Deutsch-deutsche Geschichte aus einer anderen Perspektive
Fazit:
Von der ehemaligen Teilung Deutschlands ist der Autor selbst betroffen, da der größte Teils einer Familie im Osten lebte und unter dem Regime zu leiden hatte. Die Schilderung seiner Herkunft habe ...
Fazit:
Von der ehemaligen Teilung Deutschlands ist der Autor selbst betroffen, da der größte Teils einer Familie im Osten lebte und unter dem Regime zu leiden hatte. Die Schilderung seiner Herkunft habe ich voller Anteilnahme gelesen, da mir solche Geschichten schon aus anderen Quellen bekannt sind. Wieder einmal wird sehr eindringlich dargestellt was diese Grenze mit uns und unseren Nachkommen angestellt hat. Dieser teil des Buches war für mich sehr interessant und deckte sich mit vielen Erfahrungen und Erfahrungsberichten, die ich kenne. Auch wenn der Schreibstil recht distanziert erscheint, passt er gut zur Thematik. Auf den Inhalt möchte ich nicht weiter eingehen, sondern empfehle, das Buch selbst zu lesen.
Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich dann mit dem Werdegang des Autoren. Diesen teil habe ich als sehr langatmig und in einigen Bereichen sogar schon fast als überflüssig empfunden. Allerdings konnte ich auch erkennen, warum dem Autor diese Schilderung wichtig erschien, denn sein Lebensweg deckt sich nicht unbedingt mit dem anderer Menschen. Also hat sich das Dranbleiben doch gelohnt.
Im letzten Teil wird es dann recht politisch, denn hier erklärt der Autor aus seiner Sicht, warum unser Land immer noch gespalten ist und diese Spaltung noch tiefer reicht, als zur Zeit der Grenze. Natürlich kann diese Sicht recht einseitig erscheinen,d a der Autor seine Meinung wiedergibt. Mich regte diese Sichtweise zum Nachdenken an und ich mache mir auch jetzt noch so einige Gedanken über die grenzen und wie wir sie mit Stegen überwinden können.
Alles in allem hat der Autor keine leichte Kost vorgelegt und die Meinungen zu seinem Werk sind auch sehr gespalten. Allerdings gibt er auch viele Denk- und Diskussionsansätze und sein Werk könnte dazu beitragen genauer hinzuschauen und zu hinterfragen, denn auch für mich steht fest, dass die Mauer in unseren Köpfen noch immer vorhanden ist. Es liegt jetzt an uns, sie nach so vielen Jahren einzureißen.