Dies ist mein drittes Buch von My Feldt, die unter anderem als Köchin und Konditorin mit eigener Bäckerei/Konditorei und in Schweden wohl bekannt durch ihre eigene Fernsehshow, hat hier ein Buch über Säfte (auch Hustensaft), Gelees und Marmeladen geschaffen, das zudem noch wunderschön illustriert wurde.
Wie auch in den beiden vorangegangenen Büchern wechseln sich persönliche Geschichten, persönliche Fotos und Rezepte ab. Unter den Rezepten gibt es schon ein paar Klassiker, die dann manchmal mit besonderen Zutaten doch wieder spannen interpretiert werden, und ganz viele wilde Kreationen. My Feldt beschreibt, wie sie Spaziergänge unternommen und auch sonst bei jeder Gelegenheit geschaut hat, was um sie herum wächst, in kleiner, sofort verarbeitbarer Menge geerntet und verarbeitet werden kann - und verrät auch, was giftig ist oder geschmacklich nicht überzeugte.
Auch in diesem Buch sind die Rezepte nacharbeitbar, aber vor allem auch als Anregung gedacht, so dass man sie nicht strikt und stur nacharbeiten, sondern mit Selbstvertrauen einfach abwandeln soll, einfach mal selber experimentieren und dass, selbst wenn etwas nicht so schmecken sollte wie erwartet, man ja immerhin etwas dazugelernt habe und beim nächsten Versuch etwas abwandeln kann. Unter anderem gibt es Rezepte für Sirup aus Veilchen und Blättern der schwarzen Johannisbeere, Flieder-Holunderblüten-Sirup, Rosensirup oder Preiselbeerglühwein.
Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, nur Rezepte für Säfte und Gelee/Marmelde erhalte, sondern eine bunte Mischung wie in den vorangegangenen Büchern erwartet habe. Bei den Rezepten gibt es auch Wiederholungen, beispielsweise wird ein Saft mit oder ohne Kamillezugabe hergestellt. Das streckt für meinen Geschmack den Inhalt, genau wie die sehr vielen persönlichen Fotos, mit denen ich gar nichts anfangen kann und gar nicht soviel Selbstdarstellung in diesem Buch bräuchte.
Die Buchgestaltung fällt hochwertig und farbenfroh aus; mir ist diesesmal einfach zuviel banales Nebenbei enthalten, so als hätten unbedingt noch Seiten gefüllt werden müssen um ein dickes Buch zu erhalten. Mir wäre lieber gewesen, dass dies durch mehr Rezepte erfolgt wäre. Wer nun lieber Fotos und Geschichten als Schwerpunkt des Buches mag, wird dieses sicherlich weitaus besser zu schätzen wissen als ich. Anregend finde ich die gegebenen Rezepte allemal und ich werde auch etwas mutiger Pflanzenteile aus Garten und Natur für Infusionen nutzen und kombinieren.