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Veröffentlicht am 04.08.2020

Die Dirigentin

Die Dirigentin
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Ich hatte zuvor noch nie von Antonia Brico gehört, trotzdem hat mich das Buch gleich interessiert.
Wilhelmine wächst in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Als ihr Vater ein altes Klavier von seiner ...

Ich hatte zuvor noch nie von Antonia Brico gehört, trotzdem hat mich das Buch gleich interessiert.
Wilhelmine wächst in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Als ihr Vater ein altes Klavier von seiner Tour als Müllmann mitbringt, ist es um sie geschehen. Sie hat das absolute Gehör und bringt sich das Klavierspielen bei. Doch ihr großer Traum ist es, Dirigentin zu werden. Neben ihrem Job als Sekretärin arbeitet sie abends noch im Konzerthaus, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Als Willem Mengelberg ein Konzert gibt, schleicht sie sich in die Vorstellung und verliert darauf ihren Job im Konzerthaus. Sie verliert ihren Traum aber nicht aus den Augen und kämpft dafür, ihn Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Sie möchte ihren Traumberuf ergreifen, doch die Männer machen es ihr unmöglich. Eine Frau gehört ihrer Meinung nach nicht als Musikerin auf die Bühne und schon gar nicht ans Dirigentenpult. Aber es scheint in der Beziehung noch nicht viel geändert zu haben, sind es doch auch heute noch vorwiegend Männer, die vor einem Orchester stehen.
Willy ist ein schwieriges Kind und ihre Mutter ist sehr lieblos zu ihr. Auch später noch muss sie ihren Lohn aus beiden Jobs bei der Mutter abliefern und wird noch nicht einmal gut versorgt. Doch sie finde auch Wege, sich kleine Freiheiten zu schaffen. Spät erst erfährt sie, dass sie adoptiert ist. Sie versucht ihren Weg zu gehen und ordnet der Musik alles unter. Doch immer wieder stößt sie auf Widerstand und sie erkennt, dass sie sich ihr eigenes Orchester nur mit Frauen schaffen muss.
Es ist ein schönes Buch über eine starke Frau, die sich trotz aller Widerstände ihren Traum erfüllt und damit gleichzeitig einen Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen kämpft.
Ein interessanter biographischer Roman.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Kochen ohne Fleisch

Vegan! Das Goldene von GU
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Zunächst einmal: Ich bin kein Veganer! Aber ich schränke meinen Fleischkonsum zunehmend ein und bin daher immer auf der Suche nach Inspirationen für vegetarische oder vegane Gerichte, weil man sonst schnell ...

Zunächst einmal: Ich bin kein Veganer! Aber ich schränke meinen Fleischkonsum zunehmend ein und bin daher immer auf der Suche nach Inspirationen für vegetarische oder vegane Gerichte, weil man sonst schnell etwas einseitig wird.
Dieses Kochbuch ist ein wirklich tolles und umfassendes Werk, das mir gute gefällt. Die Einteilung ist sinnvoll und das Register ist praktisch.
Die einzelnen Rezepte sind gut nach zu kochen und die Bilder ergänzen die Gerichte sehr schön.
Allerdings gibt es auch eine Reihe von Gerichten, deren Zutaten bei uns auf dem Land kaum zu beschaffen sind und ich bin nicht bereit, dafür größere Einkaufstouren zu unternehmen. Auch gefällt mir nicht, dass oft auf vorgefertigte Produkte zurückgegriffen wird. Aber das ist wohl Ansichtssache. Wenn ich meine Ernährung umstelle brauche ich auch keine Fleischersatzprodukte.
Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, denn es gibt so viele Möglichkeiten, dass auch ich einiges davon verwerten kann.
Nicht perfekt, aber doch gut zu verwenden.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Sehr lesenswert!

Zugvögel
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Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer ...

Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiß, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine große und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Tutto bene

Tutto Bene - Ein Lago-Maggiore-Krimi
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Lukas Albano Geier war früher einmal Personenschützer, doch das hat er inzwischen hinter sich gelassen. Er ist von München an den Lago Maggiore gezogen und fühlt sich wohl und widmet sich seiner Musik. ...

Lukas Albano Geier war früher einmal Personenschützer, doch das hat er inzwischen hinter sich gelassen. Er ist von München an den Lago Maggiore gezogen und fühlt sich wohl und widmet sich seiner Musik. Es ist also schön beschaulich! Doch dann wird er unverhofft mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn in dem kleinen Ort Maccagno wird eine Tote aufgefunden. Auf ihrem Arm steht die Telefonnummer von Lukas Albano Geier. Er kennt diese Frau, denn er hat ihr seinerzeit geraten, sich hier in diese Gegend zurückzuziehen, da sie hier sicher wäre. Seine Neugier ist geweckt und er fühlt sich auch verpflichtet, der Sache nachzugehen.
Es geht auch recht beschaulich zu in diesem Krimi. Beim Lesen wird man durch die bildhaften Beschreibungen in Urlaubsfeeling versetzt. Man kann sich gut vorstellen, wie man seine Abendessen genießt mit einem Blick über den See. Aber nicht nur die Gegend ist sehr schön, auch Lukas Albano Geier hat sich eine besondere Unterkunft in einem alten Turm gegönnt, in dem er auch sein Musikstudio hat. Neben der Musik kümmert er sich also auch noch um die Ermittlungen. Dabei wendet er sich an alte Kontakte, aber er weiß auch nicht so genau, wem er trauen kann.
Mir hat dieser etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil gut gefallen. Die Charaktere sind alle interessant dargestellt. Allerdings bin ich mit Lukas Albano Geier nicht so recht warm geworden, da er eine etwas schwermütige Art hat. Vielleicht liegt es daran, dass ihn die Geschichte seiner Eltern nicht loslässt, die in Thailand von dem Tsunami verschluckt wurden. Er hatte ihnen die Reise geschenkt. Lukas vermeidet es, an seine Eltern zu denken, aber es lässt ihn dennoch nicht los.
Während es durch die vielen atmosphärischen Beschreibungen anfangs etwas behäbig zugeht, kommt dann irgendwann doch noch etwas mehr Fahrt auf.
Mich hat dieser atmosphärische Krimi gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Spannender Krimi

Kretischer Abgrund
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Es ist außergewöhnlich heiß auf Kreta. Selbst Kommissar Michalis Charisteas empfindet das so, wie soll es da erst seiner deutschen Freundin Hannah ergehen, die gerade zu Besuch in Chania ist.
In der bekannten ...

Es ist außergewöhnlich heiß auf Kreta. Selbst Kommissar Michalis Charisteas empfindet das so, wie soll es da erst seiner deutschen Freundin Hannah ergehen, die gerade zu Besuch in Chania ist.
In der bekannten Samaria-Schlucht wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Ein Verdächtiger ist schnell gefasst und die Polizei geht von einem Eifersuchtsdrama aus. Aber Michalis ist sich nicht so sicher und dann gibt es einen weiteren Toten.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Obwohl dies der zweite Fall für Kommissar Michalis Charisteas ist, war es für mich die erste Ermittlung auf Kreta. Ich war zwar auch schon in Griechenland, aber noch nie auf Kreta. Der Autor schildert uns die Landschaft und das Leben auf der Insel sehr gut, so dass man Lust auf einen Urlaub bekommt. Aber es gibt nicht nur Idylle auf der Insel, denn eine geplante Fischfarm ruft die Fischer und eine Gruppe Umweltschützer auf den Plan.
Dieser Fall ist nicht einfach und Michalis Charisteas und seinen Kollegen Pavlos Koronaios. Nicht nur ihr Kopf wird strapaziert bei den Ermittlungsarbeiten, auch körperlich wird ihnen einiges abgefordert.
Michalis ist ein sympathischer Mensch, der sich in seiner Familie sehr wohlfühlt, doch im Moment ist er manchmal froh, wenn er sie nicht sieht, denn manchmal ist sie auch anstrengend. Hannah arbeitet auch in ihrem kurzen Urlaub an ihrer Doktorarbeit, Michalis ermittelt und so haben die beiden nicht so viel Zeit für sich.
Ein spannender Krimi mit viel Kreta-Atmosphäre.

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