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Veröffentlicht am 15.04.2017

Sag Bowl statt Salatschüssel – und Du bist voll trendy

Buddha Bowls
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Zu Beginn des Buches stellt sich Annelina Waller vor, erzählt, dass ihre Bowls-Karriere vor 26 Jahren begann, als sie daraus ihren Babybrei aß und im Laufe ihres weiteren Lebens immer aus Bowls gegessen ...

Zu Beginn des Buches stellt sich Annelina Waller vor, erzählt, dass ihre Bowls-Karriere vor 26 Jahren begann, als sie daraus ihren Babybrei aß und im Laufe ihres weiteren Lebens immer aus Bowls gegessen hat – sozusagen eine Karriere von der „Baby-Bowl zur Porzellan-Bowl zur Holz-Bowl zur Buddha-Bowl“ (S.7). 2016 schrieb sie ihre Masterarbeit über Ernährungstrends, wofür sie sich „zwangsläufig“ nach Kalifornien begab, ihrer Meinung nach „das Ziel Nummer eins um zu finden, was“ sie suchte.

In der Einführung gibt sie eine kurze Ernährungslehre für absolute Neulinge, sagt ein paar Worte zu Vollkorn, den proteinliefernden Hülsenfrüchten, zu Omega 3 und 6 und stellt die Hauptzutaten der „Bowl-Salate“ vor: Getreide, Pseudogetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst. Danach stellt sie benötigte Haushaltsgeräte vor: Handspiralierer ( allseits bekannt als Spiralschneider), Standmixer, Bambusdämpfer, Rohkostreibe und Gemüsehobel –wobei ich davon ausgehe, dass jeder Leser diese Geräte bereits lange kennt und nutzt.

Danach folgen 50 bunte Salatrezepte, die aus rohen und gekochten Zutaten, manchmal vielleicht sogar ungewöhnlich oder neu interpretiert zusammengestellt wurden. Auch die schon lange trendigen nichtsaisonalen, nichtlokalen Superfoods wie Quinoa; Chia, Kokos, Kokosblütenzucker finden genauso Einzug in die Rezepte wie die Hits der 70er und 80er Jahre, wie Avocado, Hirse, Grünkern, Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte. Die Fotos der bestückten Bowls sind gelungen und es fällt auf, dass anscheinend das Neue dieser gemischten Salate darin besteht, dass nicht alle Zutaten miteinander vermengt, sondern segmentweise in den Salatschüsselchen plaziert werden.
Die Rezepte sind gut verständlich geschrieben, zu jedem gibt es ein ganzseitiges Foto der befüllten Bowl, zu manchen Tipps und Wissenswertes, z.B. welche Süßkartoffel- oder Nudelsorte die Autorin in Kalifornien gegessen hat, dass man Bohnen auch selber kochen kann oder, dass im Backofen gebackenes besonders knusprig wird, wenn man dessen Oberfläche mit Fett besprüht.
Manche extra hinterlegten Küchentipps haben mich sehr erstaunt, z.B. auf S. 61 erklärt die Autorin, wie man Kokosjoghurt ganz einfach selber zubereiten kann: „Dazu einfach 1 Kokosnussmilch zum Kochen bringen und 1TL Agar Agar unterrühen.“ Für mich ist das mit Agar Agar angedickte Kokosnussmilch; Joghurt stellt man unter Verwendung von Joghurtkulturen her. Wenn man es nicht unbedingt vegan möchte, genügt es, ein wenig Naturjoghurt unter die Kokosnussmilch zu rühren – das nennt sich auch mit Joghurtkultur impfen; es gibt auch vegane Kulturen ( „Joghurtferment vegan“), die man hierfür nutzen kann. Neben den Fotos der gefüllten Bowls zieren dieses Buch auch viele private Fotos der Autorin, die ich nicht gebraucht hätte, z.B. wie sie einen lila Blumenkohl küsst, auf einer Straße turnt oder ihren Urlaub in den Bergen oder am Strand zu geniessen scheint.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass dieses Buch eher für Leser gedacht ist, die jünger als die Autorin sind, auch, weil die meisten der von ihr gegebenen Tipps alles andere als neu sind.

Weder das Rad noch die Salatschüssel wurde hier neu erfunden. Gemischte, bunte Salate gab es auch in den letzten Jahrzehnten hier in Deutschland, ganz ohne aktuellen Trend aus den USA, dass man diesen bunt gemischten Salaten Proteine, die richtigen Fette und Getreide / Pseudogetreide zufügen kann um den Nährwert zu erhöhen, dürfte sich auch seit Langem schon herumgesprochen haben.

Fazit: Misch Dir weiterhin Deinen bunten Salat möglichst frisch und abwechslungsreich, füge etwas Proteinhaltiges dazu und wähle ein pfiffiges Dressing aus

Veröffentlicht am 14.04.2017

schnell, originell, vegan und gesund.

Easy Peasy
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Risa Nagahama und Joerg Lehmann lebten früher für längere Zeit in Paris und seit Jahren in Berlin. Demzufolge verwundert es nicht, dass die Rezepte ihres gemeinsam geschriebenen Buches „Easy Peasy“ japanische, ...

Risa Nagahama und Joerg Lehmann lebten früher für längere Zeit in Paris und seit Jahren in Berlin. Demzufolge verwundert es nicht, dass die Rezepte ihres gemeinsam geschriebenen Buches „Easy Peasy“ japanische, französische und deutsche Einflüsse in sich bergen.
Wichtig war beiden, die veganen Gerichte einfach zu halten, ohne lange Zubereitungszeit und auskommend mit nur zwei bis acht Zutaten. Reizvoll finde ich, dass sie bei den Zutaten und Zusammenstellungen mit unterschiedlichen Konsistenzen und Farben spielen und die Gerichte darüber alleine schon spannend und erlebnisreich daherkommen.


Unterteilt in die Kapitel „Morgens“, „Mittags“, „Zwischendurch“ und „Abends“ gibt es viele ungewöhnliche Rezepte, deren Zusammenstellung oder Würzung ausgefallen sind; aber auch einige Klassiker wurden ganz neu interpretiert, z.B. eine Arme-Ritter-, Stampfkartoffeln- oder Currywurst-Variante. Es finden sich neben Frühstücksbreien, smoothies, Suppen, Gemüsechips, Currys viele sehr ansprechende Rezepte, von denen viele gar nicht des Kochens bedürfen.

Jedes Gericht wird auf einer Doppelseite vorgestellt: auf der einen Seite sind die benötigten Zutaten abgebildet und ihre benötigte Menge beschriftet auf der anderen Seite gibt es ein Foto der fertigen Speise mitsamt einer kurzen Beschreibung der Zubereitung. Die Fotos stammen von Joerg Lehmann, einem bekannten Food-Fotographen. Alle Speisen wurden mit äußerst originellen Namen versehen, was neben den schönen Fotos schon beim Durchblättern viel Freude bereitet.

Die Rezepte sind einfach nachzubereiten, dabei originell, vegan und gesund.

Veröffentlicht am 14.04.2017

esoterischer als erwartet

Waldbaden
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Waldbaden umschrieb für mich bislang den neuen Wellnesstrend, in dem man ganz bewusst und achtsam und mit allen Sinnen Entspannung bei einem Waldspaziergang erlebt.

Werner Buchberger beschreibt zu Beginn ...

Waldbaden umschrieb für mich bislang den neuen Wellnesstrend, in dem man ganz bewusst und achtsam und mit allen Sinnen Entspannung bei einem Waldspaziergang erlebt.

Werner Buchberger beschreibt zu Beginn des Buches, , dass er viele Beispiele, die er selbst erlebt hat, erzählen möchte und selbst von seinen eigenen Erfahrungen immer wieder überrascht wurde.
Mir ging es beim Lesen der vielfältigen Kurzbeschreibungen genauso, egal, ob diese von seinem Kontakt zur feinstofflichen Ebene, mit Schamanen und ihren Heilungen, Naturwesen und Pflanzen, die in Kontakt mit ihm traten oder Fremdenergie, die sich an ihn heftete und durch Rituale entfernt werden musste, erzählen. Viele Themen werden ganz kurz gestreift, aber ohne genauere Erläuterung blieben, z.B. Rituale, Räuchern, Übungen aus dem Keltischen Yoga. Ansprechend fand ich die grünhinterlegten Seiten, auf denen verschiedene Meditationen beschrieben werden, wobei ich einräumen muss, dass auch hierbei Beschreibungen zu finden sind, die mir ein wenig zu weit gehen.
Im Kapitel zur Heilung durch Bäume und der Errichtung eines eigenen Heilplatzes im Wald, lassen mich viele Rituale mit stets wachsender Skepsis zurück. Zum Ende des Buches werden verschiedene Bäume samt ihrer Heilkräfte vorgestellt und darauf hingewiesen, dass bei allem Erwähnten der Einfluss der Mondphase sowie der Jahreszeit nicht unterschätzt werden dürfe.

Im Grunde geht es in diesem Buch auch darum, seine Wurzeln zu finden, sich mit den Bäumen zu verbinden, selbst zum Baum zu werden, von diesen zu lernen, sich heilen zu lassen und sich selber zu lieben. Dieser Aspekt ist mir trotz der vielen Meditationsübungen ein wenig untergegangen. Die vielen Selbstdarstellungen, in denen der Autor Wunderheilungen mit Hilfe von Bäumen durchführte, waren mir einfach zu viel, z.B. heilt er in Minutenschnelle eine Kundin von einer seit Jahren bestehenden Katzenhaarallergie dadurch, dass sie unter eine Tanne stehend gemeinsam mit ihm eine Kurzmeditation durchführt.

Der Inhalt dieses Buches stellte sich mir so ganz anders dar, als erwartet und ich muß für mich feststellen, dass die Selbstdarstellung des Autors mitsamt seiner Heilungskräfte eher abschreckend auf mich wirkte. Offensichtlich bin ich noch nicht bereit für so viele persönliche feinstoffliche Wunder und hatte manchesmal den Eindruck, die Werbeschrift einer Sekte zu lesen. Trotzdem muss ich einräumen, dass ich dennoch einige interessante Informationen in diesem Buch gefunden habe. Die Meditationen fand ich größtenteils ansprechend; insgesamt hätte ich eine etwas sachlichere und manchesmal tiefergreifende Abhandlung des Themas eindeutig bevorzugt.

Veröffentlicht am 13.04.2017

gut durchdacht und erklärt - für 70+

Pilates 50 plus
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Das Buch „Pilates 50 plus“ bietet neben Pilates-Übungen auch zusätzliche, grundlegende und wichtige Informationen, die hier mit „Pilates-Lebensstil“ bezeichnet werden; hierzu gehören Übungen und Beschreibungen ...

Das Buch „Pilates 50 plus“ bietet neben Pilates-Übungen auch zusätzliche, grundlegende und wichtige Informationen, die hier mit „Pilates-Lebensstil“ bezeichnet werden; hierzu gehören Übungen und Beschreibungen aus der klassischen Rückenschule, wie z.B. Haltungsbeobachtung oder Körperhaltung beim Anheben von Lasten, aber auch Betrachtungen zur Ernährung oder Umgang mit körperlichen Einschränkungen durch z.B. steife Hände und Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können.
Die Pilatesübungen selber sind gut durchdacht und erklärt, sowie durch viele aussagefähige Fotos ergänzt. Der Schwerpunkt der Übungen richtet sich meines Erachtens aber an die Generation 70+, denn die Übungen werden sitzend auf dem Stuhl oder liegend mit Lagerungskissen einfachst modifiziert durchgeführt. Mich hatte der Titel sehr angesprochen, da ich mich für eher untrainiert gehalten hätte und stellte mit Freude fest, dass ich zumindest von dem Fitnesszustand, der in den Übungen zugrunde gelegt wird, noch Jahrzehnte entfernt zu sein scheine. Die Übungen und Betrachtungen zur Rückenschule und Verspannungen im Alltag waren für mich trotzdem sehr hilfreich; die vorgestellten Übungen halte ich für die Mobilisation von Senioren, insbesondere auch bettlägrigen, äußerst geeignet. Dabei finde ich es sehr erfreulich, dass in etlichen Übungen auf künstliche Hüftgelenke, Schlaganfall, Osteoporose und weitere altersbedingte Einschränkungen eingegangen wird. Am Ende des Buches finden sich „anspruchsvolle Workouts“, die etwas schwieriger, dennoch keine große Herrausvorderung sind.
Stünde auf dem Cover statt der 5 eine 7, würde ich das Buch als perfekt bezeichnen; so muß ich einräumen, dass es für einen guten Teil der erklärten Zielgruppe viel zu einfach gehalten ist.

Veröffentlicht am 12.04.2017

verschafft kleinen Überblick über den Haiku im Verlauf der Jahrhunderte

Heimkehren
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Jean-Claude Lin führt in seinem Buch „Heimkehren“ in die Kunst des Haiku ein, erläutert dessen Schema sowie seinen Ursprung aus hokku und haikai und gibt viele Beispiele für Haiku im Verlauf der letzten ...

Jean-Claude Lin führt in seinem Buch „Heimkehren“ in die Kunst des Haiku ein, erläutert dessen Schema sowie seinen Ursprung aus hokku und haikai und gibt viele Beispiele für Haiku im Verlauf der letzten Jahrhunderte, insbesondere von den bedeutendsten Haiku-Dichtern, aber auch aus der heutigen Zeit. Einige ergänzt er durch Erklärungen und beschreibt Sabi, die Farbe des Gedichtes.

Leider haben mich nur einzelne Haiku erreicht, wobei ich davon ausgehe, dass dies zum Teil in der Problematik der Übersetzung begründet liegt, da häufig Worte im Originaltext eine mehrfache Bedeutung haben, die bei der Übersetzung verlorengeht.

Insgesamt fand ich sowohl Auswahl als auch erklärende Ergänzungen sehr interessant; man erhält einen kleinen Überblick über den Haiku im Verlauf der Geschichte.