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Veröffentlicht am 15.04.2018

Ein witziges Buch über Aberglauben, Hexen im Unglück und stinkende Räuber

Der wilde Räuber Donnerpups (Bd. 3)
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Der Tag beginnt für die Räuberbande denkbar schlecht. Tscharli Bumm stolpert über eine Wurzel, Moni Zitroni bekommt von einem vorwitzigen Vogel auf den Hut gekackt und der schweigsame Heino wird mit Tannenzapfen ...

Der Tag beginnt für die Räuberbande denkbar schlecht. Tscharli Bumm stolpert über eine Wurzel, Moni Zitroni bekommt von einem vorwitzigen Vogel auf den Hut gekackt und der schweigsame Heino wird mit Tannenzapfen beworfen. Aber dann entdecken sie ein Haus und die Räuber wittern Beute. Es ist nicht irgendein Haus, sondern ein großer alter Baum mit Tür und Fenstern. Darin wohnt die Hexe Simsibim mit ihrem Uhu. Die Hexe ist extrem abergläubisch und bleibt am Freitag, den 13. eigentlich immer im Bett liegen. Aber heute hat sie eine andere Idee: sie kocht einen Anti-Unglücks-Trank. Dummerweise geht irgendwas schief und die Hexe verwandelt sich in ein riesiges Wumsidum (ein Monster). Die Räuber haben von außen nicht alles genau mitgekommen. Eben noch sahen sie ein Hexlein und dann muss das Monster es gefressen haben. Schnell nehmen sie reissaus. Nun muss ein echter Räuberplan her, bevor es den Räubern so wie der armen Hexe ergeht.

Kinder lieben Bücher, in denen gepupst wird. Ich weiß nicht warum, aber sobald in einem Buch gepupst wird, gibt es Gekicher. Beim Räuberhauptmann wird das, wie der Name schon sagt, noch auf die Spitze getrieben. Seine Donnerpupse sind in so mancher brenzligen Situationen äußerst nützlich.

Gleich auf dem Vorsatzpapier werden uns die Mitglieder der Bande per Steckbrief vorgestellt. Da es unser erstes Donnerpups-Buch ist, fanden wir das zum Einstieg sehr hilfreich.

Der Text ist für ein Bilderbuch recht umfangreich und so bekommen wir ein tolles Abenteuer mit einigen Überraschungen geboten. Auch die Illustrationen sind ein echtes Highlight. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und gleichzeitig witzig. Es gibt viele tolle Details zu entdecken und ich bin total in den Hexenbaum verliebt. Mein Traumhaus!

Und was sagen meine Räuberkinder zum neuen Räuberbuch?

Der große Räuber (8) hat sich sofort in dieses Bilderbuch verliebt. Durch die Textmenge bietet das Buch eine rasante und auch lustige Geschichte. Was ganz untypisch für meinen Achtjährigen ist: er hat dieses Buch nun schon 3 Tage hintereinander für das abendliche Vorlesen ausgewählt. Das kommt nicht (mehr) oft vor. Eigentlich möchte er immer wieder neues Lesefutter.

Der kleine Räuber (4) hörte auch aufmerksam zu. Für ihn war es beim ersten Mal etwas schwer, alle Namen der Räuberbande zubehalten und so fragt er öfter nach. Absolutes Highlight für ihn: der Wohnbaum der Hexe, denn dieser Doppelseite kann man zu beiden Seiten aufschlagen und hat so quasi einen 360 Grad Panoramaeinblick von dem Baumhaus, der sich über 4 Seiten erstreckt. Mit solchen Überraschungseffekten kann man den kleinen Räuber absolut begeistern.

Fazit: Ein witziges Buch über Aberglauben, Hexen im Unglück und stinkende Räuber, das meine Kids begeistern konnte.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Der Mix aus griechischer Mythologie, Spannung und auch Humor ist genial!

GötterFunke 3. Verlasse mich nicht
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Der zweite Band der Trilogie endete mit einem Kampf zwischen den Göttern des Olymp und Agrios und seinen Anhängern. Agrios hat gesiegt und mit Hilfe des erkämpften Zepters die Macht in Mytikas errungen. ...

Der zweite Band der Trilogie endete mit einem Kampf zwischen den Göttern des Olymp und Agrios und seinen Anhängern. Agrios hat gesiegt und mit Hilfe des erkämpften Zepters die Macht in Mytikas errungen. Zeus kehrt nach Monterey zurück, Athene landet im Tartaros. Jess und Cayden sind während des Kampfs mit dem Ehrenstab geflohen. Cayden ist schwer verletzt und dummerweise nun sterblich.

Agrios braucht den Ehrenstab, um Zeus Nachfolge anzutreten, aber nur Jess kann den Stab sehen. Aber eigentlich ist es nicht Agrios von dem die größte Gefahr ausgeht, sondern Gaia. Alles steht auf dem Spiel! Die ganze Menschheit soll von der Erde getilgt werden. So ganz hilfreich ist es da ja nicht, dass Cayden nun sterblich ist. Sein Traum von einem glücklichen Menschenleben mit Jess scheint in unerreichbare Ferne gerückt.

Das ewige Hin und Her zwischen Jess und Cayden ist für den Leser ziemlich nervenaufreibend. Zwei derartig sture Figuren die es sich sehr schwer machen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie etwas früher zueinander finden und zusammen gegen die eigentlichen Feinde kämpfen. Aber wahrscheinlich musste es so sein, für das höchst dramatische Finale.

Neben der Jess-Cayden-Geschichte gibt es noch so viel andere Aspekte, Handlungen und Geheimnisse, so dass man kaum zum Durchatmen kommt. Temporeich, spannungsgeladen und auch höchst emotional lässt einen diese Geschichte nicht eher ruhen, bis man am Ende angekommen ist.

Auch der Umweltaspekt, der durch Gaia zur Sprache kommt, macht nachdenklich. Kann man ihr wirklich böse sein, dass sie ihre Schöpfung von der Gefahr Mensch schützen will? Ihre Lösung ist schon sehr drastisch und sympathisch ist die Gaia zu keiner Minute, aber nachdenklich sollte sie machen. Ich hoffe es sehr!

Fazit: Die jüngste Trilogie aus der Feder von Marah Woolf hat mich wieder mitgerissen. Der Mix aus griechischer Mythologie, Spannung und auch Humor ist genial! Dankeschön, liebe Marah, für die schönen Lesestunden, die du mir beschert hast!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Ein witziges Bauernhof- und Kochabenteuer!

Mozart & Robinson und der waghalsige Pfannkuchenplan
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Mozart ist eine Hausmaus, die gern Bücher liest, TV schaut und natürlich leckeres Futter bei den Hausherren findet. Robinson hingegen ist eine Feldmaus, ein richtiger Naturbursche mit Erdhöhle, der sich ...

Mozart ist eine Hausmaus, die gern Bücher liest, TV schaut und natürlich leckeres Futter bei den Hausherren findet. Robinson hingegen ist eine Feldmaus, ein richtiger Naturbursche mit Erdhöhle, der sich von Samen, Wurzeln und gefundenen Früchten ernährt. Und wenn das Essen mal aus geht, dann besucht er eben seinen Freund Mozart. Aber an diesem Tag ist alles anders. Mozart findet nur Mehl im Schrank und Butter im Kühlschrank. Die Hausbesitzer sind in den Urlaub gefahren und haben vorher alles aufgegessen. Katastrophe!

Also macht sich Mozart auf den Weg zu Robinson. Der sagt freudestrahlend, dass er noch einiges von seinen Wintervorräten übrig hat. Aber weder die knackigen Samen, noch die bittere Wurzel und erst recht nicht der schrumpelige Apfel können den Gourmet Mozart überzeugen. Da macht Robinson den Vorschlag auf dem benachbarten Bauernhof etwas Essbares zu besorgen. Das bringt Mozart auf die Idee mit Mehl, Butter und Apfel einen Apfelpfannkuchen zu backen. Brauchen sie also noch Milch und Eier. Es wird ein Wagen und ein Eimer gerichtet und dann braucht es natürlich noch eine Tarnung und das Abenteuer Bauernhof kann starten!

Was die beiden da nun so genau erleben, werde ich nicht verraten, aber es geht spannend und lustig zu. Wie in jedem Mozart & Robinson – Buch gibt es natürlich auch wieder etwas zum nachmachen. Auf dem Vorsatzpapier gibt es das Rezept für süßen Apfelpfannkuchen und hinten dann das für herzhaften Käsepfannkuchen. Wir haben uns natürlich für die süße Variante entschieden. Dazu gab es dann noch Vanillesauce. Das schöne an den Rezepten ist, dass sie so illustriert sind, dass auch Kinder die noch nicht lesen können, die einzelnen Schritte gut nachvollziehen können. Beim Abwiegen und am Herd müssen Erwachsene dann doch noch helfen.

Allein durch die beiden unterschiedlichen Mäusefreunde, die kultivierte Hausmaus und den abenteuerliebenden Naturburschen, ergeben sich immer wieder lustige Situationen und Dialoge. Die beiden ergänzen sich aber auch perfekt! Nikolai Renger übersetzt den Witz der Geschichte perfekt in die Bilder und ergänzt diese wie gewohnt um lustige Nebendarsteller und Details. Einzige winzig kleine Kritik, die ich habe: nach dem Zusammenmischen der Zutaten geht es auf der nächsten Seite direkt ans Wenden der Pfannkuchen. Hier hätte man gern noch einen zusätzlichen Satz spendieren können.

Von den drei Mäusebüchern dieser Reihe gefällt uns dieses am besten, wobei der Vorsprung hauchdünn ist. Neben der witzigen Geschichte, den sympathischen Mäusen und den tollen Bildern finde ich die ausgefeilte Nutzung des Buchs wieder toll. Während in den ersten beiden Bänden gebastelt wird, geht es diesmal in die Küche. Es ist immer wieder schön, wenn ein Buch über das Lesen hinaus zum weiteren Tun anregt. Und der Apfelpfannkuchen war echt lecker! Das Rezept löst mein bisheriges ab.

Fazit: Ein witziges Bauernhof- und Kochabenteuer! Wir hoffen, dass diese Reihe weiter fortgesetzt wird!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Weder spannend noch lustig noch schön

Johnny und die Pommesbande
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Kennt ihr das? Ihr seht ein Cover und lest den Klappentext und seid total begeistert und müsst dieses Buch unbedingt haben! So ging es mir mit „Johnny und der Pommesbande“. Das Cover in Papptelleroptik ...

Kennt ihr das? Ihr seht ein Cover und lest den Klappentext und seid total begeistert und müsst dieses Buch unbedingt haben! So ging es mir mit „Johnny und der Pommesbande“. Das Cover in Papptelleroptik mit den lustigen Figuren fand ich total witzig und passend zum Titel. Und auf dem Klappentext wurde geworben mit „Eine aufregende Bandengeschichte über die cleversten Spürnasen seit „Emil und die Detektive“. Nun ja, aufgeregt habe ich mich schon, aber leider nicht im positiven Sinn. Aber fangen wir von vorne an:

Johnny wohnt bei seinem Opa. Die Oma ist bereits gestorben und auch die Eltern gibt es nicht mehr. Über die genaueren Hintergründe bleiben wir leider im Unklaren. Der Opa kümmert sich rührend um seinen Enkel und hat auch so manchen guten Ratschlag für ihn. Die meiste Zeit treibt er sich mit seinen Freunden am Hafen oder im Bandenversteck herum. Bei Kirsche, der Betreiberin eines Pommeswagens, bekommen sie oft Gratis-Pommes, während „Troll“ Tomek nur Pappteller verputzt. Um Geld aufzutreiben, gaukeln die Kindern den Touristen vor, dass für das Hafengebiet Kurtaxe fällig wäre und sie das gerne für sie erledigen können. Als das Hafengebiet nicht mehr genügt, versuchen sie ihr Revier auf die Meile auszudehnen und geraten dort mit der Pickelgang aneinander, die daraufhin in dem Kiosk von Ellas Eltern randalieren und auch schon mal gut zuschlagen.

Die Geschichte wird aus Johnnys Perspektive erzählt. Der Erzählstil bzw. Johnnys Gedanken sind teilweise recht verworren und sprunghaft, so dass ich immer öfter aufseufzen musste. Die Handlung bietet im Laufe der Geschichte wenig Neues und die Figuren bleiben einem seltsam fremd. Sie erwecken Mitleid, aber auch Unmut. Vom Mitfiebern war ich hier meilenweit entfernt. Auch Schule ist für die Kinder ein Fremdwort. Die Betrügereien ziehen sich durchs ganze Buch, ohne dass sie irgendwelche Konsequenzen hätten. Es findet keinerlei Entwicklung der Charaktere statt. Alles ist irgendwie nur angerissen, wirr, ohne Tiefgang. Es ist weder spannend noch lustig noch schön. Es ist ein Buch, dass mich enttäuscht und auch etwas ratlos zurücklässt. Aufgrund der Nennung von „Emil und Detektive“ hatte ich ein sympathische Bande erwartet, die einen Kriminalfall auf die Spur kommt. Aber die angekündigten Spürnasen haben nur das Geld der Touristen aufgespürt. Einen richtigen Fall gibt es hier nicht.

Fazit: Leider ein Fehlgriff!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Lieblingsbuch! Gerne mehr davon!

Grododo
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Hase Cäsar freut sich nach einem anstrengenden Tag endlich schlafen zu gehen und er hat ein festes Zubettgeh-Ritual: er stellt ein Glas Wasser auf den Nachttisch, die Pantoffeln auf den Bettvorleger, kontrolliert, ...

Hase Cäsar freut sich nach einem anstrengenden Tag endlich schlafen zu gehen und er hat ein festes Zubettgeh-Ritual: er stellt ein Glas Wasser auf den Nachttisch, die Pantoffeln auf den Bettvorleger, kontrolliert, ob sich Monster unter dem Bett versteckt haben, drückt seinen Teddy ganz fest an Herz, schließt die Augen und schläft auf seinen beiden Ohren liegend ein.

Aber dann TOCK TOCK TOCK wird der arme Cäsar aus dem Schlaf gerissen. Ein Specht! Missmutig wird der Störenfried verscheucht und Cäsar wiederholt sein Gute-Nacht-Ritual. Leider ist der Specht nicht der Einzige, der des Hasen Nachtruhe stört. Der arme Kerl gerät immer mehr durcheinander und macht Fehler bei seinem Ritual. Da können schon mal Pantoffeln im Wasserglas landen und der kleine Teppich ans Herz gedrückt werden. Und manchmal haben solche kleinen Fehler dann auch noch unerwartete Folgen.

Ich habe das Buch beiden Kindern nacheinander vorgelesen und beide mussten darüber lachen wie der arme Cäsar immer weiter durcheinander kommt. Den großen Räuber hat es mehr angesprochen als den kleinen Räuber. Wie immer finde ich es als Mutter sehr interessant zu beobachten, wie unterschiedlich Bücher bei meinen Kindern ankommen.

Ich war sofort begeistert als ich "Grododo" aufgeschlagen habe. Ich liebe die Gestaltung des Buchs! Cäsar wirkt in seinem Nachthemd und mit Hut fast ein bisschen spießig, aber spätestens, wenn er seinen Teddy ans Herz drückt, hat er auch unser Herz berührt. Die Bilder sind wunderbar reduziert in Grau- und Brauntönen. Es wird auch viel mit der Textgestaltung gearbeitet wie unterschiedliche Schriftgrößen und Schrifttypen. Auch ist für die Störgeräusche einfach eine eigene Doppelseite reserviert worden. Das erhöht die Spannung - wer oder was kommt da auf der nächsten Seite? Die Emotionen der Figuren (inklusive Knuddelteddy) auf den Bildern sind zum Brüllen komisch.

Fazit: Ein lustiges Gute-Nacht-Buch mit für ein Bilderbuch ungewöhnlichen Illustrationsstil. Lieblingsbuch! Gerne mehr davon!