Covent Garden mit ein wenig Schnee und vielen nervigen Figuren
Covent Garden im SchneeDarum geht es:
Tillys ewiger Kampf mit der modernsten Technik geht in die nächste Runde, als sie aus Versehen einen Virus versendet und damit die Frustration des neuen Leiters der IT auf sich zieht. Prompt ...
Darum geht es:
Tillys ewiger Kampf mit der modernsten Technik geht in die nächste Runde, als sie aus Versehen einen Virus versendet und damit die Frustration des neuen Leiters der IT auf sich zieht. Prompt hat sie eine persönliche Computerschulung bei besagtem IT-Chef Marcus, dem hochnäsigen, kontrollierten, verboten attraktiven Feind von ihrer Kreativität am Hals. Und nur, wenn sie sich gut schlägt, erhält die Maskenbildnerin die lang ersehnte Beförderung.
Während die Vorweihnachtszeit voranschreitet und Tillys chaotische Art Marcus gleichermaßen in den Wahnsinn treibt und verzaubert, fühlen sich die beiden mehr zu einander hingezogen als erwartet. Dabei ist Tilly doch glücklich verlobt, oder?
Meine Meinung:
Der Titel COVENT GARDEN IM SCHNEE schien mir herrlich winterlich-weihnachtliche Stimmung zu versprechen, und die im Klappentext angedeutete Enemies to Lovers-Romance mit völlig unterschiedlichen Protagonisten sprach mich sehr an. Allerdings passten meine Erwartungen leider nicht zu der Geschichte, die ich wirklich gelesen habe.
Der Roman wird vollständig aus Tillys Perspektive erzählt. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, doch die Wortwahl wirkte manchmal altmodisch auf mich, sodass ich im Lesefluss immer wieder über die ein oder andere Formulierung gestolpert bin.
Mit Tilly als Protagonistin bin ich mal mehr, mal weniger gut klargekommen. Was ich an ihr sehr mochte, war ihre geradezu übersprudelnde Kreativität und ich habe es sehr genossen, mit ihr hinter die Kulissen eines Opernhauses blicken zu dürfen. Besonders die vielen Erklärungen rund um die Maskenbildnerei fand ich faszinierend und informativ.
Zugleich muss ich aber auch sagen, dass Tilly einige nervige Charaktereigenschaften besaß. Für eine Frau über dreißig wirkt sie alles andere als erwachsen. Stattdessen musste ich mich immer wieder wundern, wie man so wenig Verantwortungsbewusstsein und so viel Naivität besitzen kann. Zwar hat sie sich im Laufe des Romans verändert, aber dieser Wandel empfand ich als sehr langsam und damit mühselig zu beobachten.
Leider ist Tilly nicht die einzige Figur, die mit unreifem Verhalten gesegnet ist. Auch ihr Verlobter Felix ist mir deutlich auf die Nerven gegangen und meine Lust weiterzulesen schwand mit jedem Mal, das Tilly ihm wieder verziehen hat und die angekündigte Lovestory zwischen Marcus und ihr somit weiter auf später verschob.
Generell muss ich gestehen, dass ich mich durch die erste Hälfte des Buches wirklich quälen musste und obwohl mir die zweite Hälfte leichter fiel, gab es doch einige Stellen, die mir so nicht gefallen haben. Außerdem war COVENT GARDEN IM SCHNEE viel mehr Love Triangle als gedacht, was einfach nicht meins ist.
Ich habe beim Lesen oft überlegt, das Buch abzubrechen, aber das ist einfach nicht meine Art. Schlussendlich hat die Tatsache, dass Marcus mir recht sympathisch war und ich das Knistern zwischen ihm und Tilly gut herausgearbeitet fand, durch den Roman geholfen.
Mein Fazit:
Rückblickend würde ich COVENT GARDEN IM SCHNEE nicht nochmal lesen, denn nun weiß ich, dass es einfach nicht dem entspricht, was ich gerne lese. Neben meinen Schwierigkeiten mit den nervigen Figuren und der Langatmigkeit der Storyline war ich ziemlich enttäuscht darüber, wie wenig präsent die Weihnachtsstimmung im Großteil des Buches ist. Tatsächlich setzt sie erst ganz am Ende ein und auch wenn ich das Setting der Londoner Oper genossen habe, fehlte mir das versprochene Wintergefühl sehr. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.