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Veröffentlicht am 01.03.2020

Typischer Whodunnit

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryeland ist Lektorin bei einem kleinen Verlag. Doch einer der besten Autoren dort ist Alan Conway, der den Ermittler Atticus Pünd erfunden hat. Sie hat seinen neusten Roman bekommen und macht sich ...

Susan Ryeland ist Lektorin bei einem kleinen Verlag. Doch einer der besten Autoren dort ist Alan Conway, der den Ermittler Atticus Pünd erfunden hat. Sie hat seinen neusten Roman bekommen und macht sich auf einen spannenden Fall bereit. Doch dann verändert sich alles.

Das Cover ist irgendwie cool. Die rote Farbe gefällt mir, sie sticht so hervor. 
Generell mag ich die Idee einer Geschichte in der Geschichte. Denn nachdem man kurz Susan kennen gelernt hat, steigt man zunächst in den Roman von Alan Conway ein.
Es ist alles ganz klar getrennt (die unterschiedlichen Texte sind mit verschiedenen Schriftarten unterteilt) und so kommt man nicht durcheinander.
Was vielleicht aber auch so nicht passiert wäre, denn es gibt keine schnelle Wechsel, erst am „Ende“ des Romans wechselt man wieder zu Susan.
„Ende“ deshalb, weil die Geschichte nicht aufgeklärt wird. Die letzten Seiten des Manuskriptes fehlen und zu allem Überfluss begeht Alan Conway auch noch Selbstmord.
Was also mit einer Suche nach den fehlenden Seiten beginnt, endet in einer Mordermittlung, denn Susan scheinen einige Dinge nicht so richtig zu passen.
Und so hat man nicht nur mit der Atticus Pünd Geschichte ein Whodunnit, sondern auch Susan verwickelt sich in einem solchen Schema.
Es passiert halt nichts so besonderes, denn alles scheint typisch. Viele Geheimnisse und jeder scheint was zu verbergen zu haben und so gelangt jeder Mal in das Visier des Ermittlers. Das ist auch was mich manchmal an so Whodunnits stört, die Idee ist immer gleich und läuft nach Schema F ab, es gibt viele Andeutungen und der Leser wird irgendwie auf Abstand gehalten, weil noch nicht durch die Ermittler was durchsickert. Wie schon gesagt alles wird sehr geheimnisvoll aufgebaut, wahrscheinlich um Spannung aufzubauen.
Und klar, natürlich habe ich versucht mitzuraten, wer es denn letztendlich doch war. Und was soll ich sagen, bei beiden Geschichten lag ich falsch. :D
Aber auch hier am Ende passiert nichts überraschendes, denn wie das so ist, wird der oder die Mörder mit den Erklärungen und Hinweisen zur Auflösung konfrontiert und erst dann erfährt der Leser auch mehr. Besonders interessant finde ich es dann immer, was einem dann doch nicht so wirklich aufgefallen ist. Die kleinen versteckten Details, denen man keine so große Beachtung schenkt. Sie sind dann wichtig und geben letztendlich die entscheidenden Tipps.
Und so haben mir beide Ende und ihre Lösungen sehr gut gefallen, denn sie sind schlüssig und lösen beide Geschichten sehr gut auf. Einzig das generelle Ende um Susan fand ich doch ein bisschen kitschig, aber ist halt wohl ein Happy End. ;)

Mein Fazit: Die Morde von Pye Hall ist ein klassischer Whodunnit Roman und hat keine besonderen Überraschungen parat. Beide Geschichten, die um Susan und die um Atticus Pünd meine ich damit. Aber wenn man das mag, ist man hier vollkommen gut unterhalten. :)
Susan war mir als Charakter schon sehr sympathisch, was mir bei Pünd gefehlt hat, aber ich mag einfach nicht wenn Ermittler nur für sich alleine denken und alles geheim halten. Aber um am Ende die große Auflösung zu haben muss das wohl so sein.
Und beide Enden wurden wirklich sehr gut aufgelöst. :)
Dieser Roman ist also ganz klar eine Leseempfehlung für alle Fans von Krimis á la Agathe Christie.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Das Ende: Wow!

Das Gerücht
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Auf dem Schulhof fängt es an. Joanna hört es von den anderen Müttern. Eine Kindermörderin soll in Flinstead wohnen. Es ist nur ein Gerücht, aber dann erzählt Joanna es weiter. Und dann nimmt das Gerücht ...

Auf dem Schulhof fängt es an. Joanna hört es von den anderen Müttern. Eine Kindermörderin soll in Flinstead wohnen. Es ist nur ein Gerücht, aber dann erzählt Joanna es weiter. Und dann nimmt das Gerücht ein Eigenleben an und entwickelt sich weiter.

Das Cover ist sehr düster und das gefällt mir. Es passt sehr gut zur Geschichte.
Auch der Schreibstil ist sehr gut, obwohl ich zugeben muss, dass es an der ein oder anderen Stelle kleine Längen gibt. Aber ansonsten konnte man diesen Thriller sehr gut lesen.
Joanna kommt einem am Anfang nicht vor wie die typische tratschende Mutter, die sich morgens am Schultor mit den anderen Müttern trifft um Neuigkeiten auszutauschen.
Sie ist alleinerziehend bzw. ihre Beziehung zu Alfies Vater ist kompliziert.
Doch im Großen und Ganzen meistert sie ihr Leben sehr gut. Um ihren Sohn wieder Lachen zu sehen, ist sie von London nach Flinstead gezogen und hofft dort in der Nähe ihrer Mutter ein gutes Leben führen zu könne.
Doch dann hört sie das Gerücht zum ersten Mal.
Zunächst glaubt sie es überhaupt nicht und versucht nicht daran zu denken, aber wie so Gerüchte sind, setzt sich der Gedanke bei ihr fest und sie fängt an zu googeln. Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, diesen Vorgang zu beschreiben, wie sich das Gerücht immer mehr verselbstständigt und wie Joanna erst ungewollt, dann aber bewusst dieses mitverbreitet.
Und immer wieder versuchte ich als Leserin herauszufinden, wer denn nun Sally sein könnte. Denn das sie in Flinstead wohnt, daran besteht kein Zweifel.
Denn zwischendurch erscheinen immer mal wieder kurze Kommentare von ihr selber. Nur Bruchstückhaft erfährt man näheres aus der Vergangenheit.
Und doch ist dieser Roman auch eine Geschichte darüber, einfach mal seine Meinung zu sagen. Denn Joanna rechtfertigt sich doch zwischendurch sehr und denkt darüber nach wie sie hätte besser handeln sollen, aber sie tut es nicht und das ist hier leider die Hauptsache. Sie steht nicht dazu, dass sie dieses Gerücht eigentlich nicht glaubt bzw. es nicht gut findet, was es für eine Hexenjagd auslöst. Bis sie in den Mittelpunkt gerät. Aber dazu möchte ich dann doch nicht zu viel verraten. ;)
Manchmal hat mich Joanna dann doch ein bisschen genervt, denn sie entwickelt einen regelrechten Verfolgungswahn und verdächtigt quasi jeden etwas mit der Sache zu tun zu haben. Das fand ich too much und hier hätte man die Story vielleicht etwas kürzen können.
Aber wow, das Ende ist einfach nur mega gut. Ich war vollkommen überrascht, als sich alles auflöste und dann die letzten Gedanken. Genial!

Mein Fazit: Seit längerem war das wieder ein Thriller der mir sehr gut gefallen hat. Okay, es gab leider einige Stellen die vielleicht doch etwas gekürzt hätten werden können, aber das Ende macht einfach alles wieder wett.
Ich war total geplättet und vor allem überrascht, damit hätte ich so gar nicht gerechnet. Man hat so seine Verdächtigungen, aber die Autorin hat mich total auf die falsche Fähre gelockt. Wenn Joanna nicht an einigen Stellen etwas zu paranoid gewesen wäre und mich dadurch genervt hätte, wäre dieses Buch ein klarer Punktsieger gewesen. So kann ich es aber auf jeden Fall denjenigen empfehlen, die gerne einen interessanten Thriller lesen und vor allem auf überraschende Enden stehen. Also, wow, das Ende war wirklich sehr klasse, das muss ich nochmal erwähnen. ;)

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Einfach nur empfehlenswert

Ich bin Circe
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Diese Geschichte erzählt die Geschichte von Circe. Der Hexe, die einem bekannt sein könnte aus der Odyssee. Doch hier erfährt man alles über ihr Leben, nicht nur ihr Treffen mit Odysseus.

Das Cover gefällt ...

Diese Geschichte erzählt die Geschichte von Circe. Der Hexe, die einem bekannt sein könnte aus der Odyssee. Doch hier erfährt man alles über ihr Leben, nicht nur ihr Treffen mit Odysseus.

Das Cover gefällt mir, denn durch das Gold wirkt es sehr edel.
Ich bin richtig happy darüber, dass dieses Buch in meinem Adventskalender war, denn sonst wäre mir wirklich eine ganz tolle Geschichte entgangen.
Denn Madeline Miller hat nicht nur eine interessante Erzählweise, nein, sie kann mit ihrem Schreibstil diese ferne antike Welt lebendig werden lassen.
Ich meine, ich bin eh ein Fan von der griechischen Mythologie, aber hier erlebt man diese richtig. Und es wurden nochmal Zusammenhänge und Geschichten offenbart, die mir so nicht mehr so bewusst waren.
Und so war ich sehr gespannt, was die Autorin alles aus der Mythologie herausziehen kann.
Circe ist eine tolle Frau, eine tolle Persönlichkeit. Mit sanften Tönen wird eine Frau beschrieben, die ungeliebt von ihrem Göttervater ist und auf die harte Tour lernen muss, dass es für die Götter nur eine wichtige Person gibt: sie selbst.
Und so wandelt sich Circe von einem etwas naiv wirkendem Kind zu einer starken Frau, die lernt mit ihren magischen Kräften umzugehen und irgendwann das Ränkespiel der Götter genauso gut beherrscht.
Doch bevor sie zur Hexe / Zauberin wird, muss sei einiges durchmachen und diese Dinge werden ungeschönt beschrieben und treffen einen wirklich tief.
Wie ein Spielball wird Circe zunächst hin und her geworfen, bis sie sich ihrer eigenen Kraft bewusst wird.
Viele der Begebenheiten kannte ich, wie oben erwähnt schon, aber mir war nicht immer bewusst, wie sehr die einzelnen Figuren zusammenhängen. Und hier bekommt man eine Sage neuerzählt auf ganz bezaubernde Weise. Ich mochte das Buch einfach sehr gerne.
Die Geschichte an sich ist natürlich nichts neues und man kann ihren Verlauf so grob in den Sagenbüchern nachlesen, aber wer sich für die griechische Mythologie interessiert sollte hier doch mal reinschauen, denn natürlich nimmt sich die Autorin so einige Freiheiten heraus.
Am Ende weiß Circe dann endlich was sie wirklich will und so haben wir ein schönes, passendes Ende, dieses tollen Romans.

Mein Fazit: Diese Geschichte erzählt nicht nur die Sage über Circe nach, sondern erzählt auch die Geschichte einer wirklich starken Frau, die erst durch Rückschläge merkt, wie mächtig sie eigentlich ist und was sie alles leisten kann. Und obwohl man hier nichts allzu neues erfährt, ist dieses Buch eine Lesereise wert, denn mit sanften, aber auch manchmal brutalen Worten lässt die Autorin diese antike Welt wieder auferstehen und gibt uns Einblicke in die Welt der egoistischen Götter, die nur sich selber im Sinn haben. Und natürlich Circe, die ihre Frau steht und sich am Ende das nimmt was sie möchte. Eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Mythologie Fans wie mich.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Sehr gut vorstellbar

Der Store
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Paxton und Zinnia bewerben sich bei der Cloud. Ein riesiges Unternehmen, das wie das große A Dinge verkauft und zwar mit schneller Lieferung durch Drohnen.
Beide haben ihre Gründe um sich dort zu bewerben.

Das ...

Paxton und Zinnia bewerben sich bei der Cloud. Ein riesiges Unternehmen, das wie das große A Dinge verkauft und zwar mit schneller Lieferung durch Drohnen.
Beide haben ihre Gründe um sich dort zu bewerben.

Das Cover habe ich erst so auf den zweiten Blick durchschaut, aber dann gefiel es mir so richtig gut, denn der Barcode versteckt mehr als auf den ersten Blick zu sehen ist. ;)
Außerdem mag ich diese farbigen Schnitte. :D
Zunächst hat mich die Geschichte ein wenig an Der Circle erinnert, aber nach und nach kristallisiert sich eine ganz eigene Story heraus. Mal davon abgesehen, dass die beiden Unternehmen ihre Schwerpunkte ganz anders festlegen.
Die Cloud ist ganz klar ein Warenladen, der die Leute mit allem was sie brauchen versorgt. Und das auf schnelle effiziente Weise. 24/7 sind die Mitarbeiter der Cloud unterwegs um die Waren auszuliefern. Man bekommt kaum einen Tag frei, aber was hinter der Kulissen abläuft bleibt zunächst unklar. Und möchten die Menschen das überhaupt wissen?
Denn wenn man der Geschichte folgt, erfährt man, dass es außerhalb der Cloudgelände kaum noch Lebensmöglichkeiten gibt, geschweige denn Arbeit. Denn die Welt hat sich in einen unwirtlichen Ort verwandelt und alle möchten einen Arbeitsplatz bei der Cloud. Was genau passiert ist bleibt im Dunkeln, aber man kann sich ein bisschen was zusammenreimen. Doch es ist nicht schlimm, wenn man nichts Genaues erfährt.
Über die Cloud hingegen erfährt man dann doch nach und nach so einiges. Nicht nur aus den Erfahrungen der beiden Protagonisten, Paxton und Zinnia, sondern auch von Gibson, dem Erschaffer der Cloud. Doch in wie weit man ihm glauben kann bleibt natürlich nicht klar, denn würde er Missstände beschreiben. Natürlich nicht.
Und so bleibt Gibson auch mehr ein Geist, der alles schön redet.
Man lernt so Paxton und Zinnia näher kennen und nachdem das passiert ist, landen wir mit ihnen im Alltagstrott, was ich persönlich sehr gelungen fand, denn einem wird so diese Eintönigkeit erst so richtig bewusst.
Was das Buch so gut macht, ist meiner Meinung nach die Nähe zur Realität, denn man kann sich alles so wunderbar vorstellen, weil es Onlinehändler gibt, die so ähnlich wohl arbeiten.
Paxton mochte ich am liebsten, denn er war noch der ehrlichste in der ganzen Geschichte. Er macht von Anfang an kaum einen Hehl daraus, warum es ihn zur Cloud zieht und was er sich erhofft. Und doch ist er ein nachdenklicher Charakter, der nicht in seinen festen Gedankengängen bleibt.
Zinnia hingegen bleibt sehr häufig undurchsichtig. Obwohl man einiges über sie erfährt und ihre Beweggründe hört, ist sie selten ehrlich und zieht fast ohne Rücksicht ihre Pläne durch.
Und das ist charakteristisch für das Buch, denn nichts scheint so zu sein wie es nach außen hin wirken soll. Die heile Welt kann auch bröckeln, wenn man die richtigen Türen einschlägt.
Gegen Ende wird es dann nochmal so richtig spannend und bringt einen sehr zum Nachdenken über unsere Konsumgesellschaft.
Okay, das Ende selber ist vielleicht etwas komisch bzw. verwirrend, aber trotzdem gut.

Mein Fazit: Der Store ist ein sehr gutes Buch, das trotz seiner Dicke wirklich leicht zu lesen ist, denn die Story ist einfach nur sehr spannend und faszinierend. Man kann doch einige Parallelen zu unserer heutigen Welt ziehen und wird zum Nachdenken angeregt.
Die Charaktere sind gut aufgebaut und obwohl jeder seinen eigenen Zielen nachjagt, kann man doch merken, wie sie ein bisschen zusammenwachsen.
Nur über den Hintergrund der Weltgeschichte bleibt man die ganze Zeit im Dunkeln. Es werden zwar viele Andeutungen gemacht und man kann sich einiges zusammenreimen, aber genaue Fakten erfährt man nicht. Dafür werden die Cloud und deren Hintergründe gut beleuchtet. Vielleicht sollte jeder Mal dieses Buch gelesen haben.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Kein Wohlfühlbuch

Der Sprung
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Manu steht auf dem Dach und scheint springen zu wollen. Doch warum?
Doch nicht nur ihr begegnen wir, denn auch die anderen Menschen in der Stadt haben ihre Leben. Einen Tag bevor Manu auf dem Dach landet, ...

Manu steht auf dem Dach und scheint springen zu wollen. Doch warum?
Doch nicht nur ihr begegnen wir, denn auch die anderen Menschen in der Stadt haben ihre Leben. Einen Tag bevor Manu auf dem Dach landet, erfahren wir von ihrem Schicksal.

Dieses Mal finde ich das Cover etwas langweilig, obwohl mir ja sonst die Diogenescover recht gut gefallen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend. Mit viel Gefühl erzählt sie von den verschiedenen Schicksalen, die sich am Ende zu einem Bild zusammenfügen.
Dieses Buch ist kein Wohlfühlbuch, denn die Leben von denen Simone Lappert erzählt sind nicht immer leicht und jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen.
Und so ist Manu auf dem Dach nur die Spitze von allem, das Extrem.
Am Anfang weiß man nicht wie diese Leben zusammen gehören und ich war sehr gespannt darauf, wie die Autorin diese zusammenfügt am Ende und das ist ihr gut gelungen.
Eine eher kleinere Stadt und viele Menschen und doch scheint jeder irgendwen zu kennen und so ergibt sich ein großes Netz aus verschiedenen Leben, die miteinander verwoben sind. Dreh- und Angelpunkt ist Manu auf dem Dach, denn natürlich versammeln sich viele Menschen davor und wollen sehen ob sie springt oder nicht.
Diese Situation hat mich am meisten aufgeregt im Buch, denn meiner Meinung nach hat sich die Polizei ganz falsch verhalten und gerade ein Polizist ist sehr voreingenommen und sehr unfähig seinen Job ordentlich auszuführen. Für mich die große Frage, würde alles wirklich so ablaufen?
Und doch ist das Buch irgendwie traurig, denn man kann mit vielen der Menschen mitfühlen, kann aber nicht von allen Charakteren Mitgefühl erwarten. Es gibt viel Hohn und Spott und vor allem wird aus dem Ereignis ein riesiges Spektakel gemacht.
Das fand ich sehr schmerzlich.
Was mir sehr aufgefallen ist, war das es kaum Absätze in dem Buch gibt. Man liest eigentlich ohne große Pause, als würde man durch die verschiedenen Leben nur so hetzen. Das fand ich manchmal passend, aber manchmal hätte ich doch lieber länger bei einem Charakter verweilt.
Am Ende hatte ich das Gefühl, das eine Botschaft vermittelt wird. Man kann sein Leben ändern, wenn man den Willen dazu aufbringt und es einfach macht. Ansonsten sitzt man in der Routine, im Alltag fest. Ob das ein gutes Ende ist? Ich weiß nicht, aber es ist wie das Leben, es geht immer weiter. Irgendwie.

Mein Fazit: Der Sprung ist kein Wohlfühlbuch, denn man lernt viele verschiedene Schicksale kennen und das ist nicht immer leicht. Denn man leidet mit und manchmal war ich einfach nur wütend, weil viele Sachen so ungerecht sind oder falsch laufen.
Mit jedem Charakter konnte ich mich nicht identifizieren, obwohl man manchmal auch von den nicht gemochten Figuren die Handlungen nachvollziehen konnte. Nachvollziehen, aber nicht verstehen konnte.
Und am Ende geht es dann irgendwie weiter, das Leben, die Routine, der Alltag. Obwohl das nicht immer gut ist. Manchmal muss man sein Leben ändern. Ein nachdenkliches Buch, was ich auch weiterempfehlen würde.

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