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Veröffentlicht am 16.02.2025

Mörderarchiv - der zweite Fall

Das Mörderarchiv: Der Tod, der am Dienstag kommt
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Die Wahrsagerin Peony Lane wird - nachdem sie auf Annie getroffen ist - bei dieser im Gewächshaus ihres geerbten Anwesens Gravesdone Hall aufgefunden, auf den ersten Blick mit einem Dolch erstochen, den ...

Die Wahrsagerin Peony Lane wird - nachdem sie auf Annie getroffen ist - bei dieser im Gewächshaus ihres geerbten Anwesens Gravesdone Hall aufgefunden, auf den ersten Blick mit einem Dolch erstochen, den Annie noch zuvor in der Hand hatte. Nun ist Annie in Erklärungsnot und muss sich selbst an die Lösung des Falles machen in dem sie u.a. auf das Mörderarchiv, was ihre verstorbene Tante angelegt hat, zurückgreift.

Das vorliegende Buch ist Teil zwei der "Mörderarchiv-Reihe". Den ersten Band hatte ich mit Begeisterung gelesen. Meines Erachtens gelingt einem der Einstieg in den zweiten Band leichter, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Auffallend ist der Wechsel zwischen den Zeiten, d.h. die Autorin erzählt aus dem Hier und Jetzt in dem Annie auf Mörderjagd geht und parallel erzählt sie die Geschichte von damals aus Sicht von Annies Tante Frances und versucht dann beide zu verknüpfen, denn Annies Lösung ist definitiv in der Vergangenheit zu suchen. Das "Spiel" mit den zwei verschiedenen Erzählungen hat mir gut gefallen. Das Ende der Geschichte und die Auflösung waren für mich überraschend und wirkten ein bisschen zu "konstruiert". Phasenweise waren es mir einfach viel zu viele Dinge und Personen, die in kurzer Zeit in die jeweiligen Kapitel gebracht wurden, denn die Kombi mit den verschiedenen Zeiten machte die Sache eben noch komplexer. Ein Personenverzeichnis hätte hier sicher gute Dienste geleistet.
Alles in allem konnte Band zwei meine Erwartungen an die Fortsetzung des Mörderarchivs nicht erfüllen, da mir u.a. das "Cosy-Crime" und "British-Feeling" auf lange Strecken gefehlt hat.

Mein Fazit: der erste Band der Reihe hat mir deutlich besser gefallen als der vorliegende und ich hoffe auf einen gelungereren dritten Band

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Veröffentlicht am 09.02.2025

interessanter Auftakt zur "Solo-Nummer" von Volker Klüpfel

»Wenn Ende gut, dann alles«
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Als treuer und langjähriger Klufti-Leser war ich nach dem Debüt von Michael Kobr als "Solo-Autor" nun natürlich auch gespannt auf das Debüt von Volker Klüpfel.
Soviel vorab: es war anders als ich es erwartet ...

Als treuer und langjähriger Klufti-Leser war ich nach dem Debüt von Michael Kobr als "Solo-Autor" nun natürlich auch gespannt auf das Debüt von Volker Klüpfel.
Soviel vorab: es war anders als ich es erwartet hatte.
Der Autor schickt das ungleiche Duo Svetlana - eine ukrainische, lebenserfahrene Putzfrau, die weiß was sie will - und Tommi - ein erwachsener Möchte-Gern-Vielleicht-Irgendwann-mal-Autor, der in seinem bisherigen Leben noch nicht viel auf die Reihe bekommen hat, in ein Abenteuer. Tommi, der im Wohnwagen lebt, weil er sich eine Wohnung schlicht nicht mehr leisten kann, ist immer wieder auf der Suche nach neuen Stellplätzen um nicht schon wieder ins Visier der Polizei zu geraten. Das Wohnmobil sowie die Putzfrau verdankt er dem "Sponsoring" seines Vaters, der sich nun in eine Seniorenresidenz begeben hat und dort anscheinend auch kein Kind von Traurigkeit ist und daher das Wohnmobil nicht mehr benötigt. Auf einer Fahrt mit Tommi entdeckt Svetlana das einsame Kind am Waldrand, dessen sie sich dann annehmen und auf die Suche nach dessen Eltern machen wollen. Dabei stoßen sie auf einen Kriminalfall.

Der erste Teil des Buches las sich für mich weniger wie ein Krimi, sondern phasenweise eher wie ein Roman und fast ein bisschen langatmig. Dass man die Figuren, die man über mehrere künftige Bände verwenden will, zu Beginn einer Reihe ausreichend vorstellt ist für mich in Ordnung, aber für mich war es zu Beginn einfach ein bisschen too much. Das hat die Figur der Swetlana ein wenig kompensieren können, die durch ihr gebrochenes Deutsch und ihre Unmenge an Sprichwörtern immer wieder für Abwechslung gesorgt hat. Mit der zweiten Hauptfigur Tommi wurde ich überhaupt nicht "warm" - für mich ist er ein fauler und auch egoistischer Kerl. Letzteres weil er die Meinung vertritt, dass sein Vater "sein Erbe durchbringt" weil er sich in einer Seniorenresidenz einquartiert hat. Sorry, aber da habe ich wirklich kein Verständnis für Tommi.
Das Lesen von Volker Klüpfels Buch machte Spaß, weil der Schreibstil, den er dem Leser präsentiert super schön ist: niveauvoll und angenehm zu lesen mit zum Teil tiefgründigen Themen. Das ungleiche Ermittlerduo sucht seines gleichen, wobei Svetlana mein absoluter Liebling ist. Das liegt u.a. an ihrem Humor, ihrer resoluten Art und ihrer Vielzahl an Sprichwörtern, die sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit präsentiert.

Mein Fazit: das Krimifeeling suchte ich ehrlicherweise über längere Strecken. Die Bezeichnung als Roman mit Cosy-Crime-Momenten und hohem Unterhaltungswert trifft es m.E. besser.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

für alle Gartenliebhaber und passend zur anstehenden Fastenzeit - toller Krimi

Gärten, Gift und große Liebe
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Die Oberdistelbrunner Seniorenrunde begibt sich zum Basenfasten ins Wellnessresort Botanical Wellness, nur dass einige der vier Damen, allen voran Berta schnell die Lust daran verlieren und auch ihre gute ...

Die Oberdistelbrunner Seniorenrunde begibt sich zum Basenfasten ins Wellnessresort Botanical Wellness, nur dass einige der vier Damen, allen voran Berta schnell die Lust daran verlieren und auch ihre gute Laune, denn die servierten Menüs sind so gar nicht nach ihrem Geschmack. Da kommt ein plötzlich tot beim Essen zusammenbrechender Mann gerade recht - wer weiß was hier im Ressort serviert wird??? Die mehrfache Ausgabe der Oberdistelbrunner Miss Marple macht sich auf ihre Art und Weise an die Auflösung des Falles. Und weil man auf einem Bein so schlecht steht, kommt glatt im Laufe der Geschichte noch ein weiterer Toter dazu.
Klaudia Blasl erzählt aus der Sicht einer der vier Seniorinnen (Pauline) die Geschichte. Man merkt die Begeisterung der Autorin für ihre Geschichte beim Lesen der Zeilen, den schönen Schreibstil und ihr gigantisches Wissen über Giftpflanzen und Botanik. Wahnsinn! Ich habe total viel gelernt beim Lesen des Krimis. Sie hat dieses vielfältige Wissen auf eine - auch für Nicht mit dem Grünen Daumen gesegnete Menschen wie mich - Art und Weise in die Geschichte gepackt, dass es auch für mich super interessant war.
Was mich aber noch mehr begeistert hat, war der phasenweise schon tiefschwarze Humor - Lachmuskeltraining gratis! Zudem hat mich die Autorin fast bis zum Schluss erfolgreich an der Nase herumgeführt, wenn es darum ging den Mörder zu entlarven.

Mein Fazit: für Krimifans bietet das Buch gute Unterhaltung gewürzt mit schwarzem Humor und unheimlich viel Gartenwissen

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Veröffentlicht am 27.01.2025

spannender Krimi im Norden

Die Brandung – Leichenfischer
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Das zwar etwas düster aber für mich sehr gelungene Buchcover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich bis dato noch kein Werk gelesen, und die Zusammenfassung gefiel mir, alles ...

Das zwar etwas düster aber für mich sehr gelungene Buchcover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Von der Autorin hatte ich bis dato noch kein Werk gelesen, und die Zusammenfassung gefiel mir, alles Punkte, die mich neugierig gemacht haben.
Alleine der Einstieg in die Geschichte gefiel mir super gut - einerseits die Grabungen und die aufgefundene Leiche, parallel dazu die Erzählung der Frau, die gegen ihren Willen festgehalten wird. Zwei Stränge, die parallel laufen und meine Fantasie anregten, wie sie wohl zusammenhängen. Dazu gab es immer wieder alltägliche oder auch lustige Szenen (z.B. der fremde Mann im Bad). Auch im weiteren Verlauf des Buches gab es diese "Parallelwelten". Die Autorin schaffte es eben nicht "nur" den Krimi zu erzählen sondern auch für gute Unterhaltung zu sorgen. Den Vorgängerband kenne ich nicht. Das empfand ich aber nicht als störend oder fehlend, denn ich konnte mich gut in die Geschichte und die Figuren einfinden. Die fast ein bisschen pfiffig wirkenden Fria hat mir besonders gut gefallen.
Das einzige kleine Manko: mir waren es dann in Summe "zu viele Frauen", die hier als "Opfer gedient" haben. Ein bisschen weniger hätte es meiner Ansicht nach auch getan. Aber das ist wohl Geschmackssache.

Daher mein Fazit: schöne Unterhaltung mit Krimifeeling im Norden

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Veröffentlicht am 26.01.2025

anders als erwartet - anspruchsvoll und interessant

Spiegelberg
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Hinter dem farbenfrohen Buchcover mit dem tollen Blick auf Berg, Wald und Landschaft verbirgt sich kein leichter Krimi sondern eine gut abgestimmte, mit viel Detailwissen ausgestaltete Geschichte.
Für ...

Hinter dem farbenfrohen Buchcover mit dem tollen Blick auf Berg, Wald und Landschaft verbirgt sich kein leichter Krimi sondern eine gut abgestimmte, mit viel Detailwissen ausgestaltete Geschichte.
Für mich war es das erste Buch des Autors und zu Beginn hatte ich doch ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden und u.a. die Örtlichkeiten zuzuordnen.
Das Buch war keines von der Sorte, was ich mal "schnell nebenbei" oder nach einem anstrengenden Tag lesen konnte, denn es erforderte meine ganze Aufmerksamkeit. Das lag einerseits an der Geschichte selbst, andererseits aber auch an dem vielen und vom Autor großartig dargestellten Wissen, das er seinen Lesern zuteil werden lässt u.a. über den Jurakonflikt, von dem ich bis dato (als Nicht-Schweizer) noch nichts gehört hatte. Man merkt wie intensiv Christof Gasser sich mit der Materie auseinandergesetzt hat und erzählt das zusammen mit einer spannenden Geschichte: Journalistin Cora Johannis trifft auf ihrer frühere Freundin, die Ex-Botschafterin Frankreichs Françoise Gravier, doch das Wiedersehen währt nur kurz, denn Françoise wird schwer verletzt und bittet Cora sich um Camille zu kümmern, bevor sie ins Koma fällt. Doch wer ist Camille? Cora begibt sich auf Spurensuche und stößt auf den Jurakonflikt aus vergangenen Zeiten.
Der Autor verbindet sehr geschickt die Erzählungen in zwei verschiedenen Zeitzonen mit unterschiedlichen Protagonisten, dem zu folgen mir sehr einfach gefallen ist. Gekonnt baut er immer wieder unerwartete Wendungen ein, die mich oft wieder von neuem nach Motiv und Täter haben suchen lassen. Einzelne Szenen waren fast schon gruselig und haben mich noch einige Zeit beschäftigt. Die Landschaftsbeschreibungen waren großartig, obwohl ich noch nie bisher in der Schweiz war, hatte ich das Gefühl die Orte bildlich vor mir zu haben.

Fazit: anspruchsvoller Krimi mit geschichtlichem Background

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