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Veröffentlicht am 07.03.2020

unfassbar

Alles Mist? Eine Familie zieht aufs Land
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Susanne Veit, freie Journalistin im Bereich Familie und Kinderwelten, schreibt in diesem Buch, nach eigenen Angaben autobiografisch, wie sie und ihre Familie schrittweise aufs Land ziehen, erst in ein ...

Susanne Veit, freie Journalistin im Bereich Familie und Kinderwelten, schreibt in diesem Buch, nach eigenen Angaben autobiografisch, wie sie und ihre Familie schrittweise aufs Land ziehen, erst in ein Haus im Dorf, direkt am Feld gelegen, danach in ein baufälliges Haus am Waldrand.

Susanne Veit lebt mit ihrer Familie in einer städtischen Umgebung und findet dort vieles, was ihr nicht gefällt. Als ihr Sohn beispielsweise, genau wie seine Schulfreunde, auch endlich mal ein Computerspiel ausprobieren möchte, belehrt sie ihn über Suchtprobleme und ruft die gesamte Elternschaft der Klasse an, um diese ebenfalls zu belehren. Ihr Mann, der dem Sohn die Möglichkeit des kontrollierten Computerspiels nicht verwehren will braucht lange, um sich durchzusetzen und mit dem Sohn gemeinsam ein Spiel zu wagen. Schon kurz darauf bemerken die beiden, dass die Autorin mit allen Prognosen recht hatte, Computerspiele doof sind und lassen es wieder bleiben, zumal die anderen Mitschüler, dank der Denkanstöße, die ihre Eltern durch die telefonische Aufklärungsaktion erhielten, auch deutlich weniger Zeit am Rechner verbringen und nun wieder richtig spielen können. Insgesamt verteufelt die Autorin Computer und das Internet, bezieht ihre Weisheiten aus Büchern und betont dieses immer wieder. Ich frage mich schon, wie sie da als freie Journalistin arbeiten kann, denn die Zeit der Brieftauben scheint mir lange vorbei...

Dennoch scheint das Leben so zu modern abzulaufen und als nächstes steht der Umzug in ein Dorf an, wo die Familie direkt am Feld wohnt. Der Sohn kann dort spielen, nach Pflügen des Feldes sammelt dieser zu Tage geförderte Steine ein, wäscht sie und lackiert sie mit seiner Mutter zusammen golden. Die Steine verkauft der Junge an die Nachbarn, die auch alle an diesem Feld wohnen, für 50cent bis 5Euro Stückpreis. Zeitgleich setzt sie gegen die Bedenken ihres Mannes durch eine Berghütte als Wochenendquartier anzumiten, direkt auf einem Berg, also in Schieflage, worch der Sohn und die beiden kleineren Töchter schwerlich draußen spielen können und durch die langen Aufenthalte in der schwarzschimmeligen Hütte krank weren. Der Ehemann braucht ein Jahr um seine Frau zum Umdenken zu bringen und den Pachtvertrag zu kündigen....
Im angelegten Gemüsegarten sammelt die Autorin mit dem Sohn und den zwei Töchtern abendlich eimerweise Schnecken ein, überbrüht sie mit kochendem Wasser. Als der Bauer auf seinem Feld etwas versprüht, rennt sie hin und belehrt den Bauern über Glyphosat.

Das alles entspricht nun nicht der Vorstellung vom Landleben und so begibt sich die Autorin auf die Suche nach einem Haus im oder am Wald. Lange Zeit kann der Ehemann, auch zum Wohl der Kinder, dieses unterbinden, aber dann ist es soweit: die Autorin hat das perfekte Haus am Waldrand gefunden und um Miete zu sparen, zieht man sofort in die baufällige Ruine. Die Zimmer sind mit Umzugskarons vollgestellt; der Sohn wird im Zimmer der Schwestern einquartiert, was er nicht toll findet. Er zieht einfach in den Kleiderschrank in diesem Zimmer ein und seine Mutter weiß nicht so recht, was er dort im Dunkeln macht; eigentlich bekommt sie ihn für eine längere Zeit kaum zu Gesicht und denkt, dass es für seine Entwicklung von Vorteil sein wird. MMMh, für mich wäre das eher ein Fall für das Jugendamt als ein gelebtes Beispiel für die Kompetenz einer Erziehungs- und Familienratgeberin.

Es folgen Beschreibungen vieler spontaner und für mein Empfinden vollkommen unüberlegter Projekte; die Autorin sprüht da vor Spontaneingebungen, zu denen sie manchmal auch ein Buch liest. Manchmal eben auch nicht.. Da reicht es, wenn sie in einem Nachbargarten sieht, dass die vielen Nistmöglichkeiten Vögel anziehen und schon bestellt sie welche ( ohne verteufeltem Internet?), bemalt diese mit verschiedenen Farben und Lacken und wundert sich, dass kein Vogel in diese Nisthilfen einzieht. Und auch von ihren anderen Projekten geht eigentlich keines wirklich gut aus.... oder vielleicht doch, diese: Die Mädchen sammeln im Wald Tannenzapfen, bemalen diese bunt und verkaufen sie an die Nachbarn, die auch am Waldrand wohnen, als Weihnachtsschmuck. Kommt einem irgendwie bekannt vor....

Neben ihren Erlebnissen und Projekten, die immer von der Autorin ausgehen und manchesmal von ihrem Ehemann kritisch hinterfragt werden, findet der Leser jede Menge Erziehungs- und andere Belehrungen; eigentlich gibt es nichts, was die Autorin nicht besser weiß, als alle um sie herum. Die belehrtnden Passagen mit Halbwissen fallen für meinen Geschmack zu häufig und inhaltlich zu dürftig aus. Zumindest bis zu dem Punkt, als ein Bekannter sie fragt, ob sie ihm nicht eine Weihnachtsgans gegen Bezahlung groß ziehen will. Sofort berechnet sie, welche Kosten entsehhen, wenn sie aus diesem Projekt eine Massentierhaltung macht, denn Gänse sind Herdentiere und das Ganze sollte sich auch rechnen....

An diesem Punkt bin ich aus dem Buch ausgestiegen; das war mir dann doch zuviel Fantasie über Selbstverwirklichung auf dem Land und dem heilen, naturnahen Leben dort. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Autorin auch dieses Projekt gegen den Willen ihres Mannes auf Biegen und Brechen durchgestzt hat.

Eigentlich lese ich jedes Buch zu Ende, weil ich denke, es wird bestimmt besser. Hier habe ich mich der Hoffnung schon eine ganze Zeit hingegeben und dann endlich auf S. 98/234 das Buch abgebrochen. Für mich war das Lesen sehr anstrengend und unbefriedigend: Die Darstellungen sind langgezogen, wirken auf mich krampfhaft und unglaubwürdig. Die Belehrungen empfinde ich als selbstgefällig und oberflächlich; mich erschreckt.
Ehrlich gesagt, war ich schon davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Werk um einen satirischen Roman handeln muß, der einfach nicht meiner Humor trifft.Nach Lesen der Autorinnenvita glaube ich allerdings, dass dieses Werk doch ernst gemeint ist. Wer nicht nur über Frust und Mist bei der Flucht aufs Land lesen möchte, sollte ergänzend vielleicht die Klassiker von Peter Mayle lesen.

Mich läßt dieses Buch verständnislos zurück; ich kann es leider nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 06.03.2020

gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Feuertaufe. Lorenz Lovis ermittelt
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Bei "Feuerteufel" von Heidi Troi ermittelt Lorenz Lovis das erste Mal; es handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe, von der sich der zweite Band schon in Arbeit befindet.

Lorenz Lovis' Leben steht ...

Bei "Feuerteufel" von Heidi Troi ermittelt Lorenz Lovis das erste Mal; es handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe, von der sich der zweite Band schon in Arbeit befindet.

Lorenz Lovis' Leben steht an einem Wendepunkt: Sein Onkel, bei dem er aufgewachsen ist, nimmt ihm auf dem Totenbett das Versprechen ab, seinen Hof weiterzuführen, der nahe Brixen liegt. Lovis hat sich immer vor der Hofarbeit gedrückt, hat eine Ahnung davon und arbeitet seit 20 Jahren bei der Brixener Polizei, hat dort innerlich schon lange gekündigt.
Nach einem erneuten Zwist mit seinem Vorgestzten spricht er seine Kündigung aus und versucht sich als Bauer, hat dabei zwei Unterstützer vor Ort.

Auf Grund von Schulden muß sich Lovis einen Nebebjob suchen, versucht sich in dem Ort als Privatdetektiv. Schon bald ermittelt er in mehreren Fällen und steht selber unter Mordverdacht...


Heidi Troi beschreibt Land und Leute so gut, dass es leicht fällt, sich alles genau vorzustellen, wobei der Leser viele Details seler ausschmücken kann. Das Landleben wird mit einem leichten Augenzwinkern geschildert, vor allem auch Lovis, der sich bei seinen Arbeiten immer wieder ziemlich ungeschickt anstellt und von alten Freunden aus seiner Jugendzeit auf den richtigen Weg geschubst wird. Am Ende des Buches scheint er endlich auf seinem Hof und in dem kleinen Dorf angekommen zu sein und sein neues Leben zu schätzen.
Hedi Troi erzählt recht abwechslungsreich, läßt unterschiedliche Personen in ihrem eingenen Dialakt sprechen, wobei ich die der italienischen Polizisten zum großen Teil nicht verstanden hab; ich spreche kein Italienisch, habe zunächst einen Übersetzer hinzugezogen und es später einfach überlesen. Jemand, der der italienischen Sprache mächtig ist, wird an diesen kurzen Passagen bestimmt mehr Freude haben als ich, aber man versteht den Roman auch ohne diese Passagen.

Die Fälle und die Geschehnisse drumherum wurden lebendig und schön erzählt, mit viel Lokalkolorit. Einiges wurde noch nicht ganz aufgelöst, schreit also nach einem schnellen zweiten Band, beispielsweise die Situation mit Nachbar und Weinberg.

Mich hat dieser südtiroler Heimatkrimi sehr gut unterhalten; er war schön erzählt, war zuweilen recht witzig und ich warte nun gespannt auf eine Fortsetzung...

Veröffentlicht am 03.03.2020

zauberhaft und für sich einnehmend

Träumereien am Seerosenteich
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Rosemarie Doms hat einzelne kleine Träumereien am Seerosenteich und, besonders Spaziergänge im Laufe der Jahreszeit um eben diesen und Gedanken, die ihr dabei einfallen in mehreren kleinen Erzählungen ...

Rosemarie Doms hat einzelne kleine Träumereien am Seerosenteich und, besonders Spaziergänge im Laufe der Jahreszeit um eben diesen und Gedanken, die ihr dabei einfallen in mehreren kleinen Erzählungen in diesem wunderschönen Büchlein zusammengefügt und mit etlichen Seerosenbildern Monets ganz zauberhaft ergänzt.

Unschwer wird man erkennen, dass ich Monets Bilder schon seit vielen Jahren liebe und dieses Büchlein mich sofort neugierig gemacht und gefangen genommen hat. Die kleinen Erzählungen, allesamt leicht verträumt und stimmungsvoll, erinnern mich sehr an Traumreisen. Beim Lesen kann man einfach abtauchen, genießen und entspannen. Ich würde sie auch empfehlen zum Vorlesen, beispielsweise auch, am Krankenbett, denn die Erzählungen zaubern eine sehr schöne Stimmung und lassen träumen...

Ein wunderschönes Büchlein, zum Selberlesen und Genießen oder auch sehr gut geeignet als kleines Mitbringsel.

Veröffentlicht am 03.03.2020

tolles, anschauliches und hilfreiches Praxisbuch

Tiny House – Das grosse Praxisbuch
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Kevin Rechsteiner hat sich in diesem umfassenden Praxibuch mit dem Thema ganzheitlich auseinandergestzt.

Zunächst stellt er verschiedene Kleinwohnformen, wie beispeilsweise Tinyhouse, Zirkuswagen, Erd-, ...

Kevin Rechsteiner hat sich in diesem umfassenden Praxibuch mit dem Thema ganzheitlich auseinandergestzt.

Zunächst stellt er verschiedene Kleinwohnformen, wie beispeilsweise Tinyhouse, Zirkuswagen, Erd-, Containerhaus vor. Danach werden, auch reichlich illustriert, ganz anschaulich persönliche Modelle aufgezeigt, zu denen die jeweiligen Planer und Nutzer oder Erbauer einiges erklären und ihre Erfahrungen weitergeben. Immer wieder finden sich das Thema ergänzende links zu Websites, die weitere Erfahrungsberichte, Informationen und Produkte enthalten, wobei es sich keinesfalls um eine Werbebroschüre handelt!

Mir persönlich gefällt in diesem Buch das Aufzeigen der verschiedenen persönlichen Lösungen, angereichert durch Erfahrungsberichte, die, in einem Fall sogar durch ein Umbautagebuch ergänzt werden. Viele Gedanken und Überlegungen stoßen die eigenen Ideen gut an. Ebenfalls die Vorstellung der verschiedenen Möglichkeiten, sei es bei der Toilette, Wasserversorgung oder Beheizung finde ich sehr hilfreich dargestellt. Mich interessieren einige Lösungen auch außerhalb des Tiny House Gedanken, wie beispielsweise der Showerloop oder intelligente Einbau- und Schranklösungen, die Raum sparen und mehrfach nutzbar machen. Die vielen Fotos der Lösungen finde ich sehr anschaulich; lediglich beim Serena house habe ich den Eindruck, dass Fotos zweier Häuser hintereinandergezeigt wurden und selbst in diesem Fall im zweiten Haus der zweibettige Schlafplatz räumlich für mich nicht zuordnungsbar ist.

Insgesamt zeigt das Buch viele gelungene Lösungen des Ausbaus und gibt Einblicke in Betriebe, die ausbauen. Egal ob Wasser-, Stromversorgung, Toiletten-  oder Heizmöglichkeiten werden aufgezeigt, Planungshilfen, rechtliche Vorgaben sowie Lösungsmöglichkeiten für einige Probleme gegeben. Ich finde das Buch rundum gelungen, um sich zu informieren, einen Überblick zu erhalten, sich inspirieren zu lassen und weiterführende Quellen zu erhalten.

Veröffentlicht am 01.03.2020

abwechslungsreiche, manchmal auch recht spannende Rezepte

Rhabarber - Raffinierte Rezepte für Süßes und Herzhaftes
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Soren Staun Petersen, dänischer Foodfotograf, liebt Obst und Gemüse und hat für dieses Buch Rezepte mit Rhabarber ganz neu interpretiert.

Schöne Fotos der Speisen, der Besuch des größten Rhabarberbauern ...

Soren Staun Petersen, dänischer Foodfotograf, liebt Obst und Gemüse und hat für dieses Buch Rezepte mit Rhabarber ganz neu interpretiert.

Schöne Fotos der Speisen, der Besuch des größten Rhabarberbauern (auf Fünen) Lars Skytte, der viel Wissenswertes zum Anbau, zur Ernte und zu einzelnen Rhabarbersorten beisteurt, ergänzen das Buch sehr gut.

Die Rezepte sind kapitelweise eingeteilt in: Herzhaftes, Süßes, Kompott, Chutney & Relish sowie Getränke. Alle Rezepte sind gut erklärt, eigentlich recht einfach und ebenso nacharbeitbar. Es finden sich unter ihnen auch Klassiker wie "Pavlova mit Rhabarber", aber hauptsichlich Neukreationen, bei denen der Rhabarber als Zutat hinzukommt, beispielsweise in den Kartoffelsalat oder das Bananenbrot. Sehr ansprechend finde ich auch das Rezept "Hühnchen mit Perlgraupen" oder "Süßsaures aus dem Wok" oder den Auflauf/Kuchen "Blondie mit Pistazien". Bei vielen Gerichten wirkt die süßsaure Zutat sehr interessant und gibt sicherlich auch eine besondere Würzung, beispielsweise zum Lachs, im grünen Salat oder zum Seehecht an Risotto.

Für mich waren gerade die Rezeptefür Kompott sowie Chutneys & Relish die Highlights. Allerdings findet sich in diesen sowie im Gin samt Zubereitungen eine Zutat, die mich gar nicht glücklich macht, selbst, wenn sie mit "evt." gekennzeichnet ist. Gut, man kann sie einfach weglassen, aber warum steht sie überhaupt in diesem Buch? Ich muß gestehen, mir sagte sie überhaupt nichts; ich hab soetwas nicht im Haus und mußte googeln, wofür man denn diesen häufig verwendeten "1TL Natiumbenzoat" benötigt, denn er erscheint nicht nur in mehreren Rezepten, sondern es wird ein Teil dieser Zubereitungen in etlichen anderen Rezepten weiterverarbeitet. Nun also kurz: Vor dem Einsatz von Natriumbenzoat oder E 211 wird gewarnt, da es Erbanlagen und Genaktivität verändert. Man findet es meistens in Industrienahrung aus Fabriken und ich frage mich schon, warum jemand, der Obst und Gemüse liebt und bestmöglich verarbeiten will, dieses in seinen Rezepten überhaupt angibt. Für mich ein Wermutstropfen in diesem sonst sehr schönen Buch...