Ein weiterer „kleiner Laden“ Roman? Wie wäre es mit einer Töpferei am Meer?
Keramikkünstlerin Kirsty muss London verlassen. Ihre Oma ist gestorben. Die Oma, von der sie nicht mal wusste, dass sie noch ...
Ein weiterer „kleiner Laden“ Roman? Wie wäre es mit einer Töpferei am Meer?
Keramikkünstlerin Kirsty muss London verlassen. Ihre Oma ist gestorben. Die Oma, von der sie nicht mal wusste, dass sie noch lebte, geschweige denn, dass sie sogar eine eigene Töpferei besaß. Als Kirsty ihr Haus erbt und sich auf die Reise nach Schottland macht, entdeckt sie nicht nur ein altes Familiengeheimnis, sondern auch neue Freunde und einen lange verschollenen Part von ihr selbst.
Die Kunst:
Töpferei findet man definitiv nicht allzu oft als Thema – für mich das Hauptargument das Buch zur Hand zur nehmen. Kirstys Liebe zu ihrem Handwerk ist durch das ganze Buch hinweg spürbar. Für mich hätte es gar nicht genug davon geben können.
Das Familiengeheimnis:
Ohne etwas vorweg nehmen zu wollen ist das Schicksal der Familie schon recht früh klar, was nicht schlimm ist. Man hat so genug Zeit alle Positionen kennenzulernen und besser zu verstehen. Schade, dass die Oma bereits verstorben ist. Sie hätte bestimmt noch einmal anders Schwung reingebracht.
Die Liebesgeschichte:
Chemie für Fortgeschrittene. Es knistert gewaltig. Die Art wie Kirsty und ihr Auserwählter Aidan sich annähern ist wirklich fesselnd. Da wünscht man sich direkt selbst ins Buch. :D
Alles in allem ein tolles Buch. Sehr kurzweilig und humorvoll mit sehr authentischen Charakteren. Gelungener Auftakt der Reihe.
Wie beschreibt man einen Roman ohne alles vorweg zu nehmen? Im Fall von Kein Sommer ohne dich von Emily Henry gar nicht mal so einfach.
Poppy – jung, wild, frech, unheimlich witzig und in der Welt zuhause ...
Wie beschreibt man einen Roman ohne alles vorweg zu nehmen? Im Fall von Kein Sommer ohne dich von Emily Henry gar nicht mal so einfach.
Poppy – jung, wild, frech, unheimlich witzig und in der Welt zuhause als Karla Kolumna der Reisewelt
Alex – ebenso jung, aber alles andere als wild und frech, eher besonnen, ruhig, fürsorglich, der geborene Lehrer und nach wie vor in der bescheidenen Heimatstadt der beiden
Unterschiedlicher können zwei Menschen kaum sein, doch eines verbindet beide eine Freundschaft, die ihresgleichen sucht. Seit Jahren verbringen beide jeden Sommer zusammen, bis ein Urlaub alles ins Wanken bringt.
Selten habe ich von so unterschiedlichen Charakteren gelesen und konnte mich nicht entscheiden, wen von beiden ich lieber mag oder authentischer finde. Man begleitet beide durch die Jahre und bewegt sich auf zwei Ebenen sowohl durch die vergangenen Sommerreisen der beiden gemeinsam als auch durch ihre aktuelle Reise und Poppys Versuch die Freundschaft zu retten, die nach Jahren bröckelt. Die Zeitsprünge waren zu Beginn etwas schwierig, sie ließen einen zu Beginn der Kapitel fast ein bisschen orientierungslos, was wiederum gut zur Entwicklung von Story und Charakteren passt. Man merkt, wie lost und jung beide zu Beginn der Freundschaft waren bis man am Ende vollkommen ankommt und sich einfach fallen lassen kann.
Für mich das Kaufkriterium schlechthin ist, dass ich zunächst einen vorhersehbaren Feel-good-Roman erwartet habe. Die Überraschung und Begeisterung war dann jedoch umso größer, als die Story wirklich an Intensität und Melancholie zunahm. Mit jeder Seite wurde ich mehr mitgerissen, habe gelitten und geschmunzelt und mich in Poppy und Alex verliebt.
Die gebeutelte Künstlerin Trix hat nichts zu lachen. Der Alltag im harten Londoner Wettbewerb ist nicht für jeden. Daher schickt Nina May sie in ihrem Roman „Wer wird denn gleich an Liebe denken“ nach ...
Die gebeutelte Künstlerin Trix hat nichts zu lachen. Der Alltag im harten Londoner Wettbewerb ist nicht für jeden. Daher schickt Nina May sie in ihrem Roman „Wer wird denn gleich an Liebe denken“ nach Kent. Auf Schlosstour. Wer weiß, vielleicht lässt sich dort ein reicher Erbe erobern und alle Probleme sind vergessen. Doch wider Erwarten ist nicht alles Gold was glänzt und ein Schloss noch kein Zeichen für Protz und Prunk.
Leider gab es in diesem Roman doch einige Baustellen für mich und damit meine ich nicht das alte Schloss.
Von Anfang bis Ende fiel es mir schwer mit den Charakteren warm zu werden. Gerade Trix ist mir zu flach. Insgesamt sind so ziemlich alle Figuren ein aufgewärmtes Klischee nach dem anderen (ich will an dieser Stelle nicht zu viel Vorweg nehmen, daher keine genauere Ausführung).
Auch die Handlung an sich ist nicht ganz stimmig. Der Leser macht gefühlt 100.000 Dinge im Schnelldurchlauf mit, aber keins so ganz. Ich habe immer das Gefühl, dass hier einfach wahnsinnig viele Ideen da waren, die alle umgesetzt werden wollten. Nur Platz und Zeit gibt man ihnen nicht. Mehr Fokus darauf, wie das alte, verwaiste Schloss wieder zu neuem Leben erweckt werden kann, wäre wünschenswert gewesen. Dafür blieb leider keine Zeit.
Es ist wirklich ein süßes Buch und nett und witzig zu lesen, aber streckenweise leider unstimmig. Das gewisse Etwas fehlt.
Alles in allem war die Story ganz okay, leider nicht mehr. Schade, es wäre viel Potential da gewesen mit dem tollen Thema und der unterhaltsamen Sprache - wäre da nicht dieses unausgereifte Storytelling.
Mit Tokyo Ever After gelingt Emiko Jean eine witzige, moderne Neuinterpretation a la Plötzlich Prinzessin.
Kein Hindernis ist so hoch, dass man es nicht überwinden könnte. S.347
Izumi „Izzy“ Tanaka ist ...
Mit Tokyo Ever After gelingt Emiko Jean eine witzige, moderne Neuinterpretation a la Plötzlich Prinzessin.
Kein Hindernis ist so hoch, dass man es nicht überwinden könnte. S.347
Izumi „Izzy“ Tanaka ist ein typisches amerikanisches Mädchen. Hier und da Schwierigkeiten in der Schule, eine Mädelsclique, mit der sie allen möglichen Quatsch anstellen kann und eine Beziehung zu ihrer Mutter, die scheinbar alles andere als perfekt ist. Das Problem: ihre Mutter hat ihr ein Leben lang verschwiegen, wer ihr Vater ist – japanischer Thronfolger. Für Izzy die Gelegenheit auch diese Seite ihrer Herkunft kennenzulernen. Was für ein Zufall, dass sie als neu entdeckte Tochter des zukünftigen Kaisers einen Bodyguard braucht – noch dazu einen sehr süßen…
Die Story ist natürlich allseits bekannt und schon hunderte Male da gewesen. Trotzdem ist der Twist die japanische Kultur mit einfließen zu lassen sehr gut gelungen und wirklich amüsant. Auch die lässige, moderne Sprache hat mir gut gefallen, dadurch flogen die Seiten wie im Sturm dahin und ich war ruckzuck durch. Die Charaktere sind sehr schön ausgebaut und ihre Hintergründe gut erklärt ohne langatmig zu werden. Die Art wie Izzy langsam Japan und ihre Wurzeln entdeckt, so dass auch nicht immer alles glatt läuft, war sehr atmosphärisch. Man spürt die Charakterentwicklung vom unbedarften Mädchen zur jungen Frau im Laufe des Buches. Das moderne, frische Cover hat also nicht zu viel versprochen. Sehr gelungen.
Wer das Licht im Rücken hat, sieht immer den rechten Weg. S. 220
Künstlerin. Forscherin. Reisende. Feministin.
Ruth Kornberger verspricht in ihrem Roman „Frau Merian und die Wunder der Welt“ eine imposante Reise an der Seite einer historischen Figur, die all diese Eigenschaften ...
Künstlerin. Forscherin. Reisende. Feministin.
Ruth Kornberger verspricht in ihrem Roman „Frau Merian und die Wunder der Welt“ eine imposante Reise an der Seite einer historischen Figur, die all diese Eigenschaften in sich zu vereinen suchte.
Niederlande, Ende des 17. Jahrhunderts: Um der Enge ihrer unglücklichen Ehe zu entfliehen, versucht die Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian in Amsterdam den Neuanfang. Ihr großer Traum ist es, von dort eine Überfahrt ins ferne Surinam zu ergattern, um im tropischen Regenwald die faszinierende Vielfalt der Schmetterlinge zu studieren. Der Start in der großen Stadt allerdings ist holprig. Die erwarteten Malschülerinnen bleiben aus, und Financiers für eine Forschungsreise nach Übersee finden sich auch keine. Aber Maria gibt nicht auf. Hartnäckig rennt sie Türen ein, knüpft Kontakte und bringt ihre ältere Tochter unter die Haube. Doch als es endlich so weit ist, zögert sie – denn mit dem geheimnisvollen Jan de Jong, der immer wieder ihren Weg kreuzt, gibt es nun jemanden, der sie in der Heimat hält …Atmosphärisch und sinnlich, mit viel Gespür für Details, zeichnet Ruth Kornberger ein Portrait der Künstlerin und Forscherin Maria Sibylla Merian – einer faszinierenden Frau, deren Wagemut keine Grenzen kannte und die ihrer Zeit weit voraus war.Das Buch wird klimaneutral produziert.
Leider versprach der Roman mehr als er letztendlich liefern konnte.
1) Maria Merian und die Figuren der Handlung
Als Hauptprotagonistin wird Maria eindeutig allen anderen Figuren vorangestellt, wodurch der Leser zwar ihren Standpunkt vermittelt bekommt, die Geschichte insgesamt jedoch leidet, da alle anderen Figuren in der Farb- und Bedeutungslosigkeit ihrer Randerscheinung ertrinken.
2) Liebesgeschichte
Die Romanze zwischen der gebildeten Feministin und ihrem geheimnisvollen Verehrer zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Durch viele Zeitsprünge und das Auslassen sämtlicher Informationen über Herrn de Jong kann auch dieser keine Verbindung zum Leser erzeugen. Ich bin ein großer Fan einer guten Liebesgeschichte, gerade wenn die Frauen darin nicht als naive, kleine Dummchen dargestellt werden, allerdings ist diese hier einfach nicht ausreichend aufgebaut um überhaupt als solche zählen zu können. Zeitverschwendung auf zu vielen Seiten.
3) Emanzipation
Grundsätzlich ist es interessant zu lesen, wie Maria Merian für sich selbst ein selbstständiges Leben abseits des Ehemarktes und der Männerwelt schafft, schade ist allerdings, dass diese Eigenschaften von ihr nicht weitergegeben werden. In der Hoffnung zu lesen, wie sie ihr Erbe weiterträgt und auch ihren Töchtern entsprechende Werte beibringt finden diese sich schließlich in klassischen Rollenmustern der Ehe oder als beständiges Schoßhündchen der Mutter. Keine der Frauen des Romans kann hier so ganz überzeugen.
4) Reise
Bis es überhaupt zum eigentlichen Punkt der Reise kommt ist der Roman bereits halb zu Ende. Zugunsten seitenweisen Geplänkels, das doch einen sehr faden Beigeschmack hinterlässt.
5) Die Kunst
Vermutlich das Thema, auf das ich mich am meisten gefreut habe als Gleichgesinnte. Die Leidenschaft, die Maria Merian zu ihrer Kunst hegt und mit welcher Inbrunst sie ihr Schaffen verteidigt sind beeindruckend. Insgesamt reicht dies jedoch leider nicht für einen gelungenen Roman.
Zusammenfassend war das wunderschön anzusehende Buch am Ende leider nicht mehr als das. Ein Buch, das schön aussieht und daher im Bücherregal bleiben darf. Lesen muss man es jedoch nicht. Ich habe mich sehr lange nicht derart durch Seiten quälen müssen und das bei einem Roman, der 100 Prozent meine Interessen abbildet. Alles in allem nur ein Wort:
Schade.