Nicht Jede/r versteht es, jedes einzelne Sandkorn als etwas Wertvolles anzusehen (unbekannt)
SandBata illic hatte ihn in den Schuhen aus Hawaii, Belinda Carlisle malte Kreise in ihn und Kinder bauen stundenlang fantasievolle Burgen mit ihm - Sand. Auf den ersten Blick vollkommen unscheinbar, aber ...
Bata illic hatte ihn in den Schuhen aus Hawaii, Belinda Carlisle malte Kreise in ihn und Kinder bauen stundenlang fantasievolle Burgen mit ihm - Sand. Auf den ersten Blick vollkommen unscheinbar, aber eine nähere Betrachtung lohnt sich.
Was nämlich aus Myriaden von winzigen Gesteinskörnern besteht, ist nicht nur Werkstoff für Glas und Beton, sondern auch gleichzeitig Lebensraum, Sehnsuchtsort und bedrohte Ressource.
Der vorliegende Sachbildband widmet sich ausführlich dem ökologischen Tausendsassa und beleuchtet sinnvolle und weniger durchdachte Nutzungsarten dieses Rohstoffes, der scheinbar unendlich vorhanden ist. Vom Raubbau an der Natur bis hin zum verzweifelten Versuch, den Sand in künstlichen Inseln in eine neue Bestimmung zu pressen, finden Interessierte hier Informatives und Wissenswertes, das erstaunt, verblüfft und nachdenklich stimmt.
Eindrucksvoll reihen sich die bunten Sandproben des Museum Wiesbaden auf und zeigen eine wunderschöne Farbpalette, die von tiefdunkelrot, curryfarben, grau bis hin zu cremeweiß reichen und die Vielfalt der Gesteine in sich trägt. Beim Blick durchs Mikroskop wird aber deutlich, dass längst nicht mehr jedes Sandkorn aus Gestein besteht, sondern Mikroplastik Einzug an unseren Stränden gehalten hat.
Staunend, fast schon ehrfürchtig, habe ich minutenlang die Sandkornkunst betrachtet, bei der ein einzelnes Sandkorn mit einer Sandburg verziert worden ist. Für das bloße Augen nicht erkennbar, aber dank des Elektronenmikroskops wird ein kleines Wunderwerk sichtbar.
Das Buch erzählt Geschichte und Geschichten über das Leben mit Sand und gibt auch intime Einblicke in das Leben von Nomad:innen, deren Zuhause der Sand ist. Ihre Lebensweise ist vorbildlich und nachahmenswert, wissen sie doch die Ressource Sand zu schätzen und zu würdigen.
Die Begleittexte wecken die Neugier auf die Ausstellung, die eindrucksvollen Fotografien machen Heißhunger auf die optischen Eindrücke und vermitteln beim Betrachten schon erste Aha- und Wow-Momente.
Sehr lesenswert !