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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2023

Märchenhaft schön

Norwegen
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Es sind die Fjorde, die tanzenden Nordlichter und der Schein der Mitternachtssonne, die Norwegen zu einem Sehnsuchtsort machen. Die atemberaubende Natur wirkt wie eine Droge, die die Reisenden in einen ...

Es sind die Fjorde, die tanzenden Nordlichter und der Schein der Mitternachtssonne, die Norwegen zu einem Sehnsuchtsort machen. Die atemberaubende Natur wirkt wie eine Droge, die die Reisenden in einen Rausch auch Farben, Eindrücke und Emotionen versetzt. Der Reisebildband "Norwegen - Reisen im Land der Fjorde" zeigt in fantastischen Aufnahmen, wie märchenhaft schön dieses Land ist und ermöglicht eine Augenreise, die imposante Felsen, spektakuläre Gletscher, einzigartige Landschaften und bestaunenswerte Architektur in Einklang bringt.

Geirangerfjord, Nordkap und die traumhafte Inselwelt bilden filmschöne Kulissen für atemberaubende Aufnahmen, die die Schönheit der Natur in all ihren Facetten zeigt. Es sind Augenblicke, die sich ins Herz brennen und zu Eindrücken verschmelzen, die für immer in Erinnerung bleiben. Fischerdörfer mit ihren typisch roten Häusern wirken wie bunte Farbtupfer, tosende Wasserfälle werden zu Symphonien aus abertausend Tropfen und Sonnenuntergänge zaubern ein spektakuläres himmlisches Farbenspiel.

Die Fotografien besitzen alle eine aussergewöhnliche Bildsprache, die die Geheimnisse Norwegens abbilden und in informativen Begleittexte laden dazu ein, die entspannte Lebensart der Norweger:innen kennenzulernen. Gemütlichkeit, zusammen sein, lachen und wohlfühlen, dabei die eindrucksvolle Flora und Fauna genießen - das gelingt nur in Norwegen, denn hier sind eindeutig Trolle am Werk und verzaubern die Menschen, die dieses Land besuchen.


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Veröffentlicht am 10.06.2023

In jedem Bild steckt ein Körchen Wahrheit ?!

Photography Lies – die Lügen der Fotografie
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Schon vor Jahren hat mich die Wanderausstellung "Bilder, die Lügen" im Haus der Geschichte in Bonn fasziniert. Aufnahmen aus den Medien, die uns eine Wahrheit glauben machen wollen, die es so nicht oder ...

Schon vor Jahren hat mich die Wanderausstellung "Bilder, die Lügen" im Haus der Geschichte in Bonn fasziniert. Aufnahmen aus den Medien, die uns eine Wahrheit glauben machen wollen, die es so nicht oder nur bedingt gibt. Die Fotografie hat sich rasant weiter entwickelt, nutzt zwischenzeitlich digitale Technik und selbst die KI hat Einzug in dieses Handwerk gehalten.

Die Ausstellung "Die Lügen der Fotografie" des Foto Wien Festival befasst sich Jahrzehnte später mit eben genau diesem faszinierenden Thema und zeigt erneut, wie einfach es ist, eine Wahrheit einstehen zu lassen, die auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Das Begleitbuch zur Ausstellung ist grandios, faszinierend, erschreckend und stimmt nachdenklich, denn oft trügt der Schein und das Bild in der Öffentlichkeit ist ein komplett anderes als das, was vor dem manipulativen Eingriff entstanden ist.

Die Lügen, die aus diesen Bildern entstehen, gehen viral um die ganze Welt, schüren Hass und Hetze, unterdrücken den Wahrheitsgehalt von echten Informationen, lassen Märtyrer wachsen und werden - damals wie heute - zu Propagandazwecken missbraucht. Buch und Ausstellung setzen ein deutliches Zeichen, um die eigene Denkweise zu hinterfragen, den kritischen Blick auf die Medien zu schärfen und so das ein oder andere Lügenbild zu entlarven.


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Veröffentlicht am 08.06.2023

Meine Defintion von Glück sieht anders aus...

Die Definition von Glück
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Manchmal greife ich zu Büchern, weil mich Titel und Cover einfach magisch anziehen und der Klappentext neugierig macht. So auch hier. Was sich nach tiefgehender Lektüre und einen angedachten Glücksroman ...

Manchmal greife ich zu Büchern, weil mich Titel und Cover einfach magisch anziehen und der Klappentext neugierig macht. So auch hier. Was sich nach tiefgehender Lektüre und einen angedachten Glücksroman anhört, entpuppt sich aber schon nach wenigen Seiten als harter Tobak, der mir Gewalt in körperlicher und sexualisierter Form aufzeigt, von einem Unglück ins nächste schwappt und insgesamt schwere Kost, statt leichter Unterhaltung ist.

Clarissa tanzt das Leben, ist ein Freigeist in jeglicher Hinsicht und muss diese Lebensweise teuer bezahlen. Eve hingegen ist das komplette Gegenteil und doch eint die beiden Frauen mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Cusset verpackt in ihre Handlung so viele negative Ereignisse (Corona-Pandemie, Gelbwesten, Trump, Rassismus, Missbrauch und Gewalt), die manche Leser:innen durchaus triggern können und es wäre schön gewesenen, einen entsprechenden Hinweis gleich zu Beginn des Buches zu finden, um unschöne Nebeneffekte zu vermeiden.

Der Roman mit seinen Figuren verschwindet quasi hinter dem Vorhang aus negativen Empfindungen und erdrückt in meinen Augen die eigentliche Handlung, die darauf ausgelegt ist, das Älterwerden, die eigenen Stärken, Schwächen und Sehnsüchte einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Denn auch Misserfolge und Schicksalsschläge gehören zu einem jeden von uns und formen unsere Persönlichkeit, machen uns zu denen, die wir heute sind.

Ich hätte mir ein bisschen mehr Leichtigkeit und vor allen Dingen das Titel gebende Glück erhofft, um nicht komplett von der doch eher schweren und düsteren Thematik erdrückt zu werden. Ich kann mich leider den vielen positiven Stimmen nicht anschließen - Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist gut so. Bei mir reicht es daher nur für 2 Sternchen, denn meine Definition von Glück sieht anders aus...

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Veröffentlicht am 08.06.2023

J'adore Paris

Paris
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Über Paris sind bereits unzählige Reiseführer, Bücher und Geheimtipps veröffentlicht worden und doch gibt es immer wieder kleine Überraschungen, die die vielen Facetten dieser Stadt aus unterschiedlichen ...

Über Paris sind bereits unzählige Reiseführer, Bücher und Geheimtipps veröffentlicht worden und doch gibt es immer wieder kleine Überraschungen, die die vielen Facetten dieser Stadt aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. "Paris - Eine Augenreise" ist genau so eine Überraschung, die bunt wie ein Macaron, abwechslungsreich wie die Historie, aufregend wie das Nachtleben und exklusiv wie die noblen Hotels und Boutiquen ist.

Zwischen den Buchdeckeln weht das typische Pariser Flair, ohne sich der gängigen Klischees zu bedienen, erklingen leise Chansons von Charles Trenet, Edith Piaf und Gilbert Becaud und mit jeder Seite öffnet sich das Herz dieser Stadt für die Leser:innen, um sie mit architektonischen Highlights, einzigartigen Stadtvierteln und ganz viel Grün für sich zu gewinnen.

Die Kombination auch Sachbildband und Reiseführer ist gewagt und exzentrisch, aber perfekt aufeinander abgestimmt, sodass sich moderne informative Texte mit attraktiven Aufnahmen paaren und daraus diese ganz besondere Mischung entsteht, die Paris glitzern und funkeln lässt. Kulinarische Köstlichkeiten verbreiten ihre verführerischen Aromen und Düfte, während schmiedeeiserne und mit Blattgold verzierte Torbögen sich einladend öffnen, um das Savoir vivre wie mit einem Füllhorn über die Besucher:innen auszuschütten.

Auch wenn sich das ein oder andere typische Bild von Paris mit in das Buch schleicht, bietet diese Augenreise - wie es der Untertitel des Buches so schön beschreibt - jede Menge Abwechslung. Die Leser:innen fühlen sich als literarische Spaziergänger:innen zwischen den Künstlerateliers in Montmatre, gehen staunend durch die Einkaufspassagen und bewundern die architektonischen Highlights dieser wundervollen Stadt.

Einen kleinen Faux pas habe ich leider gefunden, der in meinen Augen nicht passieren darf: Auf Seite 171 sind die Bildunterschriften des Porte Saint-Denis und des Parc des Buttes-Chaumont vertauscht worden. Ein halben Stern ziehe ich dafür ab und vergebe für diese aussergewöhnliche Liebeserklärung 4,5 Sternchen.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Gartenträume hier und anderswo

Hallwag Bildband In 130 Gärten durch Europa
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Mal sind sie klein und romantisch, mal klassisch und geometrisch, mal ländlich und üppig oder verspielt und märchenhaft - die Faszination Garten blüht immer wieder neu auf. Claus Schweitzer schürt die ...

Mal sind sie klein und romantisch, mal klassisch und geometrisch, mal ländlich und üppig oder verspielt und märchenhaft - die Faszination Garten blüht immer wieder neu auf. Claus Schweitzer schürt die Lust auf üppiges Grün und wogende Blütenmeere in seinem Buch "In 130 Gärten durch Europa" und entführt seine Leser;innen in wundervolle Gartenanlagen, die zu kleinen Paradiesen geworden sind.

Oasen der Ruhe und Entspannung, botanische Vielfalt, leuchtende Farben, unterschiedliche Gartenräume, wechselnden Perspektiven und außergewöhnliche Gestaltungselemente laden zur visuellen und olfaktorischen Entdeckungsreise ein. Die Bewertungskriterien sind in die Bereiche Lage, Gelände und Vegetation gegliedert und enthalten eine kurze, aber sehr informative Beschreibung der jeweiligen Gartenanlage.

Viele der im Buch vorgestellten Traumgärten habe ich selbst schon besucht (u. a Gardini Hanbury, Heller Garten, Sissinghurst, Lost Garden of Heligan, Schönbrunn, Sanssouci, Linderhof, Muskauer Park, Palmengarten Frankfurt) und kann die vielen Eindrücke, die der Autor gesammelt hat, sowohl im Positiven als auch im Negativen teilen. Ein farblich abgesetzter Infokasten weist auf Besonderheiten hin. Unter den Bezeichnungen "Na ja" und "Wenn doch nur..." fasst Schweitzer manchmal wenig charmant Dinge zusammen, die ihm negativ aufgefallen oder störend vorgekommen sind. Seine Statements sind war sehr ehrlich und direkt, aber die Lesenden könnten sich durch diese etwa schroffe Art vor den Kopf gestossen fühlen. An der Ausdrucksweise sollte er noch etwas feilen, damit diese nicht wie ein welkes Blatt den ansonsten wirklich gelungenen Gesamteindruck stört.

Die Aufnahmen sind alle wunderschön, üppig wie die Blütenpracht, sehr aussagekräftig und beeindrucken mit leuchtenden Farben. Tipps zum Einkehren und Verweilen ergänzen diesen Gartenreiseführer und wecken zusätzlich die Sehnsucht nach einer Gartenreise ins Vereinte Königreich, nach Lgurien, an die Loire oder in die nähere heimische Umgebung.

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