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la_sagne

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2025

Perfekte Wohlfühllektüre zum Lesen vor dem Einschlafen

Note to myself: Liebe ist keine Option
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Alice erwischt ihren Partner Bennett inflagranti mit ihrer Freundin und das auch noch in ihrem eigenen Bett. Aus Verzweiflung wirft sie ihre Matratze aus dem Fenster, die einen Passanten trifft, nämlich ...

Alice erwischt ihren Partner Bennett inflagranti mit ihrer Freundin und das auch noch in ihrem eigenen Bett. Aus Verzweiflung wirft sie ihre Matratze aus dem Fenster, die einen Passanten trifft, nämlich Lennon. Als Wiedergutmachung treffen sich die beiden auf einen Drink und verstehen sich sehr gut. Doch Alice möchte sich erst einmal auf sich selbst konzentrieren. Klappt nicht so ganz (eigentlich gar nicht) aber immerhin hat sie so Gesprächsstoff auf der Arbeit.
Alice Chefin und beste Freundin Zara versucht nämlich den schüchternen Fred zu einem Date zu überreden und ihr Kollege Tobey hadert damit, dass sein Freund zu viel Zuneigung in der Öffentlichkeit zeigt. Die Protas haben anscheinend kaum Hobbies, sie verbringen ihre Zeit zu 90% damit über Männer (entweder Ex oder love interests) zu sprechen, deren Verhalten zu analysieren oder Pläne für romantische Gesten zu schmieden. Wie gut, dass sie alle zusammen arbeiten, so können sie das in der Arbeitszeit erledigen und trotzdem ihren Lebensunterhalt sichern. Puh.
Lennon ist natürlich sympathisch, einfühlsam, geduldig, kinderlieb, gutaussehend, errät genau was die Protagonistin will, noch bevor sie es sich selbst eingestanden hat... Ich hätte gern mehr über ihn und seine Sichtweise erfahren und die ein oder andere Ecke oder Kante festgestellt. Aber nein. Der blöde Ex dagegen ist eine wandelnde red flag, absolut selbstbezogen und hat das Einfühlungsvermögen eines Betonklotzes, aber irgendwie hängt Alice an ihm. Und hat ihn auch mal geliebt. Warum auch immer. Auch hier hätte ich gern ein paar gute Seiten an ihm gesehen. So ein klein wenig Realismus und Grautöne hätte ich schon ausgehalten ohne gleich zu viel Verständnis zu haben. Na ja.
Immerhin fand ich es schön, wie die Wichtigkeit der Freundschaft zwischen Zara und Alice beschrieben wird. Dafür verschwindet die ach so tolle Freundin Mindy völlig in der Versenkung ohne auch nur einen Satz gesagt zu haben. In Erinnerung bleibt buchstäblich nur ihr Hintern. Kann man mir nicht erzählen, dass man NUR seinen Ex vermisst und nicht einmal die beste Freundin. Wäre ja auch mal spannend gewesen, wenn Alice sich damit hätte auseinandersetzen müssen, was der Betrug ihrer Freundin mit ihr macht.
Aber es ist halt eine klassische RomCom, was erwarte ich. :) Es gibt einen Hauch Erotik, ein wenig Drama und sehr viel Romantik mit Wohlfühlfaktor. Das Schlimmste, was zwischenzeitlich passiert, ist, dass ein Kind Bücher mit schmutzigen Fingern anfasst oder sich in die Hose macht. Erst am Ende kommt dann doch einen Dramamoment mit weitreichenden Folgen, den ich ziemlich drüber und unrealistisch fand (ich will nicht spoilern, aber sowohl die Frau als auch der Mann verhalten sich eher merkwürdig.). Man bekommt insgesamt das, was man sich vom Genre erhofft und wird gut unterhalten. Weder die Drama-, noch die Kitschkiste werden zu sehr hervorgezogen (Ende ausgeklammert, aber das ist Genrekonvention) und es wird meistens versucht vernünftig zu kommunizieren. Gefiel mir also schonmal viel besser als ein Großteil anderer RomComs.
Perfekte Wohlfühllektüre zum Lesen vor dem Einschlafen, die leider am Ende nochmal etwas zu viele unrealistische Wendungen nimmt.

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Veröffentlicht am 21.02.2025

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Das Leben ist ungerecht
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Miriam Höller kannte ich vorher nicht, mich hat nur die Leseprobe überzeugt. Und so habe ich diese Person ganz unvoreingenommen kennen gelernt. Miriam erzählt von ihrer tragischen Lebensgeschichte, um ...

Miriam Höller kannte ich vorher nicht, mich hat nur die Leseprobe überzeugt. Und so habe ich diese Person ganz unvoreingenommen kennen gelernt. Miriam erzählt von ihrer tragischen Lebensgeschichte, um anderen Mut zu machen.
Gewungenermaßen setzt sie sich mit dem Tod und Weiterleben nach Verlust auseinander, als sie einen schweren Unfall hat, der ihre Karriere beendet ud kurz danach auch ihren Partner verliert.
Das ist teilweise sehr emotional und auch schwer zu verarbeiten, aber ich fand es gut, auch mal mit den Schattenseiten des Lebens konfrontriert zu werden. Die Autorin war immer überzeugt alles mit eisenem Willen, Mut und Disziplin schaffen zu können, aber gegen die Endlichkeit und Grausamkeit des Lebens kommt man nicht an.
Ich konnte einige Anregungen mitnehmen, auch wenn ich das sehr positive und motivierende manchmal etwas drüber fand. Auf jeden Fall eine Empfehlung und Hut ab vor der Kraft der Autorin ihre Geschichte zu teilen und anderen Mut zu geben.

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Veröffentlicht am 22.01.2025

Persönliche Familiengeschichte

Barfuß in Tetas Garten
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Die Tagesthemen-Moderatorin Aline Abboud erzählt von ihrer Kindheit als „Halblibanesin mit mit ostdeutschem Migrationshintergrund“. Sie ist die Tochter eines in die DDR ausgewanderten Vaters ...

Die Tagesthemen-Moderatorin Aline Abboud erzählt von ihrer Kindheit als „Halblibanesin mit mit ostdeutschem Migrationshintergrund“. Sie ist die Tochter eines in die DDR ausgewanderten Vaters und einer deutschen Mutter. Sie ist im Jahr 1988 geboren und kennt die DDR nur aus Erzählungen. Den Libanon kennt sie vor allem von sommerlichen Besuchen bei der Verwandtschaft.
Dies ist eine sehr persönliche Geschichte und keine politische oder geschichtliches Informationsbuch über den Libanon, darauf muss man sich einstellen. Man erfährt einiges darüber, wie es ist in zwei Kulturen zu leben, ohne dass es übermäßig tiefschürfend wird.
Gut gefallen haben mir die Fotografien, sie machen es noch persönlicher. Es ist ganz nett einen Einblick in die Familie zu bekommen und von vielen kleinen Anekdoten zu erfahren, aber es hat mir als Außenstehender der rote Faden gefehlt und ich hätte gern noch mehr über den Libanon erfahren.
Vielleicht spannender für Menschen, die selbst eine Migrationsgeschichte haben.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Informativ, aber etwas zu wenig objektiv

Wallis Simpson
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Edward VIII und Wallis Simpson waren eines der royalen Skandalpaare. Die Abdankung Edwards wird vor allem darauf zurückgeführt, dass er die geschiedene Wallis Simpson heiraten wollte, was er als König ...

Edward VIII und Wallis Simpson waren eines der royalen Skandalpaare. Die Abdankung Edwards wird vor allem darauf zurückgeführt, dass er die geschiedene Wallis Simpson heiraten wollte, was er als König nicht gedurft hätte. Somit wurde Wallis ein Hassobjekt.

Ich kenne mich mit der neueren Geschichte europäischer Königshäuser sehr schlecht aus und beziehe mein Wissen vor allem aus „the Crown“, weswegen ich neugierig darauf war, die echte Wallis etwas näher kennen zu lernen.
Das Ziel habe ich mit diesem Buch erreichen können und auch einiges über Edward VIII gelernt. Mir persönlich war es aber etwas zu wenig objektiv und zu sensationslüstern. Das finde ich schade, denn ich war gerade deswegen an diesem Buch interessiert, weil ich mir belastbare historische Informationen zu den Skandalgeschichten gewünscht habe. Sicherlich sind Wallis und Edward eher spleenig (um es vorsichtig auszudrücken), aber das wird auch ohne gehässige Kommentare gut deutlich. Allgemein war mir die Sprache etwas zu salopp und modern für eine ernstzunehmende Biographie.
Man merkt aber auf jeden Fall, dass die Autorin viel recherchiert hat und kann so Einiges erfahren.
Hier hätte ich mir aber mehr Quellenangaben und Anmerkungen zu weiterführenden Informationen gewünscht. Was mir gut gefallen hat, ist die große Anzahl von Fotos.
Eine Empfehlung für an royaler Geschichte interessierte Leute, die sich an der saloppen Ausdrucksweise nicht stören.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Soldatenleben

Winterwölfe
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Wir begleiten große Teile der Söldnertruppe aus dem ersten Band weiter durch das Geschehen im 100-jährigen Krieg. Da nicht alle überlebt haben bzw. Teil der Gruppe blieben, müssen neue Mitglieder aufgenommen ...

Wir begleiten große Teile der Söldnertruppe aus dem ersten Band weiter durch das Geschehen im 100-jährigen Krieg. Da nicht alle überlebt haben bzw. Teil der Gruppe blieben, müssen neue Mitglieder aufgenommen werden. Diesmal gibt es auch eine offiziell mitkämpfende Kriegerin, eine Art mittelalterliches Pick me-Girl.

Wie schon im ersten Band bemüht sich der Autor darum, das Soldatenleben sehr realistisch darzustellen und das macht auch den Reiz des Buches aus. Es geht eben mal nur in Nebenrollen um Könige/Königinnen/Adlige/Höflinge und deren Machtpoker und Liebeswirren, sondern darum, was es für Soldaten/die Bevölkerung hieß, wenn der Plan gefasst wurde ein Land anzugreifen und auch wie Schlachten funktionierten.
Das hat mir auch wieder sehr gut gefallen. Etwas nervig fand ich die Beschreibung von rauschhaften Träumen und bedeutungsvollen Visionen meistens unter Drogeneinfluss, aber das ist sicherlich Geschmackssache und Drogenkonsum und Traumata sicherlich ein Teil des Soldatenlebens.

Auf jeden Fall von mir eine Empfehlung von mir. Man muss den ersten Band nicht zwingend gelesen haben, es hilft aber auf jeden Fall, um sich in der Welt zurechtzufinden und die Personen besser zu verstehen.

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