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Veröffentlicht am 29.10.2017

Ein Buch voller Klischees und Kitsch

Das Café der kleinen Wunder
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Wenn die Liebe mit deinem Herzen Achterbahn fährt, bleibt dir nur eins - die Flucht nach Venedig.

Nelly ist seit Monaten in ihren Prof verliebt und wenn sie sich nicht ständig selbst im Weg stehen würde, ...

Wenn die Liebe mit deinem Herzen Achterbahn fährt, bleibt dir nur eins - die Flucht nach Venedig.

Nelly ist seit Monaten in ihren Prof verliebt und wenn sie sich nicht ständig selbst im Weg stehen würde, hätte es vielleicht auch schon mit den beiden funktioniert. Hals über Kopf packt Nelly ihren Sachen und flüchtet nach Venedig, um dort wieder einen klaren Kopf zu begonnen. aber Venedig hat so seine eigenen Pläne mit der jungen Frau...

"Das Café der kleine Wunder" wird als romantische Liebesgeschichte  in den beiden Orten der Liebe - Paris und Venedig - angekündigt. Allein diese Tatsache hat mich schon dazu verführt, dieses Buch zu lesen und ich habe eine herbe Enttäuschung erlebt.
Denn ich habe eine Geschichte voller Klischees, Kitsch und Plattitüden erlebt, die mich gelangweilt und fast zum Wahnsinn getrieben hat. Die Protagonisten sind farb- und glanzlos, wirken austauschbar und langweilig.
Die extrem ausführlichen Beschreibungen von Venedig haben auf mich eher den Anschein, als lese ich einen Reiseführer und keinen Liebesroman. Eine Handlung, die mich vom Hocker reißt, suche ich hier vergeblich - ich finde statt dessen eine Aufzählung von Nichtigkeiten, extrem  konstruierte Szenen und Zufälle, die sich niemals im Leben so ereignen würden. 
Eine wundervolle Liebesgeschichte , die verzaubert, sieht in meinen Augen anders aus.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mit über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Irgendwie fehlt die Romantik und das winterliche Glitzern und Funkeln

Wintersterne
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Drei vom Wesen völlig unterschiedliche Frauen lernen sich im winterliche Prag an der Hotelbar kennen. Schnell wird klar, dass diese drei zusammen passen und so begibt sich das Kleeblatt auf Tour durch ...

Drei vom Wesen völlig unterschiedliche Frauen lernen sich im winterliche Prag an der Hotelbar kennen. Schnell wird klar, dass diese drei zusammen passen und so begibt sich das Kleeblatt auf Tour durch das verschneite Prag. Der Zauber der Stadt öffnet nicht nur das Herz, sondern auch die Seele und die Frauen werden mit ihren Problemen, ihren Wünschen und besonderen Begegnungen konfrontiert,,,,

Isabelle Broom hat mit "Wintersterne" einen Roman geschrieben, der mich eigentlich ins Winterwunderland der Stadt Prag entführen soll. Ich habe mich auch eine magische literarische Reisei n die Goldene Stadt  gefreut und bin nun, nach Beendigung des Buches, enttäuscht.
Zwar werden die Erzählstränge von Megan, Hope und Sophie schön miteinander verbunden, doch im Verlauf des Buches geht immer mehr die Leichtigkeit und der winterliche Zauber verloren.
Es schleicht sich Melancholie ein und diese drückt das Buch und macht es schwermütig.
Die ernsten Themen nehmen Oberhand und so verfliegt schnell der Gute-Laune-Modus, der sich zu Beginn des Buches eingestellt hat.
Auch geht mir Megan ziemlich auf den Zeiger, denn ihre Art, sich an ihre Vergangenheit zu klammern, war wirklich nervig.
Lediglich die wunderschönen und ausführlichen Beschreibungen des verschneiten Prag haben mich wieder versöhnlich gestimmt und ein wenig Schneekugelzauber verbreitet.
Daher vergebe ich 3 Sterne und kann dieses Buch nur bedingt weiter empfehlen.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler vom Diana Verlag. Sie hat mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Aktuelles Thema gekonnt umgesetzt

Ausstieg rechts
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Brandner und seine   Kollegin Peppi , die griechische Wurzeln hat, werden zu einer Esslinger Mietwohnung gerufen. Ein Akt der Verwüstung, die Wände mit Hakenkreuzen und Zahlen beschmiert und ein totes ...

Brandner und seine   Kollegin Peppi , die griechische Wurzeln hat, werden zu einer Esslinger Mietwohnung gerufen. Ein Akt der Verwüstung, die Wände mit Hakenkreuzen und Zahlen beschmiert und ein totes Mädchen lassen schnelll auf ein Tötungsdelikt aus der rechten Szene schließen.
Vom Wohnungsmieter fehlt jede Spur - dieser ist als Mitglied der rechten Szene bekannt.
Die Kommissare beginnen mit der Ermittlungsarbeit und merken schnell, dass der braune Sumpf auch vor Ermittlern nicht halt macht....

Sybille Baecker hat mit "Ausstieg rechts" einen Krimi geschrieben, der vor allen Dingen durch  seine Aktualität und seine hervorragende Recherchearbeit besticht. 
Die Autorin beschreibt die Ermittlungen der beiden Kommissare mit leisen aber dennoch einprägsamen Worten, ohne dabei den braunen Sumpf zu beschönigen oder ihn zu verherrlichen. 
Die Geschichte benötigt zwar gut 100 Seiten, um tatsächlich so richtig in Fahrt zu kommen, weiß aber dann durch einen konstant gehaltenen Spannungsbogen zu überzeugen, ohne reißerisch oder ketzerisch zu wirken.
Die einzelnen Kapitel sind in Wochentage unterteilt und so entsteht tatsächlich das Gefühl, den Ermittlungen beizuwohnen. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und manch einer weiß mein Herz mit seinem lokalem Charme und seinem Dialekt sofort zu begeistern. Auch der Einblick ins Leben der Ermittler lässt diese lebendig und greifbar erscheinen, sodass ein rundes Gesamtbild entsteht.
Der Krimi zeigt die Machenschaften und weit verzweigten Arme der rechten Szene auf und macht betroffen. auch wird hier deutlich, dass, wenn man einmal "dazu gehört", der Weg nach draußen nicht so einfach ist, wie sich das manch einer vorstellt. Die Klauen der Kameraden haben dich fest im Griff.
Die ungeahnte Wendung zum Schluss hat mich noch einmal sehr nachdenklich gestimmt und ich bin erschrocken, dass solche Dinge tatsächlich heute so passieren könnten.

Fazit: Ein sehr guter Krimi mit viel Lokalkolorit, der ein aktuelles gekonnt aufgreift und nachdenklich macht


Ich bedanke mich bei Sybille Baecker, die mir diesen Roman als kostenfreies Rezi-Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat meine ehrliche Lesermeinung jedoch nicht beeinflusst

Veröffentlicht am 27.10.2017

Faszinierende Geschichte, die tief unter die Haut geht

Wie der Wind und das Meer
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, April 1945 - Der Zweite Weltkrieg befindet sich in den letzten Zügen. Nach einem vernichtenden Bombenangriff irrt der elfjährige Paul durch die Trümmer und trifft dort auf ein kleines Mädchen. Sarah ...

, April 1945 - Der Zweite Weltkrieg befindet sich in den letzten Zügen. Nach einem vernichtenden Bombenangriff irrt der elfjährige Paul durch die Trümmer und trifft dort auf ein kleines Mädchen. Sarah hat, wie Paul, ihre Familie verloren und sieht seiner kleine Schwester unheimlich ähnlich.
Damit durch die Kriegswirren die beiden nicht getrennt werden, schmieden sie einen Plan - ab sofort sind sie die Geschwister Greve.
Der irrwitzige Plan scheint zu funktionieren und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Denn keiner hätte ahnen können, dass diese Notlüge einmal allen zum Verhängnis wird....

Lilli Beck hat mit "Wie der Wind und das Meer" ein absolutes Lesehighlight im Buchherbst 2017 veröffentlicht.
Mit leisen Worten schildert sie das Schicksal der beiden Kriegskinder, die für immer untrennbar miteinander verbunden sind.
Vor der Geschichte des Nachkriegsdeutschland  und er späteren Bundesrepublik sieht man die Kinder heranwachsen, mit den Ereignissen der Geschichte immer wieder konfrontiert und mit ihrem Geheimnis hadern.
Was als Notlüge begann, wird im Verlauf des Buches zu einer immensen Belastung für die beiden Protagonisten.
Die Charaktere sind sehr fein ausgearbeitet, überzeugen durch ihre Lebendigkeit und erzeugen somit das Gefühl, direkt am Geschehen teilzuhaben.
Die zwiespältigen Gefühle sind ebenso gekonnt in die Geschichte eingeflochten, wie die tragischen und fröhlichen Ereignisse, die im Verlauf des Lebens der Protagonisten eintreten.
Man kommt nicht umhin, sich mit Paul und seiner Schwester zu freuen, Tränen zu vergießen, mitzuleiden und immer wieder die Hoffnung zu haben, dass am Ende alles gut wird.
Man durchlebt eine echte Achterbahn der Gefühle, sobald man sich auf dieses Buch einlässt. 

Diese Buch geht tief unter die Haut, bewegt und bleibt noch lange, lange im Herzen.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Rasanter dritter Teil, der den Vorgängern in nichts nachsteht

Glut im Paradies - Bahamas Heartbeat 3
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Niko liegt als nörgelnder Patient im Krankenhaus und kuriert seine schwere Beinverletzung aus. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht Krankenschwester Leilani ihm mit Sticheleien und ihrer puren Anwesenheit ...

Niko liegt als nörgelnder Patient im Krankenhaus und kuriert seine schwere Beinverletzung aus. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht Krankenschwester Leilani ihm mit Sticheleien und ihrer puren Anwesenheit eben dieses zur Hölle machen würde. Aber wie heißt es so schön: Was sich neckt, das liebt sich...
Als dann auch noch ein Stalker  alle in Angst und Schrecken versetzt, ruft das nicht nur den Beschützerinstinkt in Niko wach und er muss sich eingestehen, dass da noch viel mehr ist, was er empfindet.

Romina Gold hat mit "Glut im Paradies" den dritten Teil der Bahamas-Heartbeat-Reihe veröffentlicht.
Schnell ist man wieder mitten im Geschehen und trifft alte Bekannte aus den Vorgängerbänden wieder. Das gefällt mir sehr und vermittelt mir das Gefühl, ein Teil dieser verschworenen Gemeinschaft zu sein und irgendwie dazuzugehören.

Die Geschichte um Laini und Niko hatte sich ja bereits in Band zwei angekündigt und Romina Gold schafft es, nahtlos an den Cliffhanger anzuknüpfen und eine Liebesgeschichte zu schreiben, die unter die Haut geht. Emotionen, interessante Schlagabtausche, eine gute Portion Action und natürlich das Südseefeeling machen dieses Buch unverwechselbar zu einem echten Romina-Gold-Pageturner

Die Charaktere sind schön getroffen und man merkt den beiden Hauptprotagonisten an, dass sie -trotz ihrer Impulsivität - auch leise, zärtliche Töne anschlagen können. Die Entwicklung der Geschichte ist gut nachvollziehbar, der Spannungsbogen hält über die ganze Geschichte an und die Romantik kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ich mag den flüssigen Schreibstil, der ohne verschnörkelte Worte auskommt und mich trotzdem von Anfang an gefangen nimmt und mich das trübe Herbstwetter vergssen lässt.

Ich hoffe, dass es noch viele weitere Bände dieser Reihe gibt, denn jedes Buch ich wie ein Wegträumen auf die Bahamas - ein kleiner Kurzurlaub eben