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Veröffentlicht am 28.10.2017

Nettes Buch für zwischendurch

Göttin der Rosen
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Das ist schon der 5. Teil der Mythica Reihe von P.C. Cast. Aber da sie alle abgeschlossen sind, muss man sie nicht zwingend von vorne beginnen.
In der Reihe geht es in allen Bänden um eine griechische ...

Das ist schon der 5. Teil der Mythica Reihe von P.C. Cast. Aber da sie alle abgeschlossen sind, muss man sie nicht zwingend von vorne beginnen.
In der Reihe geht es in allen Bänden um eine griechische Göttin. Diese kommen immer irgendwie in unsere Welt oder zumindest nehmen sie Kontakt zu der Hauptprotagonisten auf. Ihr merkt schon, diese Reihe ist sehr Frauenlastig. ;)
In Göttin der Rosen ist die Göttin um die es geht Hekate. Obwohl die primäre Geschichte eher eine Adaption an Die Schöne und das Biest ist und weniger eine Sagengeschichte.
Mikki gelangt hier durch einen Zufall in das Reich der Rosen und lernt dort den Wächter kennen. Der, wie ihr sicher schon erraten habt, das Biest ist. ;)

Das Cover ist bei allen sehr ähnlich aufgebaut. Es ist immer eine Frau abgebildet, die aber immer unterschiedliche Haarfarben hat. Mir persönlich gefällt die Aufmachung nicht so gut, aber okay, für einen leichten Roman reicht es vollkommen.
Und damit sind wir schon dabei. Ich habe bis jetzt noch keine anderen Bücher von P.C. Cast gelesen und kann deshalb nur über Mythica sprechen und diese Reihe ist einfach eine leichte Lektüre für zwischendurch. Die Sätze sind nicht allzu kompliziert und das Thema ist halt Liebe, aber auch starke Frauen. Bzw. lernen die Frauen sich einfach so zu akzeptieren wie sie sind und Selbstbewusstsein aufzubauen.
Wobei ich zugeben muss, dass ein großer Schuss Erotik noch in den Topf kommt. Es geht einfach ziemlich viel um Sex. Aber genau diese locker flockige Mischung gefällt mir irgendwie an der Reihe, dazu dann noch die griechische Mythologie (die ja auch nur vor Sexgeschichten strotzt) und ich muss sagen, ich lese diese Reihe zwischendurch einfach sehr gerne. 
Was mir dann auch noch gefällt ist, dass die Autorin alles in einem humorvollen Tonfall schreibt und so hat man während des Lesens auch immer was zum Schmunzeln oder lachen.
Der Gedanke, dass es in unserer Welt diesen Hauch von Magie gibt und man durch Zufall oder gewollt Götter beschwören kann, gefällt mir sehr gut. Und auch wenn diese typisch sind und immer etwas selbstherrlich und selbstverliebt rüber kommen, ist die Vorstellung einfach magisch.
Das einzige was mich immer mal wieder stört ist, dass die Frauen im Buch zwar als starke Frauen gezeigt werden möchten (meist gelingt das zwar auch), aber manchmal sind sie mir dann doch etwas zu sehr auf den jeweiligen Mann fixiert. Wie auch in diesem Teil.
Mikki denkt die ganze Zeit immer nur an den einen und was er von ihr hält und warum er sie abweist. Klar macht man sich Gedanken, wie man auf den anderen wirkt, aber dass man nur noch daran denkt, nervt ein klein wenig.
Ansonsten ist Mikki ein sehr netter Charakter und ihre Ungeduld zwischendurch ist einfach nachvollziehbar. Jeder würde irritiert reagieren, wenn man auf einem in einem Schloss mit Rosengarten aufwacht. ;)
Der Wächter erinnert da schon viel stärker an den Charakter des Biestes aus dem Disney-Film. Er ist aufbrausend und vertraut nur langsam, weil er einfach zu lange nur als das Monster, das er äußerlich scheint, betrachtet wurde.
Ich möchte zwar nicht zu viel verraten, aber wahrscheinlich könnt ihr euch schon das Ende vorstellen. ;) (Was eigentlich ein Grund ist, warum ich Liebesromane nicht so gerne lese.)
Aber der Weg dorthin ist sehr schön beschrieben und mit dem Ende kann man wirklich zufrieden sein.

Mein Fazit: Obwohl das Buch natürlich zwischendurch schon recht schnulzig ist, ist es trotzdem eine nette Lektüre, die ich mir ab und zu mal gönne. Die Mischung aus griechischer Mythologie, Witz und Erotik ist wirklich gelungen. Und wer sowas mag, sollte sich diese Reihe unbedingt mal anschauen. :)

Veröffentlicht am 27.10.2017

Mehr als erwartet

Der gefährlichste Ort der Welt
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Tristan ist der typische Außenseiter, doch trotzdem wird er hauptsächlich nicht beachtet und lebt sein Leben. Doch als er eines Tages einen Liebesbrief an Cally schreibt und diese ihn an einen Klassenkameraden ...

Tristan ist der typische Außenseiter, doch trotzdem wird er hauptsächlich nicht beachtet und lebt sein Leben. Doch als er eines Tages einen Liebesbrief an Cally schreibt und diese ihn an einen Klassenkameraden weitergibt, beginnt das Mobbing.
Irgendwann zieht Tristan den Schlussstrich und begeht Selbstmord.

Das Cover wirkt schon recht schlicht, aber ich bin schon recht zwiegespalten wenn ich es betrachte, denn im Hinblick auf den Selbstmord wirkt es bedrohlich, aber trotzdem hat es etwas Einfaches glückliches. Einfach ein Junge im Pool vielleicht.
Generell hat mir der Stil der Autorin sehr gut gefallen, obwohl an einigen Stellen viel in den Zeiten gesprungen wird und man dadurch schon aufmerksam bleiben musste.
Auch das Thema ist wirklich interessant, denn die Frage ist, wie leben die Kids nach diesem drastischen Einschnitt weiter?
Dadurch hat mich das Buch etwas an Drei Tage und ein Leben erinnert, dass ich vor kurzem gelesen habe, aber es hat auch ein bisschen was von Geständnisse. Und trotz allem ist es eine ganz eigene Geschichte und Erzählweise.
Ich war irgendwie den Jugendlichen gegenüber sehr skeptisch eingestellt, denn man bekommt ja am Anfang das starke Mobbing mit und deshalb ist man halt einfach nicht unvoreingenommen. Aber durch die nüchternen Beschreibungen, die mir sehr gut gefallen haben, wirkte alles nur noch realer und die Autorin hatte mich in ihren Bann geschlagen.
Denn immer mehr gerät der Selbstmord in den Hintergrund und man erfährt mehr von den anderen Jugendlichen. Wie sie leben, was sie wollen und wer sie nach außen hin sind.
Es geht um das Leben in der Highschool und wie unterschiedlich die Kids dort entwickeln und verhalten. Was wichtig ist oder vielmehr scheint. Ein Porträt eines Lebensabschnitts in dem sich so viel entscheidet für die weitere Zukunft.
Ich war sehr fasziniert darüber wie gut die Autorin darstellt wie die Außenwahrnehmung der anderen ist und wie derjenige sich selber sieht. Und wie man in bestimmte Rollen gepresst wird, aus denen man nur mühsam wieder herauskommt.
Denn viele wollen einfach nur aus ihrer Welt fliehen, aber das scheint nicht möglich, denn da sind ja noch die anderen Jugendlichen, die einen in einer Rolle sehen wollen. Denn jeder hat seine zu spielen: Der Schönling, der Raufbold, der Coole, das Mauerblümchen, die Tänzerin, die Hippiebraut. Um nur einige zu nennen.
Dazu kommt, dass sich alles was getan wird in der breiten Öffentlichkeit abspielt. Bei Facebook wird alles unwiderruflich gepostet und jeder kann seinen Kommentar dazu abgeben, egal ob man denjenigen kennt oder nicht. Und das baut bei einem sich entwickelnden Menschen noch mehr Druck auf, denn die Frage ist doch, wie möchte ich mich darstellen?
Am Ende bekommt die Autorin einen wunderbaren Dreh dazuhin ihren eigenen Roman zu analysieren und dadurch schließt sich der Kreis wieder.
Es ist ein gutes, offenes Ende, das zeigt, dass das Leben weitergeht und man letztendlich selber seine Entscheidungen treffen muss und sich nicht beeinflussen lassen darf.

Mein Fazit: Ich finde, dass ist weniger ein Buch über einen Selbstmord als mehr eines über einen schwierigen Lebensabschnitt. Ich war erst skeptisch den Charakteren gegenüber eingestellt, denn man bekommt das Mobbing ja am Anfang mit, aber nach und nach merkt man, dass jeder einfach nur er / sie selber sein möchte. Ein fantastisches Buch über das Erwachsenwerden. Hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Sehr inspirierend

Das Leben und das Schreiben
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Dieses Buch ist nicht nur eine Biographie über Stephen King. Er beschreibt da auch wie er schreibt und was seiner Meinung nach dazugehört um ein guter Schriftsteller zu werden. Das Handwerkszeug jedes ...

Dieses Buch ist nicht nur eine Biographie über Stephen King. Er beschreibt da auch wie er schreibt und was seiner Meinung nach dazugehört um ein guter Schriftsteller zu werden. Das Handwerkszeug jedes Schriftstellers steht im Vordergrund: die Sprache.

Was soll ich zum Cover mehr sagen, als das es glänzt? Sehr toll gemacht. ;)
Der Beginn ist eine Art Lebenslauf von ihm. Ja, er nennt es selber so, denn er beschreibt seine Kindheitserinnerungen nicht in einen langen, fließenden Text, sondern diese werden als Anekdoten in kurzen Kapiteln vorgestellt. Und das geschieht wie gewohnt in seinem lockeren und witzigen Stil, sodass man sich nicht nur direkt angesprochen fühlt sondern auch als wäre man ein guter Kumpel von ihm. Dafür sorgen dann auch die Einschübe in Klammern, die immer mal dazwischen gestreut werden. Einfach sehr gut zu lesen.
Wobei man manchmal fast vergessen könnte, dass es das wahre Leben des Stephen King ist, denn mir kam es ab und zu so vor, als würde ich einen Roman lesen.
Und trotzdem war ich fasziniert davon, wie viele Einblicke er in sein privates Leben zulässt und was ihn zum Schreiben gebracht hat. Denn darum geht es hauptsächlich, seinen Weg zum Schriftsteller. Und obwohl er schreibt, man soll nicht zu viel in das Buch hineininterpretieren, habe ich unwillkürlich versucht Verbindungen zu seinen Romanen in seinem Leben zu finden.
Z.B. habe ich mich gefragt, ob er viele Kinder in der Außenseiterrolle schreibt, wegen seiner eigenen Kindheit. Aber vielleicht geht das wirklich zu weit.
Ich habe mir bei der Lektüre nochmal richtig vor Augen geführt, wie viel Arbeit nicht nur in einem Roman von ihm steckt, sondern wie lang und hart sein Weg hin zum Meister des Horrors war.
Und mit dieser Ehrlichkeit hatte er mich total in seinen Bann geschlagen. Denn auch ein Stephen King setzt sich nicht einfach so hin und schreibt ein Buch in einem hinunter, es steckt jede Menge Arbeit darin.
Und dann im nächsten Teil, geht es über das Schreiben.
Und ab diesem Abschnitt ist das Buch wirklich eine tolle Hilfe für angehende Autoren. Zuerst schreibt er auch einige Kapitel zum Handwerkszeug und ich meine das wirklich so, denn er redet hier über die Sprache und der Vergleich hat mich direkt gepackt.
Zusätzlich sind noch einige kurze Beispiele abgedruckt und man kann hautnah miterleben, wie Stephen King an seine Text rangeht.
Denn es steht natürlich im Vordergrund die Mittel, wie er selber schreibt und was er von guten Texten hält. Und obwohl das recht subjektiv klingt, habe ich bei vielen Autoren in Interviews oder in Gesprächen mitbekommen, dass diese viele Dinge genauso machen oder sehen. Und dann denke ich mir, muss doch was an den Tipps von ihm dran sein, oder?
Manche Sachen habe ich nicht immer genauso gesehen, aber trotzdem habe ich das mit viel Interesse und Vergnügen gelesen.
Am Ende wird es dann nochmal sehr persönlich.
Die letzten Seiten sind dann anderen Büchern gewidmet. Bücher von Stephen Kings Leseliste oder auch die Bücher, die er in diesem Werk erwähnt hat. Diese Seiten werde ich dann noch durcharbeiten und mir den einen oder anderen Tipp rausschreiben. ;)

Mein Fazit: Das ist keine reine Biographie, denn neben den biographischen Elementen ist das Hauptthema eigentlich das Schreiben. Aber trotzdem ist das Buch nicht langweilig und man kann sich wirklich einige Tipps hinter die Ohren schreiben. Mir hat das Buch auf jeden Fall Lust gemacht wieder was zu schreiben.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Ein spannendes Buch

Drei Tage und ein Leben
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Der kleine Rémi ist verschwunden. Und damit fängt für Antoine eine Odyssee an, denn er weiß, was ihm zugestoßen ist. Aber er hat Angst es zu sagen. Nun beginnen drei endlose Tage für Antoine, die auch ...

Der kleine Rémi ist verschwunden. Und damit fängt für Antoine eine Odyssee an, denn er weiß, was ihm zugestoßen ist. Aber er hat Angst es zu sagen. Nun beginnen drei endlose Tage für Antoine, die auch noch Einfluss auf sein späteres Leben haben werden.

Das Cover wirkt irgendwie traurig und obwohl es eigentlich nicht so meinem Geschmack entspricht, muss ich zugeben, dass es sehr ausdrucksstark ist. Es hat irgendwas.
Man erlebt die Geschehnisse zusammen mit Antoine. Und ich habe direkt Mitleid mit ihm entwickelt, denn seine Mutter, die ziemlich dominant wirkt und ihm alles vorschreibt und stets darauf bedacht ist, was die anderen von ihr denken, überschattet alles. Und Antoine liebt sie sehr und möchte ihr auf keinen Fall wehtun.
Das finde ich für so ein junges Kind schon sehr bewundernswert, allerdings zeigt das auch, wie sehr seine Mutter ihn unter Druck setzt. Und so ist es kaum verwunderlich, das Antoine ziemlich einsam wirkt und all seine Liebe dem Nachbarshund schenkt.
Und als dieser dann stirbt weiß er einfach nicht wohin mit seiner Trauer, aber auch mit der Wut. Und dann beginnt die eigentliche Geschichte.
Ich finde, die Gedanken des Kindes Antoine sind sehr gut eingefangen und dazu kommt dann noch der berichtende Stil. Das gibt dem Ganzen dann nochmal eine extra Portion Spannung.
Obwohl mir Antoine im Laufe der Geschichte immer unsympathischer wurde, da aus dem verängstigten, einsamen Kind ein ziemlich egoistischer Erwachsener wird, wurde der Roman dadurch kaum langweiliger. Im Gegenteil, man fiebert auf das Ende hin, denn nun ist die Frage: Kommt am Ende alles raus?
Neben Antoine steht aber auch die Gemeinschaft im Dorf ziemlich im Mittelpunkt und dieser gut beschriebene Alptraum entwickelt sich ziemlich schnell zu einer Hexenjagd mit Verleumdungen und Mutmaßungen über denen die Wut der Dorfbewohner schwebt.
Die anderen werden alle ziemlich schnell verurteilt und man meidet sie oder redet zumindest hinter ihrem Rücken schlecht über sie.
Aber genauso kollektiv, wie einige Leute im Dorf verurteilt werden, genauso hält die Gemeinschaft dann bei einer Katastrophe zusammen. Ich finde das ein gelungenes Porträt eines Dorfes.
Was mich allerdings ziemlich verwirrt hat, waren die Namen. Einige Personen werden die ganze Zeit nur mit Nachnamen angesprochen und die Kinder natürlich alle mit Vornamen und so hat es einige Zeit gedauert, bis ich die jeweiligen Charaktere in Verbindung gebracht habe.
Ansonsten ist das Buch sehr gut geschrieben und ich konnte der Handlung gut folgen. Auch die ganzen bedrohlichen Situationen sind einfach klasse beschrieben, sodass man alles hautnah mitfühlen kann.
Am Ende schließt sich dann der Kreis und ich finde, es ist ein verdientes Ende für Antoine. Denn wie oben schon erwähnt, denkt er immer mehr nur an sein eigenes Wohlergehen und blickt kaum zurück, sondern hofft immer weiter auf sein Glück im Leben.
Aber dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, wie jede Entscheidung Einfluss auf unser späteres Leben nimmt.

Mein Fazit: Ein empfehlenswertes Buch, das zeigt, was bestimmte Situationen aus Menschen macht. Denn nicht nur Antoine wird in den Strudel um Rémis Verschwinden hineingezogen. Letztendlich ist es eine Geschichte über ein ganzes Dorf und wie mit Katastrophen umgegangen wird. Ein Buch zum Nachdenken.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Erschütternd

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul suchen eine Nanny, denn Myriam möchte gerne wieder als Anwältin arbeiten. Dann finden sie Louise und diese scheint perfekt zu sein. Doch dann passiert etwas wirklich Schreckliches.

Das ...

Myriam und Paul suchen eine Nanny, denn Myriam möchte gerne wieder als Anwältin arbeiten. Dann finden sie Louise und diese scheint perfekt zu sein. Doch dann passiert etwas wirklich Schreckliches.

Das Cover wirkt etwas altmodisch und man lässt danach vermuten, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt. Und so ist es ja dann auch.
Man bekommt als Leser sofort das Ende präsentiert und man steigt dadurch direkt auch schon ziemlich geschockt in die Geschichte ein. Wie konnte es dazu kommen?
Wir lernen dann als erstes Myriam kennen und zuerst konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Dass sie nicht immer nur bei den Kindern sein möchte, sondern auch mal was anderes erleben / sehen möchte. Dass sie das Bedürfnis hat wieder arbeiten zu gehen.
Aber je mehr man in die Geschichte eintaucht umso mehr habe ich das Gefühl, dass es bei Myriam etwas dramatischer ist. Mir geisterte der neue Begriff Regretting Motherhood im Kopf herum und irgendwie passt Myriam in diese Kategorie und auch Paul ist ein Vater, der seine Kinder zwar vergöttert, aber trotzdem sein Leben kein bisschen ändern möchte und irgendwie leben die Eltern neben ihren Kindern her. Und dann finden sie Louise.
Louise hilft wo sie nur kann und übernimmt sogar Aufgaben, die sie eigentlich nicht machen braucht. Und so wird sie immer unentbehrlicher für die berufstätigen Eltern.
Sie drängt sich richtig gehend in das Leben der Familie und ich fand das beim Lesen schon recht gruselig. Vor allem weil Myriam und Paul das bemerken, aber sich diesen Umstand immer wieder schön reden.
Ich meine, man hat das ja schon öfter gesehen oder gelesen in Filmen oder Geschichten, das Kindermädchen, dass sich immer mehr Platz im Leben der Familie einnimmt…
Aber ich möchte natürlich nicht zu viel verraten. ;)
Der Schreibstil ist wirklich gut. Man hat verschiedene Perspektivwechsel, sodass man alles aus den Blickwinkeln der handelnden Personen mitbekommt und so entwickelte ich dann doch irgendwie Mitleid mit Louise, denn sie wirkt so einsam.
Dazu kommt, dass der Roman wenig Dialoge hat und eher wie ein Bericht scheint und genau diese trockene Art baut die Spannung auf.
Denn immer wieder wird das Drama unserer Zeit angesprochen: Familie und Beruf ist anscheinend nur schwer vereinbar. Generell möchten so einige aus der heutigen Generation ihr Leben nicht für Kinder ändern. Und genau so sind Myriam und Paul. Wobei ich finde, dass es schon ziemlich krass dargestellt ist. Wie kann man sich so von einer Person vereinnahmen lassen? Vor allem wenn es um das eigene Kind geht?
Die ganze Zeit schwebt diese Katastrophe über der Geschichte und obwohl es keinen einzigen wirklichen Sympathieträger im Roman gibt, konnte ich das Buch schlecht aus der Hand legen. Ich war total erschüttert und konnte mich einer morbiden Faszination nicht entziehen.
Man muss einfach wissen wie es dazu kommen konnte. Wo Louise doch „ihre“ Kinder so sehr liebt.
Das Ende lässt dann zwar einige Fragen offen und erklärt nicht alle Sachverhalte endgültig, was ich irgendwie schade finde, aber trotzdem erfährt man doch so viel, dass man sich die Geschichte selber weiterdenken kann.
Aber doch bleibt die Frage: Warum?

Mein Fazit: Das Ende hätte etwas aufschlussreicher sein können, aber trotzdem war ich total fasziniert von der Geschichte und konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Eine Familientragödie der Extraklasse.