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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2023

Wunderbar wandelbar

Lady Gaga
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Lady Gaga ist aus der Pop-Szene einfach nicht mehr wegzudenken, denn ihre Hits sind Ohrwürmer, die sich regelrecht einbrennen. Es reichen nur ein paar Takte und schon sind sie alle präsent. "Pokerface", ...

Lady Gaga ist aus der Pop-Szene einfach nicht mehr wegzudenken, denn ihre Hits sind Ohrwürmer, die sich regelrecht einbrennen. Es reichen nur ein paar Takte und schon sind sie alle präsent. "Pokerface", "Shallow" oder "Born this way" sind für ihre große Fangemeinde zu echten Hymnen ihres Erfolges geworden.

Annie Zaleski zeigt in ihrem Buch die schillernde Persönlichkeit von Lady Gaga, blickt hinter die schrill-bunte Fassade und ermöglicht der großen Fangemeinde, einen Hauch von Extravaganz, Sinnlichkeit und Glamour mit jeder Seite regelrecht einzuatmen. Auch geht Zaleski der Frage nach, wer die Frau hinter der Kunstfigur Lady Gaga ist, welche Ideen und Ideale sie vorantreiben und wie es dazu gekommen ist, dass mit jedem Auftritt der Pop-Ikone jedes Mal ein Stückchen mehr die Musikwelt revolutioniert wird.

Das Buch eine eine Mischung aus Diskografie und Biografie, wobei es bestimmte Bereiche im Leben der Künstlerin nur anreißt. Ein vollständiges Abbild ihres Lebens und ihrer Karriere ist auf den wenigen, aber dennoch prall gefüllten Seiten in dieser Form nicht möglich. Die brillanten Aufnahmen zeigen, wie wunderbar wandelbar Lady Gaga ist. Sie erfindet sich immer wieder neu, bietet ihren Fans Kunst für Augen und Ohren und polarisiert mit ihren skandalumwitterten Auftritten und Kostümen. Eine Frau, die den Applaus liebt und große Auftritte regelrecht zelebriert und zurecht ein Stern am Pop-Himmel ist.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Genusswandern vom Feinsten

Einkehren
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"Einkehren" lädt schon mit dem urigen Cover dazu ein, es sich in einer der vorgestellten Beizen nach einer Wanderung gemütlich zu machen, den müden Füßen eine Pause zu gönnen und die Seele baumeln zu lassen. ...

"Einkehren" lädt schon mit dem urigen Cover dazu ein, es sich in einer der vorgestellten Beizen nach einer Wanderung gemütlich zu machen, den müden Füßen eine Pause zu gönnen und die Seele baumeln zu lassen. Das Buch ist eine mehr als gelungen Kombination aus Wandervorschlägen in den Schweizer Alpen und im Jura und Tipps zum Einkehren in den besten Beizen der Region.

Vorteilhaft erweist sich, dass Elsbeth Hobmeier zusammen mit Fotograf Tim X. Fischer alle Touren selbst gegangen ist, sodass sie diese und die Einkehrmöglichkeiten mit ruhigem Gewissen und von ganzem Herzen empfehlen kann. Die Wanderungen sind in drei Schwierigkeitsgrade leicht, mittel, sportlich unterteilt, sodass auf den ersten Blick erkennbar ist, welcher Fitnessgrad notwendig ist, um die Touren zu gehen.

Bergfexe kommen genauso auf ihre Kosten wie gemütliche Spaziergänger;innen, denn die schöne Naturlandschaft der Schweizer Bergwelt lädt regelrecht dazu ein, ganz viel Zeit in ihr zu verbringen und einmal ganz bewusst die Wanderschuhe anzuziehen , die Sorgen in den Boden zu laufen und sich mit einem Gaumenschmaus zu belohnen. Rustikale Hütten, Alpenromantik, Getränkeseilbahn, Airstream, alte Mühlräder, kristallklare Seen und atemberaubende Aussichten laden dazu ein, einfach Platz zu nehmen und zu Genießen

Die Touren sind ausführlich beschrieben, werden durch grobe Kartenausschnitte und einen Infokasten ergänzt, der alles Wissenswerte kurz und knackig zusammenfasst. Post- & Internetadressen finden sich ebenso ein, wie -Öffnungszeiten, Beizenwirt:innen, Erreichbarkeit und die Gustostückerl, die mit viel Liebe zubereitet und voller Gastfreundschaft und Herzenswärme serviert werden.

Das Buch mach richtig Heißhunger auf die vorgestellten Wanderungen, denn wenn die Aromen von Spanferkel an Biersauce, Kaiserschmarrn, Cremeschnitten, Rösti, Raclette oder veganen Gerichten aus den Seiten wabern, fällt es schwer, die Füße ruhig zu halten und nicht direkt loszuwandern.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Bleibt weit hinter den Erwartungen zurück

1945 - Bahnfahrten im zerstörten Berlin
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Während Berlin 1945 noch unter dicken Staubschichten in Trümmern liegt, kämpft sich die Bahn wieder zurück auf die Schienen. Der Bahnverkehr kommt zwar nur ganz langsam wieder ins Rollen, aber es bewegt ...

Während Berlin 1945 noch unter dicken Staubschichten in Trümmern liegt, kämpft sich die Bahn wieder zurück auf die Schienen. Der Bahnverkehr kommt zwar nur ganz langsam wieder ins Rollen, aber es bewegt sich etwas und die Bevölkerung der besetzten Stadt wird langsam, aber sicher wieder mobil.

Während der West-Sektor sein Schienennetz wieder Instand setzt, blutet der Ost-Sektor durch die Demontagen des Schienennetzes und der Züge als Reparationszahlungen an die Sowjetunion regelrecht aus.

Bernd Kuhlmann versucht in seinem Buch "1945-Bahnfahrten im zerstörten Berlin" seinen Leser:innen nicht nur das desolate Stadtbild zu zeigen, sondern auch auf das völlig zerstörte Schienennetz aufmerksam zu machen. Es gelingt ihm aber nur leidlich, Interesse für dieses eigentlich sehr spannende Thema zu wecken. Zugegeben, die historischen Aufnahmen sind beeindruckend und zeugen von der blinden Zerstörungswut in Kriegstagen. Eindrucksvoll beweisen sie was möglich ist, wenn Wiederaufbau betrieben wird und eine Stadt inklusive ihres Schienennetzes wie Phönix aus der Asche steigt.

Jedoch hätte ich mir mehr an informativen Textbeiträgen gewünscht, denn hier wird vieles nur angerissen und nicht weiter vertieft. Dafür erhalten die Leser;innen seitenweise gedruckte Fahrpläne aus jener Zeit, die m.E. zwar mal ganz nett sind zu lesen, aber nicht wirklich die Dramaturgie des Buches unterstreichen. Ich hätte so gerne noch viel mehr über die Schwierigkeiten der Eisenbahn hüben wie drüben beim Wiederaufbau gelesen, denn der allgegenwärtige Materialmangel hat doch das ein oder andere Bauvorhaben ausgebremst.

So bleibt des Buch zwar ein nett anzuschauendes bebildertes Werk, aber an Informationen fehlt mir einfach alles, um wirklich komplett vom Inhalt überzeugt zu sein.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Authentische Fälle ohne Spannung präsentiert

Wahre Mordgeschichten
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Mit dem sehr atmosphärischen Cover und dem knappen Klappentext wird Neugier und Interesse geweckt, denn authentische Kriminalfälle aus der Region Niederbayern und der Oberpfalz kommen nur selten bis gar ...

Mit dem sehr atmosphärischen Cover und dem knappen Klappentext wird Neugier und Interesse geweckt, denn authentische Kriminalfälle aus der Region Niederbayern und der Oberpfalz kommen nur selten bis gar nicht ans Tageslicht. Die Beweggründe sind so alt wie die Menschheit selbst und so treiben Rache, Hass, Eifersucht, Neid, Hörigkeit und Habgier ihr Unwesen und sorgen dafür, dass Mord und Totschlag in der idyllischen Landschaft Einzug halten.

Dabei werden die historischen Akten im Zeitraum 1844 bis 1946 von Johann Dachs genauer beleuchtet, sogar im Original abgebildet und unterstreichen so den geschichtlich belegten Hintergrund. Gerade die Transkription alter Schriften finde ich faszinierend, denn nur wenige Leser:innen werden heute noch Sütterlin lesen können.

Leider bleibt aber der Erzählstil weit hinter den Erwartungen zurück, denn der Autor versucht hier, einen Roman zu verfassen und verliert dabei die Spannung komplett aus den Augen. Die Geschichten wären für die Leser:innen interessanter, wenn der Autor genügend Raum lassen würde, sich ein eigenes Bild zu machen. So wirkt alles vorgegeben und fertigt erzählt, anstatt bestimmte Punkte einfach nur aufzuzeigen und Spielraum für eigene Interpretationen zu lassen. Die Leser:innen bleiben so bloße Beobachter:innen, bekommen alle Fakten quasi auf dem Silbertablett serviert und bleiben außen vor.

Die Fotografien im Buch sind als Stimmungsmacher gedacht - mystisch wabernder Nebel, verlassene Waldwege und Stege in Schwarz-Weiß sind an und für sich dankbare Motive. Jedoch ist die Wiedergabe im Buch nicht wirklich gut gelungen und die Aufnahmen sind unscharf, körnig und verlieren so ihre Aussagekraft.

Die Idee ist richtig gut, die Umsetzung nicht ganz so gut gelungen - da ist noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Ein ganz besonderer Spaziergang

Rendezvous mit Regensburg
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Es gibt Städteführer in Buchform, die einer ganz normalen Stadtführung gleichen wie ein Ei dem anderen. Kennst du eines, kennst du alle. Aber mit "Rendezvous mit Regensburg" liegt ein Städteführer der ...

Es gibt Städteführer in Buchform, die einer ganz normalen Stadtführung gleichen wie ein Ei dem anderen. Kennst du eines, kennst du alle. Aber mit "Rendezvous mit Regensburg" liegt ein Städteführer der ganz besonderen Art vor und dieser verzaubert von der ersten Seite an. Zwischen den Buchdeckeln befindet sich nämlich Kultt(o)ur vom Feinsten und belegt die Stadt mit einem fast schon magischen Flair.

Da ist vom Flüstern der steinernen Zeitzeugen die Rede, von denkenden Mauern wird berichtet und unbequeme Sitzpositionen werden genauer unter die Lupe genommen. Der Blick nach oben, den Hausfassaden entlang, wird geschärft, das Fingerspitzengefühl für alte Narben an Türen notwendig und so manches Geheimnis gelüftet, das bisher den Vorbeieilenden verborgen geblieben ist.

Geschichten und Stadtgeschichte laden dazu ein, die Perspektive der Besucher;innen Regensburgs zu verändern, einen anderen Blickwinkel einzunehmen und dabei Momente des Staunens, Innehaltens und Verliebens als bleibende Eindrücke mitzunehmen.

Liebevoll zusammengetragen und sehr lebendig erzählt, öffnen die Autor:innen Tür und Tor einer Stadt, die mehr zu bieten hat als die bekannten Domspatzen. Eine Stadt voller Geheimnisse, versteckten Botschaften und kleinen Liebeserklärungen, die immer wieder neu entdeckt und erlebt werden wollen.

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