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Veröffentlicht am 20.12.2018

Brandaktuelle Spannung garantiert!!

Die Essenz des Bösen
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Tony Parsons gehört in der Zwischenzeit zu einem meiner Lieblingsautoren. Er befasst sich mit brandaktuellen Themen, und diese hinterlassen - bei mir jedenfalls - eine Gänsehaut und oft ein etwas ungutes ...

Tony Parsons gehört in der Zwischenzeit zu einem meiner Lieblingsautoren. Er befasst sich mit brandaktuellen Themen, und diese hinterlassen - bei mir jedenfalls - eine Gänsehaut und oft ein etwas ungutes Gefühl im Bauch.
Diesmal trifft es Polizeiermittler Max Wolfe besonders hart. Während er seiner Tochter Scout einen neuen Schulrucksack kaufen will, stürzt ein Helikopter in das Einkaufszentrum, in dem er sich befindet. Mit viel Glück überlebt Wolfe. Schnell ist klar, dass es hier sich um einen Terroranschlag handelt. Kurze Zeit später steht Wolfe mit seinen Kollegen vor der Tür derer, die die Polizei als die Verantwortlichen für den böswilligen Terroranschlag sieht. Doch bei dem Polizeieinsatz geht leider einiges schief, und Wolfe sieht sich in der Verantwortung, und muss Rede und Antwort stehen.
Gleichzeitig macht ihm seine Ex-Frau Anne zusätzlich das Leben schwer. Erst kümmert sie sich um Scout gar nicht, und auf einmal soll Scout bei Anne leben. Nun muss Wolfe auch für seine Tochter entscheiden, was das Beste für die kleine ist, auch wenn es ihm schwer fällt. Und ausgerechnet dann wird auch noch der Hund von Scout krank.
Max Wolfe ist sicherlich kein einfacher Charakter, aber Tony Parsons gibt ihm eine menschliche Nuance, die ihn dann doch sehr sympathisch macht. Er weiß um seine nicht gerade Kinderfreundliche Arbeitszeiten, und dass Scout definitiv eine Mutter fehlt, dennoch versucht er alles unter einen Hut zu bekommen. Sein Job fordert ihn stark, und er muss einerseits seinen Job rechtlich korrekt erfüllen, gleichzeitig darf er seine Kollegen nicht im Stich lassen. Ich denke, hier ist Parsons ein Charakter mit Ecken und Kanten, aber auch mit einem Sinn für Menschlichkeit gelungen.
Tony Parsons greift aktuelle Themen auf, und nimmt kein Blatt vor den Mund. Was mir eigentlich tief im Unterbewusstsein klar war, aber mich dennoch schockiert hat, war die Aussage, wieviele Polizisten eigentlich noch benötigt werden, um die ganzen Verdächtigen zu überwachen. Ob die Zahl der 30 Polizisten, die es braucht, um einen Verdächtigen zu überwachen, exakt stimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Aber es gibt dennoch einem ein Gefühl davon, wo es fehlt: an Personal. Oft genug hat man sich schon gefragt, wie ein Anschlag verübt werden kann. Hätte man diesen Terroristen nicht früher ausschalten können? Wieso kann dieser fliehen? Auch wenn man bereits viele Verdächtige auf dem Radar hat, wieso kann man diese nicht bereits im Voraus eliminieren? Es fehlt die Grundlage dafür. Es fehlt das Personal dafür. Und genau das spricht Parsons an. Oft genug sind der Polizei die Hände gebunden. Sie würden gern was tun, können es aber nicht, ohne sich selber strafbar zu machen. Sie können beraten, hoffen, und versuchen, auf unschuldig involvierte Personen wie Laylah einzuwirken, und sie durch Gespräche von jeglicher Infiltrierung abzulenken. Und doch reicht es nicht aus. Der Fingerzeig Parsons war deutlich, und doch mahlen die Mühlen der Gesetzes sehr langsam, um hier etwas wirklich zu bewirken.
Was ich für mich im Stillen auch gefragt habe, ist, wie man damit umgeht. Sicherlich schimpft man oft genug auf die Behörden, sie hätten schon längst was tun sollen, man hätte dieses und jenes verhindern können. Und manchmal denke ich doch: sie würden so gerne selber was tun, um die eigene Familie, Freunde, und ja auch jeden anderen zu beschützen, und doch sind ihnen die Hände gebunden.
Ein Buch, das man gelesen haben sollte. Ein Buch mit erschreckend aktueller Brisanz, aber auch recht emotionaler Ebene, die Tony Parsons gekonnt verbindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.12.2018

Klare Leseempfehlung für Percy Jackson Fans

Die Abenteuer des Apollo 2: Die dunkle Prophezeiung
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Ich mag es ja, wenn man einen Mehrteiler hintereinander weglesen kann. So kam es, dass ich recht schnell mit diesem zweiten Teil der Apollo Reihe durch war. Und es hat sich gelohnt.

Apollo alias Lester ...

Ich mag es ja, wenn man einen Mehrteiler hintereinander weglesen kann. So kam es, dass ich recht schnell mit diesem zweiten Teil der Apollo Reihe durch war. Und es hat sich gelohnt.

Apollo alias Lester Papadopoulus reist mit seinen Freunden Leo und Kalypso weiter nach Indianapolis, um dort das nächste Orakel zu finden. Dort weilt Commodus, mit dem Apollo eine nicht so tolle Geschichte verbindet. Und so muss Lester alias Apollo die Stadt Indianapolis vor dem bösen römischen Kaiser Commodus befreien, der die Stadt an sich reißen will und das Orakel vor Apollo beschützen soll. Gleichzeitig entpuppt sich das Orakel bei Indianapolis als Familienmitglied, und das ist nicht das einzige Familienmitglied, dem sich Apollo überraschenderweise stellen muss. Kann Apollo Indianapolis retten und sich somit Ziel nähern, wieder göttlich zu werden?

In diesem Teil von Rick Riordan ist Apollo nach wie vor ein hochnäsiger pubertierender Möchte-gern-Gott, aber seine Art und Weise zu nerven, lässt sich besser aushalten als in Teil 1. Er nörgelt und beschwert sich nach wie vor, aber er zeigt auch stellenweise Einsicht und scheint sich zu bessern. Seine Freunde helfen ihm natürlich weiter, und Apollo kann sich auch auf neue Helfer freuen, die ihm in einem magischen Haus ein sicheres Versteck bieten, bis sich der Feind nähert. So muss Apollo wieder mal herausfinden, wer auf seiner Seite steht und wer nicht.

Irgendwie konnte ich mir unter den Blemmier nicht wirklich was vorstellen, ausser komische Blechdosen à la Mr. Potatoe Head aus Toy Story. Gut dass man das googlen kann, und ich wenigstens aufgeklärt wurde. Das muss ich dieser Reihe echt hoch anrechnen: Diese Reihe vermittelt spielerisch Wissen um die römischen, aber auch griechischen Mytholgien, und ist somit prima nicht nur für Jugendliche geeignet. Ich zücke oft genug das Internet, um gewisse Sachen nachzulesen. Der Bildungseffekt geht hier nicht verloren. Super!

Besonders gefallen hat mir der kopflose Geist, der mit dem magischen Ball kommunizieren konnte. Irgendwie war mir der Charakter so sympathisch, dass ich gerne von ihm hören würde.

Für mich ist der zweite Teil wesentlich gelungener als der erste Teil. Die Charaktere werden mir sympatischer, und ich freue mich definitiv auf die weiteren drei Teile. Klare Leseempfehlung für Percy Jackson Fans!

Veröffentlicht am 11.12.2018

Nette Reihe um Apollo - Percy Jackson lässt grüßen

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
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Nun, wir kennen das alle: man hat was angestellt, und die Eltern bestrafen einen. So ergeht es auch dem griechischem Gott Apollo. Der hat seinen Vater Zeus nicht zum ersten Mal dermaßen verärgert. Und ...

Nun, wir kennen das alle: man hat was angestellt, und die Eltern bestrafen einen. So ergeht es auch dem griechischem Gott Apollo. Der hat seinen Vater Zeus nicht zum ersten Mal dermaßen verärgert. Und so findet sich Apollo in einer Mülltonne wieder. Bisher hatte Zeus seinem Sproß wenigstens noch die ein oder andre Superkraft und die Unsterblichkeit gelassen, doch diesmal ist Zeus besonders verärgert, und so muss Apollo sich mit seiner neuen Identität zufrieden geben: nämlich die des Lester Papadopoulus. Und diese Identität ist nun so gar nicht Apollo-Like: nämich ein pickeliger und pummeliger Jugendlicher, und hat genau null Superkräfte geschweige denn seine Unsterblichkeit. Als ihn dann Meg aufgabelt, ist er einerseits froh, dass ihm jemand hilft, andererseits fühlt er sich dennoch allein gelassen. Denn all seine Freunde aus dem Camp Half-Blood haben wenigstens noch einen Teil ihrer Kräfte im Gegensatz zu Apollo. Und nun soll er gegen einen alten römischen Gott antreten, der alle fünf Orakel gegen sich aufbringen will. Kann Apollo mit jedem seiner Freunde rechnen, oder befindet sich ein Verräter darunter?

Der Carlsen Verlag hat hier wieder ein tolles Jugendbuch in sein Programm aufgenommen. Wer Percy Jackson liebt oder Magnus Chase, dem sei diese Reihe um den Gott Apollo ans Herz gelegt. Denn selbst Percy Jackson hat eine kleine Rolle bekommen.

Das Buch ist flüssig zu lesen. Die Charaktere: nun… ich muss zugeben, mit Apollo konnte ich nicht richtig warm werden. Sein Verhalten war mir zu sehr auf nervigen pubertierenden Teenager gepolt. Aber ich kann darüber hinwegsehen, zumal ich vermutlich mit dem Ü30 nicht die Hauptzielgruppe der Reihe um Apollo bin. Dennoch finde ich die Idee ganz gut. Denn mein Bildungsstand hinsichtlich römischer Diktatoren und griechischer Götter kann definitiv noch verbessert werden, und warum nicht auf amüsante Weise wie in dieser Buchreihe.

Derzeit sind Teil 1 und 2 im Carlsen Verlag erschienen, geplant sind fünf Teile.

Frohes Lesen.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Blutdurstig, düster, magisch.

Dreizehn. Das Tagebuch
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Godric End wächst mit seiner Schwester Emily auf. Die Mutter ist bei Godrics Geburt verstorben, der Vater lässt die zwei von einem Lehrer ausbilden und ist für die Kinder auch nicht da.


Als die Stadt, ...

Godric End wächst mit seiner Schwester Emily auf. Die Mutter ist bei Godrics Geburt verstorben, der Vater lässt die zwei von einem Lehrer ausbilden und ist für die Kinder auch nicht da.


Als die Stadt, in denen die Geschwister leben, von Piraten angegriffen werden, werden die beiden getrennt. Godric wird wie magisch auf das Piratenschiff gezogen, und muss um sein Überleben kämpfen. Im Schiffsrumpf leben viele Junkies, die nach Pearl süchtig sind, jeder trachtet dem andren nach Leben und Besitz, um selber überleben und seine Sucht finanzieren zu können.

Während seiner Reise findet Godric ein Tagebuch. Er ist gefesselt von dessen Inhalt und versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat. Denn der Marionettenmann schläft nicht.

Dieses Buch hat mich wirklich gefesselt. Es ist sehr düster gehalten, und Wilckens schreckt nicht davor zurück, Protagonisten sterben zu lassen, wenn es ins Bild passt. Godric End will nicht der Held sein, zu dem er gemacht wird. Vielmehr sieht er sich als grausamer Mörder, der versucht hat, in seiner Situation schlichtweg zu überleben.


Die Geschichte des Marionettenmanns, der sehr den zweiten Teil der Geschichte prägt, ist nicht minder düster, und wird sehr geprägt von Alchemie und Zauberei.

Carl Wilckens hat hier ein unvergleichliches Buch geschaffen. Blutdurst gepaart mit dunkler Magie, inklusive Spannung, Cliffhanger und passenden Wendungen, ist hier richtig.

Und Marco Sven Reinbold als Sprecher: er könnte mir die Packungsbeilage einer Schmerztablette vorlesen, und ich würde immer noch gebannt seiner Stimme lauschen. Diese tiefe und rauhe Stimme gepaart mit dem düsteren Werk Carl Wilckens toppt es einfach.

Eines meiner Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Schafige Weihnachten

Das letzte Schaf
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Ach, was für ein knuffiges Buch! Das letzte Schaf von Ulrich Hub.

Es ist soweit: Das Jesus-Kind ist geboren, und die frohe Botschaft ist verkündet. Und so erscheint ein helles Licht und die Schafhirten ...

Ach, was für ein knuffiges Buch! Das letzte Schaf von Ulrich Hub.

Es ist soweit: Das Jesus-Kind ist geboren, und die frohe Botschaft ist verkündet. Und so erscheint ein helles Licht und die Schafhirten folgen dem hellen Licht ins Tal und besuchen das kleine Kind in der Krippe. Doch die Hirten haben die Schafherde allein zurück gelassen. Und nun sind die Schafe erschrocken. Was sollen sie nur ohne die Hirten machen? Sie sind doch so neugierig und wollen das kleine Kind sehen. Doch wie kommen sie zur Krippe? Wo ist die Krippe? Und so begeben sich die Schafe auf eine kleine Reise zum Kind, und erleben viele Überraschungen, aber auch viele Abenteuer. 

Diese Weihnachtsgeschichte ist für Kinder erzählt, aber aus der Sicht der Schafe. Wie erging es den Schafen, als sie allein auf der Wiese zurück gelassen wurden? Und welche Gedanken haben sich sicherlich nicht nur die Schafe gemacht, was dieses Kind bedeutet für die Welt? War es sicher ein Junge oder bestand die Möglichkeit auf ein Mädchen? Welchen Namen hatte es? Und welches Geschenk ist diesem besonderen Kind würdig?

Ich finde die Umsetzung sehr gelungen. Man kann es als reines Kinderbuch lesen, aber es sind einige nette Spitzen eingebaut, die sicherlich der ein oder andere Erwachsene auch versteht. So greift der Autor den Wahn der Geschenkewahl auf oder das Auftreten der Menschen. 

Dieses Buch regt zum Nachdenken an, aber auch zum Lachen. Die Schafe sind wirklich sehr amüsant, und man kann sich gut vorstellen, dass es in einer Schafherde so zugehen könnte. 

Auch die bildhafte Gestaltung der Schafe ist sehr gelungen! 

Und die Essenz dieses Buches: haltet zusammen! Frohe schafige Weihnachten!