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Veröffentlicht am 05.04.2020

Ein emotionales Buch

Miracle Creek
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Elizabeth Ward ist angeklagt wegen Mordes. Wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn und ihrer Freundin Kitt. Sie soll absichtlich ein Feuer in der Nähe der Sauerstofftanks gelegt habe, die die Druckkammer für ...

Elizabeth Ward ist angeklagt wegen Mordes. Wegen Mordes an ihrem eigenen Sohn und ihrer Freundin Kitt. Sie soll absichtlich ein Feuer in der Nähe der Sauerstofftanks gelegt habe, die die Druckkammer für das HBO versorgte, sodass diese Feuer fingen.

Das Cover ist interessant, aber so ganz werde ich nicht schlau daraus.
Auf jeden Fall gefällt mir der Schreibstil sehr gut. Besonders, weil erst so nach und nach die ganze Geschichte ans Licht kommt. Der Fall wird von hinten aufgerollt.
Der Beginn der Geschichte ist die Verhandlung von Elizabeth und es wirkt so als wäre alles klar, was denn passiert ist. Aber da täuscht man sich als Leser, denn jeder der Teilnehmer an der HBO, eine Methode Krankheiten durch konzentrierte Sauerstoffzufuhr zu heilen bzw. zu verbessern, hat ein Geheimnis. Und als Leser erfährt man davon, weil die handelnden Figuren selber zu Wort kommen. Jeder erzählt abwechselnd aus seiner Sicht, also nicht in Ich-Form, aber trotzdem bekommt man die Gedanken und Gefühle der Teilnehmer vermittelt.
Denn nicht nur Elizabeth scheint nicht so zu sein, wie sie sich verhält. Kalt und distanziert, scheint sie zu einem Mord fähig. Doch was ist mit den anderen? Matt, Theresa oder Young, die alleine mit den Patienten war bevor es passierte?
Ich habe richtig mitgefiebert und durch die spannende Erzählweise wollte ich unbedingt wissen, was denn da wirklich passiert ist.
Der Großteil der Handlung spielt sich im Gerichtssaal ab und Angie Kim hat selbst hier eine Spannung aufgebaut, die greifbar ist. Ich habe atemlos den Ausführungen der beiden Anwälte gefolgt und wechselte selbst zwischen dem festen Glauben, dass Elizabeth schuldig sein muss und dem Gedanken, dass es doch mehr gibt und sie es nicht gewesen sein kann.
Die Patienten in der HBO sind fast ausschließlich Kinder. Kitts Sohn TJ und Elizabeths Sohn Henry, die beide an Autismus leiden oder Theresas Tochter Rosa, die im Rollstuhl sitzt und sich nicht äußern kann. Und hier beginnt das Können der Autorin meiner Meinung nach, denn nicht nur die Kinder werden gut beschrieben, auch die Eltern und ihre Gedanken werden gut dargestellt. Man fühlt mich den Charakteren mit und versteht sie und ihre Gefühle. Ich mochte es einfach, wie gut alle Charaktere ausgebaut worden und so ist jeder in dem Buch etwas Besonderes, Einzigartiges. Zum Beispiel gibt es die Figuren, die sich versuchen die Dinge schön zu reden, damit man sich nicht mit der Realität auseinander setzen muss. Oder die anderen, die erst im Nachhinein erkennen was sie falsch gemacht haben und dann aber ehrlich zu sich selber sind. Es sind einfach viele Gefühle in diesem Roman vereint.
Auch wenn es hier nicht so actionreich hergeht, ließ mich dieser Roman nicht los und konnte mich in seinen Bann ziehen. Obwohl er sehr tragisch und zuweilen auch traurig ist, aber es geht darum das richtige zu tun auch wenn es einem schwer fällt.
Denn die Wahrheit ist nicht immer leicht zu ertragen.
Das Ende ist dann wie nicht anders zu erwarten nicht das große Happy End, aber es passt und ich finde es sehr gut, trotz dem tragischen Charakter.

Mein Fazit: Dieses Buch fand ich einfach fantastisch, denn es konnte mich mit den Gefühlen mitreißen und nahm mich mit auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen.
Das Buch ist kein Buch um es einfach mal so zwischendurch zu lesen, denn vieles an der Geschichte ist tragisch, aber die sehr gut gestalteten Charaktere haben mir ihre Sichtweisen erzählt und bei vielen konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen, obwohl natürlich auch die anderen da waren, die mich mit dem Kopf schütteln ließen. Ich weiß nicht was ich sonst noch sagen soll, außer, lest dieses Buch, denn es ist wirklich einfach sehr gut!

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein klasse Buch!

Hologrammatica
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Galahad Singh ist Quästor, das heißt er ist spezialisiert darauf vermisste Personen zu finden. Das besondere, er lebt im Jahr 2088 und es ist in dieser Zeit relativ einfach zu verschwinden, wenn man sich ...

Galahad Singh ist Quästor, das heißt er ist spezialisiert darauf vermisste Personen zu finden. Das besondere, er lebt im Jahr 2088 und es ist in dieser Zeit relativ einfach zu verschwinden, wenn man sich hinter Hologrammen verstecken kann. Nun bekommt er den Auftrag Juliette Perrotte zu finden, eine Kryptologin, die an der Verschlüsselung von Quants arbeitet. Die Schwierigkeit, sie ist selber ein Quant und kann ihren Körper wechseln.

Das Cover finde ich einfach total genial und genau deshalb habe ich mir das Buch auch damals gekauft bzw. ich habe es ertauscht.
Und von der ersten Seite an war ich fasziniert von diesem Buch. Nicht nur der Schreibstil von Tom Hillenbrand konnte mich fesseln, auch diese Welt die er da entwirft ist so genial.
Zunächst erfährt man nur Häppchenweise was denn in dieser Zukunft los ist, aber nach und nach ergibt sich ein Bild und genau das fand ich so toll. Generell war ich begeistert, denn diese Welt ist klasse. Man kann sich dort hinter Holopolish verstecken und seine Wohnungen zum Beispiel verschönern oder seine Klamotten aufwerten. Prinzipiell klingt das vielleicht jetzt nicht so toll, aber die Idee dahinter ist einfach super.
Und auch die Spannung kommt vor allem gegen Ende nicht zu kurz. Okay, ich muss zugeben zunächst ist es eher eine typische Detektivgeschichte wenn Galahad sein Quästorat annimmt und los legt zu recherchieren. Es ist viel Ermittlungsarbeit und Fakten drumherum als eine große Spannung. Aber sobald wir dann auch zwischendurch immer mal was von Juliette erfahren, werden die Fragen immer größer und man möchte einfach nur wissen, was denn da los ist. Und das das eine größere Sache zu sein scheint, wird einem auch so nach und nach klar.
Eine eigentlich schönere, besser Welt, die auf einen fast schon zu perfekt wirkt, wird erschüttert von… ja, von was? Das muss man jetzt selber herausfinden. ;)
Was mich ein klein wenig gestört hat, war das Galahad zwischen verschiedenen Quästoraten hin und herspringt. Das scheint zwar vielleicht für einen Detektiv normal zu sein, denn manchmal kommen halt neue Hinweise zu älteren Fällen rein, aber das fand ich zunächst etwas störend. Aber keine Angst, auch das klärt sich noch auf und dann scheint es doch wieder passend zum Gesamtbild.
Wie man in dieser zukünftigen Welt das Gesamtbild nicht zu sehen bekommt, so darf man das als Leser nicht vergessen, denn nur dann kann man hinter die Fassaden, hinter die Holos blicken und alles verstehen.
Das Thema hinter dem Fall ist vielleicht kein besonders neues und man hat dazu schon das ein oder andere gelesen bzw. gesehen, aber Tom Hillenbrand weiß das interessant zu verpacken und macht darauf eine spannende Geschichte.
Das Buch ist einfach nur klasse und auch das Ende hat mir wirklich gut gefallen und rundet alles sehr gut ab.

Mein Fazit: Hologrammatica ist ein wirklich gelungenes Buch, dass eine echt klasse Welt erschafft, die man sich gut vorstellen kann. Denn durch die Social Media versuchen wir jetzt schon, die perfekte Welt nach außen zu tragen und der Autor geht hier einen Schritt weiter und man kann die perfekte Welt zeigen, dank Holopolish.
Dazu kommt dann noch eine sehr spannende Geschichte, die mich bis zum Ende fesseln konnte und ich freue mich, dass es eine weitere Geschichte aus dieser Zeit gibt und werde auch dieses Buch lesen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne spannende Detektivgeschichten liest mit einem interessanten Setting.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Ein spannender Schreibstil

Totsee
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Nora ist Personenschützerin. Als sie Kim Bergström schützen soll, möchte sie den Auftrag zunächst nicht annehmen, aber dann entschließt sie sich doch dazu, weil sie schon ihren Vater, den reichen Unternehmer ...

Nora ist Personenschützerin. Als sie Kim Bergström schützen soll, möchte sie den Auftrag zunächst nicht annehmen, aber dann entschließt sie sich doch dazu, weil sie schon ihren Vater, den reichen Unternehmer Peter Bergström, kannte und schützte.
Doch die vermeintlich leichte Sache, entwickelt sich schnell zu einer großen Verschwörung.

Das Cover ist echt der Hammer finde ich. Ich mag die dunklen Farben und auch das man genauer hinsehen muss, um die einzelnen Details zu erfassen.
Auch der Schreibstil ist wirklich sehr spannend und einnehmend. Ich mag es wie der Autor, seinen Leser fesselt und die Seiten nur so dahinfliegen.
Nora allerdings mochte ich irgendwie nicht so richtig, bis zum Ende konnte ich keinen Draht zu ihr finden. Das liegt zum Teil daran, weil sie manchmal für mich sehr unverständlich agiert hat, aber auch weil ich nicht genau einschätzen konnte, ob sie einfach nur uninteressiert an bestimmten Dingen war oder wirklich etwas primitiv und naiv war. Ansonsten waren die Charaktere doch gut gestaltet. Kim mochte ich und auch wenn ich am Anfang dachte, sie wäre einfach nur abgedreht, löst sich hier alles auf und ich konnte bei ihr die Handlungen zumindest nachvollziehen. Verstehen auch nicht immer, aber das muss ja nicht sein.
Besonders gefallen haben mir aber in diesem Buch die bösen Charaktere. Allen voran Karsten von Hallstein, der so als Oberbösewicht auftritt und den man schon direkt am Anfang des Romanes kennen lernt. Zwar hatte ich das Gefühl, dass sich seine Machenschaften zu einer riesigen Verschwörung ausbreiten (was ja auch dann letztendlich auch irgendwie passierte), aber gerade weil er so ein richtig böser Mensch mit einer richtig großen Verschwörung war, war ich total neugierig auf die Hintergründe.
Eigentlich mag ich so gar keine Verschwörungstheorien in Büchern, aber hier konnte mich das Thema irgendwie packen. Obwohl ich natürlich auch auf der anderen Seite zugeben muss, dass es mir doch an einigen Stellen etwas zu viele Verwicklungen waren und ich dann dachte, noch eine Verschwörung innerhalb der Verschwörung oder was? Vielleicht hätte es etwas weniger sein können.
Zwischendurch hatte ich deshalb ein wenig Angst, dass sich der Autor in seinen Theorien verstricken könnte, aber das war nicht der Fall, denn die Auflösung war gut erklärt und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zwar dachte ich mir schon so meinen Teil gegen Ende, aber das ist vollkommen okay.
Was mir auch gut gefallen hat, war die Kritik, die zwischen den Seiten steckte. So nimmt sich der Autor aktuelle Themen vor um seinen Roman aufzubauen, aber auch um die Gesellschaft zu kritisieren wie ich finde.
Eine kleine Kritik muss ich allerdings am Ende noch anbringen. Es wurde mir viel zu viel Wert auf die Äußerlichkeiten gelegt im Roman. Sehr häufig fallen Dinge, die darauf bezogen sind wie gut aussehend die Leute sind bzw. dann doch eher nicht. Zum Beispiel bei Maya, die „keine Schönheit ist“ oder Dr. Klein, der seine Mitarbeiterin nicht nur „wegen ihres umwerfenden Aussehens“ schätzt.
Da bin ich doch leider öfters drüber gestolpert.

Mein Fazit: Obwohl ich keine Bücher über Verschwörungen mag, konnte mich dieses Buch doch fesseln, was wohl auch an der spannenden Erzählweise des Autors liegt. Und da ich nicht immer die Protagonisten mögen muss, konnte ich hier auch darüber hinwegsehen, dass mir Nora bis zum Ende nicht wirklich sympathisch wurde. Die Auflösung hat mir wirklich sehr gut gefallen und alle Verstrickungen lösten sich hier auf ohne konstruiert zu wirken. Ich war wirklich positiv überrascht, weil ich die Befürchtung hatte, dass sich der Autor nachher selber in seinen Verschwörungen verstrickt.
Einzig diese Bezogenheit auf die Äußerlichkeiten der Personen störte mich etwas, aber das ist wohl auch meine einzige Kritik an dem Roman. Ein guter Thriller! :)

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Gelungener Reihenauftakt

Die Dunkelheit der Drachen
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Flick wollte immer Pfeifer werden, doch dann ist er in Ungnade gefallen und floh von Burg Tiviscan, wo die Ausbildung stattfindet. Nun hält er sich mit illegalen Spielen über Wasser, bis etwas schief geht.

Das ...

Flick wollte immer Pfeifer werden, doch dann ist er in Ungnade gefallen und floh von Burg Tiviscan, wo die Ausbildung stattfindet. Nun hält er sich mit illegalen Spielen über Wasser, bis etwas schief geht.

Das Cover lässt dann doch mehr Drachen vermuten, als letztendlich im Buch vorkommen. Auch der Titel hat mich anderes erwarten lassen. Das war ein bisschen schade, aber das bleibt dann auch das einzige worüber ich meckern kann. ;)
Denn ansonsten mochte ich das Buch sehr gerne.
Ich mag ja generell Adaptionen von Märchen oder Legenden und hier geht es um den Rattenfänger von Hameln. Der aber ein ganz und gar böser Geselle im Buch ist. Aber ich möchte nicht zu viel über ihn verraten.
Bleiben wir bei den Charakteren um die es im Buch dann hauptsächlich geht. Zunächst einmal Flick, er ist ganz klar ein Antiheld finde ich, denn obwohl er mit seiner Pfeiferei Gutes tun möchte, möchte er nachdem er geflohen ist doch eigentlich nur weit weg von Tiviscan leben und etwas Geld verdienen. Generell tut er nichts in böser Absicht und doch gerät er immer wieder in irgendwelche Schwierigkeiten. Und versucht dann mit seinen Freunden, der verzauberten Ratte Rena und dem Drachengreif Barver die Situation zu retten. Und das gelingt ihnen in spannenden Abenteuern und der Autor schreibt auch sehr fesselnd, so dass sich das Buch nicht nur für Kinder eignet, sondern auch Erwachsene, die Fantasygeschichten mögen Spaß daran haben.
Wobei ich ehrlich sagen muss, ich nicht immer weiß, ob das Alter mit 10 Jahren vielleicht nicht doch etwas zu niedrig angesetzt ist. An manchen Stellen geht es doch etwas brutal zu. Ich persönlich fand es nicht so tragisch, aber ich bin auch einiges gewohnt.
Sehr schön fand ich auch, dass es in der Geschichte nicht an witzigen Szenen mangelt, besonders die Freunde untereinander ziehen sich immer mal wieder auf. Das lockert dann doch so manches auf. Mich konnte die Geschichte für sich einnehmen, obwohl ich doch mit mehr Drachen gerechnet hatte, wie oben schon erwähnt. Aber es geht hier ganz klar um drei Außenseiter die eigentlich nur ihr Glück suchen und irgendwie in eine Sache hineinrutschen und dann plötzlich die Welt retten müssen. Jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung, denn wie das leider so ist, geht es immer weiter. ;)
Das Ende war dementsprechend sehr offen und lässt Platz für noch weitere spannende Abenteuer.

Mein Fazit: Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und kann es nur jedem empfehlen, der tolle Fantasywelten mag in denen es sehr abenteuerlich zugeht. Denn genau das findet man hier, spannende Kämpfe, aber auch viel Freundschaft. Und einen sympathischen Antihelden, der mit seinen Freunden unfreiwillig die Welt retten muss.
Der kleine Abzug gilt dann dem Cover und dem Titel, denn wenn man Drachen zeigt, müssen auch Drachen drin sein, aber diese werden immer nur am Rande erwähnt und der Charakter, der dann im Mittelpunkt steht ist ein Drachengreif. Also auch kein reiner Drache.
Ich warte wie schon erwähnt auf die Fortsetzung und freue mich auf weitere Abenteuer. :)

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Typischer Whodunnit

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryeland ist Lektorin bei einem kleinen Verlag. Doch einer der besten Autoren dort ist Alan Conway, der den Ermittler Atticus Pünd erfunden hat. Sie hat seinen neusten Roman bekommen und macht sich ...

Susan Ryeland ist Lektorin bei einem kleinen Verlag. Doch einer der besten Autoren dort ist Alan Conway, der den Ermittler Atticus Pünd erfunden hat. Sie hat seinen neusten Roman bekommen und macht sich auf einen spannenden Fall bereit. Doch dann verändert sich alles.

Das Cover ist irgendwie cool. Die rote Farbe gefällt mir, sie sticht so hervor. 
Generell mag ich die Idee einer Geschichte in der Geschichte. Denn nachdem man kurz Susan kennen gelernt hat, steigt man zunächst in den Roman von Alan Conway ein.
Es ist alles ganz klar getrennt (die unterschiedlichen Texte sind mit verschiedenen Schriftarten unterteilt) und so kommt man nicht durcheinander.
Was vielleicht aber auch so nicht passiert wäre, denn es gibt keine schnelle Wechsel, erst am „Ende“ des Romans wechselt man wieder zu Susan.
„Ende“ deshalb, weil die Geschichte nicht aufgeklärt wird. Die letzten Seiten des Manuskriptes fehlen und zu allem Überfluss begeht Alan Conway auch noch Selbstmord.
Was also mit einer Suche nach den fehlenden Seiten beginnt, endet in einer Mordermittlung, denn Susan scheinen einige Dinge nicht so richtig zu passen.
Und so hat man nicht nur mit der Atticus Pünd Geschichte ein Whodunnit, sondern auch Susan verwickelt sich in einem solchen Schema.
Es passiert halt nichts so besonderes, denn alles scheint typisch. Viele Geheimnisse und jeder scheint was zu verbergen zu haben und so gelangt jeder Mal in das Visier des Ermittlers. Das ist auch was mich manchmal an so Whodunnits stört, die Idee ist immer gleich und läuft nach Schema F ab, es gibt viele Andeutungen und der Leser wird irgendwie auf Abstand gehalten, weil noch nicht durch die Ermittler was durchsickert. Wie schon gesagt alles wird sehr geheimnisvoll aufgebaut, wahrscheinlich um Spannung aufzubauen.
Und klar, natürlich habe ich versucht mitzuraten, wer es denn letztendlich doch war. Und was soll ich sagen, bei beiden Geschichten lag ich falsch. :D
Aber auch hier am Ende passiert nichts überraschendes, denn wie das so ist, wird der oder die Mörder mit den Erklärungen und Hinweisen zur Auflösung konfrontiert und erst dann erfährt der Leser auch mehr. Besonders interessant finde ich es dann immer, was einem dann doch nicht so wirklich aufgefallen ist. Die kleinen versteckten Details, denen man keine so große Beachtung schenkt. Sie sind dann wichtig und geben letztendlich die entscheidenden Tipps.
Und so haben mir beide Ende und ihre Lösungen sehr gut gefallen, denn sie sind schlüssig und lösen beide Geschichten sehr gut auf. Einzig das generelle Ende um Susan fand ich doch ein bisschen kitschig, aber ist halt wohl ein Happy End. ;)

Mein Fazit: Die Morde von Pye Hall ist ein klassischer Whodunnit Roman und hat keine besonderen Überraschungen parat. Beide Geschichten, die um Susan und die um Atticus Pünd meine ich damit. Aber wenn man das mag, ist man hier vollkommen gut unterhalten. :)
Susan war mir als Charakter schon sehr sympathisch, was mir bei Pünd gefehlt hat, aber ich mag einfach nicht wenn Ermittler nur für sich alleine denken und alles geheim halten. Aber um am Ende die große Auflösung zu haben muss das wohl so sein.
Und beide Enden wurden wirklich sehr gut aufgelöst. :)
Dieser Roman ist also ganz klar eine Leseempfehlung für alle Fans von Krimis á la Agathe Christie.

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