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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2019

ausführlich erklärt und sehr ansprechend

Frühjahrskur mit heimischen Wildkräutern
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Nach einer gut verständlichen Einführung in die Frühjahrskur stellt Siegrid Hirsch die 11 Pflanzen vor, die den Körper grundreinigen durch Entschlacken und Entgiften, der Frühjahrsmüdigkeit mit besonders ...

Nach einer gut verständlichen Einführung in die Frühjahrskur stellt Siegrid Hirsch die 11 Pflanzen vor, die den Körper grundreinigen durch Entschlacken und Entgiften, der Frühjahrsmüdigkeit mit besonders hohem Vitamin- und Nährstoffreichtum entgegenwirken, den Körper stärken, Energie geben und nebenbei etwas Gewicht verlieren lassen – vorausgesetzt, man ernährt sich dabei auch sehr bewußt und gesund.
Das war für mich eigendlich eine große Überraschung, denn ich hatte mit einer harten Fastenkur gerechnet, dabei nimmt man die gesunden Pflanzen als Tee, Frischpflanzensaft, Grüngetränk, Kräutersuppe oder Salat zusätzlich auf seinen Speiseplan. Zu jeder Pflanze erhält man reichlich Informationen, Anwendungsmöglichkeiten, Rezepte, Fotos und Überliefertes, beispielsweise Auszüge aus der Edda oder griechischen Sagen. In einem farbig unterlegten Kästchen sind Informationen zum Sammeln, Nutzung der Pflanzenteile, Dosierung, Inhaltsstoff und Verwendung zusammengetragen.

Am Ende des Buches erhält man noch eine Liste mit weiteren Wildpflanzen, die für eine Frühjahrskur einsetzbar sind und ein Knospentee-Rezept des Kräuterpfarrers Künzle.

Sowohl die Pflanzenportrits als auch die Anwendungen finde ich ausführlich und interessant erklärt; die Anwendungen werden differenziert erläutert, sind gut nachvollziehbar und leicht nachmachbar. Ich freue mich schon auf das Sammeln und Anwenden, denn mit diesen genauen Anleitungen, besonders auch den Angaben zur Dosierung, und den vielen abwechslungsreichen Anwendungen, ist das ganz einfach.

Veröffentlicht am 08.01.2019

super erklärt, vielfältige - auch ungewöhnliche - Rezepte - einfach beflügelnd

Ansatzschnäpse
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Walter Gaigg erklärt zunächst Grundlegendes, wie die Vorbereitung der Früchte, den Standort, verschiedene Möglichkeiten des Zuckerzusatzes, dabei auch das Süßen mit Trockenfrüchten oder dem Honigblatt, ...

Walter Gaigg erklärt zunächst Grundlegendes, wie die Vorbereitung der Früchte, den Standort, verschiedene Möglichkeiten des Zuckerzusatzes, dabei auch das Süßen mit Trockenfrüchten oder dem Honigblatt, samt der kompletten Anleitung zur Zubereitung von Ansatzschnäpsen, foldend auch der zur Wein- und Sektbereitung. Die Erklärungen sind kurz, knapp, ausführlich genug und leicht verständlich. Sehr hilfreich finde ich auch den doppelseitigen Ansetzkalender.

Dem schließt sich der riesige, umfangreiche 125-seitige Rezeptteil an, alphabetisch nach Zutaten geordnet. Von Ackerkratzdistelgeist bis Zwetschgenlikör finden sich Klassiker wie Apfelkorn, Williamsbirne in der Flasche, Blutwurzgeist, Käuterbitter, Bärenfang, Orangen- oder Eierlikör und jede Menge aufregender, für mich vollkommen neuer Kreationen. Gerade diese, die Pflanzen aus meinem Garten oder Umfeld miteinbeziehen oder außergewöhnliche Zutaten verwenden, sprechen mich ganz besonders an. Einige davon, wie Huflattichgeist oder Liebstöcklgeist scheinen mir sogar aus der Naturheilkunde zu stammen.
Die Rezepte beinhalten jeweils ein kurzes Pflanzenportrait samt Beschreibung der zu verwendenden Teile, eine Zeichnung und mindestens ein Foto. Manchesmal gibt es sogar mehr als nur ein Rezept zur jeweiligen Pflanze und immer wieder finden sich farbig hinterlegte Kästchen mit Extra Tipps.

Die Fülle an Rezepten, egal, ob Klassiker oder aufregend neue, beeindrucken mich zutiefst. Sie wurden allesamt sehr gut erklärt und lassen sich gut nacharbeiten. Ich bin sehr angetan von diesem umfangreichen und schönen Buch, werde Jahre brauchen um alle ansprechenden Rezepte nachzuarbeiten.

Veröffentlicht am 07.01.2019

nicht zu empfehlen

DuMont direkt Reiseführer Bangkok
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Das Buch ist im Januar 2018 erschienen, im September 2018 habe ich es genutzt. Da könnte man meinen, es wäre einer der aktuellsten Reiseführer für Bangkok. Ich hatte noch zwei andere, weitaus ältere Bangkok ...

Das Buch ist im Januar 2018 erschienen, im September 2018 habe ich es genutzt. Da könnte man meinen, es wäre einer der aktuellsten Reiseführer für Bangkok. Ich hatte noch zwei andere, weitaus ältere Bangkok Reiseführer im Gepäck und im Vergleich damit schneidet dieses dünne Büchlein mit seinen 114 Seiten nicht allzu gut ab:

Die „Geheimtipps“ finden sich zum größten Teil in den anderen, Jahre älteren Reiseführern und sind noch nicht mal so ausführlich wie in diesen dargestellt. Einen Vorschlag aus dem Buch haben wir aufgegriffen und wollten das vorgestellte Fisch- und Meeresfrüchte Restaurant besuchen. Leider stimmen die im Buch angegebenen Öffnungszeiten nicht, denn es hat nicht, wieaufgeführt schon mittags, sondern erst nachmittags geöffnet. Wir standen vor verschlossener Tür; uns wurde jedoch eine Visitenkarte mit Öffnungszeiten durch das Fenster gereicht....

Danach haben wir die angegebenen Empfehlungen nur noch mit unseren anderen Reiseführern verglichen und nichts neues finden können. Chinatown, Little India, die einzelnen Tempel und nahezu alles andere bieten alle anderen auch – und das sogar ausführlicher.
Ich kann diesen Reiseführer nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Lesen und Betrachten sind ein Genuss

Thailand in 1000 Fakten
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Bei dem wunderschön und ausgesprochen abwechslungsreiche gestalteten Buch handelt es sich um ein interessantes Lesebuch über Bräuche, Fakten Zahlen, Geschichte, Lebensweise, Bauwerke und vielem mehr - ...

Bei dem wunderschön und ausgesprochen abwechslungsreiche gestalteten Buch handelt es sich um ein interessantes Lesebuch über Bräuche, Fakten Zahlen, Geschichte, Lebensweise, Bauwerke und vielem mehr - und nicht um einen Reiseführer. Dennoch versteht man durch die Lektüre einige Hintergründe besser und erfährt ganz erstaunliche Fakten über Land und Leute.

Die Aufmachung des Buches finde ich ausgesprochen ansprechend; auf jeder Seite gibt es Neues zu entdecken, sowohl im Text als auch in der Graphik, Bildern, stets wechselnden Hintergründen. Das Lesen und Betrachten an sich ist schon ein Genuss. Die Texte selber bauen nicht aufeinander auf, so dass man das Buch nicht unbedingt von vorne nach hinten lesen muss, sondern ganz spontan irgendeine Seite aufschlagen kann.
Mir hat dieses Buch mit viel Spaß und Humor Thailand noch ein bißchen nähergebracht und ich kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Was für ein schönes Cover!

Das kleine weiße Pferd
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Sowohl das wunderschöne Cover mit fühlbarem Glitzer auf Vorder- und Rückseite als auch der aufgedruckte Hinweis, es wäre Joanne K. Rowlings Lieblingsbuch gewesen, weckten meine Neugier auf den Roman „Das ...

Sowohl das wunderschöne Cover mit fühlbarem Glitzer auf Vorder- und Rückseite als auch der aufgedruckte Hinweis, es wäre Joanne K. Rowlings Lieblingsbuch gewesen, weckten meine Neugier auf den Roman „Das kleine weiße Pferd“, geschrieben von Elizabeth Goudge im Jahr 1946. Die erste deutsche Ausgabe gab es 1986; und nun die Neuauflage von 2018.

Wir schreiben das Jahr 1842: Die 13jährige zierliche Waise Maria muss ihr Heim verlassen und reist mit ihrer Gouvernante, Miss Heliotrope, per Kutsche durch einen Tunnel in das kleine Königreich Moonacre um fortan bei ihrem Cousin Sir Benjamin auf Monnacre Manor zu leben.
In der Vergangenheit gab es Verwürfnisse, die ihre Schatten immer noch in die Gegenwart werfen. Maria, die ein weißes Einhorn sieht, das für andere nicht unbedingt sichtbar ist, scheint eine Nachfahrin der Mondprinzessin zu sein, die das Land wieder einen könnte. Dabei erhält sie Hilfe von ihrem Freund Robin, einem weißen Hasen, einem Hund, einer Katze, einem Löwen...

Die Geschichte zieht sich ein wenig; für mich standen eindeutig die Beschreibungen des Adels, seiner Beziehung zum und der Verdienste um das Königshaus, die ständige Betonung irgendetwas Königlichem oder Religiösem stärker im Vordergrund. Es muss immer noch ein wenig königlicher, edler sein, noch ein bisschen funkelnder und wenn etwas sonst golden ist, heißt die Steigerung hier silbergold. Königliche Miene, Gebahren und auch königliches Blut werden immer wieder lobend erwähnt, und selbst in den Adern des weißen Hasen fließt blaues Blut – das hat der Koch gesehen, als er ihm versehentlich in die Nase geschnitten hat: dickes dunkelblaues Blut.
Beim Lesen erhält man eine klare Wertevorstellung von 1892, erfährt viel über das Rollenbild der Frau und ihrer Erziehung dahin. Beispielsweise muss Maria ständig Gedichte aufsagen, sich in Hausarbeiten und Gebeten üben, Sonntag nachmittags auf einem Lehnbrett halbliegend eine zweite Predigt vorlesen. Der Stolz auf Vaterland und Krone muss zu Zeiten der Entsehung dieses Werkes unermesslich gewesen sein; mir war das schon ein bisschen zuviel des Guten, ständig von Moonweather-Schafen, Moonweather-Kapelle, Moonweather-Appetit ( S.202), Moonweather-Tieren ( S. 213), Moonweather-Streitigkeiten (S.215), der Moonweather-Kirchenbank ( S.255) zu lesen, was sich durch fast das ganze Buch zieht. Auch die Macht der Kirche wird sehr eindrücklich beschrieben, was wahrscheinlich nicht nur der Zeit, sondern auch dem Umstand geschuldet ist, das die Autorin selber Tochter des Direktors eines Theologiekonvikts war.
An etlichen Stellen des Buches fühlte ich mich an andere Werke erinnert und mich interessiert in solchen Fällen immer, wer denn diese Idee zuerst hatte. So findet sich in „Das kleine weiße Pferd“ ein weißer Hase, wobei ausdrücklich mehrmals betont wird, dass es ein Hase und kein Kaninchen sei. In einer Szene zeigt dieser weiße Hase Maria den winzigkleinen Eingang unter einem Baum, durch den man, zwischen den Wurzeln, in eine Höhle und danach in weitere Höhlen gelangen kann.
Mich erinnert dies stark an eine Szene aus „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll, erstmalig erschienen 1865, also 81 Jahre vor diesem Buch vom weißen Pferdchen, zu dessen Ende es eine Teegesellschaft mit dem weißen Hasen und anderen gibt.
Marias Freund und späterer Gemahl, Robin, der mit einem spitz zulaufenden, grünen Hütchen mit Feder durch Wald und Felder streift, erinnert an Robin Hood, dessen Geschichten und Balladen seit dem 13. Jahrhundert immer umfangreicher wurden und 1795 in einer Anthologie zusammengefasst herausgegeben wurden.
Einiges, was erzählt wird, scheint mir in der heutigen Zeit schwer nachvollziehbar und hat mich mit der Geschichte um Maria leider gar nicht wirklich warm werden lassen. Nicht nur, dass das vorgestellte Frauenbild wohl nicht unbedingt interessant oder gar vorbildhaft für die empfohlene Leserschaft von 10-11 Jahren sein könnte.
Mich schreckt auch, dass Maria mit 13 Jahren beschließt, mit 14 Jahren ihren Cousin 2. Grades zu heiraten und 10 Kinder zur Welt zu bringen und zum Happy End noch eine weitere Verwandtenehe zwischen Cousin und Cousine gehört, bei der sich dann herausstellt, dass es sich bei Sir Benjamin sowohl um Marias Cousin, wie das ganze Buch bislang beschrieben, als auch um ihren Großcousin handelt.

Das Abenteuer selber war ganz nett, hätte für mich gewonnen, wenn mir nicht einiges so bekannt vorgekommen wäre und ganz besonders, wenn nicht endlos über Königliches, Adel und Standesdünken ausufernd geschrieben worden wäre. Ich halte diese Geschichte für Kinder oder Jugendliche nicht unbedingt für empfehlenswert, es sei denn sie wären very british erzogen worden und könnten als Royalisten Hintergründe mit Stolz genießen, die mir eher Abstand abfordern. Aber das ist zum Glück Geschmackssache....

Mich hat dieses Buch, wie schon angedeutet, nicht in seinen Bann ziehen können und ich würde es auch nicht weiterempfehlen.