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Veröffentlicht am 04.06.2022

Bereitet auf ein spannendes Finale vor

Kampf der Drachen
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Die Drachen sind endlich mit ihren Hütern in Kelsingra angekommen. Allerdings können sie die Stadt noch nicht richtig in Besitz nehmen, denn außer Heeby können die Drachen immer noch nicht fliegen. Zudem ...

Die Drachen sind endlich mit ihren Hütern in Kelsingra angekommen. Allerdings können sie die Stadt noch nicht richtig in Besitz nehmen, denn außer Heeby können die Drachen immer noch nicht fliegen. Zudem drohen ihnen noch andere Gefahren, denn nachdem Leftrin mit seiner Mannschaft nach Cassarick zurück gefahren sind, hoffen viele auf Reichtum und Macht, wenn sie Kelsingra erreichen. Und so müssen die Drachen die wieder entdeckte Stadt verteidigen.

Das Cover passt sich gut der Reihe an. Ich mag das ja, wenn man auf den ersten Blick die Zusammengehörigkeit von Büchern einer Reihe erkennen kann.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich hier wieder etwas enttäuscht von der Übersetzung des Titels bin. Macht der englische Originaltital mit City of Dragons klar, das wir hier endlich in Kelsingra angekommen sind und die Drachen die Stadt in Besitz nehmen möchten, so suggeriert Kampf der Drachen doch was ganz anderes.
Und vorneweg, es gibt keinen richtigen großen Kampf, denn in diesem Teil geht es darum, wie Sintara zum Beispiel erkennt, dass sie sich endlich aufraffen muss und was tun muss um fliegen zu lernen und überhaupt selbstständig zu sein. Das hat mich generell um ehrlich zu sein etwas gewundert, denn sosehr die Drachen es auch hassen (oder zumindest die meisten) abhängig von den menschlichen Hüterinnen zu sein, machen sie aber sehr wenig um sich von ihnen zu lösen. Stattdessen wird nur davon geträumt, wie es früher bei ihren Ahninnen war. Für so stolze Wesen hätte ich mir doch etwas mehr Ehrgeiz gewünscht.
Aber so ist Sintara eine der wenigen, die erkennt, dass sie endlich alleine jagen muss, obwohl das im Buch mehr durch einen dummen Zufall passiert. Trotzdem kann sie so die Stadt für sich einnehmen.
Was mir gefallen hat, ist der Gedanke, das Kelsingra lebt und die Erinnerungen ihrer früheren Bewohnerinnen in den Steinen vorhanden ist. So müssen die Hüterinnen nur danach greifen und können verstehen wie es ist eine Uralter zu sein. Diese Vorstellung mag ich sehr, denn ich denke, dass Ort wirklich Erinnerungen speichern können, nur das es bei uns natürlich nicht so konkret passiert wie in der Welt der Regenwildnis. ;)
Thymara gefällt mir nach wie vor und vor allem mag ich ihre Wandlung. Sie weiß was sie möchte und das schließt ein, dass sie sich nicht wie eine Ware an die männlichen Hüter verschachern lässt. Die irgendwie immer noch meinen, dass sie sich endlich für einen entscheiden muss. Aber sie entscheidet sich nicht, sondern lebt ihr leben, frei und unabhängig. Und das ist eine sehr tolle Botschaft, denn manchmal viel zu selten wird in Büchern klar gemacht, dass auch Frauen und Mädchen ihren Weg alleine wählen können und nicht von ihren Vätern, Brüdern etc. einen Weg vorgezeichnet bekommen. Thymara entwickelt sich stetig weiter und macht sich klar, dass sie sich genauso wie die männlichen Hüter nehmen kann was sie möchte und sich dafür nicht rechtfertigen braucht. Auch wenn das natürlich nicht so gesehen wird. Denn zum Beispiel Tats misst mit zweierlei Maß und das finde ich so traurig, denn am Anfang mochte ich seinen Charakter und vor allem war er immer ein sehr guter Freund für Thymara. Da wird es bestimmt noch richtig krachen, wegen verletztem männlichem Stolz oder so. :/
Alise mochte ich ja bisher auch immer sehr gerne, weil sie sich auch von der schüchternen, unterdrückten Frau zu einer mutigen und selbstbewussten Frau entwickelt hat. Aber in diesem Teil ist sie mir zu bestimmend. Gerade wenn es um Kelsingra geht scheint sie zu denken, sie dürfte alles entscheiden und versucht die Hüterinnen klein zu halten. Obwohl wenn jemand einen „Anspruch“ auf die Stadt hat, ja dann die Hüterinnen wären, die sich langsam zu Uralten verwandeln.
Im Großen und Ganzen mochte ich diesen dritten Teil auch sehr gerne, denn man erfahrt wieder sehr viel über die Welt der Regenwildnis und ihre Intrigen. Obwohl einige Teile im Buch erwähnt werden, auf die dann leider nicht so groß drauf eingegangen wird, dafür hat man dann zwischendurch wieder längere Beschreibungen, die vielleicht auch kürzer hätten sein können. Trotzdem macht das Ende viel Lust auch den letzten Band der Reihe zu lesen. 

Mein Fazit: Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Reihe stetig weiter und das gefällt mir sehr, ich hatte keine Sekunde das Gefühl als würde es einen Stillstand geben. Wie im richtigen Leben lernt man aus seinen Fehlern und bildet seinen Charakter. Obwohl es vielleicht an einigen Stellen etwas weniger Beschreibungen hätten sein können und dafür etwas mehr Action, freue ich mich schon sehr auf den Abschluss der Reihe wenn alle Charaktere aufeinander treffen und der Kampf um Kelsingra beginnt. Es bleibt interessant. 

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Ich hatte doch was anderes erwartet

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Red ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter. Denn seit die KRISE begonnen hat ist man nirgendwo mehr sicher. Es beginnt mit einem Husten und ist nicht aufzuhalten. Also beschließt Red zu Fuß den Weg zu gehen ...

Red ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter. Denn seit die KRISE begonnen hat ist man nirgendwo mehr sicher. Es beginnt mit einem Husten und ist nicht aufzuhalten. Also beschließt Red zu Fuß den Weg zu gehen um möglichen Straßensperren auszuweichen und auch nicht in ein Quarantäne Camp zu müssen. Doch im Wald lauern Gefahren.

Das Cover und auch der Buchschnitt sind wieder klasse gelungen. Ich liebe das an dieser Reihe, denn man sieht das sich wirklich Gedanken gemacht wird und dieses Rot ist richtig klasse!
Ansonsten war ich leider etwas enttäuscht von dem Roman. Nachdem ich die Alice Bücher von der Autorin gelesen hatte, hatte ich hier mit einer düsteren Adaption von Rotkäppchen gerechnet, aber außer das Red gerne rote Kapuzenpullis trägt und auf dem Weg zu ihrer Großmutter ist, konnte ich keine Gemeinsamkeiten zum Märchen entdecken.
Der Roman ist eine postapokaliyptische Geschichte, die mehr an Zombie Filme erinnert. Grundsätzlich wäre das ja als Setting für eine Rotkäppchen Geschichte nicht schlecht gewesen, aber wie gesagt fanden sich keine weiteren Figuren des Märchens im Buch. Ich hatte einfach was anderes erwartet und bin deshalb bestimmt etwas enttäuscht gewesen. Denn sonst mochte ich das Buch eigentlich gerne lesen. Ich mag den Schreibstil von Christina Henry und auch wenn mir Red doch an vielen Stellen einfach auf die Nerven gegangen ist, habe ich mit Interesse verfolgt was denn genau dort los ist und ob Red es bis zu ihrer Großmutter schafft.
Aber wie gesagt, war Red manchmal schon ziemlich nervig. Was ich cool fand, war das sie sich sehr akribisch auf ihre Wanderung vorbereitet hat und alles gut geplant hat. Was man leider von ihrer Familie nicht behaupten kann. Aber genau das hält sie ihnen immer wieder vor Augen und was ich besonders nicht mochte an ihr war, dass sie alle anderen für dumm gehalten hat und auch das jedem unter die Nase gerieben hat. So ist sie natürlich auch immer wieder erstaunt, wenn ihr Bruder Adam mal keine dummen Sachen gemacht oder gesagt hat. Und das ist schon eine fiese Charaktereigenschaft.
Vielleicht wollte die Autorin so nur noch unterstreichen, wie taff Red doch ist, aber mir hat sie das nur unsympathischer gemacht. Klar kann man vielleicht viele Dinge besser wissen als andere, aber man kann das auch anders kommunizieren. Wenn ihr versteht, was ich meine.
Die Story muss ich sagen war okay. Wie gesagt habe ich doch bis zum Ende darauf gewartet, dass es etwas mehr an das Märchen herankommt, aber bekommen habe ich dafür ein Walking Dead Feeling. Denn natürlich bleibt es nicht nur bei dem Husten, sondern es stellt sich auch noch heraus das es noch etwas viel Schlimmeres gibt. Mir persönlich war das etwas too much, denn eine Pandemie reicht für mich vollkommen aus, es muss nicht noch schlimmer werden. Vor allem da wir ja leider aus eigener Erfahrung wissen, dass es wirklich schon reicht, in einer Pandemie zu leben.
Das Ende kam auch etwas plötzlich, nachdem sich die Wanderschaft von Red so lange hingezogen hat. Vielleicht hätte man da auch nochmal einen zweiten Teil hinterherschreiben sollen, anstatt es so plötzlich enden zu lassen. Ich weiß es nicht, aber so war es abrupt und als hätte die Autorin sich gedacht, ui, es sind schon über 300 Seiten, da muss ich aber schnell zum Ende kommen. Vielleicht hätte man sich stattdessen auch einige Beschreibungen von Red im Wald sparen können.

Mein Fazit: Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt, nachdem ich die Alice Bücher der Autorin gelesen hatte und es hier um Rotkäppchen gehen sollte. Denn von dem Märchen ist wirklich nur ein Mädchen auf dem Weg zu ihrer Großmutter übrig geblieben.
Vielleicht hätte ich die Story auch mehr gemocht, wenn ich das mit der Adaption gar nicht im Kopf gehabt hätte. Denn schlecht ist die Geschichte nicht. Mit ein bisschen mehr Ausbau und einem nicht so abrupten Ende wäre es ein spannendes Buch geworden. So war es nicht mehr so überzeugend wie die Alice Bücher. Trotzdem bin ich aber noch auf die anderen Bücher von Christina Henry gespannt. 

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Das Ende hätte etwas kreativer sein können

Monster auf der Couch
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J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich ...

J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich passiert? Denn zuletzt arbeitet J an einem Buch über ihre Patientinnen, die allerdings allesamt Figuren aus der Schauerliteratur sind.

Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein richtiger Blickfang. So bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden.
Und dann im zweiten Schritt natürlich der Inhalt, denn ich mag es wenn Autorinnen Figuren aus klassischen Büchern mit in ihre Geschichten einbeziehen. Und genauso ist es auch hier passiert und diesmal sind es allesamt Charaktere der Schauerliteratur, wie ich oben ja bereits erwähnt habe. Denn wie es so treffend hinten auf dem Buch steht:

Der bipolare Dr. Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Außer Carmilla kannte ich auch alle Figuren bzw. hatte ich auch alle Bücher gelesen. Bei ihr musste ich um ehrlich zu sein erstmal googlen. Aber trotzdem hat mir die Lektüre sehr viel Spaß gemacht. J möchte also gerne ein Buch über ihre Patient
innen schreiben. Und ist deshalb auch im E-Mail Austausch mit P, die eine bekannte Psychologin im Ruhestand ist.
Man wird als Leserin vollkommen im Dunkeln gelassen, wie es sein kann, dass die Figuren aus ihren Büchern bzw. Zeiten zu J in die Praxis kommen können und was das genaue Ziel der Geschichte ist. Doch so nach und nach baut sich alles auf, wobei der große Knall am Ende leider auch nicht so richtig kommt.
Sehr interessant sind die ganzen Sitzungen mit den verschiedenen Charakteren schon und ich finde die Bücher gut aufgearbeitet wenn man das mal aus der modernen Psychologie betrachtet sieht. Denn das die Charaktere Probleme haben ist ja wohl klar, wenn man die dazugehörigen Romane gelesen hat.
Außerdem hat mich die Machart des Buches sehr gefesselt, denn das ganze Buch ist wirklich wie eine Aktensammlung aufgebaut. Man findet die Sitzungsprotokolle und die E-Mails und außerdem noch Ausschnitte aus anderen Büchern, die J in den Sitzungen erwähnt. Und dann noch Zeichnungen von J, die sie von ihren Patient
innen angefertigt hat. Ich liebe ja sowas einfach und mag es wenn Bücher von der Norm abweichen.
Um ehrlich zu sein finde ich das Ende dann leider etwas einfach gewählt, denn es ist wohl die logische Schlussfolgerung und ein Ende, dass nur passend erscheint. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir vielleicht doch etwas anderes, mystischeres gewünscht. Vielleicht bin ich deswegen ein klein wenig enttäuscht gewesen, als ich das Buch zugeschlagen habe.

Mein Fazit: Ich liebe es wenn Bücher nicht von A bis Z geschrieben wurden, sondern mit vielen liebevollen Details gestaltet sind. Genauso ist es hier auch, denn das Buch ist was ganz besonderes weil es wie eine gesammelte Akte ist und auch viele Randnotizen enthält.
Außerdem mag ich es wenn bekannte Figuren, wie hier aus der klassischen Schauerliteratur, in modernen Büchern auftauchen und so eine neue Geschichte entsteht. Obwohl ich leider ein klein wenig vom Ende enttäuscht bin, passt alles gut zusammen und bildet eine Runde Geschichte. Ich empfehle das Buch ohne Bedenken weiter, weil es gut gelungen ist. 

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Erschreckend gut

Die Kinder sind Könige
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Mélanies Traum war es schon immer berühmt zu sein. So leicht und einfach, wie die Menschen in den Reality-TV-Shows.
Mit dem Aufkommen von YouTube und Instagram gelingt ihr das, denn dort macht sie ihre ...

Mélanies Traum war es schon immer berühmt zu sein. So leicht und einfach, wie die Menschen in den Reality-TV-Shows.
Mit dem Aufkommen von YouTube und Instagram gelingt ihr das, denn dort macht sie ihre Kinder zu Influencern, die mit ihrem Channel Happy Récré alle Rekorde brechen. Doch dann verschwindet ihre 6-jährige Tochter Kimmy beim Verstecken spielen.

Das Cover finde ich etwas eigenartig positioniert, denn der obere Teil der Schrift ist so abgeschnitten und dadurch wirkt es nicht ganz bzw. als würde was fehlen oder es ein Fehldruck sein. Aber zum Glück geht es ja nicht nur um das Cover. ;)
Denn das Buch war einfach nur klasse. Ich war voll in der Story drin und regelmäßig einfach nur sprachlos und geschockt, das Mélanie einfach nicht sieht, was sie ihren Kindern antut. Zunächst lernt man sie etwas näher kennen und auch wie sich dieser Gedanke, berühmt und geliebt zu werden immer mehr bei ihr festsetzt, aber trotzdem konnte ich sie nicht verstehen. Wenn die anderen Personen beschreiben, wie sie sehen, dass Kimmy sich abwendet und einfach nicht mehr gefilmt werden möchte, sind das für Mélanie alles nur Neider, die ihnen den Ruhm nicht gönnen. Denn für sie ist das was sie da macht etwas Wundervolles und natürlich wollen ihre Kinder das doch auch. Wie kann man das nicht wollen?
Ständig gefilmt zu werden für Instagram Stories oder Drehtermine für YouTube Challenges einhalten zu müssen. Jedes sechs bzw. achtjähriges Kind möchte das doch lieber als draußen zu spielen.
Wow, ich war einfach nur sowas von platt, besonders, weil das ja kein Thema ist was sich die Autorin einfach so ausgedacht hat, sondern das passiert wirklich überall auf der Welt.
Ich habe jetzt die Fakten zu diesen Channels mit Kindern nicht geprüft, aber ich denke mal, dass die Autorin da doch recherchiert hat und fast alles davon so stimmt. Es ist einfach grauenvoll, dass Mélanie bis zu Ende nicht sieht, wie sie ihre Familie kaputt macht. Das sie die Entführung ihrer Tochter nicht bis zum letzten ausschlachtet ist schon alles.
Um einem das alles noch näher zu bringen finde ich den trockenen, nüchternen Erzählstil der Autorin geradezu perfekt. Hier wird man nicht durch viele Dialoge abgelenkt, sondern erfährt eins nach dem anderen, wie die Welt von Mélanie so aussieht und was sie ihren Kindern damit antut, ohne es bemerken zu wollen. Sie lebt einfach in ihrer eigenen Bubble und hat ja ihre „Lieben“ auf Instagram, die sie unterstützen und auffangen.
Der Gegenpart der Geschichte ist Clara. Sie ist eine der Flics (Polizist*innen in Frankreich), die in dem Entführungsfall ermittelt.
Hier wählt die Autorin ganz bewusst eine Person, die so ganz anders ist als Mélanie. Ihr Eltern haben sie ganz anders aufgezogen und waren von Anfang an den neuen Medien skeptisch gegenüber eingestellt, dadurch ist diese Welt von Mélanie „neu“ für Clara. Doch da sie ein sehr penibler Mensch ist und sich bis zum letzten in ihre Arbeit hineinstürzt, schaut sie sich viele der Videos von Kim und Sam an und kann es doch nicht verstehen. Was sie aber versteht ist, dass die Kinder leiden. Und doch bleiben die beiden Kinder auf der Strecke und können sich nur alleine befreien, denn selbst Gesetze schützen Kinder nicht vor dem Social Media Wahn der Eltern. Eine Grauzone.
Mit einem großen Zeitsprung erfahren wir dann auch, wie es Kim und Sam ergangen ist und was aus allen Beteiligten geworden ist. Das fand ich auch sehr gut, denn so endet es nicht mit der Entführung, sondern gibt einen Einblick, wie die Nachwirkungen von jahrelangem Filmen auf die Geisteszustände von Kindern einwirken.
Wie gesagt ich war einfach nur fassungslos darüber, dass Mélanie bis zum Ende kaum ein Einsehen hat. Und so hat mich das Ende des Buches sehr aufgewühlt. Ich wünsche einfach nur Kim und Sam alles gute und hoffe, dass sie doch noch heil aus der Sache rauskommen.

Mein Fazit: Ein Buch das aufwühlt. Ein Buch das mich fassungslos gemacht hat. Ein Buch das mich wütend gemacht hat und bei dem ich einfach nur die Protagonistin schütteln wollte, damit sie endlich die Augen aufmacht und erkennt was sie da ihren Kindern antut.
Das Buch ist so erschreckend, weil es so realitätsnah ist und dies genauso überall auf der Welt Kindern passiert. Und ich meine hier nicht die Entführung, sondern die Geschichte dahinter. Dabei trägt die Story der nüchterne Erzählstil der Autorin und macht es einfach noch realer für einen. Ich kann das Buch einfach nur weiterempfehlen, es ist wichtig und vermittelt eine Botschaft, die einem Hilfeschrei gleich kommt. Sehr gelungene Lektüre!

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Gut, aber wenig Action

Stadt der Drachen
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Immer noch sind die Drachen und ihre Hüter unterwegs und such die sagenumwobende Stadt Kelsingra. Doch der Weg ist beschwerlich und mit allerlei Hindernissen übersät. Dazu kommt, dass immer noch niemand ...

Immer noch sind die Drachen und ihre Hüter unterwegs und such die sagenumwobende Stadt Kelsingra. Doch der Weg ist beschwerlich und mit allerlei Hindernissen übersät. Dazu kommt, dass immer noch niemand genau weiß, ob Kelsingra wirklich existiert.

Cover ähnlich wie beim ersten Teil, aber mit einer anderen Farbe, sodass man sie gut unterscheiden kann und trotzdem die Reihenzugehörigkeit erkennt. 
Der Prolog, der vorne weg geschrieben ist, wiederholt nochmal ein bisschen die Ereignisse aus dem ersten Band und das mag ich immer bei Reihen. Das man nochmal eine kleine Zusammenfassung hat ohne aber die ganze Story aus dem vorhergegangenen Teil zu wiederholen. Zwar hätte ich den Prolog in diesem Fall nicht gebraucht, denn es ist noch nicht so lange her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, aber trotzdem ist das eine gute Sache. 
Wie im ersten Teil bin ich nicht immer glücklich mit den Charakteren der Geschichte. Bei Thymara finde ich es nach wie vor schade, dass sie sich immer noch an ihr „altes“ zu Hause gebunden fühlt und nicht so richtig aus sich herauskommt. Ich glaube, sie könnte viel mehr leisten, wenn sie sich von den Regeln der Regenwildnis abnabelt. Zwar konnte ich im Laufe des Buches immer mehr ihre Beweggründe nachvollziehen und sie ist trotz allem eine starke Persönlichkeit, die für sich einsteht, aber so ein wenig bleibt sie einfach an die vorgeschriebenen Gesetze gebunden.
Alise hingegen gefällt mir immer besser. Am Anfang war sie wirklich sehr schüchtern und konnte nicht so richtig für sich einstehen. Doch immer mehr kommt sie aus sich raus und setzt ihre Meinung mit Druck auch durch. Sie muss leider auf die harte Tour erkennen, das nicht immer alle so nett und hilfsbereit sind, wie sie dachte und überdenkt ihre Freundschaften und auch ihr Leben in Bingstadt. Sie ist ganz klar eine Protagonistin, die immer mehr dazu lernt und über sich hinauswächst. 
Sintara mag ich nach wie vor nicht wirklich. Während die anderen Drachen ihre Hüterinnen immer mehr akzeptieren und sogar eine Art Bündnis mit ihnen eingehen, behandelt sie Thymara immer noch wie eine Dienerin und gibt kein Stück nach, obwohl sie merkt und weiß, dass sie ohne sie nicht so viel schaffen kann. Sie ist einfach hochmütig und denkt sie wäre was Besseres, das macht sie leider nicht besser als manch ein Mensch im Buch und das finde ich sehr schade. Ich hoffe immer noch, dass sie noch erkennt was sie an Thymara hat und ihr wohlgesinnter gegenüber wird.
Ansonsten ist die Geschichte spannend, obwohl es hauptsächlich um die Reihe nach Kelsingra geht. Es geht darum wie sich die Charaktere entwickeln und verändern und wie man sich von alten Verhaltensmustern befreien kann. Jeder muss lernen, dass man nicht immer alles alleine machen kann, seien es die Hüter
innen oder auch die Drachen. Nur alle gemeinsam können Kelsingra finden und ein neues Leben beginnen.
Selbstverständlich passieren so allerhand gefährliche Dinge auf den Weg und es gilt aber auch sich mit Gefühlen auseinander zu setzen. Ich finde Robin Hobb hat in ihrem Buch den Fokus dabei mehr auf die Protagonistinnen gelegt und zeigt, wie sie sich in einer Welt behaupten müssen, die von Männer dominiert wird, obwohl diese behaupten, dass Frauen Entscheidungen mit treffen können. Ein Buch für starke Frauencharaktere. Selbst wenn sie sich noch nach und nach dazu entwickeln.
Das Ende lässt die Hoffnung wieder steigen, obwohl die Frage aufkommt, was passiert, wenn Kelsingra erreicht ist? Wie geht es danach weiter?
Meine Neugier auf den dritten Teil ist auf jeden Fall geweckt. 

Mein Fazit: Obwohl es hier eher um die Reise der Expeditionsteilnehmer*innen geht und weniger um das Ziel, das erreicht wird, ist es keineswegs langweilig zu lesen. Die Charaktere lernen alle immer mehr dazu und stellen fest, dass sie alte Gewohnheiten, Regeln und Hindernisse zurücklassen müssen, um neues zu entdecken und sich weiterzuentwickeln. Das ist nicht immer leicht, aber trotzdem geht niemand den einfachen Weg. Nur gemeinsam findet man das gewünschte Ziel, was in dem Fall auch mehr ist als nur die Stadt Kelsingra. Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen. 

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