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Veröffentlicht am 06.01.2024

Smarte Senioren ermitteln

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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„Bei Hauptgang und Dessert haben sie den Fall nach allen Regeln der Kunst seziert.“

Die Gebrüder Osman sind erfolgreiche Schriftsteller. Während Mat Osman (der eigentlich in der Britpopband „Suede“ jammt) ...

„Bei Hauptgang und Dessert haben sie den Fall nach allen Regeln der Kunst seziert.“

Die Gebrüder Osman sind erfolgreiche Schriftsteller. Während Mat Osman (der eigentlich in der Britpopband „Suede“ jammt) mit „Das Vogelmädchen von London“ einen kreativen Genremix aus Historoman & Fantasy präsentiert, ist Richard Osman in der Sparte Cozy Crime erfolgreich – es liegt nun bereits der vierte Band der populären “Donnerstagsmordclub“ – Reihe vor, mit welcher der Autor auch gegen Altersdiskriminierung und Jugendwahn anschreibt. „Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ ist großes Kino!

Worum geht‘s?

Die scharfsinnigen Bewohner der Seniorenresidenz „Coopers Chase“ hatten sich eigentlich vorgenommen, zwischen Weihnachten und Neujahr eine ruhige Kugel zu schieben. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Als der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar (er war mit Stephen befreundet) tot aufgefunden wird, sind Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim gefragt. Die kleinen grauen Zellen laufen auf Hochtouren, nicht selten lassen die rüstigen Rentner die Polizei alt aussehen. Ein verschwundenes Paket, das der Tote aufbewahren sollte, ruft diverse Ganoven auf den Plan. Und bald beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…

Der Roman ist spannend und unterhaltsam, es gibt humorvolle Passagen. Und doch ist das Ganze kein klischeehafter Klamauk, da auch sehr ernste & traurige Themen angeschnitten werden. Dies ist wichtig. Der Autor zeigt auf, dass auch Krankheit und Tod zum Leben gehören, daher gibt es melancholische Abschnitte in der Erzählung. Schenkelklopfer wie in einem deutschen Regionalkrimi darf man daher nicht erwarten, man wird vielleicht sogar Tränen vergießen, Fans der Reihe werden überrascht sein.

Ich habe „Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ dennoch gern gelesen, da die Serie rund um die smarten Senioren zu meinen liebsten Cozy Crime Reihen gehört. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

Don't believe the hype

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Auf der Plattform Goodreads.com wurde Emily Henrys „Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen” als bester Liebesroman des Jahres 2022 ausgezeichnet. Daher wollte ich den Roman unbedingt ...

Auf der Plattform Goodreads.com wurde Emily Henrys „Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen” als bester Liebesroman des Jahres 2022 ausgezeichnet. Daher wollte ich den Roman unbedingt lesen, et voilà, er ist endlich auf Deutsch erschienen.

Worum geht’s:

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens macht mit ihrer schwangeren Schwester Libby notgedrungen einen Mädelsurlaub in Sunshine Falls. Die Kleinstadt ist der Schauplatz von Libbys Lieblingsroman (sie ist seit ihrer Kindheit eine ebenso große Leseratte wie Nora, liest aber anders als ihre Schwester nicht das Ende zuerst). Es gibt nichts, was die zynische Nora nicht für ihre kleine Schwester tun würde, sie hätte allerdings nie damit gerechnet, den smarten Lektor Charlie Lastra (bei einem Arbeitstreffen wirkte er auf die Protagonistin sehr unnahbar) dort zu treffen. Das Credo lautet: Keine Liebesbeziehung unter Kollegen, Nora ist sowieso ein gebranntes Kind in Herzensdingen. Und doch funkt es ganz gewaltig zwischen Nora und Charlie…

Ich habe mich sehr auf die Lektüre gefreut und ich hoffte, eine unterhaltsame RomCom à la Kinsella oder Evanovich lesen zu dürfen. Stilistisch kann man Henry aber am ehesten mit McFarlane vergleichen, obwohl es bei Henry ernstere Untertöne als bei der schottischen Autorin gibt. Mit „Book Lovers“ will Emily Henry die klischeehaften Erzählelemente von Liebesromanen karikieren und Erwartungen ad absurdum führen, was ihr bedingt gelingt. Seit der Lektüre von „Much Ado About Nothing“ liebe ich witzige Wortgefechte und banter. Hier wurde ich jedoch enttäuscht, da sich Nora auch mit ihrer Schwester verbal kabbelt, daher verpufft das Dialogfeuerwerk mit Charlie. Meinen Humor trifft Emily Henry auch nicht, die Witze waren für meinen Geschmack nicht geistreich genug. Als ich las, dass die Protagonistin Nora heißt, war mein erster Gedanke „Nora Ephron“, was von der Heldin auch bestätigt wird. Ich hätte mir mehr literarische Anspielungen gewünscht, da die Lovestory eine Geschichte für Buchnerds sein will, auch die metafiktionale Ebene ist ausbaufähig. Am nervigsten fand ich aber die melodramatischen Handlungsaspekte, obwohl das Ansinnen der Autorin, toxische Beziehungen und Selbstsabotage sozialkritisch zu beleuchten, begrüßenswert ist. Chicklit darf auch ernste Untertöne haben, ich will aber nichts über Kindheitstraumata schon in der Exposition lesen. Noras nervöse Unruhe bezüglich ihrer Schwester hat mich beim Lesen richtig deprimiert. Emily Henrys Versuch, so etwas wie Unterhaltungsliteratur für Frauen mit Anspruch zu schreiben, geht gründlich in die Hose. Sie scheint sich nicht so richtig für ein Genre entscheiden zu können. Ich bin auch kein Fan von Schleichwerbung in Büchern, „Book Lovers“ ist stellenweise eine wandelnde Pelotonbike-Reklame. Der Stil der Autorin ist einigermaßen sperrig, auch die deutsche Übersetzung trägt mit Ausdrücken wie „Fahrradfahrende“ nicht gerade zu einem flüssigen Leseerlebnis bei. Schade!
Ist „Book Lovers“ der Flop des Jahres 2023? Die Grundidee ist gut, insgesamt gefiel mir die Story auch besser als Henrys langatmiges „Happy Place“.

Fazit:

Don’t believe the hype.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Whodunit

A Haunting in Venice
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„Die Gegenwart hat ihre Wurzeln immer in der Vergangenheit.“

Hilfesuchend wendet sich die Schriftstellerin Ariadne Oliver an einen belgischen Meisterdetektiv. Hercule Poirot soll einen mysteriösen Fall ...

„Die Gegenwart hat ihre Wurzeln immer in der Vergangenheit.“

Hilfesuchend wendet sich die Schriftstellerin Ariadne Oliver an einen belgischen Meisterdetektiv. Hercule Poirot soll einen mysteriösen Fall untersuchen – auf einer Halloweenparty ihrer Freundin Judith Butler (nicht zu verwechseln mit der Professorin) in Woodleigh Common wurde ein junges Mädchen tot aufgefunden. Ertrunken beim Apfelschnappen aus dem Metalleimer?! Pikant: Kurz vor seinem Tod behauptete das Opfer, einen Mord beobachtet zu haben. Da Joyce Reynolds jedoch als Aufschneiderin und Lügnerin bekannt war, wollte niemand der Dreizehnjährigen glauben. Ermittelt Poirot in einem Doppelmord, denn es bleibt nicht bei einem Opfer?
Agatha Christies Krimis mag ich sehr gerne, Hercule Poirot aber liebe ich! Die Figurenzeichnung Christies ist eine Klasse für sich. Während der Lektüre wurde ich gut unterhalten; die Geschichte war spannend, die Autorin kann mit interessanten Wendungen und tollen Kniffen überraschen. Am Ende gibt es keine losen Handlungsfäden & auch die Auflösung macht Sinn! „A Haunting in Venice.Die Halloween - Party“ wurde als literarische Vorlage zur Neuverfilmung des Kriminalromans mit Kenneth Branagh publiziert (der Schauspieler hat bisher insgesamt dreimal den Belgier verkörpert); derzeit ist der Spielfilm in Deutschland beim Streaminganbieter Disney Plus kostenpflichtig abrufbar. Mir gefällt allerdings die alte Serienversion mit David Suchet sehr viel besser, da sie näher am Original ist (Die Branagh – Version verlegt den Handlungsort in das italienische Venedig und ist auch sonst sehr zeitgeistig und überhaupt – ein blonder, hochgewachsener Poirot? Mon Dieu!).
„Hallowe’en Party“ (Originaltitel) kann ich jedoch uneingeschränkt zur Lektüre empfehlen! Der klassisch britische Krimi ist genau das Richtige für lange Winterabende. Beim Lesen fühlte ich mich (wie bereits erwähnt) bestens unterhalten, auch die deutsche Übersetzung ist sehr gelungen. Sehr gerne vergebe ich für „A Haunting in Venice“ aus dem Atlantik Verlag/Hoffmann und Campe die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Hazelwoods bisher bestes Buch

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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Hat Ali Hazelwood sich vom pikanten Betrugsvorwurf gegen Hans Niemann zu ihrer Schach-Story inspirieren lassen? Sie selbst behauptet, wissenschaftliche Studien zum Gender Gap im Schachsport seien ihre ...

Hat Ali Hazelwood sich vom pikanten Betrugsvorwurf gegen Hans Niemann zu ihrer Schach-Story inspirieren lassen? Sie selbst behauptet, wissenschaftliche Studien zum Gender Gap im Schachsport seien ihre Motivation gewesen.
Von Hazelwoods „Love, theoretically“ war ich richtig enttäuscht, da sie die Grundidee ihres Debuts einfach immer wieder verwurstete, nicht sehr kreativ (um nicht zu sagen- faul.)! Das Thema Schach machte mich aber neugierig, also habe ich gerne zu ihrer neuesten Publikation gegriffen. Mit kleinen Abstrichen ist es Hazelwoods bisher bestes Buch, da sie mal nicht von einer Studentin, ihrer Mitbewohnerin und dem akademischen love interest berichtet. Die Protagonisten in „Check & Mate - Zug um Zug zur Liebe“ gefielen mir richtig gut; vor allem Schachweltmeister Nolan hat das Zeug zum perfekten, nicht toxischen book boyfriend.

Worum geht’s?

Schach-Wunderkind Malllory „Mal“ Greenleaf versorgt als 18jährige ihre Familie, da ihre Mutter chronisch krank ist (und ihre beiden Schwestern minderjährig). Sie arbeitet als Mechanikerin, während ihre beste Freundin Easton an die Uni geht; die Freundinnen entfernen sich zwangsläufig voneinander, was Mal traurig macht. Mit dem Spiel der Könige hat die Protagonistin seit einem traumatischen Vorfall nichts mehr am Hut, bis die Inhaberin des Schachklubs „Zugzwang“ sie anheuert. Mallory soll auf das heiße Schach-As Nolan Sawyer treffen. Anfangs wehrt sich die bisexuelle Heldin, die sich nur zwanglose Abenteuer erlaubt, gegen die Anziehungskraft. Doch schon bald sprühen die Funken…
Der Roman weicht von Hazelwoods 08/15 Schema ab, er kann mit tollen Figuren & einer wichtigen Message überzeugen. Die Notwendigkeit von (Frauen)Freundschaft wird betont, es gibt Szenen wie aus dem wahren Leben, Geldprobleme, Entfremdung, Traumata. Die Problematik rund um Schach-Wunderkinder wird richtig gut eingefangen. Nicht so gut gefallen hat mir die schematische Zeichnung des Schurken – Malte Koch ist ein (frauenfeindlicher) fieser deutscher Profi. Muss es immer der tricky Teutone sein? Ich finde es gut, dass es sich hier um einen feministischen NA-Roman handelt, aber Hazelwoods Plädoyer für Geschlechtergerechtigkeit ist nicht immer meins. Weniger Holzhammer, mehr Tiefgang, bitte! Neuerdings baut Hazelwood immer Haustiere in ihre Geschichten ein, was eher nervig statt süß ist. Stellenweise wird es mir auch zu albern: „Darcy wendet mir ihren Rücken zu, um in meine Richtung zu pupsen – ihr neues Morgenritual.“ Die Verhaltensweisen pubertierender Geschwister kann man auch anders beschreiben, finde ich. Der Protagonist ist aber eine tolle Figur – ruhig, nachdenklich, nicht frei von Jugendsünden, die sich aber nicht in toxischer Männlichkeit äußerten. Es hat mir gefallen, dass er nicht als weltfremder Nerd porträtiert wurde. Allerdings wäre er auch als „Spargeltarzan“ liebenswert. Wie immer ist Hazelwoods Held ein muskulöser Adonis, was vielleicht nicht realistisch ist. Ich hätte mir auch mehr Romantik gewünscht, Exposition und Mittelteil nehmen zu viel Raum ein, der Finalteil wird knapp abgehandelt. Schade! Vielleicht wird es eine zweite Erzählung rund um Nolan und Mallory geben? Ich hätte nichts dagegen!
4,5/5

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Aminas Odyssee

Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi
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„Denn dieser Schriftgelehrte hat sehr viele dieser Berichte gelesen und daraus noch etwas anderes gelernt: dass es das Schicksal der Frauen ist, fehlerhaft in Erinnerung zu bleiben.“
UMSCHLAGGESTALTUNG: ...

„Denn dieser Schriftgelehrte hat sehr viele dieser Berichte gelesen und daraus noch etwas anderes gelernt: dass es das Schicksal der Frauen ist, fehlerhaft in Erinnerung zu bleiben.“
UMSCHLAGGESTALTUNG:
Das Cover des 567 Seiten starken Buches ist einfach prächtig, die verspielten Ornamente machen richtig Lust auf’s Lesen! Hier hätte es Sinn gemacht, das Ganze als gebundene Ausgabe zu veröffentlichen, zumal es hier um einen Reihenauftakt geht, die Saga soll insgesamt drei Bände umfassen. Ich hätte mich auch über ein ausführlicheres Glossar gefreut, zwar weiß ich, was die „Umma“ ist, mir ist aber nicht jeder spezifische Terminus im Buch ein Begriff, die Erklärungen der Autorin fallen mir zu knapp aus, sehr gefreut habe ich mich aber über die Karte, die Bibliographie und die Lesetipps!
Beim Roman „Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi“ handelt es sich um einen historischen Fantasyroman. Laut Anmerkung der Autorin spielt der Roman „im zwölften Jahrhundert,“ man sollte das Ganze jedoch nicht mit dem Blick des Historikers betrachten, da man unweigerlich Ungenauigkeiten finden wird. In Interviews gab die Autorin Shannon Chakraborty scherzhaft an, die Geschichte sei eine Mischung aus „Fluch der Karibik & Ocean’s Eleven“.

INHALT:
Amina al -Sirafi gilt als Legende des Indischen Ozeans. Als liebevolle Mutter einer Tochter (und als gefürchtete Piratin) hat sie sich bereits zur Ruhe gesetzt, als sie ein schier unglaubliches Angebot erhält – sie soll eine entführte junge Frau befreien und sicher wieder zuhause abliefern, die Höhe der Belohnung würde bedeuten, dass die Heldin nie wieder Geldsorgen hätte – sie könnte zumindest das undichte Dach ihres Hauses reparieren. Nach anfänglichem Zögern trommelt Amina ihre alte Crew zusammen. Auf ihrer Reise soll sie gegen Monster kämpfen, alte Bekannte treffen und allerlei Abenteuer bestehen, nur die Sache selbst scheint einen Haken zu haben…

BEWERTUNG:
Bei Beginn der Lektüre war ich sofort angefixt – kunstvoll spinnt die Autorin ihr Netz, sie schöpft ganz klar aus diversen (westlichen und östlichen) Erzähltraditionen, ihre Geschichte ist sicher auch eine liebevolle Hommage an „Tausendundeine Nacht“; es ist kein Zufall, dass die Autorin ihre Erzählung mit einem Zitat aus dem Märchen vom Seefahrer Sindbad beginnt und dass Amina ihre Geschichte einem Schreiber erzählt. Das einigermaßen exotische Setting gefiel mir unheimlich gut, wie auch die Tatsache, dass hier kein eurozentrisches „Recycling“ der mittelalterlichen (Kultur)geschichte stattfindet (George Raymond Richard Martin „verwurstet“ in seinem Lied von Eis und Feuer unter anderen die Rosenkriege). Manches war mir fast zu plakativ, der ‚Franke‘ Falco Palamenestra (= Christ), der Amina Böses will, ist ein schablonenhaft beschriebener Schurke, man könnte die Charakterisierung allerdings auch als Kritik an historischen Vorurteilen und als Spiegelung von Stereotypen verstehen. Anfangs war das opulente Fantasyepos rund um eine (un)gewöhnliche Heldin mittleren Alters für mich ein ganz klarer 5-Sterne-Kandidat. Ich liebte es, dass auch Glaube & Religiosität eine Rolle spielen, nicht selten hält die Protagonistin Zwiesprache mit Gott. Leider nimmt Chakraborty durch die Integration von aktuellen Diskursen ihrem Werk die Chance, zum Fantasyklassiker zu werden. Mit jeder gelesenen Seite werden die Elemente „zeitgeistiger“ und Identitätspolitik spielt eine immer stärkere Rolle, deus ex machina - Wendungen wirken auf mich zu gewollt. Islam meets Wokeness? Obwohl Chakraborty wohl selbst zum Islam konvertiert ist, und man der Publikation den Own – Voices- Ansatz daher nicht absprechen kann, habe ich mich doch gefragt, ob ihr Genremix nicht auch eine Form von Orientalismus ist (vgl. Edward Said)? Die Figuren sprechen und handeln wie Menschen des 21. Jahrhunderts, was im Widerspruch zur Aussage der Autorin steht, dass „Amina“ zeitlich in einer bestimmten Epoche angesiedelt sei (die Charaktere verhalten sich ahistorisch, wenn man einen bestimmten historischen Rahmen vor Augen hat.). Daher mein Rat – lest die Geschichte mit dem Gedanken an ein buchstäblich phantastisches Abenteuer!


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