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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2018

grosse Auswahl schöner und einfach zu strickenden Motiven

200 bunte Strickmotive
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Andrea Rangel erklärt in der Einführung, unter anderem, wie man Muster mit mehreren Farben ( und somit auch Fäden) strickt, wie man die Diagramme der Strickmuster liest, wie man Steeks arbeitet. Darauf ...

Andrea Rangel erklärt in der Einführung, unter anderem, wie man Muster mit mehreren Farben ( und somit auch Fäden) strickt, wie man die Diagramme der Strickmuster liest, wie man Steeks arbeitet. Darauf folgen die 200 bunten und selbsterstellten Strickmotive, jeweils mit Foto des gestrickten Motivs sowie des Diagrammes.

Für mich war die, offensichtlich weitverbreitete und traditionelle Art, einen Puli einfach nur rechts als Schlauch zu stricken, die Armlöcher zu verstärken und dann aufzuschneiden, ganz neu; die Anleitung dazu fand ich leicht verständlich, jedoch fehlt mir noch der Mut, das nachzuarbeiten.
Dem großen Kapitel der Muster schließt sich eines mit Anleitungen, genannt Projekte, an. Dort werden Beispiele unter Verwendung vorangegangener Muster für Mütze, Pullover, Fäustlinge, Loop und Cardigan gegeben.

Die fast ausschließlich zweifarbigen Muster, fand ich sehr abwechslungsreich, gerade für Socken, Stulpen oder Pullover mit Musterrand habe ich viele ansprechende darunter entdeckt . Mich lachen da besonders die Escher-Fledermäuse, die Bienen, Schafe oder Fliegenpilze an; ich denke, dass aber jeder andere Favoriten unter den 200 aufgezeigten Mustern haben wird.

Die Muster lassen sich sehr gut für eigene Strickarbeiten, komplett oder als Borte, nutzen und, wenn man es kreativ werden möchte, ergänzen oder abwandeln.

Veröffentlicht am 28.07.2018

beschaulicher, präziser und besonders nostalgischer Krimi

Tragödie auf einem Landfriedhof
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Bei der „Tragödie auf einem Landfriedhof“ von Maria Lang, handelt es sich um einen seichten Krimi aus einer längst vergangenen Zeit. Die Originalausgabe erschien 1954; der Krimi selber spielt in der Zeit ...

Bei der „Tragödie auf einem Landfriedhof“ von Maria Lang, handelt es sich um einen seichten Krimi aus einer längst vergangenen Zeit. Die Originalausgabe erschien 1954; der Krimi selber spielt in der Zeit von Weihnachten bis Silvester 1953.

Im sonst so beschaulichenschwedischen Dörfchen Västlinge wurden mindestestens zwei, wenn nicht sogar mehr, unterschiedliche Verbrechen während dieser letzten Woche dieses Jahres verübt. Die einzelnen Charakteren und Handlungen werden recht detailverliebt dargestellt; als Leser kann man alles sehr gut nachvollziehen. Die Handlung an sich ist schlüssig, wenngleich der Krimi nicht wirklich durchgehend spannend ist. Mich hat es eher an ein geplantes Hörspiel erinnert, denn in gewissen Abständen werden die Untersuchungsergebnisse, Erkenntnisse, Fragen und Vermutungen zusammengefasst und aufgelistet. Für mich wirkte es dann, als wäre eine Radiokrimi-Folge beendet und die nächste könne dann in einer Woche mit einem Überschnitt dieser Zusammenfassung starten.

Ich fand diesen Roman sehr reizvoll und herrlich nostalgisch; für mich verhält es sich ein wenig wie mit den Straßenfeger aus den 60er Jahren, die damals das Höchstmaß an spannender Krimiunterhaltung boten und heutzutage nicht mehr für soviel Furore wie damals sorgen würden.
Es steht halt mehr die Nostalgie und der Genuss der „guten alten“, vermeintlich harmloseren Zeit im Mittelpunkt, keine sich überschlagenden Autos o.ä., sondern solide und präzise geplante Zeitabläufe, Motive und Verstrickungen, mit vielen Details, Wendungen und kleinen, menschlichen Nöten und Abgründen – alles in allem sehr beschaulich, präzise und nostalgisch; genau richtig für eine besinnliche Auszeit.

Veröffentlicht am 28.07.2018

klein und gut

Das kleine Buch: Das Geheimnis der Zirbe
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In diesem schön illustrierten Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ erfährt man kurz und knapp, aber ausreichend Wissenswertes um die Zirbe, über ihren Lebensraum, über Studien bezüglich ihrer Heilkraft, ...

In diesem schön illustrierten Buch aus der Reihe „Das kleine Buch“ erfährt man kurz und knapp, aber ausreichend Wissenswertes um die Zirbe, über ihren Lebensraum, über Studien bezüglich ihrer Heilkraft, über Anwendungen und Wirkung, viele Rezepte und Anwendungsmöglichkeiten.

Gerade die Wirkweisen, so ganz nebenbei, in einem Bett aus Zirbenholz oder Rezepte, wie beispielsweise Zirbenzapfen- oder Zirbennusslikör finde ich sehr ansprechend und leicht nachmachbar.

Für mich waren viele neue und interessante Informationen und Rezepte enthalten.

Veröffentlicht am 24.07.2018

gut erzählt, Spurführung war mir längenweise zu eindeutig und vorhersehbar

Der Schatten
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Melanie Raabe erzählt eine Geschichte der jungen Journalistin Norah, die frisch von ihrem Lebensgefährten getrennt, einen neuen Job in Wien annimmt. Dort deuten eine Prophezeihung, viele weitere Erlebnisse ...

Melanie Raabe erzählt eine Geschichte der jungen Journalistin Norah, die frisch von ihrem Lebensgefährten getrennt, einen neuen Job in Wien annimmt. Dort deuten eine Prophezeihung, viele weitere Erlebnisse und Hinweise daraufhin, dass sie am 11.2. unter dem Riesenrad im Prater der Mörder ihrer damals Freundin Valerie treffen und erschiessen würde.... Valerie verübte vor 18 Jahren, so wurde bislang angenommen, Suizid.

Melanie Raabe erzählt sehr ansprechend Details aus Norahs Leben; man erhält als Leser ein gutes Bild von ihr, ihrer Vergangenheit, ihren Freunden und Feinden und dem, was gerade geschieht. Das Geschehen vor Ort auf das Ereignis am 11.2. hin, wirkte auf mich so eindeutig, dass sowohl die Entwicklung als auch das Geschehen an diesem Tag absehbar war, lange bevor Norah die Zusammenhänge selber erkannte. Manchmal fand ich die Ausführungen etwas langatmig, besonders wenn die Spur so eindeutig gelegt wurde. Trotzdem war die Geschichte interessant erzählt und gut zu lesen; als richtig knackigen Thriller würde ich sie aber nicht bezeichnen.

Ich muß gestehen, dass ich zunächst etwas enttäuscht war, bei allem so richtig zu liegen – und dann kam doch eine völlig unerwartete Wendung, die ein zunächst in den Hintergrund getretenes Kapitel in Norahs leben ganz neu beleuchtet.
„Der Schatten“ war der erste Roman von Melanie Raabe, den ich gelesen habe. Auch wenn vieles genau wie erwartet eingetreten ist, hat mich die Entwicklung der Geschichte und ganz besonders der unerwartete Aspekt am Ende, der vieles des Vorangegengenen ergänzt und Hintergründe erklärt, gut unterhalten.

Veröffentlicht am 24.07.2018

mörderisch guter und rabenschwarzer Lesespaß

Beim Morden bitte langsam vorgehen
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Nach 39 Jahren Ehe mit Horst, der ihr stetig das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnte, niemals romantische Ansätze an den Tag legte, sondern sie konsequent lieb- und respektlos behandelte, mit ...

Nach 39 Jahren Ehe mit Horst, der ihr stetig das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnte, niemals romantische Ansätze an den Tag legte, sondern sie konsequent lieb- und respektlos behandelte, mit ihren Büchern und Träumen in eine Ecke des Heizungskellers verdrängte, Statt Komplimenten hörte sie immer nur Belehrungen und mußte sich seinen Vorstellungen unterordnen. Nun endlich besinnt sich die feinfühlige Irene, dass sie doch eigentlich mehr vom Leben, Horst und ihrer Ehe erwartet hatte. Konsequent setzt sie die Einsicht um, dass man sein Glück selber in die Hand nehmen muss und vervollkommned Horsts Leben, indem sie ihm ein würdiges Ende schenkt... und dem Sessel und dem Platz darunter zu neuer Schönheit verhilft.


Der Roman ist wundervoll geschrieben; jedem Kapitel steht ein Zitat oder Buchauszug voran, der auf dieses Kapitel ganz bezaubernd einstimmt. Die Beschreibungen der Zustände einer Langzeitehe waren vorzüglich auf den Punkt gebracht; jeder Leser erkennt – bestenfalls - ältere Bekannte oder Verwandte in den vielen einzelnen Szenen oder zwischen den Zeilen wieder.
Die Frage, wie man es eigentlich mit jemandem aushält, welche Phantasien und Ausbruchsversuche unternommen oder eher unterlassen werden, da man der Mitwelt schließlich beweisen möchte, dass man es doch „zusammen schafft“, wurden wohl sehr realitätsnah dargestellt, punktgenau und mit einer Riesenportion schwarzem Humor.

Ganz klar gilt auch für dieses Buch, was Irene, die belesene Bibliothekarin auf S. 21 schwärmend über Bücher feststellt: „Diese Bücher legen Dinge bloß, die wir in unserem Alltag nach Möglichkeit verbergen wollen.“

Mich hat dieser Roman auf ganz besondere Weise unterhalten; er war unglaublich fesselnd, lehrreich, ein wenig inspirierend (ggg), dabei so bissig und hat mich bis zur letzten Seite immer wieder Situationen erkennen und Tränen lachen lassen; für mich war es ein Buchhighlight dieses Jahres.