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Veröffentlicht am 30.06.2024

Kein Swiftie-Must-Have, aber ein Must-Have für alle modeinteressierten Swifties

Icons of Style – Taylor Swift
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Taylor Swifts Präsenz ist größer denn je. Aus der Country-Sängerin mit dem Girl-Next-Door-Image ist DIE Pop-Ikone unserer Zeit geworden. Eine erfolgreiche, selbstsichere, junge Frau, welche nicht mehr ...

Taylor Swifts Präsenz ist größer denn je. Aus der Country-Sängerin mit dem Girl-Next-Door-Image ist DIE Pop-Ikone unserer Zeit geworden. Eine erfolgreiche, selbstsichere, junge Frau, welche nicht mehr nur die Musikwelt prägt und verändert. Swift hat Einfluss auf Wirtschaft, Politik, sämtliche Bereiche der Popkultur und nicht zuletzt: die Modewelt.

„Icons of Style – Taylor Swift” erläutert und analysiert Swifts Style auf jede nur erdenkliche Weise. Von ihrem Durchbruch 2009 bis heute (Stand 2023) zeigt das Buch ihre modische Entwicklung und Veränderung, kristallisiert besonders prägnante Looks heraus, zerlegt ihre Mode in die kleinsten Details, um entscheidende Signature Pieces vorzustellen und Swifts Bezug zur Mode zu erklären.

Beim Lesen und Durchblättern des Buches war ich ein ums andere Mal fasziniert, wie bedeutungsvoll Swifts Outfits sind und wie clever sie ihre Mode als Kommunikationsmittel nutzt. Wer sich als „Swiftie“ bezeichnet, kennt sich womöglich bereits etwas besser mit dem Thema aus. Deshalb möchte ich zum besseren Verständnis meiner Rezension kurz erklären, wie ich zu der Sängerin stehe. Ihre höre Swifts Musik sehr gerne, lese auch mal den ein oder anderen Artikel zu ihr und halte mich einfach auf dem Laufenden. Ein Super-Fan bin ich nicht und mein Interesse an diesem Buch war hauptsächlich auf meine Neugierde zurückzuführen. Ich bin schlichtweg beeindruckt, wie populär Taylor Swift inzwischen ist und finde es spannend zu verstehen, wie sie ihren Erfolg erarbeitet hat. Und hierzu liefert das Buch neue Informationen, jedoch nicht so viele wie ein allgemeineres Buch über den Superstar.

Die Aufmachung des Buches wirkt hochwertig und dekorativ. Es handelt sich um ein Hardcover, das gut in der Hand liegt und einen robusten Eindruck macht. Auch das kräftige Papier der Seiten wirkt hochwertig und das Buch ist durch die zahlreichen Fotografien sehr anschaulich. Etwas mehr als die Hälfte des Buches machen die Fotografien aus. Diese sind matt und großformatig, meistens einseitig oder doppelseitig abgedruckt und somit sehr schön anzuschauen. Die vereinzelten Zitatseiten gestalten das Buch nochmal vielfältiger und die Texte sind angenehm zu lesen. Allerdings muss ich anmerken, dass ich das Layout manchmal etwas unglücklich fand. Teilweise wurde der Text mitten im Satz unterbrochen und es folgten seitenweise Bilder, bevor der Text weiterging. Auch das Hin- und Herblättern zwischen Bild und Hinweisen im Text, war etwas unpraktisch.

Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt: Style-Phasen, Wichtige Looks, Signature Pieces und Taylors Einfluss. Diese Einteilung sorgt dafür, dass das Buch sehr informativ ist und vor allem facettenreich und detailliert. Swifts Style wird nicht auf den roten Teppich oder die Bühne reduziert, sondern es werden alle Bereiche abgedeckt. Street-Style und Freizeit sind ebenso vertreten wie ihr Style bei Meet-and-Greets oder in Musikvideos.
Die Kapitel sind wiederum in viele kürzere Abschnitte unterteilt, die für Kurzweiligkeit sorgen. Der Schreibstil ist sachlich, wird durch diverse Zitate und Meinungen vielseitig und beweist modische Expertise. Stoffe, Schnitte, Farben, Materialien, Labels und Designer machen etwa 80% der Texte aus. Der Rest ergibt sich aus Interpretation und Einordnung in Musik und Leben der Sängerin. Interessierte Leser:innen sollten sich deshalb bewusst sein, dass das Buch kein typisches Fan-Buch ist, sondern eher ein Nischen-Fan-Buch. Man sollte definitiv Interesse an Mode haben und je besser man sich mit dem Fashion-Themen auskennt, desto mehr wird man durch das Buch lernen und verstehen.

Mein Fazit:
„Icons of Style – Taylor Swift“ ist meiner Meinung nach nicht das Swifties-Must-Have schlechthin, sondern eher das Sahnehäubchen oder gar die Kirsche auf der Sahne. Das Buch ist anschaulich und informativ. Man versteht auf eine ganz neue Ebene, wie einflussreich und bedeutsam Taylor Swift ist. Und nach diesem Buch ist man jedenfalls nie mehr planlos, was auf ein TS-Konzert anzuziehen ist ;) Für die teils unpraktische Gestaltung und den eher „nischigen“ Inhalt ziehe ich insgesamt einen Stern ab, sodass ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewerte.

Meine Empfehlung:
Wer ein Swiftie werden möchte, findet in einem anderen Buch vermutlich vielseitigere Informationen, aber wer als (modebegeisterter) Swiftie mehr über die Bedeutung von Taylors Style erfahren will, ist mit diesem Buch gut beraten. Als Geschenk für alle Swifties und/oder Modefans ist das Buch außerdem sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eine Gay-Romance für alle Sport- und Spice-Fans

HIM - Mit ihm allein
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Darum geht es:
Wes ist auf dem besten Weg, den Traum eines jeden Eishockey-Spielers zu leben. Die College-Zeit ist zu Ende und nach dem Sommer wird er Profi-Spieler in der NFL. Doch bei seinem letzten ...

Darum geht es:
Wes ist auf dem besten Weg, den Traum eines jeden Eishockey-Spielers zu leben. Die College-Zeit ist zu Ende und nach dem Sommer wird er Profi-Spieler in der NFL. Doch bei seinem letzten Spiel auf dem College wird ihm klar, dass auch er manche Träume nie erfüllt bekommen wird. Denn der Torwart des gegnerischen Teams ist sein ehemals bester Freund Jamie. Als Teenager haben Wes und Jamie im Eishockey-Camp zusammen die besten Sommer ihres Lebens verbracht. Jamie weiß bis heute nicht, weshalb Wes ihm in ihrem letzten Sommer vor dem College ohne ein Wort die Freundschaft gekündigt hat. Und Wes weiß bis heute nicht, wie er den ersten Mann, in den er sich je verliebt hat, vergessen soll.

Meine Meinung:
HIM ist ein Liebesroman, den ich wirklich schon seit einer Ewigkeit lesen wollte und auf den ich mich riesig gefreut habe. Zugleich war ich ein wenig verunsichert, weil ich die Geschichte für eine College-Lovestory hielt, welche mir oft ein wenig zu oberflächlich/klischeehaft sind. In dieser Hinsicht wurde ich positiv überrascht – und dennoch war der Roman ganz anders als erwartet.

Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass es sich bei HIM nicht um einen typischen College-Roman handelt. Die Handlung beginnt am Ende der College-Zeit von Wes und Jamie und der Großteil der Geschichte handelt vom Sommer nach dem College. Das bedeutet, dass es kein Drama à la Partys, Alkohol, belangloser Sex gibt und die Protagonisten mit ihren 22 Jahren ziemlich reif und erwachsen wirken. Das hat mir gefallen und generell mochte ich es, dass der Roman ganz ohne Dramatik auskam.

Allerdings muss ich auch gestehen, dass die Storyline tendenziell vor sich hin plätschert. Müsste ich die Handlung mit nur einem Wort beschreiben, wäre es „unspektakulär“. Das meine ich nicht negativ, denn ich habe den Roman gerne gelesen. Es ist aber so, dass HIM kein Roman für jene Leser:innen ist, die viel Handlung und eine große Bandbreite an verschiedenen Themen erwarten. Denn beides ist das Buch nicht.

Aber was ist das Buch stattdessen? HIM ist auf jeden Fall ein sehr humorvolles, unterhaltsames Buch. Wenn Wes und Jamie zusammen sind, dann lassen sie wirklich keine Gelegenheit für einen Witz aus und sie stellen jeden Quatsch an, der ihnen nur einfällt. Thematisch beschäftigt sich der Roman vor allem mit Jamie, der seinen Platz im Leben sucht und wir begleiten ihn dabei, wie er seine sexuelle Identität entdeckt. Doch wer deshalb ein Gefühlschaos erwartet, ist auf dem Holzweg. Denn die Geschichte ist vor allem eines: Spicy. Und mit spicy meine ich wirklich, wirklich spicy. Ich weiß, dass manche Leser:innen explizite Szenen nicht gerne lesen und diese überblättern. All diesen Leser:innen kann ich HIM nicht empfehlen, denn das Buch enthält so viele explizite Szenen, dass man praktisch den gesamten Mittelteil überblättern müsste. Deshalb: Für dieses Buch muss man Spice gerne lesen. Ich persönlich war überrascht, wie spicy der Roman tatsächlich ist, habe dies aber gerne gelesen und fand die Story sehr erfrischend.

Trotzdem muss ich sagen, dass mir ein wenig gefehlt hat. Vieles am Buch war mir zu eindimensional. Ich mochte die Protagonisten Jamie und Wes und mochte auch, dass das Buch mit wechselnder Perspektive erzählt wurde. Doch ich habe es vermisst, die Figuren wirklich kennenzulernen und sie ins Herz zu schleißen. Dafür bliebe sie mir zu flach und mir haben Hintergründe und Kontext zu ihnen gefehlt. Außerdem denke ich, dass das Potential für mehr Themen da gewesen wäre, durch den einzigen Schwerpunkt auf Jamies Entwicklung aber nicht ausgeschöpft wurde. Ich bin gespannt, ob der zweite Band in dieser Hinsicht stärker ist.

Apropos zweiter Band. Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass es sich bei HIM um den ersten Band einer Dilogie handelt, der Roman aber problemlos für sich gelesen werden kann. Er endet nicht mit einem Cliffhänger, was mir persönlich immer sehr wichtig ist. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

Mein Fazit:
HIM ist eine amüsante und vor allem spicy Gay-Romance und Sports-Romance. Das Buch handelt von Selbstfindung, Freundschaft, Liebe und Eishockey. Die Lovestory ist erfrischend, süß und unterhaltsam. Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe 4 von 5 Sterne, doch ich spreche meine Leseempfehlung nur mit Vorbehalt aus. Empfehlen kann ich HIM an alle, die explizite Szenen gerne lesen und die mehr Wert auf Gefühl als auf Handlung setzen.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Diese Liebesgeschichte ist nicht nur romantisch, sondern vor allem wichtig

More than written words
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Darum geht es:
Der Fußball-Profi Matteo Civantos kann nach der Trennung von seiner Model-Freundin eindeutig Ablenkung gebrauchen. Und so entdeckt er die Fanfiction, die online über ihn und seinen Kollegen ...

Darum geht es:
Der Fußball-Profi Matteo Civantos kann nach der Trennung von seiner Model-Freundin eindeutig Ablenkung gebrauchen. Und so entdeckt er die Fanfiction, die online über ihn und seinen Kollegen Alvaro geschrieben wird. Zunächst findet Matteo allein die Idee einer solchen Lovestory verrückt. Trotzdem kann er nicht aufhören, die Fanfiction weiter zu verfolgen. Und nicht nur die Geschichte beginnt ihn zu faszinieren. Plötzlich sieht er Alvaro wirklich mit anderen Augen.
Doch ist er darauf vorbereitet, was es bedeutet, sich im Fußball-Business in seinen Kollegen zu verlieben?

Meine Meinung:
MORE THAN WRITTEN WORDS ist der erste Band der „More than“-Reihe von Mariella Rivas. Jeder Band handelt von einem anderen homosexuellen Fußball-Paar und ist in sich abgeschlossen. Ich habe zuvor schon den zweiten Band der Reihe gelesen und mich dabei sehr in die „More than“-Welt verliebt. Ich bin Fußballfan und lese generell gerne Gay-Romance, und wenn man beides kombiniert, entstehen sehr emotionale und vor allem sehr aufwühlende Geschichten. Ich möchte aber direkt betonen, dass man kein Fußballfan und erst recht kein Fußballexperte sein muss, um diese Geschichte zu lesen. Das Buch hat den Fußball weniger als Thema und mehr als Setting. Es nimmt dieselbe Rolle ein, wie ein Arbeitsplatz in einem anderen Buch. Nur eben, dass dieser Arbeitsplatz ein Dilemma zwischen Leidenschaft und Liebe erschafft.

Wie schon erwähnt, habe ich den zweiten Band der Reihe bereits ins Herz geschlossen, doch MORE THAN WRITTEN WORDS hat mir sogar noch besser gefallen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht. Stellenweise gleicht der Schreibstil einem Diamanten, der noch nicht ganz geschliffen ist. Alles in allem liest er sich aber sehr flüssig und ich hatte das Buch schnell gelesen. Der Roman wird vollständig aus Matteos Sicht erzählt, den ich mit seiner optimistischen Art und Sichtweise sehr gerne hatte. Doch auch Matteo muss während der Geschichte einige Tiefschläge einstecken und als Leser:in verfolgt man hautnah mit, wie er die Augen nicht mehr länger vor den Schattenseiten des Fußballs und des Lebens verschließen kann. Das macht Matteos Geschichte sehr emotional, vor allem aber greifbar.
Obwohl es keine Kapitel aus Alvaros Perspektive gibt, gelingt es der Autorin (auf clevere Weise) auch ihn als Figur facettenreich und nahbar zu gestalten.
Außerdem bin ich einmal mehr den vielen Nebenfiguren der Reihe verfallen, die teilweise in einem späteren Band ihre eigene Geschichte erzählen dürfen. In dem Fußball-Team fühlt man sich auch als Leser:in wohl und aufgehoben und die Jungs haben mich toll unterhalten.

Die Storyline ist gut ausgearbeitet und vor allem spannungsvoll. Durch Wendungen, die einen entweder überraschen oder über die man schon länger spekuliert hat, ist man stets gespannt auf den Fortgang der Geschichte. Als großen Pluspunkt empfand ich die Fanfiction, welche als Binnenhandlung, sozusagen als Geschichte in der Geschichte, erzählt wird. So etwas lese ich in Bücher einfach liebend gerne. Außerdem ist die Liebe zwischen Alvaro und Matteo einfach wunderschön zu verfolgen. Sie ist voller Romantik und Leidenschaft, aber eben auch dramatisch. Zugleich wirkte die Geschichte nicht konstruiert/dramatisiert auf mich und obwohl sich die Story nicht zwangläufig so in der Realität abspielen muss, ist es doch möglich, dass genau so etwas passiert.

Es gibt nichts, was mir negativ an der Geschichte aufgefallen ist. Lediglich gibt es etwas, das mir manchmal gefehlt hat: Der letzte Feinschliff. So wie ich auch schon den Schreibstil als nicht komplett geschliffenen Diamanten beschrieben haben, war auch die Storyline nicht immer ganz rund. Es handelt sich dabei um inhaltliche Kleinigkeiten (die ich nicht genauer benennen möchte, um nicht zu spoilern), welche manchmal einseitig betrachtet wurde.

Mein Fazit:
MORE THAN WRITTEN WORDS ist weniger eine Sports-Romance und viel mehr eine emotionale, fesselnde, romantische Gay-Romance. Matteos und Alvaros (Liebes-)Geschichte ist etwas ganz Besonderes. Ich habe den Roman beim Lesen kaum aus der Hand legen können und sehr viele Szenen mit Tränen in den Augen verfolgt – mal lächelnd, mal gerührt, mal aufgewühlt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und besonders Fans von Fanfiction werden dank der Binnenhandlung auf ihre Kosten kommen. Alles in allem also eine lesenswerte, gefühlvolle Liebesgeschichte, der ich 4,5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Ein Wohlfühlroman voller Positivität, Akzeptanz und Respekt … und Liebe natürlich, ganz viel Liebe

Two Wrongs make a Right
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Keine Ahnung, ob es schön ist, den Kopf ständig in den Wolken zu haben, wenn ich deswegen ständig hinfalle. – Dafür bin ich ja da. Um dich aufzufangen.

Darum geht es:
Bea ist als Autistin neurodivers ...

Keine Ahnung, ob es schön ist, den Kopf ständig in den Wolken zu haben, wenn ich deswegen ständig hinfalle. – Dafür bin ich ja da. Um dich aufzufangen.

Darum geht es:
Bea ist als Autistin neurodivers und fühlt sich ihr Leben lang schon anders. Seltsam. Doch sie hat gelernt, zu sich zu stehen. Was sie deshalb nicht leiden kann, sind Leute, die sie verurteilen. Genau so läuft ihr erstes Zusammentreffen mit Jamie ab. Ihr Freundeskreis will die beiden verkuppeln, doch ihr erstes Treffen ist alles andere als ein Meet Cute. Jamie selbst ist mit seinen Phobien ebenfalls anders – und eckt damit ebenso bei Bea an wie sie bei ihm.
Für Jamie und Bea ist klar, dass sie nicht gemeinsam anders sein können – doch wie können sie das ihren Kuppler-Freunden klarmachen? Ein Racheplan inklusive Fake-Dating muss her – da sind sich die beiden einig. Und vielleicht passt ja doch mehr an ihnen zusammen als nur ihre Meinung …

Meine Meinung:
TWO WRONGS MAKE A RIGHT war mein erstes Buch von Chloe Liese und es hat mich so begeistert, dass es nicht mein letztes von ihr sein wird. Die Autorin möchte mit ihren Liebesromanen zeigen, dass alle Menschen, egal wie einzigartig sie auch sind, die gleichen Chancen auf ein Happy End haben. Und genau dafür steht dieser Wohlfühlroman.

Bea und Jamie sind neurodiverse Charaktere, die beide ihre Ticks und Eigenheiten haben. Zugleich steht dies nicht im Vordergrund, sondern macht eben einen von vielen Charakterzügen aus. Somit gelingt der Autorin der perfekte Kompromiss zwischen der Sensibilisierung der Leserschaft für die Vielfalt an Charakterzügen und einer positiven und humorvollen Art, mit Neurodiversität umzugehen.

Der Roman wird abwechselnd aus Jamies und Beas Sichtweise erzählt. Es hat mir große Freude bereitet, beide Figuren nach und nach kennenzulernen und ich habe beide sehr liebgewonnen. Sie sind sehr gegensätzlich und zusammen vielfältig, sodass alle Leser:innen sich bei den beiden aufgehoben und angekommen fühlen können. Bea ist ein bunter, chaotischer Charakter und ihre Tollpatschigkeit macht für mich ihre Liebenswürdigkeit aus. Jamie dagegen ist sehr ordentlich, zurückhaltend und leiser. Er ist so lieb, dass man sich bei ihm einfach wohlfühlt.

Wohlfühlen ist sowieso das Stichwort schlechthin. Denn TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist meiner Meinung nach ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem flüssigen Schreibstil und wurde richtig von der Story mitgerissen. Ich habe mich immer aufs Weiterlesen gefreut und wenn ich das Buch überhaupt mal weglegen konnte, dann mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Handlungsmäßig passiert nicht so viel, der Schwerpunkt liegt mehr auf der persönlichen Entwicklung und den emotionalen Komponenten. Hinzu kommt der grandiose Humor in Form von Situationskomik, einer witzigen Protagonistin und spritzigen Dialogen. Alles in allem herrscht also eine positive, gefühlvolle Grundstimmung

Eigentlich war ich mir beim Lesen ziemlich sicher, dass das Buch ein richtiges Highlight werden würde, doch zum Ende hin hat dann doch noch das gewisse Etwas gefehlt. Es sind nicht alle Fäden wiederaufgenommen und wirklich zu Ende erzählt worden. Die Nebenthematiken, die mit den Nebenfiguren zusammenhingen, wurden für meinen Geschmack zu beiläufig erzählt, sodass die Nebenfiguren etwas blass und flach blieben. Allerdings habe ich nun herausgefunden, dass TWO WRONGS MAKE A RIGHT kein Standalone, sondern ein in sich abgeschlossener erster Band einer Reihe rund um Bea und ihre Schwestern ist. Deshalb denke ich, wir werden noch die Chance bekommen, die jetzigen Nebenfiguren besser kennenzulernen.

Mein Fazit:
TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist eine wunderschöne Romcom-Liebesgeschichte. Ich liebe nicht nur die Tatsache, dass die Autorin neurodiversen Charakteren die Chance auf ein Happy End gibt, sondern auch die Umsetzung dieser Idee, die gefühlvoll und amüsant geworden ist. Der Roman ist ein Must-Read für alle, die bei einem Liebesroman vor allem große Gefühle und unterhaltsamen Humor lesen wollen. Außerdem ist es ein Liebesroman für alle, die sich manchmal anders als der Rest der Welt fühlen, seltsamer vielleicht und damit einsam. TWO WRONGS MAKE A RIGHT ist ein Buch zum Wohlfühlen, um weniger einsam zu sein und um sich akzeptiert, respektiert und willkommen zu fühlen.
Die Storyline hat zum Ende hin noch ein paar Schwächen, aber alles in allem habe ich dem Roman geliebt und vergebe lesenswerte 4,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Grandiose Fantasy, welche die Kunst eines Pageturners versteht

Stolen Crown – Die Magie des dunklen Zwillings
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„Nicht alles Licht ist gut. Nicht alles Dunkel ist böse.“

Darum geht es:
Strenge Regeln garantieren die Sicherheit im Europa der Zukunft. Doch Avi kennt die Schattenseiten dieser Regeln, denn sie bestrafen ...

„Nicht alles Licht ist gut. Nicht alles Dunkel ist böse.“

Darum geht es:
Strenge Regeln garantieren die Sicherheit im Europa der Zukunft. Doch Avi kennt die Schattenseiten dieser Regeln, denn sie bestrafen Avis reine Existenz mit dem Tod. Daher teilt sie mit ihrer Zwillingsschwester eine Identität als Aviana. Doch als Ana schwer erkrankt, droht ihr Geheimnis aufzufliegen. Avi würde alles tun um ihre Schwester zu retten – auch sich selbst versklaven, um so für Anas Arztkosten aufzukommen.
Doch dann wird sie von dem ersten Soldaten des Fürsten, Ren, ersteigert. Avi weiß, wenn er ihr Geheimnis erfährt, ist das ihr Todesurteil. Aber sie ahnt noch lange nicht, welche Kette von dramatischen Ereignissen ihre Versteigerung in Wirklichkeit ausgelöst hat.

Meine Meinung:
Valentina Fast erzählt in STOLEN CROWN eine atemberaubend-spannende Romantasy-Geschichte über das Europa der Zukunft. Ein Krieg hat die Welt verwüstet und seine Waffen die Menschheit verändert. Es gibt Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten – Menschen erster und zweiter Klasse. Außerdem gibt es die Fae und ihre Magie. Und dann gibt es noch weitere Wesen, die es aber nicht geben dürfte. Avi ist eine von ihnen.
Zusammen mit Avi lernen wir diese völlig fremde und zugleich einigermaßen vertraute Welt kennen, zu welcher unser Kontinent werden könnte. Das Worldbuilding hat mich sehr beeindruckt. Es ist vielschichtig und clever, hält immer wieder Überraschungen und neue Details bereit. Außerdem ist das Worldbuilding dem Umfang eines Fantasy-Standalones angepasst, das heißt es sprengt weder den Rahmen und hinterlässt offene Fragen, noch fehlt es an Kreativität und Genialität.

Die Geschichte schafft es von Anfang an, die Leser:innen zu fesseln. Zunächst durch die Faszination darüber, diese fremde Welt kennenzulernen. Dann folgt mit der nervenauftreibenden Auktion, durch die Avi in die Hände von Soldat Ren fällt, direkt das nächste Highlight. Und jener spannenden Storyline, die das Buch anfangs verspricht, wird es mehr als gerecht. Die Story ist in verschiedene Abschnitte unterteilt und jeder toppt den vorangegangenen geradezu mit seiner Spannung und den vielfältigen Emotionen. Vor allem wurde mir je weiter ich las klar, wie perfekt durchdacht alles ist. Ich habe selten eine so clevere Storyline gelesen, so frei von jeglichem noch so kleinen Plothole, so rund und jedes Detail wird wieder aufgegriffen und jedes Thema zu Ende gebracht.

Thematisch ist das Buch breit aufgestellt. Darüber möchte ich nicht zu viel verraten, weil der Reiz des Buch darin liegt, zu erkennen, was das große Ganze hinter all den Abschnitten und Themen ist. Trotzdem kann ich schonmal verraten, dass STOLEN CROWN besonders allen Fans von Geschichten wie „Tribute von Panem“ gefallen wird, weil durchaus ein paar Parallelen zu erkennen sind. Etwa die unterschiedlichen Fürstentümer, ähnlich wie Distrikte oder die sogenannten Sinnesspiele, die mich ähnlich fasziniert haben wie die Hungerspiele.

Ebenfalls mehr als überzeugen konnten mich die Figuren. Der Großteil wird aus Avis Sicht erzählt, die eine sehr sympathische, authentische Heldin ist. Ihre Entwicklung mitzuverfolgen ist beeindruckend und sehr unterhaltsam. Avi nimmt uns Leser:innen sozusagen an sie Hand, was sie als Protagonistin nahbar macht und das gesamte Geschehen greifbar. Der Antagonist Ren ist lange ein spannendes Mysterium, das sich erst nach und nach aufklärt. Der Wunsch, Ren noch besser kennenzulernen, ist sicherlich ein weiterer Grund, weshalb sich das Buch zu einem regelrechten Pageturner entwickelt. Und dann ist da natürlich noch die zarte Lovestory zwischen Ren und Avi. Der Fantasy-Anteil überwiegt den Romance-Anteil zunächst und es ist eher eine Slow-Burn-Geschichte. Aber schließlich sind Romance und Fantasy so untrennbar miteinander verbunden, wie ich es selten gelesen habe und ich liebe dieses Duo von Avi und Ren einfach. Auch die Nebenfiguren sind großartig. Sie wachsen einem nach und nach richtig ans Herz und überraschen mit ihrem wahren Gesicht.

Mein Fazit:
STOLEN CROWN macht alles richtig und hat alles, was ein wahrer Pageturner braucht. Das Lesevergnügen ist so spannend wie unterhaltsam, actionreich und emotional. Vom Worldbuilding über die runde Storyline bis hin zu den nahbaren Hauptfiguren und den sympathischen Nebenfiguren ist alles perfekt und gelungen. Wer mal wieder so richtig von einer Geschichte gefesselt werden möchte, wer nach einem Romantasy-Standalone mit Highlight-Potenzial sucht oder eine Geschichte mit leichtem „Tribute von Panem“-Feeling lesen möchte, ist mit STOLEN CROWN bestens beraten. Von mir gibt es selbstverständlich 5 von 5 Sterne!

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