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Veröffentlicht am 21.05.2017

Ganz anders als erwartet, aber richtig gut!

Die Liebe in diesen Zeiten
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Als der Zweite Weltkrieg in London verkündet wird, lässt die junge Mary North alles stehen und liegen und meldet sich sofort als Hilfskraft zur Unterstützung an. Doch statt den von ihr erwarteten Aufgaben ...

Als der Zweite Weltkrieg in London verkündet wird, lässt die junge Mary North alles stehen und liegen und meldet sich sofort als Hilfskraft zur Unterstützung an. Doch statt den von ihr erwarteten Aufgaben bekommt sie eine Stelle als Hilfslehrerin und muss nicht nur dabei helfen, Kinder aufs Land zu evakuieren, sondern auch die zurückgeblieben Kinder im Alleingang unterrichten. Dabei lernt sie Tom kennen, der für die Schulen verantwortlich ist und schnell entwickelt sich mehr zwischen den beiden. Während Mary mit ihrer neuen Aufgabe zu kämpfen hat, plagen Tom die Gewissenbisse, denn im Gegensatz zu seinem Freund und Mitbewohner Alistair hat er sich nicht freiwillig für den Krieg gemeldet. Dieser muss, mit dem harten Leben an der Front konfrontiert, ebenfalls mit einigen Problemen kämpfen. Seine einzigen Lichtblicke sind die Besuche in der Heimat, bei denen er nicht nur Tom, sondern auch Mary trifft..

Obwohl ich das Cover dieses Buches wunderschön finde, muss ich gestehen, dass ich sowohl dieses als auch den Klappentext sehr irreführend finde. Beide lassen eine Liebesgeschichte zu Kriegszeiten vermuten und werden dem eigentlich Inhalt dieses Buches, dessen Fokus viel mehr auf dem Krieg als der Liebesgeschichte liegt, keineswegs gerecht.

Auch ich bin mit der Vermutung an das Buch herangegangen, dass hier die Beziehung von Tom, Mary und Alistair im Vordergrund steht und es zu einem Liebesdreieck kommt (was aber nicht der Fall ist!) und war positiv überrascht, dass diese Geschichte nicht nur viel mehr zu bieten hat, sondern auch viel tiefgründiger, viel rührender, viel authentischer ist, als ich je erwartet hätte.

Der Schreibstil des Autors ist für diese Geschichte einfach perfekt. Er hat die perfekte Balance aus ausschmückenden und nüchtern beschreibenden Worten, sodass die Geschehnisse, besonders die an der Front bei Alistair, sehr authentisch wirken und man ihm das Geschehen total abkauft. Es gibt leichtere Szenen, fröhliche Szenen, schöne Szenen, und dann wieder Szenen, in denen man so überrumpelt wird vom Krieg und dessen Auswirkungen, dass man dieses Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Neben Tom, Alistair und Mary mochte ich besonders zwei Nebenfiguren sehr gern: Hilda, Marys beste Freundin, und Zachariah, einer von Marys Schülern. Zusammen mit den anderen Charakteren bieten sie der Geschichte eine abwechslungseiche Mischung aus verschiedensten Typen und Charakteren. Mit der Zeit merkt man jedoch auch, wie sehr der Krieg diese abstumpft und die einst schillernd hoffnungsvollen Charaktere immer mehr abstumpfen, was ich wahnsinnig gut gemacht finde.

Entgegen des äußeren Anscheins hat dieses Buch also so viel mehr zu bieten und ist eine riesige Leseempfehlung von mir. Ein Blick hinter die romantisch verklärt wirkende Fassade lohnt sich! Es gab Szenen, die mich sehr berührt haben und selbst nach dem Lesen musste ich immer wieder an Mary, ihre Schule und ihre Geschichte denken.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Sollte man unbedingt gelesen haben

Mut zur Freiheit
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Obwohl gerade einmal 22 Jahre alt, ist Yeonmi Park schon eine der bekanntesten Menschenrechtsverfechterinnen weltweit. Geboren und aufgewachsen in Nordkorea hatte sie eine harte Kindheit und musste früh ...

Obwohl gerade einmal 22 Jahre alt, ist Yeonmi Park schon eine der bekanntesten Menschenrechtsverfechterinnen weltweit. Geboren und aufgewachsen in Nordkorea hatte sie eine harte Kindheit und musste früh erwachsen werden. In "Mut zur Freiheit" erzählt sie von ihrem Leben in Nordkorea, den Schwierigkeiten und der Gewalt, Hunger und dem Kampf ums Überleben. Um ein besseres Leben zu führen flieht sie schließlich im Alter von 13 Jahren zusammen mit ihrer Mutter über die Grenze nach China, nicht ahnend, dass ihr dadurch eine ebenso grausame Zeit bevorsteht. Denn die Schleuser, denen sie vertraut, verkaufen sie und ihre Mutter an einen Menschenhändler..

Nachdem ich vor kurzem Hyeonseo Lees Buch "Schwarze Magnolie" gelesen hatte, hat mich das Thema rund um Nordkorea gepackt und ich habe mich wahnsinnig gefreut, als ich dieses Buch von Yeonmi Park entdeckt habe. Es gliedert sich in drei Abschnitte, die genauer auf ihre Zeit in Nordkorea, China und schließlich Südkorea eingehen. Dabei fand ich es wahnsinnig interessant mehr über Yeonmis Leben zu erfahren, aber auch erschütternd, wie viel Grausamkeit diese junge Frau erfahren musste.

Im ersten Teil über ihre Kindheit in Nordkorea erfährt man, wie auch in Schwarze Magnolie, sehr viel über die Kultur und das Leben der Nordkoreaner. Unterdrückt von dem strengen Regime und in ständiger Angst etwas zu tun, das die Regierung verärgern könnte, lebt Yeonmi ein hartes Leben. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Eunmi muss sie früh lernen, sich selbst zu versorgen und steht oft kurz vor dem Verhungern. Hier erfährt man als Leser wieder so viel über Nordkorea. Es gab auch einige Parallelen zu dem Buch von Hyeonseo Lee und die Kultur und Denkweise, die ihnen durch die Regierung eingebläut wurden, werden dem Leser nähergebracht. Das fand ich sehr gelungen, interessant und auch wieder sehr erschreckend, denn hier bei uns kann man sich kaum vorstellen, wie sehr das Volk dort von der Regierung beeinflusst wird und unter dessen Regime leidet.

Noch erschreckender wird das Buch im zweiten Teil, der sich einem weiteren ernsten Thema, dem Menschenhandel, widmet. Mir selbst war überhaupt nicht bewusst, wie aktuell und riesig dieses Thema noch ist, denn Yeonmis Berichte liegen erst wenige Jahre zurück und zu lesen, wie sie und ihre Mutter verkauft wurden und was für Dinge sie erleben mussten, ist sehr bewegend. Daher möchte ich hier auch gar nicht weiter auf den Schreibstil oder ähnliches eingehen, das Buch lässt sich flüssig lesen und ist gut geschrieben, aber im Vordergrund steht sowieso Yeonmis ergreifende Geschichte. Zu wissen, dass sie all diese Dinge wirklich erlebt hat, hat mich sehr mit ihr mitfühlen lassen und mich unglaublich traurig werden lassen. Aber auch hier habe ich wieder viel Anerkennung empfunden. Ich bin gerade mal ein Jahr älter als diese junge Frau und kann nur Bewunderung empfinden, wenn ich lese, wie viel sie mitgemacht hat und wie stark sie nun dennoch ist. Wie sie sich von ganzem Herzen für andere Menschen einsetzt, wie sie mutig ihre Geschichte erzählt und versucht etwas zu ändern, auch wenn sie sich dadurch mächtige nordkoreanische Feinde macht.

Obwohl ich sonst eigentlich kein großer Fan von Biografien bin, bin ich der Meinung, dass man dieses Buch gelesen haben muss. Es ist ein Buch, das informativ und spannend ist, aber auch grausam und erschreckend. Ein Buch, das einem Ecken unserer Welt näherbringt, von denen man leider noch viel zu wenig weiß. Ein Buch, das einen zum Nachdenken bringt, das einen mitfühlen und weinen lässt. Und das einem Hoffnung gibt, dass Menschen wie Yeonmi Park nicht aufgeben und weiterhin für das Gute kämpfen. Ein Buch, das ich euch von ganzem Herzen empfehlen kann, denn Yeonmi ist für mich ein echtes Vorbild und ich bin unglaublich froh, ihre Geschichte kennengelernt zu haben.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Tolles Gesamtwerk

Das Feuerzeichen
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Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, ...

Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, der Omega, einen Makel aufweist. Für gewöhnlich werden die Omegas bereits als Kleinkinder mit einem Brandzeichen versehen und weggeschickt, da die privilegierten Alpahs unter sich leben wollen. Doch Cass, die eine Omega ist, hat nicht wie die meisten anderen einen körperlichen Makel, sondern Seher-Fähigkeiten und so schafft sie es lange Zeit, dass ihre Eltern nicht wissen ob sie oder ihr Bruder Zach der Omega ist. Als es schließlich doch herauskommt, ist Zach zu einem machtvollen Alpha geworden und tyrannisiert die Omegas wo er nur kann. Zu seinem eigenen Schutz lässt er Cass jahrelang wegsperren, denn zwischen allen Zwillingen gibt es eine Verbindung: Stirbt einer der Zwillinge, so stirbt der andere ebenfalls. Doch Cass ist stark - Sie schafft es zu fliehen und macht es sich zur Aufgabe, Zach in seinem Kampf gegen die Omegas zu stoppen..

Ich muss schon unbedingt vorab sagen: Ich war absolut begeistert von diesem Buch! Ich hatte mich vorher relativ wenig darüber informiert, nur den Klappentext gelesen und somit auch noch keine Meinungen anderer Leser gehört. Daher waren meine Erwartungen auch entsprechend gering. Umso überraschender war es dann, dass dieses Buch wirklich so wunderbar war und mich von Anfang bis Ende fesseln konnte, sodass ich gar nicht anders kann, als die volle Punktzahl zu vergeben.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und mich direkt in die Geschichte hineingezogen. Cass, aus deren Sicht erzählt wird, ist einfach ein sehr toller Charakter. Obwohl sie durch Zach sehr viel Gewalt erfahren hat und von ihm sehr lange gefangen gehalten wurde, sieht sie dennoch ihren Bruder in ihm. Für sie sind Alphas und Omegas keine zwei getrennten Gruppen, sondern vor allem eins: Menschen. Diese Sichtweise sagt schon so viel über ihren Charakter aus und es war einfach toll, eine solche Protagonistin zu begleiten.
Einen Großteil des Buches wird Cass von Kip begleitet, einem Jungen dem sie zu fliehen hilft und der sich ihrer Mission anschließt. Ihn mochte ich super gerne, ein ebenfalls sehr sympathischer Charakter der für einige tolle Szenen verantwortlich ist. Daneben gibt es noch weitere sehr gelungene Figuren, die alle sehr gut ausgearbeitet sind und dadurch sehr glaubhaft und facettenreich erscheinen. Wer genau diese sind, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.. ;)
Die Welt, die Francesca Haig hier geschaffen hat, konnte mich ebenfalls sehr in ihren Bann ziehen. Von erschreckenden Experimentlaboren über karge Landschaften bis hin zu geheimen Inseln sind viele interessante Schauplätze vertreten. Dabei hat mich ihre Art, Umgebungen, Personen und auch die ganze Handlung an sich, zu beschreiben sehr an die Autorin Trudi Canavan erinnert, die ich sehr gerne mag. Das fand ich wirklich gelungen, denn alles wirkt sehr real und greifbar und gut durchdacht, sodass man sich nicht an kleinen Ungereimtheiten stört, sondern vollends diese Welt abtauchen und Cass Abenteuer in sich aufnehmen kann. Allein daher war das Buch für mich schon klasse und sehr zu empfehlen.
Auch spannungstechnisch habe ich absolut nichts zu meckern. Während es ein große Ziel gibt, das sich wie ein roter Faden durch das Buch schlängelt, passieren zwischendurch immer wieder neue Dinge, die das Buch nicht langweilig werden lassen. Hier hat mich dieses Ziel sehr überzeugt, denn dadurch wusste man, worauf die ganze Reise hinauslaufen soll und konnte dahin mitfiebern. Und wurde durch spannende Wendungen immer wieder überrascht.
Daher konnte mich "Das Feuerzeichen" wirklich begeistern. Es hat für mich alles, was ein gutes Buch braucht: starke, facettenreiche Protagonisten, eine spannende Story und eine gelungene Szenerie, die sehr bildhaft dargestellt wird. Dazu der fesselnde Schreibstil der Autorin, ihre Art alles zu beschreiben und miteinander zu verknüpfen, sodass ein tolles Gesamtwerk entstanden ist. Für mich eindeutig eines der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe und sicher nochmal lesen werde, weil es mir so gut gefallen hat!

Veröffentlicht am 27.04.2017

Absolut toll!

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
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Achtung, bei dieser Rezension handelt es sich um den zweiten Band
einer Reihe. Daher könnten Spoiler zum Vorgängerband enthalten sein!

Nachdem Roth sich geopfert hat und in der Unterwelt verschwunden ...

Achtung, bei dieser Rezension handelt es sich um den zweiten Band
einer Reihe. Daher könnten Spoiler zum Vorgängerband enthalten sein!

Nachdem Roth sich geopfert hat und in der Unterwelt verschwunden ist, macht Layla sich furchtbare Sorgen um ihn. Denn der Dämon ist zwar taff, aber Layla weiß, wie hart er dafür bestraft werden wird, dass er ihr geholfen hat. Doch dann taucht Roth ganz plötzlich wieder auf und entgegen Laylas Erwartungen hält er sie auf Abstand und möchte anscheinend nichts mehr mit ihr zu tun haben. Stattdessen sucht er Laylas Gargoyl-Familie auf, um sie zu warnen. Denn eine Lilin wurde geboren und ist dabei, die Welt ins Chaos zu stürzen. Nun muss sich Layla nicht nur Sorgen um diese drohende Gefahr machen, sondern auch mit Roths Zurückweisung kämpfen. Dabei findet sie besonders bei ihren Adoptivbruder Zayne Halt, der nach all den Ereignissen gemerkt hat, wie viel Layla ihm bedeutet und ihr unbedingt näher kommen möchte. Was Layla nur noch mehr verwirrt, denn sie ist schon seit Ewigkeiten in Zayne verliebt..

Ich muss ganz klar sagen: Ich liebe dieses Buch! Schon vom ersten Band der Reihe war ich ja absolut begeistert, aber auch dieser zweite Band hat mir unglaublich gut gefallen und konnte Band 1, obwohl dieser für mich absolut toll war, vielleicht sogar noch ein bisschen übertrumpfen. Daher kann ich auch schon verraten, dass Dark Elements - Eiskalte Sehnsucht von mir nicht nur 5 Herzen bekommt, sondern ab sofort auch zu meinen Lieblingsbüchern zählt.

Die Ereignisse setzen direkt nach dem Vorgänger wieder ein und als Roth plötzlich auftaucht und sich Layla gegenüber abweisend verhält, gibt sie sich größte Mühe, nicht allzu verletzt zu wirken und sucht Trost bei Zayne. Doch dieser hat endlich erkannt, wie viel Layla ihm wirklich bedeutet und zeigt ihr dies nur allzu deutlich, wodurch Layla zwischen ihren Gefühlen hin und hergerissen ist, da ihr sowohl Roth als auch Zayne sehr viel bedeuten. Normalerweise gehen mir diese Dreiecksbeziehungen mit der Zeit immer auf die Nerven, aber hier war das ganz und gar nicht der Fall. Jennifer L. Armentrout schafft es wieder, den Leser mit Layla mit fiebern zu lassen und zu hoffen, dass sie sich für den Richtigen entscheidet. Dieses Hin- und Her zwischen ihren Gefühlen war für mich in genau dem richtigen Maß in der Geschichte dabei, hat für einige spannende Szenen gesorgt und konnte mich absolut begeistern.

Natürlich ist auch der Schreibstil der Autorin wieder grandios. Es wird nie langweilig, man fliegt nur so durch die Seiten und es war so spannend, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Ich musste es in einem Stück durchlesen und habe danach gleich nochmal von vorne angefangen, weil ich nicht genug bekommen konnte.

Dafür ist neben der Dreiecksbeziehung von Layla, Roth und Zayne auch die restliche Handlung verantwortlich. Die Suche nach der Lilin ist wieder sehr spannend, denn in Laylas Schule fangen plötzlich einige Mitschüler an, sich merkwürdig und gewalttätig zu verhalten. Ein klares Zeichen dafür, dass die Lilin und damit die drohende Gefahr ganz in der Nähe ist. Und Layla wäre nicht Layla, wenn sie sich in einem solchen Fall nicht direkt auf die Suche machen würde, um ihre Freunde zu beschützen..

Natürlich bedient sich Jennifer L. Armentrout einiger Stereotypen - Layla ist wieder die lustige, tollpatschige und einfach sympathische Protagonistin die viel Mut hat, Zayne und Roth die beiden sexy Typen, denen Layla eigentlich nicht zu nahe kommen sollte. Aber genau deswegen liebe ich dieses Buch so sehr. Die Protagonisten sind genau so, wie man es sich wünscht und hier merkt man das große Können der Autorin: Denn obwohl die Protagonisten alle Eigenschaften haben, die sie zu dem machen was sie sind und somit perfekt in ihre Rollen schlüpfen, wirken sie nicht übertrieben und unnatürlich perfekt sondern genau richtig. Und es macht einfach Spaß, ihre Geschichte mit zu verfolgen.

Daher war für mich dieses Buch genau das, was ich mir erhofft hatte. Ein paar Klischees, die aber toll umgesetzt wurden und nicht als Klischees auffallen. Das Weiterführen der spannenden Dreiecksbeziehung mit der Frage, für wen Layla sich letztendlich entscheiden wird. Tolle Protagonisten, eine tolle Handlung, viele romantische Momente aber auch sehr viel Witz und Humor. Und ein überraschendes Ende, das die Wartezeit bis zum dritten Band der Reihe unerträglich macht, da ich so gern wissen möchte, wie es weitergeht. Für mich war das Buch genau das, was ich mir erhofft hatte, und noch mehr und daher gibt es eine absolute Leseempfehlung für ein absolut tolles Buch!

Veröffentlicht am 27.04.2017

Einzigartig und ganz wunderbar

Die Gestirne
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Neuseeland, 1866. Es ist die Zeit des Goldrausches in der kleinen Stadt Hokitika, als der junge Walter Moody von einer anstrengenden Schifffahrt an Land geht. Um sich von der Reise zu erholen, mietet er ...

Neuseeland, 1866. Es ist die Zeit des Goldrausches in der kleinen Stadt Hokitika, als der junge Walter Moody von einer anstrengenden Schifffahrt an Land geht. Um sich von der Reise zu erholen, mietet er sich in ein Hotel ein und sucht ein Aufenthaltszimmer des Hotels auf. Überraschenderweise stößt er dort auf 12 Herren, die überhaupt nicht zusammenpassen zu scheinen, die aber nicht zufällig in dieser Gruppierung anwesend sind. Und schnell stellt sich heraus: Bei dem Treffen handelt es sich tatsächlich um ein Geheimtreffen, bei dem ein Mord aufgeklärt werden soll. Denn neben einem ermordeten Goldgräber gibt es viele Merkwürdigkeiten, die in diesen Fall mit hineinspielen: eine große Menge Gold, die plötzlich auftaucht, eine opiumsüchtige Prostituierte, die sich das Leben nehmen wollte, eine Witwe, von der nie jemand zuvor gehört hat, und ein Kapitän, der unter zwei Namen bekannt ist..

Die Gestirne ist für mich eines dieser Bücher, die man entweder liebt oder hasst. Denn es ist ganz ungewöhnlich und anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Etwas, das manchen gefällt, manchen wiederrum aber nicht.
Es beginnt schon damit, dass dies kein Buch ist, das sich schnell wegliest. Neben den 1000 Seiten Inhalt gibt es zahlreiche Protagonisten, eine verstrickte Handlung und einen an Astrologie angelehnten Aufbau, sodass das Buch alles andere als einfache Kost ist. Aber genau das macht es so unglaublich spannend und besonders.

Der Schreibstil der Autorin ist einzigartig. Sie schreibt auf hohem Niveau, trotzdem aber verständlich und ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, eher einen Klassiker als einen neuen Roman in der Hand zu halten. Das hat mir unglaublich gut gefallen, denn es passte unheimlich gut zur Handlungszeit des Buches und hat einfach Spaß gemacht, mal etwas zu lesen, bei dem man auch viel mitdenken muss und ständig Neues entdeckt.

Inhaltlich konnte mich das Buch auf zwei Ebenen überzeugen: Zum Einen mag ich die ganze Handlung einfach sehr. Durch die vielen Personen ist alles sehr verstrickt, man wird als Leser in die Irre geführt und hat keinerlei Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Die Protagonisten haben Informationen, die alle jeweils miteinander zusammenhängen und ein großes Ganzes ergeben. Allerdings schafft die Autorin es, diese nur so preiszugeben, dass man nur sehr langsam versteht, was hier eigentlich genau passiert ist und sich ständig neue Aspekte ergeben, die ganz neue Richtungen aufzeigen und das Buch dadurch unglaublich spannend machen. Bis zum Schluss wusste ich nicht, was das eigentliche Ziel dieses Buches war; obwohl schon ganz klar ein Ziel vorgegeben war, nur dass dieses absolut spannend Stück für Stück aufgedeckt wurde.

Der zweite Punkt, warum mir der Inhalt so gut gefallen hat, ist der komplexe Aufbau aufgrund von astrologischen Gegebenheiten. Das Buch verfolgt ein strenges Konzept, so werden die einzelnen Kapitel entsprechend der Mondphasen im Laufe des Buches immer kürzer. Auch die Protagonisten sind Sternzeichen zugeordnet und haben entsprechende Eigenschaften von diesen übernommen. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es ein Horoskop, welches vorhersagt, welche Sternzeichen wie eine Rolle spielen werden und die entsprechenden Protagonisten haben dann ihre entsprechende Rolle im Kapitel. Das Bewunderswerteste daran war aber für mich, dass obwohl so viel von den Sternzeichen abhängig gemacht und ihnen entsprechend konstruiert wurde, dass man dies der Geschchte ganz und gar nicht angemerkt hat. Die Handlung wirkte für mich kein bisschen konstruiert, ganz im Gegenteil, ich war von Anfang bis Ende komplett gefesselt.

Nicht schwer zu erraten, dass ich zu den Lesern gehöre, die sich in dieses Buch verliebt haben. Für mich war dieses Buch wirklich etwas ganz Besonderes. Hochwertig, anspruchsvoll, besonders; gleichzeitig aber auch spannend und ein echtes Abenteuer. Und ich empfehle es eindeutig jedem, der denkt, dass er sich auch in diese einzigartige Geschichte verlieben könnte.