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Veröffentlicht am 17.11.2024

Eine andere Art von Liebe(sroman)

Literally Love 2. Papercut Feeling
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„Weil ich gerade gar nichts mehr weiß. Nur eines: dass alles anders ist als gedacht, ohne dass das etwas daran ändert, was Melodea mir bedeutet.“

Darum geht es:
Melodea und Lorne arbeiten seit zwei Jahren ...

„Weil ich gerade gar nichts mehr weiß. Nur eines: dass alles anders ist als gedacht, ohne dass das etwas daran ändert, was Melodea mir bedeutet.“

Darum geht es:
Melodea und Lorne arbeiten seit zwei Jahren im selben Verlag, doch von einem kollegialen Verhältnis sind sie weit entfernt. Denn die beiden haben sich schon einmal getroffen, bevor sie zu Kollegen wurden – und dieses erste Treffen endete in beidseitiger Enttäuschung, Wut und Verwirrung.
Lorne ist sich sicher, dass Melodea nichts von ihm will – außer ihre Ruhe. Doch ebenso klar ist ihm, dass seine starken Gefühle für sie deshalb nicht einfach verschwinden.
Melodea ist sich nicht sicher, wie ihre Gefühle für Lorne genau aussehen – aber sie sind stark. Doch ebenso wenig weiß sie, ob diese Gefühle etwas ändern. Denn sie werden immer anders sein als die von Lorne.

Meine Meinung:
Es stand für mich seit PAPERCUT FEELING angekündigt worden ist fest, dass ich es lesen würde. Schließlich durfte ich Melodea und Lorne bereits im ersten Band kennen und lieben lernen. Damals als sehr vielversprechende Nebenfiguren. Doch davon abgesehen, hätte ich das Buch schon allein wegen seiner Thematik gelesen. Denn die Protagonistin Melodea ist Asexuell. Ich habe zuvor noch kein Buch gelesen, in dem dies thematisiert wird und finde es wichtig, dass es solche Bücher gibt. Besonders spannend fand ich die Idee, Asexualität in einem LIEBESroman zu repräsentieren. Kann das überhaupt funktionieren? Meine Antwort ist ein klares Ja.

Der Roman ist mit etwa 330 Seiten sehr kurzweilig, und auch die in kurzen Abständen wechselnde Perspektive zwischen Lorne und Melodea gestaltet die Geschichte temporeich und unterhaltsam. Trotz dieser Kurzweiligkeit ist das Buch keine „kurze Lektüre für zwischendurch“, denn die Story ist nicht nur sehr informativ bezüglich der Vielfältigkeit der Liebe, sie stimmt einen auch nachdenklich in Bezug auf die Liebe und das Leben.

Was mir an Tarah Keys Geschichten so sehr gefällt, sind die Bücherliebe und Kreativität darin. Gab es in Band eins Auszüge aus einem Manuskript, überrascht und überzeugt diese Geschichte mit Zitaten zu Beginn der Kapitel und liebevoll gestalteten, poetischen Instagram-Posts von Lorne. Hinzu kommen die vielen buchigen Anspielungen, Insider und Fakten, die unsere Leseherzen höherschlagen lassen.
Die Storyline zeigt Individualität anstelle einer klassischen Drei-Akt-Struktur und durch das Spielen und Brechen mit Klischees ist das Buch erfrischend anders. Auch die Lovestory ist mit keiner anderen vergleichbar, die ich bisher gelesen habe. Sie ist Slooooow Burn, absolut spicefrei und herrlich romantisch – aber auf eine kitschfreie Art und Weise.
Schließlich geht der Roman etwas offener aus, als ich es für gewöhnlich mag (ich bin nunmal Fan dieser Happy-Ever-After-Enden mit süßem Epilog), aber in diesem Fall war der Schluss genau richtig und zur Geschichte passend.

Die Figuren waren mir alle sehr sympathisch, aber das Spannende ist, dass man die Nebenfiguren immer wieder neu und besser kennenlernt. Mit der Hauptfigur Melodea bin ich erst nach einigen Kapiteln richtig warm geworden, aber schließlich war es nicht mehr zu übersehen, wie großherzig sie ist. Lorne ist der ultimative Bookboyfriend und als Büchernerd kann man gar nicht anders, als sich in ihn zu verlieben. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass insbesondere die Hauptfiguren noch detaillierter vorgestellt werden und wir mehr über ihre Hintergründe erfahren. Insbesondere bei Melodea kam mir dieser zu kurz.

Mein Fazit:
PAPERCUT FEELING ist eine erfrischend andere, interessante, einzigartige Art von Liebesgeschichte. Mein minimales Meckern ist auf höchstem Niveau und ändert nichts daran, wie eindrucksvoll, romantisch und bookish dieses Buch ist. Melodea und Lornes Geschichte ist sehr lesens- und empfehlenswert, und ich bewerte sie mit 4,5 von 5 Sternen. Nicht nur die klassischen Liebesromanleser:innen werden hier angesprochen, sondern auch jene, denen Liebesromane für gewöhnlich zu uniform, einseitig, kitschig oder spicy sind.
Doch meine Leseempfehlung kommt mit einem Hinweis: Ich empfehle, im Voraus das Buch „Paperthin Touch“ zu lesen, um die Figuren besser zu kennen und Anspielungen zu verstehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine Romantasy, bei der weder Fantasy noch Romance überzeugen können und unfertig wirken

Die Elite von Ashriver - Hidden Secrets
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„Ich bin nicht verknallt in ihn. Ich mag ihn eben nur ein bisschen mehr als geplant.“

Darum geht es:
Jade hat alles dafür gegeben und riskiert, an der Ashriver Academy studieren zu dürfen. Als Sirene ...

„Ich bin nicht verknallt in ihn. Ich mag ihn eben nur ein bisschen mehr als geplant.“

Darum geht es:
Jade hat alles dafür gegeben und riskiert, an der Ashriver Academy studieren zu dürfen. Als Sirene hat sie es verdient, dort zu sein, doch sie ist anders als die anderen Übernatürlichen in Phoenix. Und das darf niemals jemand erfahren.
Asher ist der erste Kommilitone, dem Jade an der Academy begegnet und schon geraten ihre Ziele, Hoffnungen und Träume ins Wanken. In Ashers Nähe fällt es Jade schwer ihre Gefühle oder gar ihre Magie zu kontrollieren.
Kann sie dennoch endlich diesen Neuanfang wagen? Endlich ein Leben führen, in dem sie ein Zuhause, Freunde und sogar die Liebe findet?

Meine Meinung:
HIDDEN SECRETS ist der erste Band der Trilogie „Die Elite von Ashriver“ und für mich war es weniger eine Frage als ein Muss, dieses Buch zu lesen. Mit den Romantasy-Geschichten von Valentina Fast hatte ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, deshalb war ich mir sicher, dass ich auch dieses Buch lieben würde. Doch da habe ich mich wohl kräftig getäuscht.

Aber fangen wir erstmal beim Positiven an. Es gibt eine Sache, die ich dem Buch einfach zugutehalten muss. Es zieht einen in seinen Bann. Ich kann nicht abstreiten, dass die Story eine durchgängige Grundspannung besitzt, die einen nach wenigen Seiten in einen Sog zieht, wodurch man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Auch wenn ich mich stellenweise so sehr über die Figuren oder die Handlung aufgeregt habe, dass ich das Buch am liebsten gegen die nächste Wand geworfen hätte, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht und endet.

Ehrlich gesagt war es das leider auch schon mit dem Lob, denn in den weiteren Aspekten hat sich einiges an Kritik angesammelt. HIDDEN SECRETS ist eine Dark-Academia-Romantasy-Geschichte, was mich einen gewissen Fantasy-Anteil erwarten ließ. Und bei Fantasy gibt es gewisse Aspekte, die ein Buch erfüllen sollte, wobei der wichtigste für mich das Worldbuilding ist, denn es ist die Basis, die Grundlage der Geschichte. Doch das Worldbuilding hier war minimal und damit nicht ansatzweise ausreichend. Die Umgebung der Akademie wird noch am besten beschrieben, doch die Akademie selbst, ihre Abläufe, Regeln und Mitglieder kommen zu kurz. Selbst am Ende des Buches kann man die übernatürliche Welt nur erahnen. Was die einzelnen Übernatürlichen für eine Magie besitze, wie ihre Magie funktioniert oder mit anderen interagiert – einfach alles, was man sich über Magie fragen kann – wird kaum erklärt. Ich habe den Fantasy-Anteil daher weder greifen noch verstehen können, weshalb die Handlung oft sehr willkürlich, wenn nicht gar konstruiert wirkte. Hinzu kommen Unstimmigkeiten, Widersprüche und Plot Holes.

Dieses Problem zieht sich durchs gesamte Buch. Es gibt zahlreiche Handlungen und Themen, doch im Gesamten ist alles zu viel, es herrscht ein undurchsichtiges Chaos und es gibt weder den Raum noch die Zeit für angemessen Erklärungen.

Die Figuren konnte ich ebenso wenig verstehen. Erzählt wird das Buch mit wechselnder Perspektive zwischen Asher und Jade. Jade war an sich okay. Ich wurde nicht recht mit ihr warm und wunderte mich oft über ihre gutgläubig-planlose Art, aber ihre Sichtweise zu lesen war angenehm. Asher mochte ich anfangs gerne, doch je besser man ihn kennenlernt, desto mehr entpuppt er sich als weltfremder Sprössling aus reichem Hause. Dabei erfüllt er so ziemlich jedes Klischee und kombiniert dies mit Naivität in Größe XXL. Keine gute Kombi, denn sein Denken, Handeln und Empfinden entzog sich meinem Verständnis.
Ich fand die Protas für sich also schwer greifbar, was sicherlich mit dafür verantwortlich ist, dass ihre Lovestory kaum bei mir ankam. Hier lief jede Entwicklungsstufe ihres Kennenlernens und Näherkommens sehr knapp und gewöhnlich ab, wodurch mögliche Gefühle nur kurz aufwallten und es nicht durch die Seiten bis zu mir schafften.

Da ich mit den Hauptfiguren nicht warm wurde, blieb zunächst die Hoffnung, eine Nebenfigur liebzugewinnen. Doch diese waren extrem schwer zu durchschauen und fast alle überraschten mich irgendwann negativ.

Die Lovestory ist nach diesem Band abgeschlossen, die Handlungsstränge werden vermutlich/hoffentlich in den Folgebänden mit anderen Pärchen wieder aufgegriffen. Doch ich bezweifle, dass am Ende der Reihe wirklich alle kleinen und großen Fragen geklärt sein werden. Hinzu kommen die teilweise unsympathischen zukünftigen Protas, weshalb ich davon absehen werde, die Reihe weiter zu verfolgen.

Mein Fazit:
Ich finde es wirklich schade, dass DIE ELITE VON ASHRIVER mich nicht überzeugen konnte, weil ich mich sehr darauf gefreut hatte. Die Grundidee der Akademie mit all den Übernatürlichen war vielversprechend, aber die Geschichte wirkt nicht wie ein fertiges Buch, sondern wie ein erster oder zweiter Entwurf auf mich. Die Story wollte zu viel auf einmal, wodurch leider weder Romance noch Fantasy mich begeistern konnten.
Ich vergebe 2 von 5 Sternen für den Lesefluss und die Spannung des Buches, aber empfehlen kann ich es nicht. Wer sich allerdings für Band zwei oder drei interessiert, sollte dieses Buch im Voraus lesen, um die Rahmenhandlung zu kennen.

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  • Handlung
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.11.2024

Romantisches Soulfood in Buchform für alle Hundefreund:innen

Unverbesserlich treu
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Darum geht es:
Der ehemalige Militärhund Roman hate wie viele andere Gewandelte ein Zuhause in der besonderen Kleinstadt Mad Creek gefunden. Dieses Zuhause als Deputy zu beschützen, ist seine Priorität. ...

Darum geht es:
Der ehemalige Militärhund Roman hate wie viele andere Gewandelte ein Zuhause in der besonderen Kleinstadt Mad Creek gefunden. Dieses Zuhause als Deputy zu beschützen, ist seine Priorität. Doch als die Drogenbehörde ihren Mitarbeiter Matt in Mad Creek stationiert, ist es schwieriger denn je, das Geheimnis zu bewahren. Nicht nur, dass Matt seine Augen und Ohren überall hat. Ausgerechnet Roman soll ihn bei der Arbeit unterstützen und sich dabei natürlich nicht verraten. Doch wie soll das gehen, wenn Roman das menschliche Verhalten noch immer ein Mysterium ist und sein innerer Hund Matt nur allzu gerne ganz nah ist?!

Meine Meinung:
UNVERBESSERLICH TREU ist der zweite Band aus der Mad Creek-Reihe rund um Hund-Mensch-Gestaltenwandler. Was auf den ersten Blick vielleicht nach Fantasy klingen mag, ist in Wahrheit ganz viel Romantik, gemütliches Kleinstadtsetting und nur dieser eine Funken Magie. Allen, die die Reihe noch nicht kennen, würde ich vor diesem Band den ersten Teil der Reihe UNVERBESSERLICH STUR empfehlen, weil ich auch diese Geschichte total geliebt habe und sie bereits den ein oder anderen Hinweis für Roman und Matts Geschichte enthält.
Obwohl ich Band eins schon super gerne gelesen habe, hat mich Band zwei sogar noch mehr begeistert. Die Perspektive wechselt hauptsächlich zwischen Matt und Roman und der Erzählstil ist eine ganz eigene Mischung zwischen personal und allwissend. Das macht es einem spielend einfach, in die Geschichte einzutauchen, all die Figuren lieben zu lernen und Mad Creek zu erleben. Matt und Roman sind mir richtig ans Herz gewachsen, ganz besonders Roman. Er hat so ein großes Herz, dass man es gar nicht in Worte fassen kann. Außerdem ist es wahnsinnig unterhaltsam – und bisweilen herrlich lustig – zu beobachten, wie Roman sich abmüht, typisch Mensch zu sein und das eigentlich auch schon genau toll schafft, aber dabei eben seine schrägen Eigenheiten besitzt ;)
Ich habe die Geschichte innerhalb von nur einem Tag verschlungen und es unheimlich genossen, wie viele Lachflash und schlichtweg gute Laune sie beschert. Obwohl ich eigentlich gar nicht so der Fan von Polizei- und Detektiv-Geschichten bin, fand ich die Nebenhandlung sehr spannend und sie hat dem Buch weitere Facetten hinzugefügt.

Mein Fazit:
UNVERBESSERLICH TREU ist eine ganz wundervolle Liebesgeschichte und Soulfood fürs Herz aller Hundefreund:innen. Die Liebe zwischen Matt und Roman ist Slowburn und zuckersüß – aber nicht kitschig. Die schrulligen Nebenfiguren und die spannenden Handlungsstränge machen einfach Freude beim Lesen. Deshalb vergebe ich verdiente 5 Sterne und freue mich bereits darauf, im nächsten Band nach Mad Creek zurückzukehren

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Eine Liebesgeschichte voller Knistern und Prickeln, Süße und Würze

Skye In Our Hearts
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»Es gab nicht den einen bestimmten Tag oder den einen besonderen Moment, an dem du mein Herz erobert hast, denn du warst bereist lange davor in meinem Herzen.«

Darum geht es:
April kehrt in ihre Heimat, ...

»Es gab nicht den einen bestimmten Tag oder den einen besonderen Moment, an dem du mein Herz erobert hast, denn du warst bereist lange davor in meinem Herzen.«

Darum geht es:
April kehrt in ihre Heimat, die schottische Isle of Skye, zurück, als sie keine Ahnung hat, wie ihr Leben weitergehen soll. Ihre Schauspielkarriere läuft bergab, das Geld ist knapp und die Whisky-Brennerei ihres kürzlich verstorbenen Großvaters wirft kaum Gewinn ab. Doch der Neustart in der Heimat verläuft besser als gedacht und ihre alten Freunde heißen sie mit offenen Armen willkommen. Nur einer nicht. Ihr Jugendschwarm Malcolm.

Malcolm verbringt seine Zeit am liebsten allein, zurückgezogen in der Brennerei. April bedeutet deshalb eine Bedrohung seiner Routine – sie liebt die Aufmerksamkeit und zieht sie geradezu magisch an. Ihm kann es daher gar nicht schnell genug gehen, bis April endlich verschwindet. Doch insgeheim wünscht er sich, sie würde dieses Mal für immer bleiben.

Meine Meinung:
Der Grund, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, waren die gemütlichen Lesestunden, die alles an dem Buch verspricht. Ein schottisches Setting, noch dazu eine nebelige Insel, die familiäre Brennerei und die süßen, hundischen Stars der Story. Ich finde, das klingt nach einer Geschichte, in der man ganz versinken und sich einfach wohlfühlen kann. Und genau so war es.

Erzählstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen April und Mal erzählt und ich hatte beide Perspektiven unglaublich gerne. Die Figuren sind sich zu Beginn lange uneinig und geraten immer wieder aneinander. Die unterschiedlichen Sichtweisen zu erfahren, war deshalb unterhaltsam und aufschlussreich. Insgesamt fand ich den Schreibstil angenehm und vor allem flüssig zu lesen.
Ich muss aber anmerken, dass der Erzählstil manchmal verwirrend war. Vermutlich lag es teils an einer fehlerhaften Übersetzung, teils an der Logik, jedenfalls waren vereinzelte Beschreibungen (Distanzen, Räumlichkeiten, Bewegungen, Aussehen) widersprüchlich oder passten nicht zusammen. Das verwirrte mich in der ein oder anderen Szene.

Figuren: Die Hauptfiguren Mal und April waren mir total sympathisch. April mochte ich für ihre Selbstsicherheit und ihr Feuer. Sie packt an, hilft und lernt dazu, wo es nur geht. Doch sie hat auch ihre Verletzlichen, unsicheren Seiten, was sie real und greifbar macht. Außerdem hat sie ein riesengroßes Herz für diejenigen, die von anderen übersehen werden. Das alles kombiniert sie mit einer Tendenz zur Tollpatschigkeit, wodurch sie mir beim Lesen immer und immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.
Mal habe ich sogar noch einen Tick mehr ins Herz geschlossen. Er ist extrem schüchtern, zurückhaltend und teilweise sogar ängstlich. Er glaubt nicht an sich selbst, dabei ist er ein ganz wundervoller Kerl. Herzensgut, liebevoll, loyal, aufrichtig. Am liebsten hätte ich solch einen Mal für mich selbst ;) Am meisten mochte ich an ihn, wie real seine Unsicherheit und Ängste dargestellt werden. Einfach authentisch.

Es gibt einige Nebenfiguren, die aber wirklich nur kleine Rollen spielen und die Geschichte am Rande abrunden. Der Fokus liegt auf den Protas, ihrer Entwicklung und gemeinsamen Geschichte.
Schon vom ersten Aufeinandertreffen an hatte ich das eindeutige Gefühl, dass die beiden großartig zusammen passen und die Chemie zwischen ihnen ist unbeschreiblich. Die zwei sind wirklich eines meiner liebsten Buchpärchen.

Thematik: Inhaltlich und thematisch ist dieses Buch Liebesgeschichte durch und durch. Der Fokus liegt auf den Gefühlen der beiden füreinander und ihrer persönlichen Weiterentwicklung. Da ich eine wahre Romantikerin bin, war dieses Buch deshalb all das, was ich so sehr liebe. Voller Prickeln und Knistern. Unglaublich süß und romantisch. Eine Geschichte, in die man sich am liebsten wie in eine warme Decke einkuscheln würde.
Persönlich verändern sich die beiden Protas eher langsam und unterschwellig, aber wenn ich nun an den Beginn zurückblicke, finde ich die Entwicklung genau richtig. Die Handlung umfasst ein paar Monate – in diesen dreht niemand sein Leben um 180 Grad und das ist auch gar nicht notwendig.
Es gibt noch das ein oder andere Nebenthema, April Schauspielkarriere oder der Fortbestand der Brennerei zum Beispiel. Diese Themen spielen aber wirklich nur eine kleinere Rolle. Mir persönlich fehlte nichts, aber man sollte nicht allzu viel Tiefgang erwarten und auch manche Erklärungen und Zusammenhänge werden nur knapp beschrieben.

Und wie sieht es eigentlich mit dem Spice aus? Ich habe bereits in einigen Rezensionen zum Buch gelesen, dass es zu viel Spice enthalte, aber dem kann ich nicht zustimmen. Ich persönlich unterscheide immer zwischen übermäßigem, unnötigem Spice und wirklich gutem Spice. Also gut geschrieben, zur Handlung und den Figuren passend und prickelnd zu lesen. Bei APRIL ON MY MIND sprechen wir eindeutig vom guten Spice. Wer aber Spice nicht mag und explizite Szenen für gewöhnlich überblättern, dem empfehle ich dieses Buch nicht. Im letzten Drittel gibt es sehr viel Spice, das möchte ich gar nicht bestreiten.

Mein Fazit:
APRIL ON MY MIND hat mir wunderschöne Lesestunden zum Wohlfühlen beschert. Ich hatte ganz viel Spaß mit April und Mals Geschichte und liebte die vielen Momente, in denen ich Tränen lachen durfte. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass die Lovestory fast den gesamten Roman einnimmt und die Nebenhandlung deshalb kurz kommt. Wenn man sich darüber bewusst ist, kann ich den Roman wärmstens an alle Romantiker:innen empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sterne.

PS: APRIL ON MY MIND ist in sich abgeschlossen, aber wohl der erste Band einer Reihe rund um Mal und seine Geschwister. Wundert euch also nicht, dass bei den Nebenfiguren noch Fragen ungeklärt bleiben. Die Folgebände sind leider (auch auf Englisch) noch nicht erschienen. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, mehr von Elliot Fletcher zu lesen!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Das ultimative Must-Have für alle, die die moderne Hexerei kennenlernen möchten

Die Kunst der Hexerei
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DIE KUNST DER HEXEREI ist in meinen Augen ein besonders Buch, und das nicht nur aufgrund des „ausgefallenen“ Themas. Zwar habe ich es schon das ein oder andere Mal erlebt, dass ich ein Buch sehe oder in ...

DIE KUNST DER HEXEREI ist in meinen Augen ein besonders Buch, und das nicht nur aufgrund des „ausgefallenen“ Themas. Zwar habe ich es schon das ein oder andere Mal erlebt, dass ich ein Buch sehe oder in den Händen halte, und das Gefühl habe, es unbedingt lesen zu müssen. Doch mit einer solchen Sicherheit gespürt, dass dieses Buch eines für mich ist, habe ich noch nie. Deshalb glaube ich, es ist weniger eine bewusste Entscheidung und mehr eine Intuition, zu diesem Buch zu greifen. Wenn du aber noch unsicher sein solltest, was deine Intuition dir bei diesem Buch rät, möchte ich im Folgenden ein paar Eindrücke und Informationen teilen, damit du das Buch besser einschätzen kannst.

Inhalt: DIE KUNST DER HEXEREI ist eine unvergleichliche Mischung aus Ratgeber, Sachbuch und Lehrbuch. Es beginnt mit Theorie und je weiter man liest, desto praktischer wird es.
Unterteilt ist das Buch in vier Kapitel. Innerhalb der Kapitel wird der Text durch Überschriften, Unterüberschriften, Infokästen und ähnlichem weiter gegliedert. Diese Einteilung empfand ich als übersichtlich und intuitiv. Vor allem aber fand ich den Aufbau von reiner Theorie hin zu Zaubern und Ritualen sehr gut durchdacht. Viele wollen vermutlich direkt loslegen, doch ich habe mich an die chronologische Reihenfolge der Kapitel und Themen gehalten, was ich weiterempfehlen kann. Ich habe so vieles gelernt und endlich in Zusammenhang setzen können. Nur durch das Lesen und Verstehen der vorangegangenen Informationen kann man am Ende auch den Praxisteil verstehen – und mehr noch: ausprobieren.

Doch was genau lehrt uns dieses Buch?
Als allererstes gilt es zu erfahren und verstehen, was Magick (= die Magie der Hexen) genau ist und kann. Und was nicht. Es werden die verschiedensten Fragen und Vorurteile Hexen und Hexerei gegenüber besprochen.
Bald folgen auch schon die ersten kleinen Übungen, welche perfekt zum Aufbau des Buches passen. Erst geht es ganz einfach los – man braucht nichts, außer die Anleitung, etwas Zeit und sich selbst – und lernt nach und nach die eigene Magick kennen. Das war unglaublich spannend für mich und es hat mir ganz viel Spaß gemacht, die ausführlichen Erklärungen umzusetzen und auszuprobieren.
Neben der eigenen Magie nennt und erläutert Iris Panhans zahlreiche Hilfsmittel. Es geht um Farben, Pflanzen, Edelsteine, Siegel und vieles mehr.
Im Laufe des Buches geht es auch darum, diese Hilfsmittel einzusetzen. Zauber und ganze Rituale mit ihnen durchzuführen. Die beschriebenen Zauber/Rituale sind super ausgewählt. Man kann am Ende des Buches wirklich schon Magick wirken, vor allem in den Bereichen Schutz, Erfolg und diverses Räuchern. Und das ohne immensen Aufwand von Material und Kosten!

Schreibstil: Man kann noch so interessiert an einem Thema sein – wenn ein Buch zum Einschlafen geschrieben ist, verliert man die Begeisterung. Dass ich DIE KUNST DER HEXEREI nicht mehr aus der Hand legen konnte, lag also nicht nur am für mich spannenden Thema, sondern ganz stark auch am Schreibstil. Ich mochte es total gerne, dass Iris Panhans uns Leser:innen direkt anspricht und fand ihren respektvollen, sanften, geradezu liebevollen „Tonfall“ super angenehm. Beim Lesen fühlte ich mich deshalb wohl, entspannt und wertgeschätzt. Und so macht das lesen schlichtweg Spaß.

Gestaltung: An diesem Punkt möchte ich explizit auf die Gestaltung eingehen, weil sie eine wichtige Rolle spielt. (So empfand ich es zumindest.) Sie ist einerseits spannend, schön und einfach erfrischend zu betrachten. Andererseits geht sie weit über dekorative Zwecke hinaus. Sie rundet den Text durch passende Bilder und Illustrationen ab und ergänzt ihn sogar, etwa bei unbekannteren Themen, Materialien und Hilfsmitteln. Die Gestaltung ist deshalb mit dafür verantwortlich, dass das Lesen und Durchblätter von DIE KUNST DER HEXEREI einen solchen Spaß macht.

Mein Fazit:
DIE KUNST DER HEXEREI ist ein facettenreiches, vielseitiges Buch, das einen beim Einstieg in die Welt der modernen Hexerei an die Hand nimmt. Es ist Grundlage und Starthilfe in einem; ist logisch und verständlich gegliedert, baut perfekt aufeinander auf und man lernt nicht nur, sondern versteht und kann anfangen. Vermutlich nehmen reine Anfänger mehr mit, aber auch für fortgeschrittenen Hexen bietet das Buch sicherlich einen kompakten und doch umfangreichen Überblick über die Thematik.

Meine Empfehlung: Durch das Lesen dieses Buches habe ich gelernt, wie enorm wichtig die Intuition in der Hexerei ist. Deshalb mein Rat: Hört auf eure Intuition, wenn ihr überlegt, das Buch zu lesen. Rein objektiv betrachtet bietet das Buch den perfekten Start in die moderne Hexerei und mir fällt nichts ein, was man besser hätte machen können. Aber es kommt eben auf die eigene Einstellung und ein ernsthaftes Interesse am Thema an. Man sollte sich klar sein, dass Hexerei ein Hobby ist und somit mit Zeit und Mühe verbunden ist. Von diesem Buch zu erwarten, dass man beim Zuschlagen bereits eine (fertige) Hexe ist, wäre daher falsch ;)

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