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Veröffentlicht am 07.06.2017

Bio-Gärtnern im Kleinen - für jedermann großartig erklärt

Bio-Gärtnern am Fensterbrett
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Birgit Lahner erklärt in ihrem Buch genau, wie man einen kleinen Garten auf dem Fensterbrett anlegt, stellt verschiedene Pflanzgefäße und deren Sicherungsmöglichkeiten vor, erläutert das Aussäen, Pflegen, ...

Birgit Lahner erklärt in ihrem Buch genau, wie man einen kleinen Garten auf dem Fensterbrett anlegt, stellt verschiedene Pflanzgefäße und deren Sicherungsmöglichkeiten vor, erläutert das Aussäen, Pflegen, Ernten und sogar, wie man eigenes Saatgut gewinnen kann, z.B. von seinen Tomaten oder Paprika. Die Anzucht verläuft genaugenommen ähnlich wie im Garten, nur dass alles im kleinen Massstab funktioniert. Ehrlich gesagt haben mich manche Arbeitsschritte etwas überrascht, wie z.B. das Ansetzen einer Wurmkiste, das Mulchen oder das Giessen mit selbst angesetzter Jauche, was aber vollkommen sinnvoll ist, wenn man auf seinem Fensterbrett, je nach Jahreszeit drinnen oder draussen, das ganze Jahr über Kräuter, Gemüse, Salate oder Obst ziehen und ernten möchte. In vielen Pflanzenportraitsstellt Birgit Lahner geeignete Vertreter dieser Sorten vor, wobei mich der hohe Anteil an ungewöhnlichen, eher exotischen Pflanzen sehr erfreut hat – egal ob bei den Kräutern, Gemüsen oder dem Obst, welches ich ganz besonders spannend und bereichernd fand.

Selbst Pläne für Fruchtfolge, Mischkultur und Arbeiten im Laufe des Jahres finden sich in diesem Buch, neben Beschreibungen zur Pilz- und zur Keim- und Sprossenzucht oder kleinen DIY-Anleitungen.

Alles, was man an Wissen für den Fensterbrett-Bioanbau benötigt, wird leicht verständlich erklärt, die Auswahl an vorgestellten Pflanzen ist abwechslungsreich und hält viele neue, überraschende Vorschläge bereit.

Veröffentlicht am 01.06.2017

nicht der grosse Abnehmerfolg, aber das Interesse an Süßem ist weg

Low Carb typgerecht
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Die Ernährungswissenschaftlerin und Gründerin der Online-Plattform „Foodpunk“ Maria Lommel erläutert zunächstim Kapitel Foodwissen Grundlagen und Wirkungen der Ernährung. Hierbei beeindruckt das knapp ...

Die Ernährungswissenschaftlerin und Gründerin der Online-Plattform „Foodpunk“ Maria Lommel erläutert zunächstim Kapitel Foodwissen Grundlagen und Wirkungen der Ernährung. Hierbei beeindruckt das knapp zusammengefaßte Wissen, welches Zusammenhänge darstellt, die zum Teil ganz neu beleuchtet werden.
Es folgt ein kurzer Selbsttest, dem man entnehmen kann, welcher Abnehmtyp dieses Programms man ist. Genaugenommen bestimmt die Anzahl an abzunehmenden Kilos maßgeblich den entsprechenden Typ, der sich hauptsächlich darin unterscheidet, wieviele Wochen man sich in der Phase 1 befindet.
Das Programm verläuft in drei Phasen:
Phase 1: Boost your Brain, bedeutet Ultra-Low-Carb mit 30g Kohlenhydraten / Tag
Phase 2: Burn your Fat mit 50g Kohlenhydraten / Tag
Phase 3: Eat Clean, ideal um zwischen Phase 1 und 2 immer mal wieder die Speicher etwas aufzufüllen.
Ein genauer Plan für die die 3 Mahlzeiten in jeder der 3 Phasen folgt. Um eine grobe Vorstellung dieser Mahlzeiten aufzuzeigen, hier das Beispiel für das Frühstück in Phase 1:

150 g grünes Gemüse oder 50g Beeren
- 2 Eier oder 15g Proteinpulver oder 125 griech. Joghurt oder 75g Sahnequark oder 50g Geflügel/Fleisch/Fisch
- 100g Kokosmilch oder 80g Avocado oder 20g Kokosöl/MCT-Öl/Butter oder 25g Nüsse
Das sind pro Portion 6g KH, 16g Ew, 20g Fett.

Mittags und abends gibt es die doppelte Menge.

Danach folgen insgesamt 70 Rezepte für die drei Tagesmahlzeiten, jeweils nach Phase geordnetund zum Schluß Rezepte für Desserts. Immer wieder wird im Buch auf die Internetseite verwiesen, z.B. weil man dort weitere Rezepte finden würde oder sich einen persönlichen Plan erstellen lassen könne. Erstaunt war ich, als ich dort las, dass dies alles mit Zusatzkosten verbunden ist; soviel Werbung für eigene weitere Produkte hätte ich nicht erwartet. Jedoch reichen die Rezepte im Buch aus, um mit dem Programm zu beginnen, einen Eindruck zu erhalten und mit dem genauen Plan für die Mahlzeiten in den einzelnen Phasen kann man sich die Mahlzeiten auch einfach selber zusammenstellen.

Ich gehöre zu dem Low-Carb-Typ, der sich schon etwas länger nach den Grundsätzen der Phase 1 ernähren sollte um einen schnellen Abnehmstart hinzulegen. Sehr motiviert habe ich das Programm begonnen, alles abgewogen und mich ganz genau an die Anweisungen gehalten. Ich war ganz begeistert, als ich in der ersten Woche 2 kg abgenommen habe. In den zwölf Tagen danach in Phase 1 hat sich mein Gewicht nicht wirklich verändert, was ich sehr enttäuschend fand. Letztendlich habe ich mich dann zum Abbruch dieses Programms entschieden, weil ich bei derart starken Einschränkungen auch ein Ergenis sehen möchte.

Ich glaube, dass dieses Programm ein guter Einstieg sein kann; für mich war es eher eine kurze, aber doch erfolgreiche Erfahrung, denn ich habe seitdem noch keinerlei Heißhunger oder Griff nach Süßem gehabt. Wahrscheinlich werde ich mit etwas Abstand noch einen zweiten Versuch starten, mal sehen...

Veröffentlicht am 01.06.2017

zauberhaft schön - absolut empfehlenswert

Die Zauberflöte
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Dieses Bilder- und Vorlesebuch vermittelt die Geschichte der Zauberflöte auf ganz bezaubernde Weise. Jakob Streit erzählt den Inhalt der berühmten Oper kindgerecht, aber dennoch anspruchsvoll; angegeben ...

Dieses Bilder- und Vorlesebuch vermittelt die Geschichte der Zauberflöte auf ganz bezaubernde Weise. Jakob Streit erzählt den Inhalt der berühmten Oper kindgerecht, aber dennoch anspruchsvoll; angegeben wird die Altersempfehlung ab 6 Jahren, was ich als angemessen finde. Nach ober würde ich keine Grenze setzen, denn die feine, gewählte Sprache, die es sehr gut vermag, den Zauber der Geschichte zu vermitteln, wird viele Kinder im Grundschulalter erst später erreichen, dafür aber auch Erwachsene ansprechen.
Die wunderschönen Bilder von Christiane Lesch ergänzen die Erzählung perfekt; sie sind farbenfroh ohne kitschig zu wirken, laden zum Beobachten und Erforschen ein; besonders gut gefallen mir die Farbverläufe und, dass vieles nur angedeutet wird, z.B. die Gesichter. So können sich die Kinder die Mimik und vieles weitere während des Zuhörens erträumen und die Bilder ergänzen.
Sowohl privat als auch in meiner beruflichen Tätigkeit im Kindergarten und in der Grundschule habe ich immer großen Wert auf das frühe Heranführen an die klassische Musik gelegt. Als Ergänzung zu diesem Buch möchte ich jedem, der sie noch nicht kennt, die DVD Box des Salzburger Marionettentheaters mit 5 Mozart Opern ans Herz legen.

Fazit: Selten habe ich ein so stimmiges und schönes Buch zur Zauberflöte in Händen gehalten, mit dem man sowohl sprachlich als auch mit Hilfe der Darstellungen die Schönheit dieser Oper kindgerecht vermitteln kann.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Kleinod über die Verwendung von Baumzutaten

Bäume - in Küche und Heilkunde
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Karin Greiner stellt in diesem Buch 28 Bäume vor, ergänzt botanisches Wissen durch kulinarische Erklärungen und jede Menge konkreter Rezepte für die Küche und auch für Heilanwendungen.

So erfährt man ...

Karin Greiner stellt in diesem Buch 28 Bäume vor, ergänzt botanisches Wissen durch kulinarische Erklärungen und jede Menge konkreter Rezepte für die Küche und auch für Heilanwendungen.

So erfährt man zunächst zu jedem Baum, welche Teile wie genutzt werden können, z.B. junge Knospen und Keimlinge für den Frischverzehr, oder die Blüte für Pesto, Salat, Sirup, Würzpaste, zum Ausbacken u.m. oder junge Samen, frisch oder geröstet, als Knabberei Gewürz, für Reis- und Pfannengerichte. Auch die Gewinnung und Nutzung von Pflanzenwasser wird anschaulich erklärt.
Bei den Heilanwendungen finden sich ebenfalls viele Anleitungen und Rezepte – und am Ende des Buches rundet ein Kapitel mit Grundrezepten, z.B. Herstellen und „Fermentieren“ von Tee oder das Erstellen von Tinkturen, Ölauszügen und weiteren Präparaten die vielfältigen Möglichkeiten mit Pflanzenteilen ab.

Mich haben die enorme Vielfalt an Rezepten und das noch viel größere Hintergrundwissen der Autorin zutiefst beeindruckt. Obwohl ich Bücher dieser Art sammle, habe ich noch kein derart umfangreiches und vor allem auch mit neuen, so einfachen, tollen und glücklichmachenden Rezepten in Händen gehalten wie dieses. Es bietet soviel mehr, als „nur“ Rezepte für Eichelkaffee – und Mehl oder was man sonst so kennt. Die Sichtweise, dass sich Generationen, besonders zu schlechten Zeiten, aus der Natur heraus ernährt haben, häufig auch einfach um nach einer schlechten Ernte über einen langen Winter zu kommen, und so auf Baumblätter, Knospen, Rinde und mehr angewiesen waren, fand ich sehr interessant. Es werden u.a. Bäume vorgestellt, dessen Blätter man zu Mehl mahlen und dieses gestreckt mit „dem knappen Mehlvorrat“ zu Brot backen kann. Was einst aus der Not heraus entwickelt wurde, bringt vermutlich einiges an Kalorienersparnis und wahrscheinlich viel an zusätzlichem Geschmack. Auch verschiedene Einlegemöglichkeiten oder Würzungen fand ich sehr spannend, z.B. dass man Pappelknospen als Zimt- oder Walnussblätter als Pfefferersatz nutzen kann und mit richtiger Würzung ( u.a. Fichtenspitzen) aus einem Schweinebraten einen Wildschweinbraten zaubern kann. Besonders spannend fand ich die Ausführungen zur eigenen Teeherstellung, die ich nun mit allen möglichen Blättersammlungen ausprobieren werde.
Einige Rezepte aus dem Buch haben wir schon ausprobiert und sind vollkommen begeistert; unserer derzeitige Getränkeliebling ist eine im Buch vorgestellte Milch, die leicht nach Mandeln schmecken soll. Dafür kocht man Kirsch- oder Pflaumenblätter in Milch auf und läßt das Ganze dann längere Zeit ziehen. Bei uns roch schon nach kurzer Zeit die ganze Küche nach Zimt und Lebkuchen und das Getränk schmeckt wie eine Mischung aus Chai und Lebkuchenmilch. So toll!!, unbedingt ausprobieren!!!

Das Buch bietet so viele ungeahnte Möglichkeiten, gesammelte Pflanzenteile als kulinarische Spezialität oder als heilende Früchte zu nutzen; ich bin völlig begeistert und würde gerne mehr als 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.05.2017

hatte aufgrund gelesener Rezensionen höhere Erwartungen

Das kürzere Leben des Klaus Halm
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Ein ehemaliger Filmvorführer, mittlerweile arbeitslos, verläßt seine Wohnung in Basel eigentlich nur für Besuche des Arbeitsamtes und Fahrten mit der Tram. Diese geniesst er und entkommt dabei auch seiner ...

Ein ehemaliger Filmvorführer, mittlerweile arbeitslos, verläßt seine Wohnung in Basel eigentlich nur für Besuche des Arbeitsamtes und Fahrten mit der Tram. Diese geniesst er und entkommt dabei auch seiner Einsamkeit, beobachtet die Mitfahrenden, denkt sich Namen und Leben für diese aus. Einen davon nennt er Klaus Halm und für ihn läßt er sich eine kurze Lebensgeschichte einfallen;immer mehr Gefallen findet er daran und schreibt seine Phantasien in ein kleines Heft und verliert sich letztendlich in seiner geschaffenen Parallelwelt.

Lukas Hollinger läßt seinen namenlosen Erzähler sowohl Alltägliches beobachten als auch sehr Skurriles und eine eigene Geschichte entwickelt, manchmal mit variierenden Passagen, manchmal etwas schrill, ein anderes mal ziemlich spießig.

Zu Beginn hat mich die Beschreibung um den Filmvorführer stark an den älteren Herrn aus der Erzählung „Ein Tisch ist ein Tisch“ erinnert, da beide unter ihrer Einsamkeit leiden und einen speziellen, ganz eigenen Weg daraus kreieren.
Lukas Hollinger legt ihm zwischendurch so wunderbare Sätze, Wortspiele Humor und Wortwitz in den Mund, die beim Lesen Eindruck hinterlassen, z.B. „Einsamkeit“ sei „etwa so schädlich wie Rauchen oder Fettsucht“ ( S. 12) oder „Meine Freiheit scheitert an meiner Einsamkeit“ ( S. 16) oder „Niemand hat das Recht zu gehorchen.“ ( S.53).

Des Filmvorführers geschaffene Traumwelt um das Leben des Klaus Halm wird durch die äußerst detailreichen Beschreibungen sehr gut vermittelt, die mir allerdings manchesmal auch etwas zu ausgedehnt waren. Nachdem ich andere, allesamt ähnlich lautende Rezensionen auf verschiedenen Seiten gelesen habe, die voll des Lobes und der strikten Betonung benötigten Verstandes oder Hirnschmalzes waren, hatte ich vielleicht zu hohe Erwartungen an das Buch gestellt. Obwohl der Roman ganz nett zu lesen war, konnte er mich nicht allzu tief berühren.