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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2017

Aktueller Thriller mit zusätzlichem romantischen Aspekt

Der Rosental Plan
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Der ehemalige Journalist Markus Hagen gerät in Kroatien zufällig an brisante Papiere : 16 israelische Pässe und eine dazugehörige grosse Menge Bargeld.Aus seiner Zeit in Jerusalem besitzt er noch Kontakte ...

Der ehemalige Journalist Markus Hagen gerät in Kroatien zufällig an brisante Papiere : 16 israelische Pässe und eine dazugehörige grosse Menge Bargeld.Aus seiner Zeit in Jerusalem besitzt er noch Kontakte zum israelischen Geheimdienst und informiert diesen über seinen Fund. Seine Laufbahn als Berichterstatter gab er damals auf, nachdem seine kleine Tochter Nina , die er allein erzog, als zufälliges Opfer bei einem Attentat in Jerusalem getötet wurde. Seine damalige Lebensgefährtin Christine Landers floh damals, so dass der Verdacht der Mittäterschaft nahe lag. Nun führt Markus ein völlig anderes Leben., er schippert gut zahlende Touristen im Sommer auf seiner Jacht durch die kroatische Inselwelt, den Winter verbringt er in München. Ab und zu verfasst er noch Artikel. Doch jetzt wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Ausgerechnet Christine Landers, die brisante Informationen über den rechts gerichteten Freiherrn von Thurau und seinen Kompagnon Knoten, der quasi der Anführer der rechtsradikalen „Heimattreuen“ ist und deren geplante Attentate für den israelischen Nachrichtendienst und den BND hat, will diese nur an Markus persönlich übergeben.In der Hoffnung, endlich genauere Informationen über den Tod seiner Tochter und die Schuldigen zu bekommen,lässt sich Hagen auf das gefährliche Spiel ein. Da lernt er die italienische Kinderärztin Chiara kennen, die eher zufällig durch ihren israelischen Bekannten Danny Danon in diese Intrigenspiel gerät. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar.
So gelingt dem Autor ein Genremix aus Liebesgeschichte und spannendem Politthriller, der aktuelle Themen wie Fremdenhass und Rechtsradikalismus aufgreift.
Der Schreibstil ist klar formuliert und relativ schnörkellos, daher einfach zu lesen und auch die recht komplexen Zusammenhänge sind gut verständlich.
Die Vielfalt der Namen und Organisationen ist zu Beginn etwas verwirrend, doch findet man sich schnell hinein. Ein Personenverzeichnis und/oder Glossar wäre vielleicht hilfreich gewesen.
Auch ist der Klappentext zu ausführlich und nimmt einige Spannungselemente vorweg.
Insgesamt aber ein packender, aktueller Politthriller, der durch die eingebaute Liebesgeschichte aufgelockert wird.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Witzig-skurriler Krimi um einen "Pferderipper"

Auf den Hengst gekommen
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Nachdem Sandra ihren Chef und Liebhaber Max in flagranti mit der Praktikantin erwischt hat, kündigt sie ihren Job bei dessen Eventagentur in Frankfurt. Sie nimmt eine Stelle beim Gewerbeamt in Köln an ...

Nachdem Sandra ihren Chef und Liebhaber Max in flagranti mit der Praktikantin erwischt hat, kündigt sie ihren Job bei dessen Eventagentur in Frankfurt. Sie nimmt eine Stelle beim Gewerbeamt in Köln an und zieht mit Katze und Nymphensittichen dorthin. Doch fühlt sie sich in Köln einsam. Sie nimmt sie in Dorndorf nahe Köln, in einem Reiterhof erst eine Reitbeteiligung an und kauft schließlich sogar den Hengst D'Artagnan. Als ein ebenfalls im Reiterhof eingestellter Friesenhengst erstochen wird und sich zunächst der Täter nicht finden lässt, nimmt sie aus Sorge um D'Artagnan auf eigene Faust Ermittlungen auf.
Auch wenn die Suche nach dem „Pferderipper“ durchaus spannend verläuft, weder Täter noch Motiv sind auf Anhieb ersichtlich, so handelt es sich, abgesehen vom ungewöhnlichen Mordopfer,doch nicht um einen klassischen Krimi.Das ganze Szenario ist voller skurriler Typen und mit viel Situationskomik augestattet. Ob nun der cholerische Eigentümer des Reiterhofs, Bauer Helmut, der 80er Jahre- Thomas mit seinen überholten Sprüchen, die stille Denise oder die bockwurstlippige Angela (um nur einige zu nennen), alle Charaktere sind voller mehr oder weniger liebenswerter Schrullen.Auch Sandra selbst ist da nicht ausgenommen mit ihrer ständigen Suche nach einem Liebhaber, ihrem Hang zu alkoholischen Getränken und der Neigung, in Fettnäpfchen zu treten.
Der Krimi liest sich locker und flüssig, ist heiter und spannend zugleich.
Allerdings waren mir die Figuren manchmal etwas zu plakativ, zu stark überzeichnet. Auch die Hauptperson, Sandra, konnte mir nicht wirklich ans Herz wachsen. Ihre etwas tolpatschige Art und ihre Tierliebe waren mir zwar sympathisch, doch ihre Neigung, sich „Männer schön zu saufen“ (Zitat) war nicht so ganz mein Fall.
Insgesamt eine recht nette heitere Lektüre im Reiterhofumfeld, daher für Pferdefreunde bestimmt besonders reizvoll, mit durchaus spannenden Elementen.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Getrennte Wege

Die Geschichte eines neuen Namens
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„Die Geschichte eines neuen Namens“ ist der zweite Teil der auf vier Bände ausgelegten neapolitanischen Freundschaftssage von Elena Ferrante. Zum besseren Verständnis dieses Teil, ist die Kenntnis des ...

„Die Geschichte eines neuen Namens“ ist der zweite Teil der auf vier Bände ausgelegten neapolitanischen Freundschaftssage von Elena Ferrante. Zum besseren Verständnis dieses Teil, ist die Kenntnis des ersten Bandes empfehlenswert. Hilfreich ist allerdings das genaue Personenverzeichnis.Während Band eins die Kinderjahre der beiden Freundinnen Raffaella Cerullo, genannt Lina oder Lila und Elena Greco, genannt Lenuccia oder Lenu,behandelt, beschreibt dieser Band die Jugendjahre, er beginnt als beide 16 sind. Lila hat Stefano geheiratet (mit der Hochzeit endete Band 1) und ist nun Signora Carracci. Leider enttäuschte ihr Mann sie schon bei der Hochzeitsfeier, er gab die von ihr entworfenen Schuhe entgegen seinen Versprechungen den verhassten Brüdern Solara. Auch verhielt er sich schon in der Hochzeitsnacht als brutal ihr gegenüber.Und so findet sie sich in einer unglücklichen Ehe gefangen, die ihr zwar eine schöne Wohnung und materielle Sicherheit, sogar Wohlstand bietet, aber keine Liebe und Geborgenheit.Sie fühlt sich verloren, verliert ihre Motivation, zu lernen oder kreativ zu sein.verliert quasi ihre Persönlichkeit.Ihre finanziellen Mittel nutzt sie allerdings, um Freunde aus dem Rione zu unterstützen. So bietet sie Elena in ihrer Wohnung einen ruhigen Platz zum Lernen und finanziert ihre Schulbücher, doch lernt sie nicht mehr mit.Elena ist sehr erfolgreich in ihrer schulischen Laufbahn, doch fehlt ihr Lilas Leichtigkeit,sie muss sich mit viel Disziplin ihre Leistungen erarbeiten. Sie ist immer noch in Nino Sarratore, der ehemals auch im Rione, ihrem Stadtviertel wohnte, später auch dieselbe Schule besuchte, verliebt.
Die Freundschaft der beiden jungen Frauen ist starken Schwankungen unterworfen, mal ist sie intensiv wie früher, dann sehen sie sich wochenlang nicht. Ein Urlaub auf Ischia, bei dem Elena Lila, ihre Mutter und Schwägerin begleitet, bringt dramatische Wendungen im Leben der beiden.
Für mich hatte dieser 2. Band nicht mehr ganz die Strahlkraft des ersten Teils.
Das so beeindruckende Viertel Rione steht nicht mehr im Mittelpunkt, es gibt verschiedene Handlungsorte, das ganze ist nicht mehr so zentriert.Auch die so innige Freundschaft der beiden verliert an Intensität.Und gerade diese intensive Bindung, dieses gegenseitige Anspornen und Beflügeln, aber auch die unterschwellige Rivalität machte für mich einen besonderen Reiz aus, der hier nicht mehr so deutlich zu spüren war.
Sprachlich ist auch Band zwei wieder sehr gelungen, die Erzählweise ist direkt, zieht den Leser in seinen Bann, alle Orte sind klar und gut vorstellbar beschrieben und auch die verschiedenen Emotionen kommen deutlich zur Geltung und und stets nachvollziehbar.
Für mich war es diesmal nicht ganz die fünf Sterne Leistung des ersten Bandes, aber ich bin gespannt, ob es mit Band drei wieder erreicht wird.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Aufstand der Pflanzen, ungewöhnlich, skuril, aber unterhaltsam

Green net
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Mario ist 12 und Menschen gegenüber recht scheu, dafür sind Bäume seine Freunde und er kann sogar mit ihnen reden. Nachdem sein Vater im Urwald spurlos verschwand als Mario 5 war, hat er nur noch seine ...

Mario ist 12 und Menschen gegenüber recht scheu, dafür sind Bäume seine Freunde und er kann sogar mit ihnen reden. Nachdem sein Vater im Urwald spurlos verschwand als Mario 5 war, hat er nur noch seine Mutter. Als diese auf Empfehlung ihrer Freundin Sabrina, seiner Sekretärin, einen Kinderpsychologen aufsucht, um diesen um Rat wegen Marios Verhalten zu bitten, werden beide Opfer des windigen, stets mit Schimpfworten um sich werfenden, geldgierigen Geschäftemachers Podoll. Er beschießt die beiden mit einem vom Erfinder und Zeitreisenden Lam-Pi -Jong erschaffenen „Zeiter“ , der die beiden in einen komatösen Zustand versetzt und ihre Verwandlung in Bäume in Gang setzt. Um ihre Eltern zu retten, schließen sich Mario und Rado, die 14jährige Tochter des Psychologen, eine engagierte Tier- und Umweltschützerin, zusammen, und versuchen, den Zeiter wieder zu erlangen, den Rado bereits einmal bei Podoll, den sie der Tierversuche verdächtigte, entwendete. Gleichzeitig findet unter Führung eines im Zoo beheimateten Feigenbaums eine Rebellion der Pflanzen gegen die Menschen statt. Sie wollen, mithilfe replizierter Zeiter, die Menschen entschleunigen und langfristig in stationäre Pflanzen verwandeln, während sie sich gleichzeitig mit der Umkehrfunktion Beweglichkeit verschaffen wollen. Viele der im Green Net zusammengeschlossenen Pflanzen schließen sich der Rebellion an, einige, unter Leitung des Lebensbaumes Yggdrasil, stehen dem ablehnend gegenüber. Inmitten dieser Tumulte erleben die beiden Kinder und Lam-Pi-Jong aufregende und gefährliche Abenteuer bei dem Versuch, den Zeiter an sich zu bringen.
Wilfried von Manstein hat hier ein sehr skuriles Szenario geschaffe, das von originellen Ideen, bizarren Ereignissen und teils wirklich seltsamen Wesen quasi übersprudelt.
Seine Figuren sind stark überzeichnet und typisiert, wohl um sie besonders zu verdeutlichen.
Man muss sich schon ein wenig auf diese spezielle Art des Humors und der Phantasie einlassen, doch wer das schafft, wird viel Vergnügen beim Lesen dieses erfrischend anderen, in kein Genre oder Schema passenden, außergewöhnlichen Debutromans haben.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Amüsante Liebesgeschichte mit Genussfaktor

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Andrew Knight hat eigentlich seinen Traum verwirklicht, gegen den Widerstand seiner konservativen Juristenfamilie hat er seine Leidenschaft fürs Kochen erfolgreich zum Beruf gemacht, ist nun Sternekoch ...

Andrew Knight hat eigentlich seinen Traum verwirklicht, gegen den Widerstand seiner konservativen Juristenfamilie hat er seine Leidenschaft fürs Kochen erfolgreich zum Beruf gemacht, ist nun Sternekoch und hat gerade sehr erfolgreich sein eigenes Restaurant das „Knights“ in Boston eröffnet. Doch er fühlt sich leer und ausgelaugt, der organisatorische Aufwand erfordert viel seiner Energie, seine Exfreundin bittet um unsinnige Gefallen und seine Tante nervt ihn, eine eigene Kochshow zu starten. Dem Burn- Out nahe verliert er sogar die Lust am Kochen. Kurzentschlossen überlässt er seinem Sous Chef Nick das Restaurant, ignoriert sein Handy und bricht mit seinem SUV spontan zu einer Fahrt nach Maine auf, um den Kopf frei zu bekommen. Auf dem Weg dahi n trifft er im wahrsten Sinne des Wortes auf Brooke, er rammt mit seinem SUV den klapprigen Lieferwagen. Der temperamentvolle Lockenkopf putzt Andrew gehörig runter, aber als der fahruntüchtige SUV liegenbleibt, nimmt sie Andrew mit und bietet ihm sogar ein Zimmer in der zum familieneigenen Restaurant „Crab Inn“ an. Die beiden kommen ins Gespräch, wobei Andrew Brooke gegenüber über seinen Beruf lügt. Brooke, eigentlich Journalistin, führt wegen einer schweren Erkrankung ihrer Mutter, die auch die häufige Abwesenheit des Vaters bedingt, mit viel Mut, Energie , wundervollen Rezepten aber leider sehr wenig finanziellen Mitteln das Familienunternehmen fast ganz allein, als Köchin, Putzfrau, Buchhalterin usw. Bald ist Andrew von ihr begeistert und nicht nur beim gemeinsamen Kochen harmonieren die beiden miteinander, zumal auch Brooke sich zu dem „Stadtsnob“ hingezogen fühlt. Doch wie wird sie seine Lüge verkraften?
Die Geschichte von Andrew und Brooke besticht nicht nur durch ihre spielerische Romantik und die kulinarischen Genüsse (sogar Rezepte sind beigefügt), sondern auch durch ihre witzigen Dialoge und viel Situationskomik. Der erfrischend lockere Schreibstil tut sein Übriges zur Erhöhung des Lesevergnügens. Doch gibt es auch einen ernsten Kern. An den Familien von Andrew und Brooke wird deutlich, wie im Fall von Brooke , eine Familie im Notfall zusammenhält und was jeder bereit ist, zu opfern und bei Andrew wie Nicht- Akzeptanz und Dünkel eine Familie zerstören kann.
Mir hat die Geschichte einige schöne Lesestunden bereitet.

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