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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht mein Fall.... Klamauk statt Kultkrimi

Bastian Pastewka und Komplizen in Paul Temple und der Fall Gregory
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Die von Francis Durbridge für das deutsche Nachkriegsradio verfassten zahlreichen Fälle des Paul Temple sind heutzutage Kult. Als vor einer Weile der erste Fall, "Paul Temple und die Affäre Gregory", in ...

Die von Francis Durbridge für das deutsche Nachkriegsradio verfassten zahlreichen Fälle des Paul Temple sind heutzutage Kult. Als vor einer Weile der erste Fall, "Paul Temple und die Affäre Gregory", in Form eines Textfragmentes wieder auftauchte nachdem die Aufnahmen des Falls 1949 verschwunden waren, beschloss Bastian Pastewka, diesen zu vertonen. Zusammen mit Janina Sachau, Kai Magnus Sting, Alexis Kara und Inga Busch inszenierte er das Stück mit " viel Witz, der Originalmusik von Hans Jönsson, schmissigen neuen Arrangements von Mike Herting und vielen weiteren Überraschungen", wie versprochen wird.

Natürlich war ich ganz gespannt auf den Fall Gregory und konnte es kaum abwarten, das Hörbuch zu starten. Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Eine Mordserie an jungen Frauen - scheinbar wahllos gewählt - versetzt Scotland Yard in Aufruhr. Offensichtlich handelt es sich stets um den selben Täter, schließlich hinterlässt er jedes Mal einen Zettel mit der Aufschrift "Mit den besten Empfehlungen von Mister Gregory". Da die Polizei an dem Fall verzweifelt und ein Opfer nach dem nächsten gefunden wird, bittet man den Londoner Kriminalschriftsteller und Privatdetektiv Paul Temple um Hilfe.
Auch seine Hüte liebende Frau Steve unterstützt den Ermittler wo sie nur kann. Doch der Mörder spielt mit dem Meisterdetektiv, welcher auch selbst in Gefahr geraten wird... Wird er den Täter finden und somit weitere Mädchenmorde verhindern können? Wer ist Gregory?

Von dem Fall an sich war ich durchaus enttäuscht, muss ich gestehen... Kaum eine Erkenntnis, die Temple ohne einen Zufall zuteil wird. Alles wirkt sehr konstruiert und extrem weit hergeholt. Selbstverständlich kommt man nicht vor dem Meisterermittler auf die Lösung dieses herausfordernden Falles - wie auch, wenn diese an den Haaren herbeigezogen zu sein scheint. Ich habe selten einen derart unrealistischen Fall gelesen/gehört.
Was mich aber wirklich störte waren der krampfhaft-schlecht eingebrachte "Humor" auf der einen und die unangenehmen Synchronstimmen auf der anderen Seite. Natürlich ist Pastewka als Comedian bekannt, jedoch ist dies für mich keine Erklärung für die möchtegern-witzigen Einwürfe der Sprecher. Denn immer wieder wird das eigentliche Hörbuch unterbrochen, damit die Sprecher sich gegenseitig loben, Paul Temple kritisieren und einfach um des Redens Willen reden können. Dabei wurde man jedes Mal aus der Geschichte gerissen, was mich sehr gestört hat. Auch beinhalteten diese Zwischensequenzen Gesangseinlagen oder Absprachen, wer welche Rolle übernehmen darf und Ähnliches, ohne die ich auch problemlos ausgekommen wäre. Wenn Telefonate mit einem "Blablabla" widergegeben werden, weil der Inhalt ja sowieso nicht von Belang sei, finde ich das ebenso befremdlich.
Als nächstes möchte ich auf die Stimmen eingehen. Selbstverständlich kann man nicht erwarten, dass alle Sprecher genauso klingen wie jene von 1949-1967 - das ist ja auch gar nicht von Nöten. Allerdings finde ich einen schlechten Marcel Reich-Ranicki-Immitator als Nachtclubbesitzer ebenso unangebracht wie die Zwischensequenzen. Es ist ja prinzipiell lobenswert, wenn wenige Sprecher die Rollen von vielen Charakteren übernehemen, aber dabei sollte es doch noch anspruchsvoll bleiben...

Alles in allem kann ich sagen, dass ich von diesem Hörbuch schwer enttäuscht bin. Ich hatte ein Retro-Hörspiel erwartet und, da Pastewka Hauptsprecher ist, vielleicht mit dem ein- oder anderen Gag gerechnet, aber wurde dann doch eines besseren - oder schlechteren - belehrt. Ich finde es sehr schade, dass ein Straßenfeger wie Paul Temple auf so enttäuschende Art neu vertont wird. Am besten hat mir am Hörbuch die Originalmusik gefallen, mehr ist dazu nicht zu sagen.

Veröffentlicht am 29.04.2021

schwer zu ertragen

Lebensmut statt Depression
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Auf der CD wurden drei verschiedene Tonspuren gemixt. Gleichzeitig hört man Musikgedudel, eine unangenehme Frauenstimme, die Affirmationen (?) wispert und Dr. Arnd Stein, der mit hoher Pieposstimme erst ...

Auf der CD wurden drei verschiedene Tonspuren gemixt. Gleichzeitig hört man Musikgedudel, eine unangenehme Frauenstimme, die Affirmationen (?) wispert und Dr. Arnd Stein, der mit hoher Pieposstimme erst die kurze Einweisung und dann einen Spaziergang spricht. Man kann dem ganzen mit offenen Augen oder geschlossenen Augen folgen und alles auf sich wirken lassen. Manchmal gibt einer der Drei Lautgeber eine kurze Pause;. dennoch habe ich es nicht geschafft, bei der unangenehm inszinierten Reizüberflutung abzuschalten oder zu entspannen. Eigentlich, so habe ich es verstanden, sollen die gewisperten Worte das Unterbewußtsein ansprechen, auch wenn man ihnen nicht direkt zuhört. Das funktioniert nicht, wahrscheinlich auch nicht nur bei mir nicht. Ständig habe ich auf die Hintergrundgeräusche und Musik mitgeachtet, bin überhaupt nicht zur Ruhe gekommen. Die CD hat mir durch die Reizüberflutung nur Stress und Übelkeit gebracht und ich kann sie keinesfalls empfehlen.

Veröffentlicht am 23.03.2021

viel Gerede um wenig

Alles neu in 7 Jahren
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Seit Längerem habe ich dieses Buch im Regal stehen und mich darauf gefreut, neue Erkenntnisse beim Lesen zu erhalten. Dass die einstige Sängerin seit Jahren als Lebensberaterin tätig ist, habe ich am Rande ...

Seit Längerem habe ich dieses Buch im Regal stehen und mich darauf gefreut, neue Erkenntnisse beim Lesen zu erhalten. Dass die einstige Sängerin seit Jahren als Lebensberaterin tätig ist, habe ich am Rande mitbekommen, bin aber an dieses Buch eindeutig mit falschen Erwartungen herangegangen. So hatte ich beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem zu verschiedenen Zellerneuerungszyklen und anderen Themen erwartet. Stattdessen gab es altbackene Einteilungen zu Entwicklungsstufen in Siebenjahresschritten eingeteilt, mit zum Teil für mich haarsträubenden Feststellungen, wie beispielsweise "Talente, die bis zum 28. Lebensjahr nicht verwirklicht werden, sind vom Schicksal zu Sterben verurteilt." Ohje, abgesehen davon, dass die Autorin ihr 1974 eben diese 28 Jahre alt war und erst in den 80er Jahren ihre Karriere als Autorin und spirituelle Beraterin begann, muß ich ihren Angaben zufolge davon ausgehen, dass sie hierfür nach eigener Berechnung kein Talent besaß - und zum anderen halte ich das Leben durchaus durch eigene Entscheidungen planbar und nicht durch Schicksal bestimmt. Schon ein Satz in der Einleitung gibt den perfekten Vorgeschmack auf das Buch: "Damit werden Sie zum Mitarbeiter eines Erlösungsweges, der vor knapp 2000 Jahren begonnen hat und der noch lange nicht beendet ist."

Insgesamt entält das Buch für mich Unmengen an altbackenem Geschwafel, das schon meine Urgroßeltern in ähnlicher Art, wennauch in ganz anderem Alter, und einer völlig anderen Zeit von sich gegeben haben könnten .

Absolut keine Lese-epfehlung von mir