Skurril, aber mir gefällt es
Mount CopenhagenIch weiß gar nicht mehr wo genau ich das Buch das erste Mal gesehen habe, aber es ist mir aufgefallen. Nicht nur wegen dem Cover sondern auch weil es gut angepriesen wurde und die Geschichten als besonders ...
Ich weiß gar nicht mehr wo genau ich das Buch das erste Mal gesehen habe, aber es ist mir aufgefallen. Nicht nur wegen dem Cover sondern auch weil es gut angepriesen wurde und die Geschichten als besonders benannt wurden.
Und ja, die waren sehr besonders teilweise. Das Thema im Hintergrund ist der Mount Kopenhagen, weil Berg der in Dänemark in der Nähe der dänischen Hauptstadt erbaut wurde. Er ist 3.500 Meter hoch und durch und durch künstlich angelegt. Hier geht es um kurze Geschichten der Bewohner und da muss man sich auf viel skurriles einstellen. Ein Beispiel?
Direkt die erste Geschichte Der Pelikan zeigt einem wohin die Geschichten gehen, denn dort geht es um Jan Peter, der schon immer fasziniert von Vögeln war. Kurz und gut irgendwann wird er selber zu einer Art Vogel. Wie? Das müsst ihr schon selber lesen, aber man muss sich schon auf das Buch und seine Geschichten einlassen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass vor jeder Geschichte in kursiv Schrift kurze Fakten zum Berg erwähnt werden und waren so eine gelungene Einleitung zu den kurzen Anekdoten die folgen. Außerdem fand ich gut, dass einige Geschichten eine Fortsetzung gefunden haben.
„Vor langer Zeit beschloss die dänische Regierung, einen Berg auf Avedore Holme errichten zu lassen. Der Bau dauerte 200 Jahre.“ (Erste Seite)
Der Autor
Kaspar Colling Nielsen schreibt schon was länger und ist etwas bekannter in der skandinavischen Literatur. Mir jedoch sagte der Autor nichts und zunächst dachte ich auch dass das wirklich sein erstes Buch ist. 1. Ja, Mount Kopenhagen ist sein Debüt aber 2. Nein, es ist nicht vor kurzem erschienen schon bereits 2010. Seitdem hat er wie gesagt schon einiges mehr geschrieben und auch schon einige Preise für seine Werke erhalten. Unter anderem für sein Debüt den Danske Bank First Book Award.
Wie schon oben erwähnt muss man sich auf seine Geschichten einlassen, denn sie sind wirklich teilweise sehr schräg und mich würde jetzt sehr interessieren ob seine anderen Werke auch so sind. Zumindest beschäftigt er sich anscheinend sehr gerne mit Zukunftsvisionen der anderen Art. Denn auch in einem anderen Buch von ihm Der europäische Frühling werden wir in eine Zukunft der anderen Art entführt. Ich denke ich werde es demnächst mal lesen.
Hat mir besonders gut gefallen
Diesmal konnte ich mich nicht so recht entscheiden welche Geschichte ich am besten fand und so werde ich euch zwei vorstellen.
Zum einen fand ich Das Treppenhaus sehr interessant. Hier geht es um ein Luxuswohnhaus, im Übrigen können sich fast nur reiche Leute am Mount Kopenhagen eine Wohnung leisten, in dem es etwas ganz besonderes gibt – das Treppenhaus nämlich. Dieses ist original nachgebaut nach einem Treppenhaus in einem verfallenen Sozialbau aber das interessante ist, dass die Änderungen (zum Beispiel neue Graffitis) auch auf das Luxustreppenhaus übertragen werden. So haben die reichen Bewohner morgens immer was zu gucken. Außerdem können Sie den Nervenkitzel spüren, den ein solches heruntergekommenes Treppenhaus hat ohne sich in Gefahr zu begeben. Das fand ich äußerst interessant und ja, ich muss es nochmal sagen skurril. ;)
Die andere Geschichte, die mir besonders gefallen hat ist Der Vampir. In dieser Geschichte lernen sich Ulla Mikkelsen und Apu Raj kennen und auch lieben. Sie könnten aber nicht ungleicher sein, denn sie ist etwas fülliger und sehr schüchtern und er ist schlank und attraktiv. Doch er macht alles für sie und so kommt sie immer mehr aus sich heraus und nimmt sogar im Laufe der Geschichte ab. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber ich fand es sehr cool wie der Autor die Situation beschrieben hat und wie die Geschichte endet. Wer jetzt hier der Vampir ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich glaube es ist Apu Raj. ;)
Hat mir nicht so gut gefallen
Bei Das Teleskop muss ich gestehen, habe ich nicht so ganz verstanden was der Sinn der Geschichte ist. Dabei fängt es eigentlich ganz gut an, denn Elias ist Astronom und arbeitet im Observatorium des Mount Kopenhagen. Seine Freundin Inga, die er auf einem Kongress kennen gelernt hatte lebt allerdings nicht mehr in Dänemark und deshalb sehen sich die beiden selten bzw. nur noch über Videotelefonie. Elias aber beschließt demnächst zu Inga zu reisen, doch dann passiert was Unvorhergesehenes. Und genau das ist es was mich etwas verwirrt hat, denn leider habe ich so genau nicht verstanden warum Elias nach der Entdeckung nicht mehr weg kann, was es genau ist vor allem. Und auch wenn in einer späteren Geschichte kurz auf die Hintergründe eingegangen wird, habe ich es leider nicht genau verstanden.
Fazit
Die Geschichten sind sehr gut geschrieben und generell hat mir der Aufbau des Buches sehr gefallen, durch die kurzen Fakten zwischen den Geschichten. Man muss sich etwas auf die schrägen Ideen von Kaspar Colling Nielsen einlassen, doch dann hat man eine interessante Welt, die sich vollkommen um den Mount Kopenhagen dreht. Auch wenn immer mal eine Geschichte dabei ist, die mir nicht so gut gefällt, waren sie doch im Großen und Ganzen alle sehr besonders und haben mir gut gefallen. Wer eine Anthologie mit Geschichten außerhalb des Mainstream sucht, ist hier genau richtig. Ich würde es mit Vergnügen weiterempfehlen.