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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2017

farbenfroh und bildreich erzählt

Neuseeland, Papua und Vanuatu
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Johannes Brakel hat Vanuatu, Neuseeland und Papua als Individualtourist bereist und erzählt in eigenen Kapiteln über Land und Leute, Fauna und Flora, über die Gegenwart und die Vergangenheit, geprägt von ...

Johannes Brakel hat Vanuatu, Neuseeland und Papua als Individualtourist bereist und erzählt in eigenen Kapiteln über Land und Leute, Fauna und Flora, über die Gegenwart und die Vergangenheit, geprägt von Eroberern, Missionaren, Siedlern, Besatzungs-/ Kolonialmächten, von Verträgen, die untergeschoben und nicht eingehalten wurden und auch vom Wandel unter der Bevölkerung, die früher in Stämmen, Clans oder Dörfern lebten, mit dem Nachbardorf Feste feierte oder auch gar keine Nachbarn kannte. Sowohl Zurückgabe durch die Kolonialherren als auch heutige Bemühungen um Anerkennung eines eigenen Staates, gemeinsame Feste um die kulturelle Vielfalt im eigenen Land kennen zu lernen und eigene Clanidentität zu zeigen werden in diesem Buch beschrieben, genauso wie Schwierigkeiten oder Eigenheiten, die oft auch zu Mißverständnissen führen. Sehr interessant werden die Lebensbedingungen beschrieben, die idyllisch erscheinen, dabei heutzutage immer noch einfach und nicht ungefährlich sind.

Im Buch werden die beschriebenen Erlebnisse durch zahlreiche Fotos ergänzt und Johannes Brakel versteht es vorzüglich zu erzählen und Informationen weiterzugeben. Ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so interessant waren die Beschreibungen, bei denen ich manchesmal doch innehalten mußte, um mir am Computer ein wenig Zusatzinformationen zu holen. Gut gefallen hat mir die hohe Anzahl an Fußnoten, immer direkt auf der entsprechenden Seite ( und nicht im Anhang!), bei denen ich allerdings manchesmal erstaunt war, weil sie mir so selbstverständlich erschienen. Nun, da ich gelesen habe, dass die Altersempfehlung für 13-16 Jährige ausgesprochen wurde, verstehe ich dieses viel besser.

Ob Geschichtliches oder über verschiedene Anbausorten wie Obst oder Karup, wilde oder gefangene Schweine, Goldrausch, Sandelholzbäume, das Leben der Maori, die Infrastruktur, den Hochzeitsmarkt und vieles andere – alles wurde so interessant geschrieben, dass es eine Freude war, beim Lesen als Zaungast des reisenden Autors dabei gewesen zu sein.
So würde ich dieses bezaubernde Buch auch Lesern empfehlen, die nicht dem empfohlenen Alter entsprechen.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Einsteigerbuch um sich über Beetarten einen Überblick zu verschaffen

Die neuen Gemüsegärten
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Zunächst wird grundlegendes Gartenwissen zu Boden, Pflanzen gärtnern und gießen, ernten und Schädlingen angerissen sowie Kräuter- und Gemüsetabellen vorgestellt.
Ab S. 42 werden kapitelweise Mulch-, Hügel-, ...

Zunächst wird grundlegendes Gartenwissen zu Boden, Pflanzen gärtnern und gießen, ernten und Schädlingen angerissen sowie Kräuter- und Gemüsetabellen vorgestellt.
Ab S. 42 werden kapitelweise Mulch-, Hügel-, Schicht-, Quadrat-, Stroh-, Kistenbeet sowie das Gemüsebeet im Gewächshaus beschrieben. Dabei wird der jeweilige Beetaufbau genau erklärt, die beliebtesten Gemüsesorten und Kräuter für genau diesen Anbau angegeben; viele Fotos, ein nach Monaten aufgeteilter Pflanz- und Arbeitsplan sowie grafisch aufbereitete Saat- und Pflanzkalender runden die Ausführungen zusammen mit aufgelisteten Vorteilen der jeweiligen Beetart ab.
In jedem Kapitel finden sich zahlreiche Anregungen und Beschreibungen, die das beste aus dem vorgestellten Beet herausholen lassen, z.B. das Anlegen einer Kräuterschnecke auf einem Hügelbeet
oder der Einsatz von Frühbeet, Pflanztunnel, Pflanzfolie oder Vliesen.

Für mich war das Kapitel über Gemüsebeete im Gewächshaus besonders interessant; insbesondere den nach Monaten aufgeteilten Arbeitsplan finde ich hilfreich. Hin und wieder sind mir allerdings auch Fehler aufgefallen, z.B. hatte mich im Kapitel „Das Gemüsebeet im Gewächshaus“ im Unterpunkt „Im Juni, Juli und August“ (S.159) überrascht, dass dort die Ernte von Kochbananen angegeben wurde, was ich überhaupt nicht für möglich gehalten hätte. Vielleicht gibt es ja eine spezielle Art, die man in unseren Breitengraden im Gewächshaus ziehen kann? Angegeben war die Kochbanane „Plantago coronopusus“, die sich ergoogelt als „Krähenfuß-Wegerich“ herausstellte, der lt. Wikipedia „ nicht nur in Nähe der Küsten Europas“ vorkommt, „sondern ist auch in den temperierten Breiten West-Asiens verbreitet.“ Die Pflanze scheint mir weder mit Kochbananen noch mit einem Gewächshaus in Zusammenhang zu stehen. Ich finde es immer etwas schade, wenn sich solche Fehler in ein Buch schleichen und weder Autor noch Lektor auffallen.

Das Buch bietet einen schnellen Überblick über verschiedene Beetarten; allerdings muss ich gestehen, dass ich viele Informationen, die ich aus anderen Gartenbüchern kenne, hier vermisst habe, z.B. den durch ein Kupferband ganz einfach angebrachten Schneckenschutz bei Aufbau von Hochbeeten oder anderen hier beschriebenen Beetarten, die einen Holzrahmen haben.

Ich halte das Buch eher für ein absolutes Einsteigerbuch, dass Grundlegendes vermittelt, die üblichen Aussaatkalender enthält und bei der Wahl der anzulegenden Beetform im eigenen Garten Entscheidungshilfen gibt.

Veröffentlicht am 05.08.2017

originell, fundiert, unterhaltsam und lehrreich

Die Honigfabrik
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Die beiden Autoren, ein Bienenwissenschaftler und ein Imker, haben das Leben in einem Bienstock auf äußerst originelle Weise erklärt, souverän, witzig und fundiert; zahlreiche Abschnitte mit wissenschaftlichem ...

Die beiden Autoren, ein Bienenwissenschaftler und ein Imker, haben das Leben in einem Bienstock auf äußerst originelle Weise erklärt, souverän, witzig und fundiert; zahlreiche Abschnitte mit wissenschaftlichem Erkenntnissen runden das Lesevergnügen ab und sind durch Punktierung am Seitenrand und einem dargestellten Mikroskop neben der Überschrift gekennzeichnet.

In sechs Kapiteln werden die unterschiedlichen Entwicklungsphasen und damit verbundene Jobs der Bienen in ihrem Volk, das Bienenjahr sowie die Tätigkeiten des Imkers in dessen Verlauf, Bedrohungen für die Bienen, die Geschichte der Imkerei und Wandel in der Bienenhaltung und mehr erklärt. Alles wird sehr anschaulich und witzig dargestellt, z.B. werden die Drohnen als „Callboys für die Königin“ bezeichnet oder ein abgehender Schwarm als „Eine Tochterfirma wird gegründet“ oder vom „Rudelkuscheln in der Kiste“ berichtet – und vermittelt dabei so viel Fach- und Hintergrundwissen auf äußerst unterhaltsame Weise. Abgerundet wird das Buch durch einen kleinen Bildteil, eines Quellen- und Buchverzeichnisses sowie Internet- und Videolinks.

Für mich als Hobbyimkerin bot diese Betrachtung aus einem ganz neuen, originellen Blickwinkel
ein köstliches Lesevergnügen mit einigen ganz neuen Erkenntnissen und Verknüpfungen. Zum Thema habe ich schon etliche Bücher gelesen, bin von diesem ganz begeistert und kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 04.08.2017

einfühlsame Geschichte über den kindlichen, selbstverständlichen Umgang mit einer Behinderung

Sei nicht traurig, Papa
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Der Klappentext bringt es genau auf den Punkt: Erzählt wird die Geschichte von dem Vater, der im Rollstuhl sitzt und darüber grübelt, was er alles nicht mit seiner Tochter gemeinsam machen kann. Für seine ...

Der Klappentext bringt es genau auf den Punkt: Erzählt wird die Geschichte von dem Vater, der im Rollstuhl sitzt und darüber grübelt, was er alles nicht mit seiner Tochter gemeinsam machen kann. Für seine Tochter ist das alles überhaupt kein Problem, denn sie geniesst es, jeden Tag mit ihrem Vater zusammenzusein und viele schöne Erlebnisse mit ihm zu teilen.

Nari Hong hat mit einfachen Worten eine große Geschichte erzählt, über die Selbstzweifel des Vaters und die Selbstverständlichkeit der Tochter, mit seinen Einschränkungen umzugehen und als alltäglich anzusehen. Nari Hong hat ihr Buch mit kindgerechten, bunten und lebensfrohen Bildern selber illustriert.

Kurze, leicht verständliche Texte und wiederkehrende Sätze sowie die aussagekräftigen, bunten Bilder lassen mich zu der Einschätzung kommen, dass das Buch schon ab 3 Jahren gut vor-/lesbar ist, wobei ich nach oben keine Grenze ziehen würde, denn die Geschichte berührt ebenfalls den Vorlesenden, für den dieser selbstverständliche und lockere Umgang mit einer Behinderung gar nicht unbedingt so selbstverständlich ist, wie für den kleinen Zuhörer.

Veröffentlicht am 04.08.2017

einfach nur wunderschön

Vom Füchslein, das Handschuhe kaufen wollte
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Erzählt wird die Geschichte von der Fuchsmutter, die mit ihrem Kind in die Stadt geht um dort Handschuhe zu kaufen, denn Schnee und Eis lassen die Pfoten des kleinen Fuchses frieren und schmerzen. Das ...

Erzählt wird die Geschichte von der Fuchsmutter, die mit ihrem Kind in die Stadt geht um dort Handschuhe zu kaufen, denn Schnee und Eis lassen die Pfoten des kleinen Fuchses frieren und schmerzen. Das letzte Stück des Weges, den in die Stadt zum Geschäft des Hutmachers muss das Fuchskind alleine gehen....

Nankichi Niimi erzählt eine einfache und dabei so wunderschöne Geschichte über das Umeinander- kümmern, das erste Loslassen und die ersten eigenständigen Unternehmungen des eigenen Kindes, über Vertrauen, über Ängste, Vorurteile und Überwinden dieser. Sehr gut gefällt mir, dass Niimi dem kleinen Fuchskind kein Geschlecht zuordent und sich somit die kleinen Zuhörer und Bildbetrachter umso leichter mit dem Fuchskind identifizieren können.

Die Illustration von Ken Kuroi finde ich genauso zauberhaft wie die Geschichte; die Bilder sind sehr weich gezeichnet, zeigen keine scharfen Konturen. Das Spiel mit Licht und Schatten und einigen Details, jedoch ohne dass die ruhigen Bilder überladen wirken, laden zum Beobachten und Erforschen ein und vermitteln den Spaß an der Geschichte auch, wenn diese mal nicht vorgelesen wird.

Die empfohlene Altersangabe für durchschnittlich 5-7-Jährige finde ich absolut passend.