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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2020

verständlich erklärt, gute Auswahl an nacharbeitbaren Projekten

Punch Needle
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Emily Pelich arbeitet mit der Punch Needle ( Stanznadel) seit Längerem und erklärt in diesem Buch Grundlagenwissen beispielsweise zu Stoff, Rahmennutzung, verschiedenen Nadeln oder Wolle und gibt zudem ...

Emily Pelich arbeitet mit der Punch Needle ( Stanznadel) seit Längerem und erklärt in diesem Buch Grundlagenwissen beispielsweise zu Stoff, Rahmennutzung, verschiedenen Nadeln oder Wolle und gibt zudem eine gute Einweisung in die Technik.


Dem theschließen sich 20 Projekte, die mit Fotos und Skizzen ergänzt wurden, an. Sehr gut gefällt mir dabei, dass mit einfachen Werkstücken begonnen wird und sich der Schwierigkeitsgrad steigert. Vom Wandbild, Untersetzern, einem kleinen Teppich, Wärmflaschen- oder Fahrradsattelbezug und etlichem mehr kann man sich inspirieren lassen und die gut erklärten Projekte nacharbeiten. Besonders toll finde ich, dass auch Upcycling-Ideen mit eingebracht werden, beispielsweise durch Verwenden von Bettlaken und t-shirts, die so unter anderem in einem Badvorleger ein zweites Leben finden.


Ich persönlich bin eher der Freund von filigranen Arbeiten; aus dem Urlaub habe ich mir Stanznadeln mitgebracht, die eher an die Größe von Nähmaschinennadeln herankommen. Mich hatte beeindruckt, wie die Straßenverkäufer t-shirts in dieser Technik bestickt und auf der rauhen Seite verfilzt haben. Nun liegen meine Nadeln schon eine längere Zeit in er Schublade und ich hatte nach Anleitungen gesucht. Die Technik wird in diesem Buch gut vermittelt und ich denke, man ist gut beraten, erst einmal mit der größeren Variante zu beginnen... Zusätzlich zu den Anleitungen verweist die Autorin auf ihre Seite, auf der sie auch erklärende Videos zeigt und auf ihren Shop. Da zum Schluß des Buches auch weitere Bezugsquellen genannt werden, finde ich das recht ausgewogen. Gerne hätte ich auch noch etwas mehr über die Verarbeitung bei glatter Schauseite gelesen.

Dank der guten Erklärungen läßt sich die vorgestellte Technik gut erlernen und dieverschiedene  Projekte nacharbeiten.

Veröffentlicht am 01.04.2020

Perfekt für wirklich junge Fans

Billie Eilish: Das ultimative Fanbook
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In diesem Fanbook weren einzelne Informationen zu Billie Eilishs Leben, zu ihrer Familie, ihrem musikalischen Werdegang, Songs und auch zu Vorlieben und Persönlichem gegeben. Viele Fotos, die manchesmal ...

In diesem Fanbook weren einzelne Informationen zu Billie Eilishs Leben, zu ihrer Familie, ihrem musikalischen Werdegang, Songs und auch zu Vorlieben und Persönlichem gegeben. Viele Fotos, die manchesmal auch doppelt im Buch erscheinen, Gespräche mit anderen Musikern und mehr runden das Buch ab.

Ich muß gestehen, dass ich mehr sachliche Informationen erwartet habe; jedoch waren diese eher spärlich gestreut und wiederholten sich auch vielfach. So habe ich beispielsweise die Geschichte um den Tanzlehrer, der Billie Eilish ansprach, ein Lied für eine Choreographie selber einzuspielsen, was sie mit ihrem Bruder dann auch mit „Ocean Eyes“ tat, und, dass diese Aufnahme viral gind, mindestens fünfmal in diesem Buch gelesen. Auch die Kinderquizseiten oder Malaufgaben, wie man sich selber als Star anziehen würde, Seiten, auf denen man selber einen Songtext schreiben könnte, für den auf einer anderen Seite auch einzelne Worte vorgegeben fand, zeigen mir eindeutig, dass ich als Erwachsene nicht mehr so ganz zu der Zielgruppe des Buches gehöre. Eigentlich wollte ich eher eine kurze, sachliche Biographie mit persönlichen Beiträgen lesen, bin selber kein kreichender Billie Eilish Fan, weiß einige ihrer Lieder aber sehr wohl zu schätzen.

Ich denken Fans von vielleicht 8 – 14 Jahren werden dieses Fanbuch lieben, darin lesen, schreiben, malen, Fotos und Geschichten von ihrem Star anschauen und die Botschaft, dass doch alle gleichgestellt sind, die Fans wie Geschwister für Billie Eilish sind, sehr schätzen. Genau dieser Altersgruppe würde ich dieses Buch empfehlen und denke, sie wird einen Riesenspaß haben.

Veröffentlicht am 31.03.2020

wunderschön und faszinierend

Lost Places im Schwarzwald
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Jasmin Seidel stellt dreizehn Lost Places im Schwarzwald in diesem hochwertig erstellten Bildband vor.

Jeder dieser vergessenen Orte wird zunächst in einem Text beschrieben; man erfährt über frühere Nutzung, ...

Jasmin Seidel stellt dreizehn Lost Places im Schwarzwald in diesem hochwertig erstellten Bildband vor.

Jeder dieser vergessenen Orte wird zunächst in einem Text beschrieben; man erfährt über frühere Nutzung, Umgestaltung, verschiedene Eigentümer und eine kurze Geschichte des Verfalls. Dem schließen sich professionelle Fotos an, die das jeweilige Objekt aus vielen verschiedenen Betrachtungswinkeln und Ecken zeigen. Beieindruckend wird der Verfall samt herabhängender Tapeten oder Farbschichten, Rost, Moos, zurückgelassenen Gegenständen und manchmal auch Zeichen der späteren Verwüstung, wie Graffiti, in Szene gesetzt.
Ob eine Schokoladenfabrik, ein Schlachthof, eine Gärtnerei, ein Kindersolebad, ein Lungensanatorium oder ein Krankenhaus – bei allen erlebt man in Foto und Text einen Hauch ihrer Vergangenheit und Geschichte. Es sind Orte, die ich wahrscheinlich nie selber gefunden und erforscht hätte; umso interessanter finde ich ihre Darstellung hier im Buch. Zwangsläufig gesellt sich zu dem Betrachten und Nachfühlen nicht nur die Frage, warum diese Bauwerke nicht weiter geschätzt und gepflegt wurden, denn manchesmal sind es ja nur wenige Jahrzehnte, die diesen Verfall hervorgerufen haben. Für mich genauso unverständlich bleibt die gezielte Zerstörung wie Scheibeneinwerfen oder mit Farbe besprühen. Da beruhigt es mich schon ein wenig, dass für diejenigen Leser, die die Objekte nicht kennen, schwieriger sein könnte, sie zu finden. Sehr erfreulich fand ich, dass einem der Lost Places ein neues Leben bevorsteht, denn der neue Besitzer will es wieder herrichten lassen und nutzen.

Dieses aufwändig gestaltete Buch läßt den Leser in vergangene Zeiten eintauchen, besondere Einsichten in Architektur und Lebensbedingungen der vergangenen Zeit werfen, zeigt den Verfall der vorgestellten vergessenen Orte sehr beeindruckend auf.

Veröffentlicht am 30.03.2020

unbedingte Leseempfehlung

Land des Geldes
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Der investigative Journalist Oliver Bullough erläutert in diesem, seinem dritten, Buch die dunkle Seite der Globalisierung. Er nennt es Moneyland, in dem das Geld der Superreichen keine Grenzen und die ...

Der investigative Journalist Oliver Bullough erläutert in diesem, seinem dritten, Buch die dunkle Seite der Globalisierung. Er nennt es Moneyland, in dem das Geld der Superreichen keine Grenzen und die Eigner keine Scham kennen.

Allgegenwärtig findet sich Moneyland; kleine Länder leben davon, passen ihre Gestzgebung den Interessen dieses Klientels an und verdienen so selber gut mit. Sehr anschaulich beschreibt Bullough, wie sich dieses Modell seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ausgeweitet und stets weiterentwickelt hat. Es gibt viele anschauliche Beispiele unter anderem von Raffgier von Beamten und Politikern, korrupten Systemen, Schutz- und Schmiergeldzahlungen, auch im Gesundheitswesen, Off-Shore-Konstrukte, Holdings, Briefkastenfirmen, Treuhandgesellschaften, Stiftungen, Wahlkampfunterstütung, wobei auch ausführlich die Entwicklung dahin durchleuchtet wird. Aber auch die andere Seite wird aufgezeigt: wie Staaten versuch, sich dagegen zu wehren.

Insgesamt fesselt dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite und liest sich weitaus spannender als jeder Thriller. Die vielen anschaulichen Beschreibungen aus unterschiedlichen Ländern, Ereignisse, die man normalerweise eher nur ansatzweise mitbekommt, werden gut verständlich erläutert und in Zusammenhang gebracht. Sehr interessant waren die Ausführungen zu Bestrebungen und Vorgehen gegen diese Machenschaften, u.a. das Bestzen von ungenutzten Steuerspar-Palästen oder das Öffnen eines vollgestopften Regierungspalastes als Museum für Protz oder Vorgehen gegen Schweizer Banken. Solche Aktionen lassen ein kleines Licht am Ende des Tunnels erscheinen.

Dieses äußerst gut recherchierte und informative Buch erhält meine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.03.2020

äußerst hilfreich, informativ und mutmachend

Früher war ich ein flottes Huhn, heute bin ich eine lahme Ente
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Sigrid Tschöpe-Scheffler berichtet in diesem Buch von 15 Jahren Pflegebetreuung, davon die meiste Zeit als 24 Stunden-Betreuung im eigenen Haus, ganz so, wie ihre Mutter es sich gewünscht hatte - aber ...

Sigrid Tschöpe-Scheffler berichtet in diesem Buch von 15 Jahren Pflegebetreuung, davon die meiste Zeit als 24 Stunden-Betreuung im eigenen Haus, ganz so, wie ihre Mutter es sich gewünscht hatte - aber auch von Erfahrungen und Erlebnissen der letzten Monate, als Pflegefall im Pflegeheim, im Krankenhaus und einer Senioren WG. Dabei reflektiert sie nicht nur die unterschiedlichen Betreuungsformen, sondern auch, wie es für ihre Mutter und sie, für die Pflegenden anfühlte und auch, ganz besonders, wie sie lernte, mit Schuld- und Ohnmachtsgefühlen umzugehen, wie die jeweiligen Lösungen die Situation veränderten und stets nachgearbeitet und angepaßt werden mußten. Man begleitet sie dabei, loszulassen zu lernen und Verantwortung abzugeben und dabei doch nicht das Gefühl zu haben, die Mutter im Stich zu lassen, auch wenn man häufig genau das bezweifelt...

Neben der erzählten Geschichte ihrer Mutter, die fröhlich beginnt und zum Schluss hin immer trauriger wird, wird auch ihre Auseinandersetzung mit der Pflegesituation in diesem Land und die Möglichkeit der Pflege zu Hause durch osteuropäische Pflegekräfte durchleuchtet. Ist es Ausnutzung oder liegt es an einem selber, dieses selber entsprechend anders zu gestalten. Zahlreiche Hilfen, beispielsweise welche Fallstricke es schon alleine gibt, eine seriöse Agentur auszumachen und viele eigene Erfahrungen helfen eindeutig, sich dem Thema von verschiedenen Seiten zu nähern, für sich und die zu Pflegenden eine Strategie zu finden und sich im Klaren zu sein, dass es immer wieder passieren wird, eine einmal getroffene Lösung auch schnell neuen Gegebenheiten anzupassen.Abgerundet wird das Buch durch eine lange Liste an ausgewählten weiterführenden Büchern.

Ich halte dieses Buch für eine sehr gute Hilfestellung, auch schon Jahre vor Eintreten des Ernstfalls, dass die eigenen Eltern oder Großeltern pflegebedürftig werden, sich einen Überblich der Möglichkeiten zu verschaffen, im Idealfall noch mit den Betroffenen das Thema gemeinsam besprechen zu können - und auch klarzustellen, dass 24 Stundenpflege eine zwischenmenschliche, positive Möglichkeit darstellt.