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Veröffentlicht am 01.09.2024

Etwas enttäuschend

Schwarze Dame
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Ein Serienmörder tötet in Frankfurt wahllos Menschen auf unterschiedliche Weise. Die Kommissarin Julia Durant und ihr Team ermitteln fieberhaft in alle Richtungen, dennoch führen die einzigen Spuren, die ...

Ein Serienmörder tötet in Frankfurt wahllos Menschen auf unterschiedliche Weise. Die Kommissarin Julia Durant und ihr Team ermitteln fieberhaft in alle Richtungen, dennoch führen die einzigen Spuren, die sie haben, zu keinem Ergebnis. Doch dann entdecken Sie auf dem Körper eines der Toten ein Schachbrettmuster. Und der Mörder nimmt direkten Kontakt mit Julia auf, will mit ihr spielen. Wird es ihr gelingen, seinen teuflischen Plan zu durchkreuzen?
Dies ist mein erster Krimi von Daniel Holbe. Ich kam gut in die Handlung hinein, die einzelnen Figuren sind klar charakterisiert, die Namen einprägsam. Den Schreibstil des Autors fand ich bei näherer Betrachtung nicht ganz einfach zu verstehen, manches kam allzu kryptisch rüber, und ich musste hin und wieder zurückblättern, um inhaltliche Unklarheiten zu klären. Besonders aufgefallen ist mir das unterkühlte Verhältnis zwischen den Mitgliedern des K11, und auch die beschriebenen Gefühle zwischen Julia und ihrem Mann entbehren einer gewissen inneren Wärme. Es sind Menschen, die ihre Pflicht tun. Punkt.
Die Handlung zieht sich stellenweise öde und ausgesprochen düster dahin. Die gelegentlichen Cliffhanger am Ende eines Kapitels liefen ein paar Mal zu meiner Enttäuschung ins Leere. Die Auflösung erfolgte in Gestalt eines mickrigen Gags, einmal folgte im nächsten Kapitel ein größerer Zeitsprung, und man erfuhr in einer knapp gehaltenen Rückblende, wie das Ganze ausgegangen war. So etwas tötet die Spannung. Lediglich ein Cliffhanger führte zu einer amüsanten Szene.
Erst auf den letzten hundert Seiten nimmt die Handlung Fahrt auf, das Finale könnte man fast atemberaubend nennen, wäre die Rettung in letzter Sekunde nicht mit einem allzu simplen Dreh vonstatten gegangen.
Alles in allem ist dieser Krimi durchaus lesenswert, aber vom Hocker reißen konnte er mich nicht.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Toughe chicas weinen nicht

Raiders of the Lost Heart
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Als der attraktiven Archäologin Corrie Mejia die Teilnahme an einer Grabung im mexikanischen Dschungel angeboten wird, zögert sie nicht lange. Am Ziel angekommen, erfährt sie, dass der Leiter dieser Expedition ...

Als der attraktiven Archäologin Corrie Mejia die Teilnahme an einer Grabung im mexikanischen Dschungel angeboten wird, zögert sie nicht lange. Am Ziel angekommen, erfährt sie, dass der Leiter dieser Expedition niemand anderes als ihr alter Bekannter Ford Matthews ist, mit dem sie seit vielen Jahren in inniger Hassliebe verbunden ist. Sehr bald wird ihr klar, dass er sich für die Suche nach den Überresten des aztekischen Kriegers Chimalli den falschen Ort ausgesucht hat. Wird sie Ford von der Richtigkeit ihrer These überzeugen können? Und wird das Team das unermesslich wertvolle Opfermesser Tecpatl finden?
Angezogen von dem bildschönen Cover mit edlem Farbschnitt fiel mir der Einstieg in dieses Buch nicht schwer. Eine Hommage an Indiana Jones? So schien es zunächst. Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, und mehr als einmal musste ich über Corries freche Eskapaden schmunzeln. Die Anzahl der Figuren ist angenehm überschaubar, ihre Namen sind prägnant, man kann sie ohne Mühe auseinanderhalten. Erschienen zu Beginn der Handlung alle Charaktere sympathisch, so stellt sich bald heraus, dass es einen Verräter in ihrer Mitte gibt. Und der charismatische Held entpuppt sich als Schurke ersten Grades. Kleine Ungereimtheiten im Verlauf der Handlung muss man wegstecken. Auch hätte ich mir die einzelnen Kapitel etwas kürzer gewünscht. Der Mittelteil gestaltet sich zäh, die beiden Protagonisten drehen sich fortwährend im Kreis, aber zum Ende hin gibt es einen verblüffenden Twist, und die Handlung nimmt rasant an Fahrt auf.
Mich persönlich hat der zu sehr auf das Sexuelle gerichtete Fokus der Autorin gestört, was auf Kosten der Action geht. Auch sind die Ortsbeschreibungen dürftig, und die beiden Helden benehmen sich kindisch. Der Klappentext ist irreführend, er verspricht mehr Spannung als das Buch hält.
Dennoch überwiegt der positive Eindruck. Raiders Of The Lost Heart ist ein angenehm zu lesendes Buch für Urlaub, Strand und ereignisarme Abende.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Der Sailer Leo und das Chaos am See

Die Farbe der Sterne
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Weil die junge Managerin Julia Dehne das Chaos liebt, übernimmt sie den Auftrag, das kolossal heruntergewirtschaftete und verschuldete einstige Grandhotel Seeblick am Kochelsee soweit zu ordnen, dass sich ...

Weil die junge Managerin Julia Dehne das Chaos liebt, übernimmt sie den Auftrag, das kolossal heruntergewirtschaftete und verschuldete einstige Grandhotel Seeblick am Kochelsee soweit zu ordnen, dass sich ein Käufer findet. Aber Leo Sailer, der Erbe des Hotels, widersetzt sich. Ein glücklicher Zufall spielt ihm ein verschollen geglaubtes Originalgemälde von Kandinsky in die Hände, und die fast identische Kopie dieses Meisterwerks soll durch ihren Verkauf das Hotel retten. Leos Plan würde aufgehen, wären da nicht zwei professionelle Kunstdiebe, ein habgieriger Münchner Galerist und ein skrupelloser österreichischer Spekulant ebenfalls hinter dem Kandinsky her. Eine haarsträubend-amüsante Katz- und Maus-Jagd beginnt.

Seit Herbert Plates Schelmenstück Pferde in des Pfarrers Stall habe ich bei keinem Roman mehr so herzlich gelacht. Jede einzelne Seite strotzt vor bajuwarischem Sprachwitz und Situationskomik, die Charaktere sind originell-liebenswert und das Grande Finale finde ich zum Piepen. Bemängeln könnte ich bestenfalls, dass in den einzelnen, nach meinem Geschmack etwas zu langen, Kapiteln der Erzähler oftmals wechselt, was keine echte Nähe zu den Figuren zulässt. Und ein schlüpfriger Sketch hätte ersatzlos gestrichen werden können.

Für mich ist Die Farbe der Sterne das Roman-Highlight des Jahres.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Monsieur Cluzet macht Ferien

Commissaire Cluzet und der Mann aus Stein
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Eigentlich will Urbain Cluzet, frisch pensionierter Pariser Commissaire de Police, Urlaub in seiner alten Heimat Auciel Haute in der Normandie machen, um sich zu erholen und den Festlichkeiten des bevorstehenden ...

Eigentlich will Urbain Cluzet, frisch pensionierter Pariser Commissaire de Police, Urlaub in seiner alten Heimat Auciel Haute in der Normandie machen, um sich zu erholen und den Festlichkeiten des bevorstehenden Nationalfeiertages beizuwohnen. Aber ein grässlicher Mord trübt die ländliche Idylle. Robert Menochet, der Hausbanker von Urbains Wahl-Enkelin Nathalie, wird zerschmettert am Fuße des Burgturms aufgefunden, nachdem er Nathalie um eine größere Geldsumme betrogen hat. Schon bald wird klar, dass der örtliche Polizeichef das Ganze als Unfall abtun möchte, um die Einweihung des frisch restaurierten Burgturms und die Würdigung des Chevalier de Cotillon, einem verdienten mittelalterlichen Ritter, nicht zu stören. Aber dann stößt Urbain auf einen Hinweis, der seine kriminalistischen Instinkte weckt.
Der Charme dieses Kurzkrimis liegt in den liebevollen Schilderungen der französischen Lebensart, den mitunter kauzigen Figuren und natürlich dem sympathisch-knurrigen Commissaire, der seiner Enkelin helfen möchte. Am Schluss dann nimmt die Handlung rasant Fahrt auf, als Urbain im Alleingang den Mörder stellt und sich damit selbst in Gefahr begibt. Dass der Autor die Normandie liebt, ist aus jeder einzelnen Zeile herauszulesen. Ich habe jede Seite dieses warmherzigen Krimis genossen, es hätten ruhig ein paar mehr sein können. Dazwischen hat der Autor ein paar unwiderstehliche humorvolle Einlagen gestreut, mit denen ich mich köstlich amüsiert habe. Überhaupt haben die farbenfrohen Schilderungen den Wunsch in mir erweckt, diese zauberhafte Region einmal selbst zu besuchen.
Ich hoffe, es folgen noch ein paar mehr Normandie-Krimis mit Urbain, Nathalie, dem Schwarzbrenner Bruno, der Polizistin Sandrine und dem ignoranten Major de Police.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Dieser Krimi regt an und nicht auf und punktet mit viel Gefühl.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

An Spannung und Rasanz kaum zu überbietender Hochtaunus-Krimi mit viel Lokalkolorit

Taunusleid
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Diesmal wird die taffe Privatdetektivin Melanie Gramberg von einem Mann damit beauftragt, herauszufinden, wer seine verwitwete Mutter abzockt. Zur gleichen Zeit wird der 19jährige Ben, Schüler eines Gymnasiums, ...

Diesmal wird die taffe Privatdetektivin Melanie Gramberg von einem Mann damit beauftragt, herauszufinden, wer seine verwitwete Mutter abzockt. Zur gleichen Zeit wird der 19jährige Ben, Schüler eines Gymnasiums, an einer historischen Gedenkstätte, tot aufgefunden. Die Ereignisse überstürzen sich, als dessen Ex-Freundin, die 15jährige Leonie, das Opfer einer Entführung wird - nachdem sie von Ben fast vergewaltigt worden war. Jemand aus dem Umfeld der Jugendlichen hat den Vorfall gefilmt und ins Netz gestellt. Und plötzlich steht Melanies Auftraggeber unter Mordverdacht.


Dieser fünfte Fall für Melanie Gramberg lässt keine Leserwünsche offen. Nicht nur, dass das Tempo der Geschichte von Kapitel zu Kapitel rasant ansteigt, auch die Spannung wächst ins Unerträgliche. Es tun sich immer mehr menschliche Abgründe auf, und sowohl Melanie, als auch ihre Kollegen von der Kripo Bad Homburg drehen am Rad. In einem aufregenden Showdown klärt sich alles auf. Und die Frage ist: Wer ist wirklich Opfer, wer Täter?


Mir persönlich gefallen die Figuren dieser Krimireihe sehr gut, ebenso das Setting. Ich habe "Taunusleid" in zwei Tagen gelesen und fühlte mich hervorragend unterhalten. Osvin Nöller versteht es, Spannung aufzubauen und authentische Figuren zu schaffen.


Von mir eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

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