Eine rührende Geschichte von den Näherinnen von Auschwitz-Birkenau
Das rote Band der HoffnungDer Roman „Das Rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington beschäftigt sich mit dem dunkelsten Kapitel in der deutschen Vergangenheit.
Es ist – wie auf dem Cover erwähnt – inspiriert von der Geschichte ...
Der Roman „Das Rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington beschäftigt sich mit dem dunkelsten Kapitel in der deutschen Vergangenheit.
Es ist – wie auf dem Cover erwähnt – inspiriert von der Geschichte der Näherinnen von Auschwitz.
Inhalt:
In den letzten beiden Kriegsjahren wird Ella, ein junges Mädchen von 14 Jahren, nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Dort kann sie zu ihrem Glück als Schneiderin in der Nähwerkstatt anfangen. Zu ihren Kundinnen zählen die Aufseherinnen sowie die Frau des Lagerkommandanten. Jedes Kleidungsstück, das sie anfertigt, kann über Leben und Tod entscheiden.
Ihre Liebe zu besonderer Kleidung und ihre besonderen Fähigkeiten halten sie am Leben und auch unverhoffte Freundschaft wird ihr zuteil. Doch kann Ella bis zur Befreiung durchhalten?
Meine Meinung:
Bereits das Cover zeigt die gestreifte Häftlingskleidung, sodass man sofort das Thema des Buches erkennen kann. Doch auch ein rotes Band wie im Titel erwähnt, ist zu sehen. Dieses wird im Buch eine besondere Rolle spielen.
Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt, welche jeweils eine Farbe als Überschrift tragen. Diese spielt in dem jeweiligen Kapitel eine große Rolle und finden sich auch an anderer Stelle wieder, die ich hier jedoch nicht verraten möchte.
Der Autorin ist durch ihren einfachen, aber eindringlichen Schreibstil gelungen, dass man intensiv in das Buch und die Geschichte eintaucht.
Man erlebt die Geschehnisse aus der Sicht der jungen Jüdin Ella, die mutig und kämpferisch ist, doch sich immer wieder gegen Grausamkeiten, Missgunst und die ständige Todesangst stellen muss.
Rose, eine politisch Gefangene, ist träumerisch und stiller. Überraschend wird sie zu einer sehr guten Freundin und bringt durch ihre blühende Fantasie und tolle Geschichten Licht in die dunkelsten Tage.
Durch die Art von Ella, den Menschen Tiernamen zu geben, hat man sofort Bilder im Kopf und kann sich auch gut vorstellen, wer eine Chance auf Überleben hat und wer nicht.
Der Autorin ist es gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die die damaligen Grausamkeiten auch einer jüngeren Generation erzählt und dabei eine Sprache zu finden, die einerseits die Gräueltaten sehr deutlich aufzeigt, auf der anderen Seite aber auch zeigt, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf.
Die Personen sind allesamt fiktiv, die geschilderten Erlebnisse jedoch leider brutale Realität.
Daher ist es umso wichtiger, dieser Thematik immer wieder Aufmerksamkeit zu widmen und dafür zu sorgen, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.
Das Nachwort der Autorin hat mir in diesem Punkt sehr gut gefallen.
„Wenn wir Humanismus und Solidarität als heroischen Akt begreifen, können wir uns dem Hass und der Gewalt entgegenstellen.“
Fazit:
Dieses Buch hat in mir die unterschiedlichsten Gefühle ausgelöst – von Wut über Trauer bis zu Fassungslosigkeit, aber auch Freude an manchen Stellen. Es war für mich absolut lesenswert und ich kann nur jedem ans Herz legen, es zu lesen und sich mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen.