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Veröffentlicht am 21.09.2020

Der Sheriff von Raufarhöfn

Kalmann
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Kalmann hat sich selbst zum Sheriff von Raufarhöfn ernannt. Seine Tage sind ausgefüllt, denn entweder geht er auf die Jagd oder er legt seine Köder aus, um Haie zu fangen, die er dann zu Gammelhai verarbeitet. ...

Kalmann hat sich selbst zum Sheriff von Raufarhöfn ernannt. Seine Tage sind ausgefüllt, denn entweder geht er auf die Jagd oder er legt seine Köder aus, um Haie zu fangen, die er dann zu Gammelhai verarbeitet. Doch dann überrollen ihn die Ereignisse, als er beim Jagen eine Blutlache entdeckt. Zufällig ist gerade auch Róbert McKenzie, der König von Raufarhöfn, spurlos verschwunden.
Diese Geschichte wird aus der Sicht von Kalmann erzählt, einem behinderten jungen Mann, der alleine in dem kleinen Ort lebt. Alles was er über die Natur, das Meer und Gammelhai weiß, hat er von seinem Großvater gelernt, der nun dement in einem Heim lebt. Dass er ein bisschen anders ist als die meisten Menschen, ist für ihn „kein Grund zur Sorge". Kalmanns Mutter schaut sporadisch vorbei, um Ordnung zu schaffen. Der Vater hat ihm eine Mauser, einen Sheriffstern und einen Cowboyhut gegeben, sich aber sonst nicht um seinen Sohn gekümmert.
Nachdem Kalmann das Blut entdeckt hat, wollen plötzlich alle etwas von ihm. Die Polizei hat Fragen, die Medien bringen ihn in die Öffentlichkeit und die Dorfbewohner wollen auch so manches wissen. Zum Glück kann Kalmann auf dem Meer seinen Kopf entleeren und das ist wichtig, denn ihm geht so manches durch den Kopf. Eigentlich ist Kalmann ein einsamer Mensch, der sich nach einer Frau und Kindern sehnt. Er ist mal naiv und mal gewitzt und seine Sicht auf die Welt ist etwas speziell, oft sogar tiefgründig. Ich mochte ihn ganz gern, auch wenn er durchaus gewalttätig werden kann. Auch die anderen Figuren haben alle ihre Eigenheiten.
Diese Geschichte ist unterhaltsam, aber auch etwas weitschweifig. Doch ich wollte auch wissen, wie es weitergeht und mit dem Ausgang hatte ich so wirklich nicht gerechnet.
Joachim B. Schmidt erzählt in diesem Buch die ungewöhnliche Geschichte eines ganz besonderen Helden.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Hamburg während der Cholera

Die Krankenschwester von St. Pauli – Tage des Schicksals
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Die Familie von Svantje Claasen verliert ihren Hof durch ein Hochwasser. Es verschlägt sie nach Hamburg ins Gängeviertel, wo die Ärmsten der Armen leben. Swantje ist ein intelligentes Mädchen, das aber ...

Die Familie von Svantje Claasen verliert ihren Hof durch ein Hochwasser. Es verschlägt sie nach Hamburg ins Gängeviertel, wo die Ärmsten der Armen leben. Swantje ist ein intelligentes Mädchen, das aber zum Unterhalt der Familie beitragen muss, obwohl sie noch ein Kind ist. Aber sie träumt davon, Krankenschwester zu werden. Es wird ein harter Weg. Später begegnet sie dem wohlhabenden Tuchhändler Friedrich Falkenberg und verliebt sich in ihn. Doch sie stammen aus sehr verschiedenen Gesellschaftsschichten und die Eltern von Friedrich haben etwas gegen diese Verbindung. Dann bricht in Hamburg die Cholera aus und Swantje kann zeigen, was in ihr steckt.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin Rebecca Maly gelesen und mag ihren Schreibstil. Sie erzählt sehr packend. In diesem Buch sorgen auch ein wenig Plattdüütsch und die bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte dafür, dass es sehr authentisch wird.
Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass man sich ein gutes Bild machen kann von den Lebensbedingungen und den gesellschaftlichen Gegebenheiten.
Es sind harte Zeiten in Hamburg. Die meisten Menschen haben kaum ihr Auskommen. Daher streiken die Arbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne. Dann bricht auch noch die Cholera aus, die viele Todesopfer fordert.
Auch die Charaktere sind gut und lebendig beschrieben. Swantje ist eine sympathische und starke junge Frau, die fleißig ist und ihren Weg verfolgt. Auch Friedrich gefällt mir gut, weil er seine Herkunft nicht vor sich herträgt. Aber auch Richard von Harkenberg war mir sympathisch, denn er möchtet das Leben der Beschäftigten besser machen, doch wird er von seinem Vater daran gehindert.
Mir hat diese Geschichte gut gefallen, denn sie beschäftigt sich ausführlich mit der politischen und gesellschaftlichen Situation der damaligen Zeit.
Der Roman ist unterhaltsam und spannend und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Hat mir gut gefallen

No Words – Die Sprache der Opfer
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Caleb hat seine Joggingrunde fast hinter sich, als eine verzweifelte Frau seine Hilfe sucht. Doch Caleb versteht sie nicht richtig, da er seine Hörgeräte nicht dabeihat und er in der Dunkelheit nicht von ...

Caleb hat seine Joggingrunde fast hinter sich, als eine verzweifelte Frau seine Hilfe sucht. Doch Caleb versteht sie nicht richtig, da er seine Hörgeräte nicht dabeihat und er in der Dunkelheit nicht von den Lippen lesen kann. Wenig später ist die Frau tot. Caleb will wissen, warum sie sterben musste und stellt Nachforschungen an.
Dies ist bereits der zweite Band um den gehörlosen Ermittler Caleb Zelic. Den Vorgängerband habe ich allerdings nicht gelesen, aber dennoch konnte ich mich gut in die Geschichte hineinfinden.
Da es gleich heftig losgeht und damit die Spannung aufgebaut ist, hat mich dieser Thriller gleich gepackt.
Caleb Zelic ist ein sympathischer Ermittler, der mit seinem Handikap meist gut zurechtkommt, aber natürlich gibt es dadurch auch Probleme. Aber Caleb lässt sich dadurch nicht beirren und verfolgt seinen Weg weiter. Damit bringt er aber nicht nur sich in Gefahr, sondern auch die Menschen, an denen ihm viel liegt. Mir gefallen auch die Dialoge mit seinem Bruder sehr gut. Dadurch kommt eine humorvolle Komponente in diesen Thriller.
Australien hat es mir sowieso angetan und ich habe mich schon viel mit den Hintergründen beschäftigt. Daher sind mir auch die Konflikte der Aborigines mit der weißen Bevölkerung nicht unbekannt. Allerdings ist dieses Thema noch vielschichtiger, als hier dargestellt.
Es gibt immer wieder Wendungen, die dafür sorgen, dass die Spannung hoch bleibt.
Mir hat dieser spannende Thriller mit einem ungewöhnlichen Ermittler gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Tolle Fortsetzung

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Nachdem Sophie einiges hat wegstecken müssen, fühlt sie sich in New York wieder lebendig und glücklich. Die Liebe kommt wieder in ihr Leben, als sie dem Designer Darren begegnet. Dann erhält sie ein unverhofftes ...

Nachdem Sophie einiges hat wegstecken müssen, fühlt sie sich in New York wieder lebendig und glücklich. Die Liebe kommt wieder in ihr Leben, als sie dem Designer Darren begegnet. Dann erhält sie ein unverhofftes Angebot von Elizabeth Arden, für die sie eine Schönheitsfarm aufbauen soll. Doch damit gerät sie in den Puderkrieg zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein, den diese unerbittlich austragen. Für Sophie steht daher wieder alles auf dem Spiel: ihre Zukunft, ihre Liebe und ihr Glück.
Der Vorgängerband „Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung“ hatte mir gut gefallen und daher musste ich die Geschichte um Sophia natürlich weiterlesen. Auch wenn man mit Kosmetik nichts am Hut hat, so ist es doch faszinierend, in diese Welt einzutauchen und zu erleben, dass es ein gnadenlos hartes Geschäft ist.
Fiktive Figuren begegnen solchen, die historische belegt sind. Alle Charaktere sind gut und lebendig ausgearbeitet. Sophia stammt aus einer angesehenen Familie, die ein Drogerie-Imperium haben. Daher war es ihr möglich Chemie studieren, was für junge Frauen in der damaligen Zeit ungewöhnlich ist. Doch durch eine falsche Beziehung verliert sie den Rückhalt ihrer Familie. Nun muss sie sehen, wie sie sich durchs Leben schlägt. Auch wenn es manchmal gut für sie läuft, gibt es auch immer wieder Rückschläge. Mir hat Sophia leidgetan, als sie auf der Suche nach ihrem angeblich toten Sohn war. Aber sie ist auch eine Kämpferin.
Mich hat diese emotionale Geschichte von Anfang an gepackt. Das Ende macht neugierig auf die Fortsetzung und ich bin schon sehr gespannt, wie es Sophia weiter ergehen wird.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Mord in der Camargue

Provenzalischer Stolz
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Der neue Bürgermeister von Sainte Valérie hat dafür gesorgt, dass Pierre Durand suspendiert ist. Weil er sich von seinen Freunden im Stich gelassen fühlt, leckt er seine Wunden und will auch nichts dafür ...

Der neue Bürgermeister von Sainte Valérie hat dafür gesorgt, dass Pierre Durand suspendiert ist. Weil er sich von seinen Freunden im Stich gelassen fühlt, leckt er seine Wunden und will auch nichts dafür tun, dass die ungerechtfertigte Suspendierung aufgehoben wird. Selbst seine Lebensgefährtin Charlotte dringt nicht zu ihm durch, er fühlt sich bedrängt. Da kommt ihm das Angebot, ein Hausboot von Saint Giles nach Bézièrs zu überführen, gerade recht.
Ein sehr kryptischer Kettenbrief verängstigt die Menschen in der Camargue und dann gibt es einen Toten mit einem geschwärzten Gesicht. Es handelt sich um Mateo Espinas, der als verdeckter Ermittler unterwegs war. Auf dem Hausboot taucht ein verstörter junger Mann namens Louis auf, der offensichtlich Angst hat. Er behauptet sein Gedächtnis verloren zu haben. Als Pierre dann vom Präfekten offiziell wiedereingesetzt wird und an dem Fall mitarbeiten kann, kommt schnell der fähige Ermittler wieder zum Vorschein.
Dies war mein erster Fall mit Pierre Durant und ich bedauere es, dass ich ihn zuvor noch nicht kennengelernt habe.
Auch wenn der Kettenbrief und der Mord eine bedrohliche Atmosphäre schaffen, so verläuft der Kriminalfall doch eher beschaulich. Dazu mag die malerische Camargue beitragen, die aber auch mit Umweltproblemen zu kämpfen hat.
Pierre wird in ein Ermittlungsteam aufgenommen, welches ihn ein wenig skeptisch betrachtet, denn er ist ja nur ein Dorfpolizist. Doch er ist fähiger Ermittler und er hat gute Kontakte. Kalia führt ihn bei den Gitanes ein, von denen viele sehr gläubig sind und einer Freikirche anhängen. Als ein weiterer Mord geschieht, lässt das die Prophezeiung aus dem Kettenbrief in einem neuen Licht erscheinen und Pierre muss Schlimmeres verhindern.
In Sainte Valérie wird Gisèle, die Sekretärin des Bürgermeisters, misstrauisch und versucht einige Ungereimtheiten aufzuklären. Warum will Bürgermeister Marechal Pierre nicht als Polizist haben?
Auch wenn mein Bauchgefühl mich manchmal auf die richtige Spur brachte, so gab es doch immer wieder Wendungen, die dafür sorgten, dass es spannend blieb und das Ende konnte mich dann doch noch überraschen.
Mir hat dieser Krimi mit viel Provence-Atmosphäre gut gefallen.

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