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Veröffentlicht am 12.08.2019

Dilettantischer Schreibversuch

Als wir im Regen tanzten
4

Willi und Recha haben sich lange im großen Erfolg seines Filmes gesonnt, doch so langsam kehrt Ruhe ein. Willi dreht Filme, die keiner sehen will. Die zündende Idee ist bislang ausgeblieben und der mangelnde ...

Willi und Recha haben sich lange im großen Erfolg seines Filmes gesonnt, doch so langsam kehrt Ruhe ein. Willi dreht Filme, die keiner sehen will. Die zündende Idee ist bislang ausgeblieben und der mangelnde Erfolg beeinträchtigt auch seine Ehe.
Das einstige Traumpaar der Filmwelt wird sich zusehends fremder und es stellt sich die Frage, ob beide mit den Problemen, die auf sie zukommen, umgehen können. Denn nicht nur das Bröckeln ihrer Ehe, sondern auch der zunehmende politische Umschwung durch die Nationalsozialisten kratzt hart an ihrer Liebe….


„Als wir ihm Regen tanzten“ ist die Fortsetzung von Michaela Saalfelds Roman „Was wir zu hoffen wagten“.
Während in Band eins die Geschichte und die Figuren echte Sterne unter den historischen Büchern sind, breitet sich im Folgeband gähnende Langweile und Unverständnis aus.
Das Buch wirkt, als habe es nicht die Autorin selbst, sondern ein dilettantischer Schreiberling verfasst, der sich in der Welt der Bücher, faszinierenden Figuren und fesselnden Geschichten überhaupt nicht auskennt.
Das Buch dreht sich nur um Willis ersten Film, dem ausbleibenden Erfolg der Nachfolger und der verzweifelten Suche nach dem Non-plus-ultra. Diese unwichtigen Schilderungen nehmen den Platz für wirklich wichtige Szenen weg und drängen die anderen Ereignisse vollkommen in den Hintergrund bzw. lassen sie erst gar nicht zum Zug kommen. Von der Entfremdung, der politischen Brisanz und den aufkommenden Problemen wenig bis überhaupt keine Spur.
Es gibt Szenen, die künstlich aufgebauscht werden, wo es nichts aufzubauschen gibt – so wird Sylvia als Borderliner erwähnt, aber es wird nicht näher darauf eingegangen – ist diese Information relevant für das Buch oder für den Verlauf der Geschichte? Ich habe hier keine weiteren Hinweise gefunden und bleibe diesbzgl. ratlos zurück. Wenn diese Tatsache jedoch so nebensächlich ist, warum wird sie dann von der Autorin so in den Vordergrund gestellt?
Dann folgen Episoden, die nur angerissen werden, reißen somit den Sachverhalt aus dem Kontext und ergeben keinen erkennbaren Sinn.
Die Figuren wirken seltsam unbeteiligt in ihrer eigenen Geschichte, bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und bewegen sich wie schlechte Statisten in einer Billigproduktion. Ihnen fehlt die Strahlkraft, die sie noch in Band eins besessen haben, um mich als Leser von sich zu begeistern. Lediglich Felice kann mit ein paar guten Szenen punkten, aber auch ihr Zenit scheint erloschen.
Alle anderen Darsteller gleichen einer glatten Fehlbesetzung und können mich mit ihren Episoden nicht mitreißen, geschweige denn begeistern.
Ich vermisse den politischen Einfluss, den man im Klappentext erwähnt. Vermisse die Unzulänglichkeiten, die Recha betreffen, da sie Jüdin ist. Es schwebt immer irgendwie im Raum, aber kommt nicht wirklich zur Sprache – schade, denn es steckt doch so viel Potential dahinter, um diesen Roman für den Leser ansprechend zu gestalten.
Saalfeld spricht vieles vage an, ohne Tiefgang in die Geschichte zu bringen. Das lässt die Erzählung fahrig, zäh und extrem langweilig wirken. Szenen, die als Lückenfüller herhalten müssen, machen das ohnehin müheselige Lesen noch anstrengender und mir vergeht immer mehr die Lust an der Lektüre.
Nach dem wirklich sehr guten Auftakt habe ich sehr große Erwartungen in Band zwei gelegt, die sich jedoch wie Rauch aufgelöst haben – ich fühle mich um ein gutes Buch betrogen.
Auf Band drei werde ich deshalb zugunsten besserer Bücher verzichten. Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zu vergeuden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 02.06.2019

Gleicht dem Roman "Das Salzmädchen" aufs Haar

Eine Prise Sommerglück
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Paulas Leben ist von ihren Eltern von jeher vorbestimmt- es wird nicht daran gerüttelt, dass sie einmal Pappas Nachfolger in der Immobilienwelt werden soll, dazu ein einflussreicher Ehemann aus der High-Society ...

Paulas Leben ist von ihren Eltern von jeher vorbestimmt- es wird nicht daran gerüttelt, dass sie einmal Pappas Nachfolger in der Immobilienwelt werden soll, dazu ein einflussreicher Ehemann aus der High-Society Hamburgs - fertig ist das Lebensglück.
Doch da spielt Paula nicht mit, denn sie will mehr als das Schubladenleben ihrer Eltern.
Sie flüchtet nach Mallorca und verliert dort nicht nur ihr Herz an die Insel, sondern auch einen Mann,der nicht nur mit dem Kochlöffel gut umzugehen weiß. Doch wie das so ist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Nach dem ich den Roman "Das Salzmädchen" von der Autorin gelesen habe, bin ich natürlich doppelt und dreifach gespannt, was es neues aus der Feder von Rosie M. Clark zu lesen gibt.
Die Neugier flaut bereits nach wenigen Seiten ab und verwandelt sich regelrecht in Ärger, denn der Roman gleicht dem Salzmädchen aufs Haar - Setting, Handlung und Personen sind identisch, manchmal heißen sie sogar gleich und ich kratze mich vor Verblüffung am Kopf, weil ich das ja alles schon einmal gelesen habe...
Die Handlung spult sich dann auch relativ seicht ab, es fehlt an zündenden Ideen, überraschende Wendungen gibt es keine und selbst die Figuren wirken seelenlos. Lediglich der Zauber von Mallorca punktet mit tollen Landschaftsbildern, aber das ist mir dann doch nicht genug, um mich vom Sommerglück berieseln zu lassen.
Wer "Das Salzmädchen" kennt, muss den neuen Roman nicht lesen, denn das ist definitiv verschenkte Lesezeit. Ich habe nichts dagegen, wenn ich verschaukelt werde und ich es nicht merke - aber hier ist es doch recht offensichtlich - da fehlen mir die Worte

Veröffentlicht am 16.04.2019

Inselflair ist hier nicht zu finden, dafür viele Fehler :-(

Der kleine Inselladen
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Jette hat es geschafft, sie steht auf der Erfolgsleiter im Job ganz oben und hat sich den Ruf als Spitzenköchin redlich verdient.
Ihre Rückkehr nach Spiekeroog hat sie sich allerdings ganz anders vorgestellt ...

Jette hat es geschafft, sie steht auf der Erfolgsleiter im Job ganz oben und hat sich den Ruf als Spitzenköchin redlich verdient.
Ihre Rückkehr nach Spiekeroog hat sie sich allerdings ganz anders vorgestellt - ein bisschen mehr Glamour und weniger Entsetzen hätte sie schon schön gefunden. Denn Oma Tilde braucht ihre Hilfe, weil sie nach einem Sturzaußer Gefecht gesetzt ist.
Jette stellt fest, dass der kleine Laden von Oma alles andere als gut läuft und da heißt es, Ärmel hochkrempeln und anpacken. So eine Beschäftigungstherapie kann doch nur gut sein, wenn man neu anfangen will/muss..oder sieht Jette das falsch ?

Nach diesem Buch habe ich mir geschworen, dass ich in Zukunft einen großen Bogen um alle Bücher mache, die im Titel irgendwie die Adjektive "klein", zauberhaft, "fabelhaft" , "traumhaft" etc tragen und mich auf den ersten Blick begeistern, aber auf den zweiten Blick hart auf den Boden der Tatsachen holen.
Denn dieses Buch ist wie alle Bücher, die solche Titel tragen - nichtssagend und einfach nur fad und das macht mich mittlerweile einfach nur wütend.
Da gaukelt man dem Leser mit einem traumhaft schönen Cover eine wunderschöne Szenerie vor, lässt ihn ins Träumen kommen und die Sehnsucht nach Insel, Meer und Wellen ist geweckt.
In diesem Roman ist von Inselflair aber genauso wenig zu spüren, wie in Frankfurt auf der Haupteinkaufsmeile zur Rushhour und ich frage mich, warum man hier den Leser derart in die Irre führt.
Manchmal habe ich das Gefühl, eine Neuauflage von "Tratsch im Treppenhaus" zu lesen, nur dass hier tranige Inselbewohner anstatt der agilen und amüsanten Heidi Kabel ihrem Geschwätz eine Plattform geben.
Die Hauptfigur Jette ist kalt wie ein Fisch, dafür ist Oma Tilde ständig auf Krawall gebürstet und dieses "Traumpaar" tötet mir noch den letzten Nerv, um der Geschichte halbwegs entspannt zu folgen.
Die vielen Rechtschreib- & Grammatikfehler machen das ganze zur Krönung des Irrsinns - wie kann ein so renommierter Verlag diese Fehler übersehen ?
Das war weder Inselflair, noch Meeresrauschen, sondern eine Kakophonie an Wörtern und Szenen, die mich liebevolle Darstellung der Protagonisten, Gefühl und Inselfeeling schmerzlich vermissen lassen.
Da kommt der berühmte Satz mir X -Das war nix

Veröffentlicht am 10.04.2019

Abbruch nach 80 Seiten :-(

Das kleine Blumencafé am Strand (Ein Nordsee-Roman 7)
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Aus, aus und vorbei. Beekes Traum, bis ans Lebensende mit ihrem Mann glücklich zu sein, ist gerade mit Karacho geplatzt. Doch nicht etwa wegen einer anderen Frau, nein, ihr Mann hat ihr gerade gestanden, ...

Aus, aus und vorbei. Beekes Traum, bis ans Lebensende mit ihrem Mann glücklich zu sein, ist gerade mit Karacho geplatzt. Doch nicht etwa wegen einer anderen Frau, nein, ihr Mann hat ihr gerade gestanden, dass er schwul ist.
Um diese Neuigkeit zu verarbeiten, reist Beeke Hals über Kopf nach Amrum, um ihr Leben neu zu überdenken und wieder Kraft zu tanken.
Bei einem Spaziergang fällt ihr ein Kleinod ins Auge - ein wunderschönes kleines Café mit integriertem Blumenladen weckt ihre Aufmerksamkeit. Die Besitzerin ist zudem auch noch sehr nett und schnell freundet sich Beeke mit ihr an.
Und dann gibt es da auch noch Sander, der ihr Herz schneller schlagen lässt...aber zuerst einmal muss Beeke lernen, dass man das Alte abschließen muss, bevor sich das schöne Neue entfalten kann...

Ich liebe Bücher die an den deutschen Küsten spielen und hier habe ich gedacht, dass ich einen traumhaft schönen Roman mit vielen Turbulenzen in den Händen halte - denkste.
Ich habe, was wirklich selten vorkommt, das Buch noch nicht einmal zu Ende gelesen, so sehr hat mich das Ganze genervt.
Es geht nämlich nicht wirklich um Beeke und das kleine Café, nein, hier dreht sich alles um eine homosexuelle Beziehung, die sich dermaßen in den Vordergrund spielt, dass für alles andere keinen Platz mehr ist.
Ich bin wirklich ein toleranter Mensch, aber eine Homo-Romanze zählt jetzt nicht zu meinem bevorzugten Genre und deswegen habe ich mich hier durch die Seiten gequält. Sorry, aber was zu viel ist, ist zu viel - nach 80 Seiten habe ich das Buch einfach weggelegt und befreit aufgeatmet.
In der Schule würde unter dem Aufsatz stehen - Thema verfehlt...deswegen kann ich hier noch nicht einmal guten Gewissens einen Stern vergeben

Veröffentlicht am 29.12.2018

Jede Seite eine einzige Enttäuschung

Marienfelde
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Sonja strebt dem idealen Frauenbild zu - sie besucht eine Bräuteschule und setzt somit die Grundlage für das perfekte Dasein als Ehefrau und Mutter.
Doch Onkel Helmut säht erste Zweifel an diesem vorgefertigen ...

Sonja strebt dem idealen Frauenbild zu - sie besucht eine Bräuteschule und setzt somit die Grundlage für das perfekte Dasein als Ehefrau und Mutter.
Doch Onkel Helmut säht erste Zweifel an diesem vorgefertigen Bild und die Risse stimmen Sonja nachdenklich.
Sie wendet sich vom Klischee Kinder, Küche, Kirche ab und kümmert sich deshalb lieber ab sofort im Notaufnahmelager Marienfelde um Menschen, die der DDR und ihrem Regime den Rücken zugekehrt haben. Eine Entscheidung, die nicht ohne Folgen bleibt…

Der Klappentext weckt meine Neugier und verspricht eine spannende, aufreibende Lektüre. Doch hier passt einfach nichts zusammen, denn die Schilderung auf dem Buchrücken hat nichts mit der Geschichte gemein, die ich gelesen habe. Ein völlig irreführendes Bild, dass dort vermittelt wird.
Die Figuren sind eindimensional und blass angelegt, bewegen sich in einer Art Zeitstrahl, der ohne jegliche Spannung einfach nur abgeleiert und emotionslos aufgezählt wird. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich in einer langweiligen Geschichtsstunde in der Schule befinde und schaue lieber aus dem Fenster, als der Erzählung zu folgen.
Die Handlung gleicht eher einer monotonen Litanei, die jegliche Begeisterung im Keim tötet. Es wirkt fast so, als habe man eine gute Idee schnell auf ein paar Blätter Papier geworfen, um dann huschhusch fertig zu sein. Ein buntes Bilchen als hübsche Verpackung, fertig ist da Buch.
Ich glaube, dass kann die Autorin sicher besser und es sollte an eine Überarbeitung des Buches gedacht werden.
Für mich die größte Enttäuschung 2018

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Marienfelde

NetGalleyDE