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Veröffentlicht am 21.12.2024

Haters to Lovers zum Schmunzeln und In-die-Ferne-Träumen

Genau hier bei dir
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Darum geht es:
Nachdem sie Nora beim letzten Mal überstürzt verlassen hat, würde Liv ihren nächsten Besuch am liebsten ewig hinauszögern. Doch als ihre Tante überraschend ins Krankenhaus muss, kann Liv ...

Darum geht es:
Nachdem sie Nora beim letzten Mal überstürzt verlassen hat, würde Liv ihren nächsten Besuch am liebsten ewig hinauszögern. Doch als ihre Tante überraschend ins Krankenhaus muss, kann Liv sie nicht im Stich lassen. Zum ersten Mal wird Liv für mehrere Wochen in der schwedischen Kleinstadt bleiben, einen Job für diese Zeit finden und Cai öfter als ihr lieb ist über den Weg laufen. Cai, den sie eigentlich gar nicht hatte küssen wollen. Cai, mit dem sie von einem Streit in den nächsten schlitterte. Cai, der ihr leider als einziger in Nora einen Job anbietet.
Können die beiden die Funken zwischen ihnen unter diesen Umständen noch länger ignorieren?

Meine Meinung:
GENAU HIER BEI DIR ist der zweite Band der „Northern Kiss“-Dilogie, kann aber unabhängig von Band eins gelesen werden. Auch ich kannte Band eins zuvor nicht und hatte keine Verständnisprobleme. Wer allerdings beide Bände lesen möchte, sollte dies unbedingt in chronologischer Reihenfolge tun, da Band zwei den ein oder anderen Spoiler enthält.

Der Roman wird vollständig aus Livs Perspektive erzählt und liest sich angenehm. Anfangs hatte ich Anlaufschwierigkeiten mit dem Schreibstil, weil ich ihn etwas platt und holprig fand, zu voll mit Beschreibungen und Zusammenfassungen. Aber mit der Zeit ist mir das nicht mehr bewusst aufgefallen.

Insgesamt hatte ich manchmal den Wunsch, auch Kapitel aus Cais Sicht lesen zu dürfen, weil man ihn so noch besser hätte kennenlernen können. Er blieb mir an manchen Stellen zu blass, insgesamt mochte ich ihn aber sehr gerne. Seine ruhige Art finde ich angenehm und wenn man erstmal hinter sein mürrisches Auftreten blickt, steckt in ihm ein sehr fürsorglicher Kerl.

Liv mochte ich im Großen und Ganzen ebenfalls gerne. Sie ist optimistisch und lebhaft. Ihre innere Stärke habe ich sehr bewundert. Trotzdem gab es Momente, in denen sie für meinen Geschmack zu kleinlich war, vorschnell entschied und urteilte und sich damit vor allem Cai gegenüber unfair verhielt.

Das Setting der schwedischen Kleinstadt und vor allem der Elchpark haben mir sehr gefallen und machen das Buch zu einem richtigen Wohlfühlroman zum Abschalten und Entspannen. Zwar passt das Buch besser in den Frühling als in den Dezember, aber nichtsdestotrotz habe ich die Atmosphäre sehr genossen.
Die Informationen rund um die Elche waren total spannend und auch die anderen Themen im Buch haben mir gefallen. Das Verhältnis zwischen Ernsthaftigkeit und Humor ist passend und macht das Buch unterhaltsam zu lesen. Manches ging mir jedoch zu schnell, vor allem das Ende enthielt zu viel Handlung auf zu wenigen Seiten. Außerdem scheinen viele Themen dadurch nur an der Oberfläche angekratzt worden zu sein.

Was mir an dem Buch am Besten gefallen hat, war die Chemie zwischen Liv und Cai. Die Lovestory ist Slowburn, aber von Anfang an voller Prickeln und Knistern. Ich fand es toll gewählt, dass der Enemies to Lovers-, oder viel mehr Haters to Lovers-Trope nicht nur als Aufhänger genutzt wird, sondern sich als roter Faden durch die ganze Geschichte zieht und eine große Rolle in der Storyline einnimmt.

Mein Fazit:
GENAU HIER BEI DIR ist eine atmosphärische, unterhaltsame Liebesgeschichte zum Entspannen und Wohlfühlen. Das Buch konnte mich dennoch nicht mitreißen und komplett begeistern, denn an entscheidenden Stellen fehlen der Tiefgang und die Ausführlichkeit. Alles in allem aber ein witziger, süßer Roman für alle Schweden-Fans. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.12.2024

Covent Garden mit ein wenig Schnee und vielen nervigen Figuren

Covent Garden im Schnee
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Darum geht es:
Tillys ewiger Kampf mit der modernsten Technik geht in die nächste Runde, als sie aus Versehen einen Virus versendet und damit die Frustration des neuen Leiters der IT auf sich zieht. Prompt ...

Darum geht es:
Tillys ewiger Kampf mit der modernsten Technik geht in die nächste Runde, als sie aus Versehen einen Virus versendet und damit die Frustration des neuen Leiters der IT auf sich zieht. Prompt hat sie eine persönliche Computerschulung bei besagtem IT-Chef Marcus, dem hochnäsigen, kontrollierten, verboten attraktiven Feind von ihrer Kreativität am Hals. Und nur, wenn sie sich gut schlägt, erhält die Maskenbildnerin die lang ersehnte Beförderung.
Während die Vorweihnachtszeit voranschreitet und Tillys chaotische Art Marcus gleichermaßen in den Wahnsinn treibt und verzaubert, fühlen sich die beiden mehr zu einander hingezogen als erwartet. Dabei ist Tilly doch glücklich verlobt, oder?

Meine Meinung:
Der Titel COVENT GARDEN IM SCHNEE schien mir herrlich winterlich-weihnachtliche Stimmung zu versprechen, und die im Klappentext angedeutete Enemies to Lovers-Romance mit völlig unterschiedlichen Protagonisten sprach mich sehr an. Allerdings passten meine Erwartungen leider nicht zu der Geschichte, die ich wirklich gelesen habe.

Der Roman wird vollständig aus Tillys Perspektive erzählt. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, doch die Wortwahl wirkte manchmal altmodisch auf mich, sodass ich im Lesefluss immer wieder über die ein oder andere Formulierung gestolpert bin.
Mit Tilly als Protagonistin bin ich mal mehr, mal weniger gut klargekommen. Was ich an ihr sehr mochte, war ihre geradezu übersprudelnde Kreativität und ich habe es sehr genossen, mit ihr hinter die Kulissen eines Opernhauses blicken zu dürfen. Besonders die vielen Erklärungen rund um die Maskenbildnerei fand ich faszinierend und informativ.
Zugleich muss ich aber auch sagen, dass Tilly einige nervige Charaktereigenschaften besaß. Für eine Frau über dreißig wirkt sie alles andere als erwachsen. Stattdessen musste ich mich immer wieder wundern, wie man so wenig Verantwortungsbewusstsein und so viel Naivität besitzen kann. Zwar hat sie sich im Laufe des Romans verändert, aber dieser Wandel empfand ich als sehr langsam und damit mühselig zu beobachten.

Leider ist Tilly nicht die einzige Figur, die mit unreifem Verhalten gesegnet ist. Auch ihr Verlobter Felix ist mir deutlich auf die Nerven gegangen und meine Lust weiterzulesen schwand mit jedem Mal, das Tilly ihm wieder verziehen hat und die angekündigte Lovestory zwischen Marcus und ihr somit weiter auf später verschob.

Generell muss ich gestehen, dass ich mich durch die erste Hälfte des Buches wirklich quälen musste und obwohl mir die zweite Hälfte leichter fiel, gab es doch einige Stellen, die mir so nicht gefallen haben. Außerdem war COVENT GARDEN IM SCHNEE viel mehr Love Triangle als gedacht, was einfach nicht meins ist.
Ich habe beim Lesen oft überlegt, das Buch abzubrechen, aber das ist einfach nicht meine Art. Schlussendlich hat die Tatsache, dass Marcus mir recht sympathisch war und ich das Knistern zwischen ihm und Tilly gut herausgearbeitet fand, durch den Roman geholfen.

Mein Fazit:
Rückblickend würde ich COVENT GARDEN IM SCHNEE nicht nochmal lesen, denn nun weiß ich, dass es einfach nicht dem entspricht, was ich gerne lese. Neben meinen Schwierigkeiten mit den nervigen Figuren und der Langatmigkeit der Storyline war ich ziemlich enttäuscht darüber, wie wenig präsent die Weihnachtsstimmung im Großteil des Buches ist. Tatsächlich setzt sie erst ganz am Ende ein und auch wenn ich das Setting der Londoner Oper genossen habe, fehlte mir das versprochene Wintergefühl sehr. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Eine oberflächliche Romcom für eine andere Zielgruppe als der Klappentext vermuten lässt

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Darum geht es:
Naomi und Luca führen die wohl seltsamste Brieffreundschaft, die es gibt. Seit fast zwanzig Jahren schicken sie sich gemeine Nachrichten hin und her. Oder zumindest taten sie das, bis Luca ...

Darum geht es:
Naomi und Luca führen die wohl seltsamste Brieffreundschaft, die es gibt. Seit fast zwanzig Jahren schicken sie sich gemeine Nachrichten hin und her. Oder zumindest taten sie das, bis Luca vor zwei Jahren ohne ein Wort den Kontakt abbrach. Für Naomi begann eine Zeit des Vermissens und noch immer fragt sie sich, was aus Luca geworden ist.
Dann trudelt gemeine Fanpost für sie bei ihrem Sender ein. Natürlich steckt Luca dahinter und natürlich fordert er sie auch dieses Mal heraus. Wird sie ihn finden können, obwohl er keinen Absender auf den Umschlag geschrieben hat?
Während Naomi beginnt, quer durchs Land zu reisen und sich Luca mit jedem weiteren Brief näher fühlt, lernt sie ihren charmanten Nachbarn Jake kennen. Aber irgendwann wird sie sich wohl entscheiden müssen, für wen ihr Herz schlägt.

Meine Meinung:
Ich bin ein absoluter Fan von Brieffreundschaften in Liebesromanen und komme nicht an solch einem Buch vorbei. Der Klappentext von P.S. I HATE YOU sprach mich total an und ich freute mich auf Enemies to Lovers-Vibes und funkensprühende Schlagabtausche.
Nur habe ich mich da leider ziemlich geirrt und finde den Klappentext rückblickend zu einseitig und unpassend.

Auf den ersten paar Seiten freute ich mich über die vielen Briefwechsel, die ich sehr unterhaltsam fand. Zu Beginn wechselt die Perspektive zwischen Luca (in der Vergangenheit) und Naomi (im Jetzt), was spannend war und Raum fürs Rätseln ließ. Wer ist Luca? Wo ist er heute? Wieso hat er sich zwei Jahre lang nicht gemeldet?
Allerdings benötigte ich nur wenige Kapitel, um das Rätsel um Luca zu lösen, was beim Lesen zu einem langen Durchhänger meinerseits führte. Klar gab es noch die ein oder anderen Puzzlesteine, die mir fehlten und weshalb ich weiterlas, aber insgesamt muss ich gestehen, dass ich die ersten zwei Drittel des Romans langatmig und unspektakulär fand.

Auch die sich anbahnende Lovestory mit Jake konnte daran nichts ändern. Zum einen fiel diese Lovestory in die Kategorie Strangers to Lovers und sie hatte keine Eigenheiten oder Ecken und Kanten, die sie besonders machte. Jake ist schlichtweg ein toller Kerl und seine Annäherung mit Naomi verlief absolut geradlinig. Aus Jakes Sicht gibt es keine Kapitel und so blieb er mir zu oberflächlich.
Zum anderen, und das ist natürlich Geschmackssache, bin ich absolut kein Fan vom Love Triangle-Trope, das hier immer wieder erkennbar ist. Ich finde es schade, dass das so nicht erkennbar ist und das Enemies to Lovers-Trope empfand ich mehr als Friends to Lovers. Hätte ich über die Tropes besser Bescheid gewusst, hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht gelesen.

Neben diesen Geschmackssache-Kritikpunkten sind mir noch ein paar Schreibhandwerkliche Dinge aufgefallen. Da wäre einmal die Protagonistin Naomi, aus deren Sicht der Großteil der Geschichte erzählt wird, die ich trotzdem nur oberflächlich kennenlernen konnte. Während Lucas Charakter Tiefe und speciel effects besaß, fehlte mir das bei Naomi komplett. Außerdem fand ich manche Aussagen zu ihrer Figur widersprüchlich und zu ihrem familiären Hintergrund erfährt man nichts. Für ein Buch mit knapp 450 Seiten finde ich das zu wenig. Auch die Nebenfiguren wirken zu eindimensional.
Der Schreibstil in Lucas Kapiteln las sich für mich deutlich angenehmer als der in Naomis. Vermutlich lag das an der Zeitform, denn die Präsens-Form in Naomis Kapiteln wirkte auf mich immer wieder holprig und abgehakt. Hinzu kommen einige Fehlerchen in der Übersetzung, die mir aufgefallen sind.

Mein Fazit:
Mein Hauptproblem mit P.S. I HATE YOU war definitiv, dass ich eine andere (Art von) Geschichte erwartet hatte und die wirkliche Story meinen Geschmack nicht getroffen hat. Deshalb denke ich, dass andere Leser:innen durchaus Spaß mit der Geschichte haben werden – wenn sie sich nicht hundertprozentig auf den Klappentext verlassen und Love Triangle gerne lesen.
Hinzu kommt dennoch, dass die Story nicht perfekt ist und in Aspekten wie Figuren und Erzählstil noch Luft nach oben besitzt.
Alles in allem vergebe ich somit 3,5 Sterne – für humorvolle Unterhaltung und das finale Drittel, welches mich letztendlich noch packen konnte.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Das Must-Read für alle Vampir-Fans, die sich (inzwischen) zu erwachsen für Twilight fühlen

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Darum geht es:
Die Spezies Mensch, Werwolf und Vampir pflegen jahrhundertelange Feindschaften miteinander. Um den Frieden eine Zeit lang zu wahren, werden Bündnisse geschlossen. Im Zuge eines solchen findet ...

Darum geht es:
Die Spezies Mensch, Werwolf und Vampir pflegen jahrhundertelange Feindschaften miteinander. Um den Frieden eine Zeit lang zu wahren, werden Bündnisse geschlossen. Im Zuge eines solchen findet sich die Vampirin Misery in einer arrangierten Ehe mit dem Werwolf-Alpha Lowe wieder.
Lowe macht von Anfang an deutlich, wie sehr ihn ihre bloße Gegenwart anwidert. Aber Misery ist nicht dafür bekannt, sich unterkriegen zu lassen und immerhin verfolgt sie mit der Ehe ihre eigenen Ziele. Doch je länger sie bei Lowe und den Werwölfen verweilt, desto mehr fühlt sie sich dort zu Hause – mehr als an einem andren Ort in ihrem bisherigen Leben. Und mit der Zeit wird auch klar, dass vieles ganz anders ist, als es scheint …

Meine Meinung:
Für mich war BRIDE mein erstes Buch der Autorin und anfangs habe ich deshalb etwas Zeit benötigt, um mich an den Erzählstil zu gewöhnen. Zum einen fand ich den Schreibstil etwas kompliziert mit seiner teils ungewöhnlichen Wortwahl. Außerdem verwirrten mich die Zeitsprünge und forderten Konzentration. Letzten Endes habe ich mich aber wohl daran gewöhnt, denn je weiter ich gelesen habe, desto weniger ist mir dergleichen bewusst aufgefallen. Und ganz ehrlich – bei einem Roman mit 500 Seiten drücke ich gerne ein Auge zu, wenn die Eingewöhnungsphase ein paar Seiten mehr beansprucht.

Der Grund, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe, war übrigens die Thematik: Einem spannenden Vampirbuch kann ich einfach nicht widerstehen. Außerdem bin ich eine dieser saisonalen Leserinnen und im kühlen, nebeligen Herbst sind Fantasy und Romantasy bei mir hoch im Kurs. Aber keine Sorge – dieses Buch kann man auch unabhängig von der Jahreszeit lesen.
Bei jedem Vampirbuch bin ich aufs Neue gespannt, wie das Worldbuilding und die Ausarbeitung der Spezies Vampir (und hier natürlich auch Werwolf) aussehen. Ali Hazelwoods Version hat mich jedenfalls überzeugt. Das Worldbuilding ist minimalistisch und fügt sich in die Wirklichkeit ein, womit es den Rahmen dieses Standalones genau füllt und nicht sprengt. Besonders gefallen hat mir, wie natürlich Vampire und Werwölfe dargestellt werden. BRIDE ist sozusagen die erwachsen gewordene Version von Twilight, sprich prickelnd und realitätsnah. Während die glitzernden Vampire aus Twilight inzwischen eher belächelt werden, sind die Bride-Vampire und Bride-Werwölfe schnörkellos und sozusagen biologisch korrekt (ich hoffe, ihr versteht, was ich damit meine ;D).

Der Roman wird vollständig aus Miserys Perspektive erzählt und es hat mir total viel Spaß gemacht, sie kennenzulernen und auf ihrem Weg zu begleiten. Misery ist nämlich eine echt coole Protagonistin. Sie ist taff, mutig, auf eine unterhaltsame Weise schräg und sehr sarkastisch. Sehr gefallen hat mir außerdem, wie die Autorin uns zugleich den Antagonisten Lowe umfassend vorstellt. Am Anfang jedes Kapitels stehen ein paar wenige Zeilen über seinen Gemütszustand, sein Empfinden. Und bereits das reicht aus, um Lowe perfekt zu verstehen.
Generell ist Lowe einfach ein Traum. Ja, ich habe mich beim Lesen definitiv in seine liebevolle, fürsorgliche, selbstlose Art verliebt und ich fand es wunderbar und einfach erfrischend, dass er ein Alpha ohne die typische Arroganz und überhebliche Dominanz ist.

Die (Neben)Figuren sind das zentrale Element in Sachen Spannung und es hat mir gut gefallen, dass die Story nicht vorhersehbar ist und man super miträtseln kann. Da ich eigentlich am liebsten Liebesromane lese, gefiel mir das Verhältnis zwischen Romance und Fantasy-Anteil sehr gut. Das Buch ist an manchen Stellen fesselnder als an anderen und während die Liebesgeschichte dominiert, ist die spannende (Fantasy-)Nebenhandlung der rote Faden der Geschichte und ein gelungenes Tempo-Element.

Mein Fazit:
BRIDE ist eine total romantische, unterhaltsame und definitiv lesenswerte Romantasy. Die Romance ist zunächst sehr Slowburn, zugleich aber voller Prickeln und am Ende ziemlich spicy. Der Fantasy-Anteil ist dezent und hauptsächlich rahmengebend für die Spannung. Dadurch ist diese Lovestory auch perfekt für alle, die ansonsten keine so großen Fantasy-Fans sind. Außerdem kann ich die Geschichte allen empfehlen, die das Gefühl haben, aus dem Twilight-Alter herausgewachsen zu sein oder denen die Twilight-Vampire schon immer etwas too much waren. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Ein eindrucksvoller, retro-moderner Roman über das Lieben und Leben im digitalen Zeitalter

Love Me Like It's Yesterday
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"Lieber leicht schräg als schwer gerade."

Darum geht es:
Taro und Juno sind Mitte dreißig und leben in Leipzig. Da hören ihre Gemeinsamkeiten aber auch schon auf und normalerweise wären die zwei sich ...

"Lieber leicht schräg als schwer gerade."

Darum geht es:
Taro und Juno sind Mitte dreißig und leben in Leipzig. Da hören ihre Gemeinsamkeiten aber auch schon auf und normalerweise wären die zwei sich maximal zufällig begegnet, aber nicht aufgefallen. Denn während Taro als Dating-Coach auf YouTube seine Brötchen verdient, hat sich Juno schon vor Jahren aus der digitalen Welt zurückgezogen und lebt wie in den Achtzigern.
Doch im Zuge einer Challenge auf seinem Kanal, um seine Glaubwürdigkeit zu beweisen, landet er in Junos Werkstatt. Anfangs ist da nichts zwischen ihnen außer all den Differenzen. Aber je öfter die Challenge Taro zu Juno führt, desto mehr wünscht er sich, dass er sie ohne die Challenge kennengelernt hätte. Denn aus einer Lüge kann keine Liebe werden, oder?

Meine Meinung:
Es kommt nicht oft vor, dass mich ein Buch bereits im ersten Absatz zum Lachen bringt. LOVE ME LIKE IT’S YESTERDAY hat aber genau das geschafft, was ich als besonders gutes Zeichen wertete und weshalb ich mit Begeisterung ins Buch startete.
Der Erzählstil ist ausschweifend, steckt voller Metaphern und bildreichen Beschreibungen, voller Witz und lauteren und leiseren Botschaft. Dadurch braucht man eine gewisse Konzentration beim Lesen und fliegt zwar nicht durch die Seiten, verbringt dafür aber umso unterhaltsamere Stunden mit diesem Roman.

Im Verlauf des Lesens hat mich das Buch immer wieder mit all seinen „Seiten“ überrascht und überzeugt. Von Anfang an habe ich bemerkt, wie originell und kreativ die Story ausgestaltet ist. Das reicht von all den Eigenarten der Protagonistin Juno über die Wortneuschöpfungen für die Kapitelnamen, die Vielzahl spannender Fakten zu Gott und der Welt bis hin zu den wunderschönen Schauplätzen der Geschichte.

Überrascht hat mich außerdem, dass der Roman mit wechselnder Perspektive zwischen Juno und Taro erzählt wird, was man auf den ersten Blick gar nicht vermutet. Man lernt beide Figuren unfassbar gut kennen und ich habe selten derart plastische Hauptfiguren erlebt. Juno und Taro haben tolle Stärken und authentische Schwächen. Sie haben ihre Ecken und Kanten und stecken voll liebevoller Details. Juno ist eine Marke für sich, eine verträumte Realistin. Wie sie in sich ruht hat mich beeindruckt und ihren Weg während der Geschichte zu begleiten, hat mir unglaublich gut gefallen.
Taro ist studierter Psychologe, was in seinen Überlegungen und ausführlichen Gedankengängen gut zur Geltung kam. Ich mochte seine bedachte Art – auch wenn ich verstehen kann, wenn manche etwas Zeit benötigen, um anfangs mit ihm warmzuwerden. Aber keine Sorge: Es lohnt sich absolut, Taro diese Zeit zu geben, denn er ist ein unglaublich einfühlsamer, liebevoller Kerl.

Die Nebenfiguren sind zahlreich und decken diverse Generationen und Charakterzüge ab. Jede einzelne Figur bringt ihre eigene Note und Geschichte in den Roman ein. Ich muss aber sagen, dass ich zwar viele Figuren gerne mochte, aber mit wenigen recht warm wurde, da die meisten starr auf einen Persönlichkeitstyp festgelegt sind.

Thematisch ist die Geschichte extrem breit aufgestellt. Ich finde den Titel LOVE ME LIKE IT’S YESTERDAY zwar total passend für das Buch, aber man sollte sich davon nicht täuschen lassen, denn es geht um viel mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Der Roman ist geprägt von Gesellschaftskritik – oft gepaart mit einem Augenzwinkern. Es geht vor allem darum, wie sehr die modernste Technik, das Internet und Social Media unseren Alltag prägen. Uns Menschen sowie die gesamte Gesellschaft verändern. Auch davon abgesehen werden diverse interessante Aspekte angesprochen, die einen beim Lesen und darüber hinaus zum Nach- und Überdenken anregen. Das fand ich gut gewählt, denn die meisten von uns denken wohl zu selten aktiv über diese Dinge nach. Ich muss aber sagen, dass ich einige Aussagen im Buch persönlich zu überspitzt und polarisiert finde und es auf Dauer ziemlich viel Kritik gibt. Hinzu kommt, dass die vielen Seiten zwar durchaus Platz für viele Themen und (Neben)Figuren bieten, das für mich aber nicht rundum passende Ende zeigt, dass es doch etwas viel von beidem war.

Mein Fazit:
LOVE ME LIKE IT’S YESTERDAY ist ein sehr empfehlenswerter Roman für alle, die mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte lesen möchten und weniger nach einer Lektüre zum Abschalten und mehr nach einem Schmöker zum Nachdenken suchen. Für mich als Romantikerin traf nicht alles komplett meinen Geschmack: Das mittlere Drittel war durch die vielen Nebenhandlungen etwas langatmig, das Ende etwas plötzlich/knapp und ich persönlich bin einfach kein Fan davon, wenn ein Buch es der eigenen Fantasie überlässt, den Schluss weiterzuspinnen.
Auf der anderen Seite ist es schön zu sehen, dass Romantik auch ohne Kitsch funktioniert und eine Liebesgeschichte so real, aktuell und authentisch sein kann, dass sie ebenso im wirklichen Leben passieren könnte. Alles in allem vergebe ich LOVE ME LIKE IT’S YESTERDAY 4 von 5 Sternen.

PS: Abschließen möchte ich mit einer persönlichen (spoilerfreien) Triggerwarnung. Das Buch behandelt das Thema Cybermobbing und handelt von betroffenen Figuren. Achte bitte auf deine persönlichen Grenzen, wenn auch du Erfahrungen mit Mobbing und/oder Cybermobbing hast. Die entsprechenden Szenen können einem sehr nahegehen und das Buch ist ernster als das knallig pinke Cover vielleicht vermuten lässt.

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