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Veröffentlicht am 25.04.2022

Das Ende hätte etwas kreativer sein können

Monster auf der Couch
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J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich ...

J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich passiert? Denn zuletzt arbeitet J an einem Buch über ihre Patientinnen, die allerdings allesamt Figuren aus der Schauerliteratur sind.

Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein richtiger Blickfang. So bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden.
Und dann im zweiten Schritt natürlich der Inhalt, denn ich mag es wenn Autorinnen Figuren aus klassischen Büchern mit in ihre Geschichten einbeziehen. Und genauso ist es auch hier passiert und diesmal sind es allesamt Charaktere der Schauerliteratur, wie ich oben ja bereits erwähnt habe. Denn wie es so treffend hinten auf dem Buch steht:

Der bipolare Dr. Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Außer Carmilla kannte ich auch alle Figuren bzw. hatte ich auch alle Bücher gelesen. Bei ihr musste ich um ehrlich zu sein erstmal googlen. Aber trotzdem hat mir die Lektüre sehr viel Spaß gemacht. J möchte also gerne ein Buch über ihre Patient
innen schreiben. Und ist deshalb auch im E-Mail Austausch mit P, die eine bekannte Psychologin im Ruhestand ist.
Man wird als Leserin vollkommen im Dunkeln gelassen, wie es sein kann, dass die Figuren aus ihren Büchern bzw. Zeiten zu J in die Praxis kommen können und was das genaue Ziel der Geschichte ist. Doch so nach und nach baut sich alles auf, wobei der große Knall am Ende leider auch nicht so richtig kommt.
Sehr interessant sind die ganzen Sitzungen mit den verschiedenen Charakteren schon und ich finde die Bücher gut aufgearbeitet wenn man das mal aus der modernen Psychologie betrachtet sieht. Denn das die Charaktere Probleme haben ist ja wohl klar, wenn man die dazugehörigen Romane gelesen hat.
Außerdem hat mich die Machart des Buches sehr gefesselt, denn das ganze Buch ist wirklich wie eine Aktensammlung aufgebaut. Man findet die Sitzungsprotokolle und die E-Mails und außerdem noch Ausschnitte aus anderen Büchern, die J in den Sitzungen erwähnt. Und dann noch Zeichnungen von J, die sie von ihren Patient
innen angefertigt hat. Ich liebe ja sowas einfach und mag es wenn Bücher von der Norm abweichen.
Um ehrlich zu sein finde ich das Ende dann leider etwas einfach gewählt, denn es ist wohl die logische Schlussfolgerung und ein Ende, dass nur passend erscheint. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir vielleicht doch etwas anderes, mystischeres gewünscht. Vielleicht bin ich deswegen ein klein wenig enttäuscht gewesen, als ich das Buch zugeschlagen habe.

Mein Fazit: Ich liebe es wenn Bücher nicht von A bis Z geschrieben wurden, sondern mit vielen liebevollen Details gestaltet sind. Genauso ist es hier auch, denn das Buch ist was ganz besonderes weil es wie eine gesammelte Akte ist und auch viele Randnotizen enthält.
Außerdem mag ich es wenn bekannte Figuren, wie hier aus der klassischen Schauerliteratur, in modernen Büchern auftauchen und so eine neue Geschichte entsteht. Obwohl ich leider ein klein wenig vom Ende enttäuscht bin, passt alles gut zusammen und bildet eine Runde Geschichte. Ich empfehle das Buch ohne Bedenken weiter, weil es gut gelungen ist. 

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Erschreckend gut

Die Kinder sind Könige
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Mélanies Traum war es schon immer berühmt zu sein. So leicht und einfach, wie die Menschen in den Reality-TV-Shows.
Mit dem Aufkommen von YouTube und Instagram gelingt ihr das, denn dort macht sie ihre ...

Mélanies Traum war es schon immer berühmt zu sein. So leicht und einfach, wie die Menschen in den Reality-TV-Shows.
Mit dem Aufkommen von YouTube und Instagram gelingt ihr das, denn dort macht sie ihre Kinder zu Influencern, die mit ihrem Channel Happy Récré alle Rekorde brechen. Doch dann verschwindet ihre 6-jährige Tochter Kimmy beim Verstecken spielen.

Das Cover finde ich etwas eigenartig positioniert, denn der obere Teil der Schrift ist so abgeschnitten und dadurch wirkt es nicht ganz bzw. als würde was fehlen oder es ein Fehldruck sein. Aber zum Glück geht es ja nicht nur um das Cover. ;)
Denn das Buch war einfach nur klasse. Ich war voll in der Story drin und regelmäßig einfach nur sprachlos und geschockt, das Mélanie einfach nicht sieht, was sie ihren Kindern antut. Zunächst lernt man sie etwas näher kennen und auch wie sich dieser Gedanke, berühmt und geliebt zu werden immer mehr bei ihr festsetzt, aber trotzdem konnte ich sie nicht verstehen. Wenn die anderen Personen beschreiben, wie sie sehen, dass Kimmy sich abwendet und einfach nicht mehr gefilmt werden möchte, sind das für Mélanie alles nur Neider, die ihnen den Ruhm nicht gönnen. Denn für sie ist das was sie da macht etwas Wundervolles und natürlich wollen ihre Kinder das doch auch. Wie kann man das nicht wollen?
Ständig gefilmt zu werden für Instagram Stories oder Drehtermine für YouTube Challenges einhalten zu müssen. Jedes sechs bzw. achtjähriges Kind möchte das doch lieber als draußen zu spielen.
Wow, ich war einfach nur sowas von platt, besonders, weil das ja kein Thema ist was sich die Autorin einfach so ausgedacht hat, sondern das passiert wirklich überall auf der Welt.
Ich habe jetzt die Fakten zu diesen Channels mit Kindern nicht geprüft, aber ich denke mal, dass die Autorin da doch recherchiert hat und fast alles davon so stimmt. Es ist einfach grauenvoll, dass Mélanie bis zu Ende nicht sieht, wie sie ihre Familie kaputt macht. Das sie die Entführung ihrer Tochter nicht bis zum letzten ausschlachtet ist schon alles.
Um einem das alles noch näher zu bringen finde ich den trockenen, nüchternen Erzählstil der Autorin geradezu perfekt. Hier wird man nicht durch viele Dialoge abgelenkt, sondern erfährt eins nach dem anderen, wie die Welt von Mélanie so aussieht und was sie ihren Kindern damit antut, ohne es bemerken zu wollen. Sie lebt einfach in ihrer eigenen Bubble und hat ja ihre „Lieben“ auf Instagram, die sie unterstützen und auffangen.
Der Gegenpart der Geschichte ist Clara. Sie ist eine der Flics (Polizist*innen in Frankreich), die in dem Entführungsfall ermittelt.
Hier wählt die Autorin ganz bewusst eine Person, die so ganz anders ist als Mélanie. Ihr Eltern haben sie ganz anders aufgezogen und waren von Anfang an den neuen Medien skeptisch gegenüber eingestellt, dadurch ist diese Welt von Mélanie „neu“ für Clara. Doch da sie ein sehr penibler Mensch ist und sich bis zum letzten in ihre Arbeit hineinstürzt, schaut sie sich viele der Videos von Kim und Sam an und kann es doch nicht verstehen. Was sie aber versteht ist, dass die Kinder leiden. Und doch bleiben die beiden Kinder auf der Strecke und können sich nur alleine befreien, denn selbst Gesetze schützen Kinder nicht vor dem Social Media Wahn der Eltern. Eine Grauzone.
Mit einem großen Zeitsprung erfahren wir dann auch, wie es Kim und Sam ergangen ist und was aus allen Beteiligten geworden ist. Das fand ich auch sehr gut, denn so endet es nicht mit der Entführung, sondern gibt einen Einblick, wie die Nachwirkungen von jahrelangem Filmen auf die Geisteszustände von Kindern einwirken.
Wie gesagt ich war einfach nur fassungslos darüber, dass Mélanie bis zum Ende kaum ein Einsehen hat. Und so hat mich das Ende des Buches sehr aufgewühlt. Ich wünsche einfach nur Kim und Sam alles gute und hoffe, dass sie doch noch heil aus der Sache rauskommen.

Mein Fazit: Ein Buch das aufwühlt. Ein Buch das mich fassungslos gemacht hat. Ein Buch das mich wütend gemacht hat und bei dem ich einfach nur die Protagonistin schütteln wollte, damit sie endlich die Augen aufmacht und erkennt was sie da ihren Kindern antut.
Das Buch ist so erschreckend, weil es so realitätsnah ist und dies genauso überall auf der Welt Kindern passiert. Und ich meine hier nicht die Entführung, sondern die Geschichte dahinter. Dabei trägt die Story der nüchterne Erzählstil der Autorin und macht es einfach noch realer für einen. Ich kann das Buch einfach nur weiterempfehlen, es ist wichtig und vermittelt eine Botschaft, die einem Hilfeschrei gleich kommt. Sehr gelungene Lektüre!

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Gut, aber wenig Action

Stadt der Drachen
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Immer noch sind die Drachen und ihre Hüter unterwegs und such die sagenumwobende Stadt Kelsingra. Doch der Weg ist beschwerlich und mit allerlei Hindernissen übersät. Dazu kommt, dass immer noch niemand ...

Immer noch sind die Drachen und ihre Hüter unterwegs und such die sagenumwobende Stadt Kelsingra. Doch der Weg ist beschwerlich und mit allerlei Hindernissen übersät. Dazu kommt, dass immer noch niemand genau weiß, ob Kelsingra wirklich existiert.

Cover ähnlich wie beim ersten Teil, aber mit einer anderen Farbe, sodass man sie gut unterscheiden kann und trotzdem die Reihenzugehörigkeit erkennt. 
Der Prolog, der vorne weg geschrieben ist, wiederholt nochmal ein bisschen die Ereignisse aus dem ersten Band und das mag ich immer bei Reihen. Das man nochmal eine kleine Zusammenfassung hat ohne aber die ganze Story aus dem vorhergegangenen Teil zu wiederholen. Zwar hätte ich den Prolog in diesem Fall nicht gebraucht, denn es ist noch nicht so lange her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, aber trotzdem ist das eine gute Sache. 
Wie im ersten Teil bin ich nicht immer glücklich mit den Charakteren der Geschichte. Bei Thymara finde ich es nach wie vor schade, dass sie sich immer noch an ihr „altes“ zu Hause gebunden fühlt und nicht so richtig aus sich herauskommt. Ich glaube, sie könnte viel mehr leisten, wenn sie sich von den Regeln der Regenwildnis abnabelt. Zwar konnte ich im Laufe des Buches immer mehr ihre Beweggründe nachvollziehen und sie ist trotz allem eine starke Persönlichkeit, die für sich einsteht, aber so ein wenig bleibt sie einfach an die vorgeschriebenen Gesetze gebunden.
Alise hingegen gefällt mir immer besser. Am Anfang war sie wirklich sehr schüchtern und konnte nicht so richtig für sich einstehen. Doch immer mehr kommt sie aus sich raus und setzt ihre Meinung mit Druck auch durch. Sie muss leider auf die harte Tour erkennen, das nicht immer alle so nett und hilfsbereit sind, wie sie dachte und überdenkt ihre Freundschaften und auch ihr Leben in Bingstadt. Sie ist ganz klar eine Protagonistin, die immer mehr dazu lernt und über sich hinauswächst. 
Sintara mag ich nach wie vor nicht wirklich. Während die anderen Drachen ihre Hüterinnen immer mehr akzeptieren und sogar eine Art Bündnis mit ihnen eingehen, behandelt sie Thymara immer noch wie eine Dienerin und gibt kein Stück nach, obwohl sie merkt und weiß, dass sie ohne sie nicht so viel schaffen kann. Sie ist einfach hochmütig und denkt sie wäre was Besseres, das macht sie leider nicht besser als manch ein Mensch im Buch und das finde ich sehr schade. Ich hoffe immer noch, dass sie noch erkennt was sie an Thymara hat und ihr wohlgesinnter gegenüber wird.
Ansonsten ist die Geschichte spannend, obwohl es hauptsächlich um die Reihe nach Kelsingra geht. Es geht darum wie sich die Charaktere entwickeln und verändern und wie man sich von alten Verhaltensmustern befreien kann. Jeder muss lernen, dass man nicht immer alles alleine machen kann, seien es die Hüter
innen oder auch die Drachen. Nur alle gemeinsam können Kelsingra finden und ein neues Leben beginnen.
Selbstverständlich passieren so allerhand gefährliche Dinge auf den Weg und es gilt aber auch sich mit Gefühlen auseinander zu setzen. Ich finde Robin Hobb hat in ihrem Buch den Fokus dabei mehr auf die Protagonistinnen gelegt und zeigt, wie sie sich in einer Welt behaupten müssen, die von Männer dominiert wird, obwohl diese behaupten, dass Frauen Entscheidungen mit treffen können. Ein Buch für starke Frauencharaktere. Selbst wenn sie sich noch nach und nach dazu entwickeln.
Das Ende lässt die Hoffnung wieder steigen, obwohl die Frage aufkommt, was passiert, wenn Kelsingra erreicht ist? Wie geht es danach weiter?
Meine Neugier auf den dritten Teil ist auf jeden Fall geweckt. 

Mein Fazit: Obwohl es hier eher um die Reise der Expeditionsteilnehmer*innen geht und weniger um das Ziel, das erreicht wird, ist es keineswegs langweilig zu lesen. Die Charaktere lernen alle immer mehr dazu und stellen fest, dass sie alte Gewohnheiten, Regeln und Hindernisse zurücklassen müssen, um neues zu entdecken und sich weiterzuentwickeln. Das ist nicht immer leicht, aber trotzdem geht niemand den einfachen Weg. Nur gemeinsam findet man das gewünschte Ziel, was in dem Fall auch mehr ist als nur die Stadt Kelsingra. Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen. 

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Nichts für schwache Nerven

Snuff Killers
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Lisa und ihr Mann wollen ein romantische Wochenende verbringen, doch dann kommt alles anders. Lisa wird von Fremden entführt und soll nun der Star ihres Videos werden. Eines Snuff-Videos.

Von dem Cover ...

Lisa und ihr Mann wollen ein romantische Wochenende verbringen, doch dann kommt alles anders. Lisa wird von Fremden entführt und soll nun der Star ihres Videos werden. Eines Snuff-Videos.

Von dem Cover bin ich echt kein Fan, denn dieses glotzende Auge mag ich nicht.
Dafür bin ich umso begeisterter von der Geschichte. Klar, es ist an vielen Stellen schwer zu ertragen, denn der Autor nennt die Dinge beim Namen und umschreibt oder verschönert nichts. Hier wird alles knallhart beschrieben, was Lisa und auch anderen Personen im Buch passiert. Habe ich gedacht, dass mich nichts mehr so schnell schocken kann, kam ich dann doch an meine Grenzen.

Achtung hier kommt ein Spoiler
Vor allem als beschrieben wird was Animal, der Darsteller im Snuff Video mit dem Baby anstellt. Generell ist es nur schwer zu verstehen, was dieser Mensch mit anderen Menschen macht und dabei auch noch seinen Spaß hat. Aber wie gesagt die Beschreibungen mit dem Baby brachten mich an meine Grenze und fast hätte ich abgebrochen.

Wenn man aber von diesen ekligen Details mal absieht baut sich die Story wirklich gut auf. Da sind zunächst Lisa und ihr Mann, die eine glückliche Ehe führen und an diesem Wochenende möchte Lisa ihm endlich sagen, dass sie schwanger ist. Und dann diese krasse Wendung, als Lisa entführt wird und dann diesen Alptraum durchleben muss.
Doch nicht immer hatte ich Mitleid mit ihr, denn was sie alles tut um wieder frei zu kommen ist fast genauso schlimm wie das was die Entführer machen. Natürlich zerbricht sie an ihren Entscheidungen, aber die Frage bleibt: Wie weit würde man selber gehen um sich und andere die man liebt zu schützen?
Das ist eine wirklich interessante Fragestellung und ich habe sie mir auch mehrmals beim Lesen gestellt.
Je weiter ich gelesen habe, umso klarer wurde mir, dass mehr dahinter stecken muss als ein bloßer Zufall und die Wendung die sich dahinter verbirgt ist einfach klasse gemacht.
Und so baut sich das Ende nur logisch auf. Wirklich sehr gut!

Mein Fazit: Der Festa Verlag ist bekannt für seine öfters mal extremen Bücher und auch hier läuft das Buch unter Extreme Horror, doch mit Horror hat das ganze nicht so viel zu tun. Sorry das ich das so sagen muss, aber das ist wirklich so richtige Hardcore Scheiße und in diesem Fall ist Scheiße nicht abwertend gemeint. Ich kam beim Lesen echt an meine Grenzen und habe Dinge über sexuelle Vorlieben erfahren, die ich vielleicht lieber nicht hätte wissen wollen. Letztendlich habe ich mit viel hartem Kram gerechnet, doch einige Dinge fand ich doch etwas zu krass. Doch wenn man von dem Snuff-Film Thema absieht, ist die Geschichte sehr spannend aufgebaut und löst sich am Ende auch sehr gut auf. Ein gutes Buch, dass man aber nur lesen sollte, wenn man auf einiges gefasst ist. Man sollte einfach mit allem rechnen, was man sich noch nicht einmal vorstellen mag.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Schauerlektüre der Spitzenklasse

Slade House
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Alle neun Jahre kann man eine Tür in der Slade Alley finden. Diese kleine Eisentür bringt einen in einen Garten. Als Gast wird man nun ins Slade House eingeladen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Zauber? ...

Alle neun Jahre kann man eine Tür in der Slade Alley finden. Diese kleine Eisentür bringt einen in einen Garten. Als Gast wird man nun ins Slade House eingeladen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Zauber?

Das Cover ist verwirrend gut. Durch die falschen Perspektiven und die rote Farbe bekommt es etwas Horrormäßiges und genau das passt zur Geschichte. 
Dieses Buch wird sehr stark von seinem Stil getragen. In der vielen Absätzen wechselt der Autor schnell zwischen den verschiedenen Begebenheiten, sodass ich als Leserin auch manchmal etwas verwirrt war und nicht immer wusste was jetzt wirklich ist und was nicht.
Auch die Charaktere gefallen mir sehr gut und da gibt es einige, denn wir starten im Jahr 1979 mit Nathan und springen von ihm aus alle neun Jahre zu einem neuen Gast im Slade House.
Diese Schauergeschichte ist einfach super komponiert und konnte mich gefangen nehmen. Sie ist atmosphärisch und gruselig und man gerät in eine Geschichte in eine Geschichte in eine Geschichte….
Mich hat das etwas an Alice im Kaninchenbau erinnert. Man fällt und fällt und fällt und kommt doch erstmal nirgendwo an. Bis man dann hart auf dem Boden aufschlägt und sich mit den unglaublichen Tatsachen auseinandersetzen muss. Wer sind die Besitzer des Slade Houses und warum findet man das Haus nur durch diese kleine Eisentür?
Wenn man das herausfinden möchte, muss man sich selber hineinwagen und ob man dann wieder herausfindet, keine Ahnung. Lass dich selber überraschen. ;)
Viele Dinge wiederholen sich, aber das wird nicht langweilig, weil sich dadurch das Gruselige nur noch mehr aufbaut. Man hofft das es für den nächsten Gast des Hauses anders ausgehen wird und deshalb muss man weiterlesen.
Es ist wie bei den Gästen des Hauses, man möchte immer dort bleiben und mehr erfahren und dann geht man die Treppe hinauf ans Ende des Flures und erkennt das man gar nicht mehr die Wahl hat zu gehen, denn es ist einfach nicht möglich.
Bis zum Ende ein wirklich gut geschriebenes Buch.

Mein Fazit: David Mitchell versteht es einfach eine Geschichte in der Geschichte zu erschaffen und alles miteinander zu verweben. Dies ist eine Schauergeschichte der Superlative und man braucht nicht beschämt zu sein, wenn einem Schwindelig wird von dem Stil des Autors. Genau das trägt zur Atmosphäre des Buches bei. Dazu hat er dann seine Story noch mit ganz unterschiedlichen Charakteren gespickt, denen ich nichts Böses gewünscht habe. Bis zum Ende ein gut durchdachter Roman, den ich nur jedem Fan von gepflegter Schauerliteratur empfehlen kann.

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