genießt den Meerblick aus dem Strandkorb und bildet euch ein eigenes Urteil.


Veröffentlicht am 29.03.2017

Geniale "Beilage" zur Grillsaison :-)

"Schatz, brennt da grad was an?"
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Hanna Dietz hat mit "Schatz, brennt da grad was an ?" die perfekte Beilage für die aktuelle Grillsaison geschrieben.


Mit viel Humor und Augenzwinkern berichtet sie über die Leiden einer Ehefrau, deren ...

Hanna Dietz hat mit "Schatz, brennt da grad was an ?" die perfekte Beilage für die aktuelle Grillsaison geschrieben.


Mit viel Humor und Augenzwinkern berichtet sie über die Leiden einer Ehefrau, deren Mann das Grillen für sich entdeckt hat - und das nicht nur als lockeren Zeitvertreib, sondern bis zur Perfektion. Das Grillvirus hat in voll ihm Griff und so ist es nicht verwunderlich, dass von  A wie Anzündkamin bis Z wie Zubehör (sinnfreies) alles auf den Rost kommt und gegart wird, bis die Lachmuskeln qualmen.
Selten habe ich so viel gelacht wie bei diesem Buch. Manchmal habe ich gedacht: Liebe Hanna, hast du heimlich beim Schreiben des Buches bei uns gewohnt und in  Küche und Garten Augen und Ohren umherflitzen lassen ?
Vieles, was mir und ich denke, nicht mur mir, bekannt vorkommt, wird in diesem humorigen Roman quasi "verwurstet - pardon, aber es war einfach zu passend, diesen Ausdruck im positiven Sinn zu verwenden
Wer also einen absolut kurzweiligen, mit viel Humor gewürzten und perfekten Begleiter zur aktuellen Grillsaison sucht, der ist bei diesem Buch goldrichtig. Es ist nämlich auch eine kleine Liebeserklärung an den Mann am Grill


Fazit: Absolute Leseempfehlung !!

Veröffentlicht am 29.03.2017

Eine bemerkeneswerte Geschichte über eine Welt voller Hass und Grauen

Der letzte Überlebende
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"Manchmal werde ich gefragt: Warum haben Sie so lange gewartet, um Ihre Geschichte zu erzählen, Sam ? Das ist eine einfach Frage mit einer komplizierten Antwort."


Sam Pivnik erzählt mit seinem Buch "Der ...

"Manchmal werde ich gefragt: Warum haben Sie so lange gewartet, um Ihre Geschichte zu erzählen, Sam ? Das ist eine einfach Frage mit einer komplizierten Antwort."


Sam Pivnik erzählt mit seinem Buch "Der letzte Überlebende" seine bewegende Lebensgeschichte, die mich zutiefst berührt und erschüttert hat. Als 13 jähriger wird er mit seiner Familie deportiert und nach einem kurzen Zwischenstopp im Ghetto schließlich nach Auschwitz gebracht. Was er dort erlebt, ist die schreckliche Fratze des Krieges - alle Juden, werden willkürlich misshandelt, missbraucht,  selektiert, vergast. Letztendlich gilt das einzige Ziel, diese Menschen auszulöschen und zu vernichten.
Er muss an der Rampe arbeiten und zusehen, wie Frauen, Kinder, Männer in die Kammern des KZ geschickt werden. Sam hat als Jugendlicher Unvorstellbares durchgemacht und nur wie durch ein Wunder Hass und Verfolgung und somit das Vernichtungslager Auschwitz überlebt.
Es folgt die Aufnahme in ein anderes Arbeitslager und gegen Ende des Krieges der Todesmarsch zurück nach Westen. Aber er ist nur noch ein lebendes Skelett und hat kaum den Hauch einer Chance, nach Ende des Krieges zu überleben. Und doch wieder alles anders- Sam kann erneut dem Tod entrinnen und es beginnt eine lange Reise auf der Suche nach Heimat...


Obwohl draußen die Sonne scheint und es Frühling ist, habe ich beim Lesen Gänsehaut , habe geweint und mit Sam getrauert - um die verlorene Jugend, die verlorene Familie und den Verlust des lebenswerten Lebens. Die bemerkenswerten Schilderungen Sams gehen mir zu Herzen, berühren mich ganz tief drinnen und zeigen mir, dass Sams Vergangenheit niemals in Vergessenheit geraten darf.
Es ist die Geschichte eines tapferen Mannes, der dem Tod trotze, um zu überleben und mit seinem Buch ein Mahnmal gegen das Vergessen zu setzen.


Ich weiß nicht, ob Sam Pivnik Unheilig kennt, aber diese Liedzeilen passen hervorragend  zu ihm und seiner Lebensgeschichte


Wir waren geboren um zu leben
mit den Wundern jener Zeit
Sich niemals zu vergessen
bis in alle Ewigkeit
Wir waren geboren um zu leben
für den einen Augenblick
Bei dem jeder von uns spürte
wie wertvoll Leben ist