„Fast ein neues Leben“ ist ein 111 seitiger Erzählband von Anna Prizkau. Das Buch erschien am 21.09.2020 im Verlag Friedenauer Presse.
Zusammenfassung:
Anna Prizkau schreibt in ihren Erzählungen über ...
„Fast ein neues Leben“ ist ein 111 seitiger Erzählband von Anna Prizkau. Das Buch erschien am 21.09.2020 im Verlag Friedenauer Presse.
Zusammenfassung:
Anna Prizkau schreibt in ihren Erzählungen über eine Frau, die als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland auswanderte. Jede Erzählung ist eine Episode aus dem Leben dieser Frau. Der Leser erfährt, wie es für ihre Familie ist, in einem neuen Land zu leben. Von dem Gefühl nie dazu zu gehören. Von einer depressiven Mutter, einer herrischen Mitschülerin, einem erbresserischem Vorgesetzten und einem aufdringlichen Sachbearbeiter, sowie einer angeblichen Großtante. In jeder ihrer Erzählungen zeigt die Autorin die Fremdheit, Sehnsucht und Träume welche die Protagonistin empfand oder welche zerstört wurden. Sie zeigt auch das Leben der Anderen. Derer die in Deutschland geboren wurden und dadurch weder Glück noch Zufriedenheit gepachtet haben.
Meine Meinung:
Die Autorin beschreibt in ihren relativ kurzen Erzählungen empathisch, eindringlich und teilweise naiv, die Erfahrungen eines Mädchens bzw. einer jungen Frau, die sich in ihrer neuen Heimat weder geborgen, noch angenommen fühlt. Dies führt dazu, dass sie sich für ihre Herkunft schämt und diese zu verheimlichen versucht. An manchen Stellen mochte ich die Protagonistin, an anderen Stellen fand ich sie zu egoistisch oder einfach nur blöd. Die Autorin stellt sie sehr realistisch dar, wodurch ich manchmal das Gefühl hatte, der Protagonistin schon einmal begegnet zu sein. In mir selbst, in ehemaligen Schulkameradinnen, Freundinnen oder Müttern.
Die Erzählungen haben mich aufgewühlt und zum Nachdenken gebracht, da ich viele der beschriebenen Situationen nachempfinden konnte. Ich brauchte zwischen den Erzählungen erst einmal etwas Zeit, um das Gelesene zu verarbeiten. Machte mir Gedanken über Familienverhältnisse, Freundschaften, Liebesbeziehungen, gesellschaftliche Erwartungen und Erziehung. Die Erzählungen sind keine leichte Kost, aber sehr lesenswert.
Fazit:
Insgesamt ein sehr gelungenes und beeindruckendes Büchlein, welches zum Erinnern und Nachdenken anregt.
„Die Buchhandlung“ ist ein 180 seitiger Roman von Penelope Fitzgerald. Das Buch erschien 2000 im Insel Verlag.
Zusammenfassung:
Florence Green möchte in dem kleinen Ort Hardborough eine Buchhandlung im ...
„Die Buchhandlung“ ist ein 180 seitiger Roman von Penelope Fitzgerald. Das Buch erschien 2000 im Insel Verlag.
Zusammenfassung:
Florence Green möchte in dem kleinen Ort Hardborough eine Buchhandlung im Old House eröffnen. Dadurch verscherzt sie es sich mit Mrs. Gamart, die eine einflussreiche Persönlichkeit im Ort ist und das Old House für ein Kulturzentrum vorgesehen hatte. Nichtsdestotrotz hält Florence an ihrem Plan fest. Sie kauft Old House, richtet die Buchhandlung ein und beschäftigt Christine Gipping. Diese ist zehn Jahre alt, sehr energisch und hilft Florence nach der Schule im Laden aus. Beide verstehen sich gut und ergänzen sich nach einiger Zeit recht gut. Florence wird durch sie etwas energischer. Christine ist zudem für die Leihbücherei verantwortlich, da Florence beim ersten Versuch einige Probleme damit hatte. Die Idee mit der Leihbücherei stammt von Mr. Brundish, der einer alten ortsansässigen Familie angehört und froh über eine Buchhandlung im Ort ist. Florence werden noch einige Steine in den Weg gelegt, wodurch sie sich allerdings nicht entmutigen lässt.
Meine Meinung:
Penelope Fitzgerald veranschaulicht die englische Gesellschaft der 1950/1960er Jahre, inder die Klassentrennung noch sehr lebendig war. Mrs. Gamart gehört der oberen Schicht an. Sie verkehrt bspw. mit Politikern, wohlhabenden Kaufleuten und Künstlern. Sie setzt immer ihren Willen durch und zieht im verborgenen die Zügel, um ihre Ziele zu erreichen. Penelope Fitzgerald verdeutlicht zudem, wie das Schulsystem zu dieser Zeit funktionierte. Christine schaffte die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium nicht und musste auf eine technische Fachschule gehen. Sie hatte keine Chance, sich nach Abschluss dieser Schule weiterzubilden und dadurch gesellschaftlich aufzusteigen. Heute ist es auch noch so, dass Kinder priviligierter Menschen eine bessere Schulbildung bekommen, aber heutzutage hat man als Arbeiterkind eine Chance gesellschaftlich aufzusteigen.
Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Penelope Fitzgerald beschreibt in ihrem Buch die Anstrengungen und Widrigkeiten, die Florence Green zu bestehen hat, in einer sehr empathischen Schreibweise.
„Metro 2033“ ist ein 809 seitiger Roman von Dmitry Glukhovsky. Das Buch erschien 2007 im Heyne Verlag.
Zusammenfassung:
Im Jahr 2033 ist die Welt durch einen Atomkrieg unbewohnbar geworden. Die restlichen ...
„Metro 2033“ ist ein 809 seitiger Roman von Dmitry Glukhovsky. Das Buch erschien 2007 im Heyne Verlag.
Zusammenfassung:
Im Jahr 2033 ist die Welt durch einen Atomkrieg unbewohnbar geworden. Die restlichen Überlebenden von Moskau sind in der Metro zu finden. Dort leben sie mehr schlecht, als recht in verschiedenen Gemeinschaften zusammen. Die Hauptfigur ist der junge Artjom, der zusammen mit seinem Stiefvater, den er nur Onkel nennt, in einer der Stationen lebt. Diese Station wird vermehrt, durch immer bedrohlich werdende schwarze Wesen, angegriffen. Artjom hat zudem ein Geheimnis welches er Hunter, einem Freund seines Stiefvaters, anvertraut. Hunter ist Stalker und will der Sache mit den Schwarzen auf den Grund gehen. Bevor sich Hunter auf den Weg macht und für den Fall das er nicht zurück kommt, erteilt er Artjom den Auftrag zur Station Polis zu gehen und dort nach einer bestimmten Person zu suchen. Diese wisse was zu tun sei. Artjom wartet ein paar Tage und macht sich dann auf den Weg in ein gruseliges und gefährliches Abenteuer.
Meine Meinung.
Das Cover zeigt einen bewaffnetten Menschen in Schutzkleidung und Atemmaske. Thematisch passt das natürlich gut zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil des Autors ist angenehm. Er beschreibt die Orte, Dinge und Personen so, dass man sich ein gutes Bild machen kann. Besonders die Metrostationen hat er ausführlich beschrieben. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir Fotos von den einzelnen Stationen angesehen habe. Die Geschichte ist zudem sehr spannend geschrieben, sodass ich das Buch relativ schnell durchgelesen habe. Am Ende beschert er dem Leser eine Wendung in der Handlung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Da will ich aber nichts verraten.
Fazit
Das Buch ist bereits 2007 veröffentlicht worden und mittlerweile sind weitere Teile erschienen. Es wurde also höchste Zeit, dass ich es auch lese, schon weil ich Dystopien sehr gerne lese.
Der Autor nimmt den Leser mit in eine lebensfeindliche und hoffnungslose Welt, in der die Menschen versuchen zu überleben. Die Hauptfigur muss einige Abenteuer bestehen und zweifelt oft an sich selbst. Im Anbetracht der Tatsache, dass das Corona-Virus Angst und Schreckeen verbreitet, liest sich das Buch nochmal ganz anders. Der Leser kann sich besser in die Hauptperson hineinversetzen und seine Ängste und Sorgen besser verstehen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich hoffe, die anderen Teile sind mindestens genauso gut.
"Die Republik" ist ein 528 seitiger Thriller von Maxim Voland. Das Buch erschien am 26.10.2020 im Piper Verlag.
Zusammenfassung:
Anstelle der Bundesrepublik Deutschland wird 1949 die Deutsche Demokratische ...
"Die Republik" ist ein 528 seitiger Thriller von Maxim Voland. Das Buch erschien am 26.10.2020 im Piper Verlag.
Zusammenfassung:
Anstelle der Bundesrepublik Deutschland wird 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Nur ein kleiner Teil, West-Berlin, ist von der BRD übrig geblieben. Mittlerweile hat sich die DDR zu einem hochmodernen Überwachungsstaat entwickelt, der bspw. auch führend in der Automobilindustrie ist, da Wasserstoffenergie flächendeckend als Treibstoff verwendet wird.
In der Geschichte spielt unter anderem Stasi-Oberst Gustav Kuhn eine Rolle. Er hat den Sarin Anschlag selbst miterlebt und wird anschließend mit den Ermittlungen beauftragt. Auch die MI6 Agentin Harper Parker-Moreau soll herausfinden, was dahinter steckt. Einzig der Zivilist Christopher Mueller, der zum ersten Mal seine Verwandten in der DDR besucht, gerät ungewollt, zusammen mit seiner Cousine Alicia Müller, in diese Verschwörung. Ein Wettlauf gegen die Zeit und die Terroristen beginnt.
Meine Meinung:
Das Cover verdeutlicht auf einen Blick, dass die DDR ein großer und mächtiger Staat ist. Es passt sehr gut zum Buch.
Der Autor beschreibt Personen, Gegenständen und die Umgebung sehr genau, sodass man sich ein gutes Bild machen kann. Die Personen werden gut eingeführt und sind sympathisch. Man kann sich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. An manchen Stellen beschreibt er die Dinge allerdings etwas zu detailliert, wodurch meine Gedanken abschweiften und ich mich zu langweilen began. Da hätten mir weniger Details gereicht. Insgesamt las sich das Buch recht flüssig.
Die Geschichte beginnt mit einem Sarinanschlag in Berlin. Dieser Teil ist sehr packend erzählt und verspricht einen spannenden Thriller. Insgesamt passt logisch alles gut zusammen, allerdings sind mir im weiteren Verlauf der Geschichte ein paar Dinge aufgefallen, bei denen ich mich fragte, warum der Autor dies so geschrieben hatte. Hier drei Beispiele.
Das Erste was mich irritierte war, dass Christopher Mueller sich nach seiner Ankuft in der DDR persönlich bei dem zuständigen Polizeirevier melden sollte. Seine Einreise wurde als eine überaus heikle und behördlich sehr genaue Angelegenheit mit großen Umständen beschrieben. Christophers Dokumente werden eingescannt, er wird fotografiert und muss sich einer Art Verhör unterziehen. Die DDR wird als ein überaus moderner Überwachungsstaat dargestellt und da verstehe ich nicht, warum sich Christopher anschließend persönlich in dem Polizeirevier vorstellen muss. Die DDR sollte sich doch seit 1949 in solchen Dingen weiter entwickelt haben. Warum meldet der Zoll dem Revier das nicht über das Internet? Das hätte logisch besser in die Geschichte gepasst.
Als nächstes fragte ich mich, warum das Handy von Christopher nicht funktionierte. Schon klar, er konnte nicht auf das Netz der DDR zugreifen. Aber würde das ein Überwachungsstaat wie die DDR zulassen? Würde er es sich entgehen lassen, fremdländische Besucher mit Hilfe ihres Handys abzuhören bzw. sie zu orten? Und das obwohl die DDR überaus misstrauisch gegenüber Fremden und auch Einheimischen ist? Mal angenommen Christopher wäre ein ausländischer Agent gewesen, der sich nach der Einreise nicht auf dem zuständigen Polizeirevier gemeldet hätte und auch kein Handy nutzen würde, dann hätte er einfach untertauchen können und die DDR hätte Mühe gehabt ihn wiederzufinden. Meiner Meinung nach ist es ziemlich unglaubwürdig, dass die DDR in dem Buch so gehandelt hätte.
Der dritte fragliche Punkt war für mich der Moment, in dem Christopher die Drohne steuert. Die MI6 Agentin Harper hatte ihr Handy verloren, Christopher findet dieses und steuert damit die Drohne, um Harper in einer brenzligen Situation zu unterstützen. Ich fragte mich, warum das Handy der Agentin nicht durch einen Code vor unbefugtem Zugriff geschützt ist, sodass niemand Zugang zu geheimen Informationen bekommen kann. Meiner Meinung nach sehr unrealistisch und nicht nachvollziehbar, dass ein Übersetzer es schafft, dass Handy einer Spionageagentin zu knacken und auch noch zu nutzen.
Desweiteren haben mich in dem Buch folgende Dinge gestört. Christophers Verwandte sprechen nicht nur Hochdeutsch. Schön... Aber warum muss man die Mundart im Text unterbringen? Nett gemeint, aber es stört den Lesefluss. Zwischen den Kapiteln sind manchmal Gedichte, Witze und auch Zitate eingefügt. Auch sie empfand ich beim lesen als störend. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor sich dadurch über die DDR lustig machen und ihre Macht in Zweifel ziehen wollte. Oder der Autor wollte damit den Unmut der DDR Bevölkerung verdeutlichen? Ich hätte diese Einfügungen jedenfalls nicht gebraucht, da Oberst Kuhn diesen Unmut sehr gut zum Ausdruck bringt.
Fazit:
Nach der Leseprobe war ich sehr auf das Buch gespannt, da ich Geschichten in denen es um Gedankenexperimente und Parallelwelten geht, sehr gerne lese. Der Thriller hätte allerdings noch etwas Überarbeitung vertragen, um Ungereimtheiten auszubügeln. Zudem beschreibt der Autor stellenweise die Dinge etwas zu detailliert, wodurch ich mich zu langweilen began. Die Geschichte war an manchen Stellen super spannend und an anderen Stellen langatmig und unlogisch. Das Buch hat meine Erwartungen insgesamt nicht erfüllt.
„Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ ist ein 352 seitiges Jugendbuch von Falk Holzapfel. Das Buch erschien am 27.10.2020 im Schneiderbuch Verlag.
Zusammenfassung:
Adrian ist ein Teenager, dem zu ...
„Millenia Magika - Der Schleier von Arken“ ist ein 352 seitiges Jugendbuch von Falk Holzapfel. Das Buch erschien am 27.10.2020 im Schneiderbuch Verlag.
Zusammenfassung:
Adrian ist ein Teenager, dem zu Hause und in der Schule merkwürdige Dinge passieren. Ihm wird alles zuviel und er flüchtet zu seiner Großtante Kamelia Eisenhut nach Arken, um sich ein paar Tage zurückzuziehen. In Arken ist nichts, wie wir es kennen. In der Stadt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Bei seiner Großtante gibt es weder eine Mikrowelle, noch einen Fernseher. In der gesamten Stadt gibt es weder Internet, noch Handyempfang. Auch die großen und bekannten Handelsketten findet man hier nicht. Die Stadt scheint sich gegen jeglichen Fortschritt abzuschotten. Mit der Zeit merkt Adrian, dass Arken ein besonderer Ort für magische Wesen ist. Er lernt den Troll Juri und die Hexe Jazz kennen und freundet sich mit ihnen an. Als seine Großtante plötzlich verschwindet, macht er sich mit seinen neuen Freunden auf den Weg, um sie zu finden. Ein spannendes Abenteuer beginnt.
Meine Meinung:
Den Einband finde ich ausgesprochen hübsch und fantasievoll gestaltet. Auf dem Vorsatzpapier sind zum Einen eine Landkarte von Arken dargestellt, welche die Orientierung erleichtert. Zum Anderen sind Zeitungsartikel abgebildet. Diese sollen scheinbar einen kleinen Einblick in den Alltag von Arken geben. Jedes Kapitel wird zudem mit einer Illustraton eingeleitet. Diese Zeichnungen passen inhaltlich zu dem jeweiligem Kapitel und sind ausgesprochen phantasievoll gestaltet.
Der Schreibstil des Autors ist unterhaltsam, leicht verständlich und genau richtig für ein Jugendbuch. Er beschreibt Personen und Orte so, dass man sich als Leser ein sehr genaues Bild davon machen kann. Die Illustrationen runden dies zusätzlich ab.
Das Abenteuer ereignet sich im Verlauf eines Tages. Der Leser begleitet Adrian und seine Freunde auf einer gefährlichen Reise und erfährt nach und nach, was sich hinter Arken, seinen Einwohnern und seiner Großtante verbirgt. Man taucht in eine Welt von Hexen, Ghulen und anderen magischen Wesen ein. Erkundet die Unterwelt, einen Friedhof und verirrt sich im Wald. Auch das Böse darf nicht fehlen und muss bekämpft werden, damit wieder Frieden herrscht.
Fazit:
Für erfahrene Leser ist die Geschichte vorhersehbar, da sich Motive aus anderen Büchern wiederfinden, dies macht das Buch aber nicht weniger lesenswert. Gespannt verfolgt man das Abenteuer der drei Jugendlichen, wobei es an manchen Stellen schon recht heftig zur Sache geht. Jungen ab 10 Jahren findes dies bestimmt toll. Das offene Ende verspricht ein weiteres Buch mit anschließendem Abenteuer. Insgesamt finde ich das Buch phantasievoll gestaltet und spannend geschrieben.